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NACHHALTIGKEIT

EINLEITUNG

Die Geschäftsleitung der PUMA SE sieht sich weiterhin den zehn Prinzipien des United Nations Global Compact und den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte verpflichtet. Wir verpflichten uns damit zu verantwortungsvollem Handeln gegenüber unseren eigenen Mitarbeitern, unseren Geschäftspartnern, den Verbrauchern, den Städten und Gemeinden, in denen wir tätig sind und den Partnern entlang unserer Beschaffungskette.

2017 haben wir dazu genutzt, positiv auf unser Umfeld einzuwirken. Dazu haben wir diverse Nachhaltigkeitsthemen über unsere unternehmensweiten 10FOR20-Ziele in unsere wichtigsten Unternehmensfunktionen eingebunden und unsere aktive Mitwirkung an branchenweiten Initiativen wie der Sustainable Apparel Coalition (SAC) oder der Zero Discharge of Hazardous Chemicals Foundation (ZDHC) fortgesetzt.

Die Kontrolle der Einhaltung der Menschenrechte entlang unserer Beschaffungskette haben wir erweitert und eine Heatmap für potenzielle Risikobereiche erstellt.

Zudem haben wir unser globales Stakeholder Meeting nach Asien verlegt, da dort die Mehrheit unserer Zulieferer angesiedelt ist. Weiterhin haben wir unsere ökologische Gewinn- und Verlustrechnung für 2016 veröffentlicht, in der wir die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf unsere Umwelt quantifizieren.

Die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie 10FOR20 läuft weiterhin nach Plan:

  • Wir haben die Anzahl der Compliance-Audits, die wir mit Branchenpartnern durchführen, verdoppelt, und ein gemeinsames Analyse-Instrumente auf Basis des Social Labor Convergence Projects gestartet, welches in Zukunft unser eigenes Audit-Instrumente ersetzen wird.
  • Die ZDHC-Abwasserrichtlinie, eine mit anderen großen Marken entwickelte Brancheninitiative, wurde in 42 unserer Kernfabriken eingeführt. Diese Richtlinie dient der Senkung der Testkosten bei Abwasserkontrollen und setzt einen Good Practice Standard für Abwasserbehandlung.
  • Zur Förderung von erneuerbaren Energien und Energieeffizienz haben wir in Kooperation mit anderen großen Marken und der International Finance Corporation (IFC) ein neues Klimaprogramm für unsere Beschaffungskette eingeführt.
  • Den Einsatz nachhaltigerer Materialien haben wir erhöht – zum Beispiel von Baumwolle der Better Cotton Initiative (BCI) (40%), von bluesign zertifiziertem Polyester (46%) und von Papier und Kartonagen mit Zertifizierung des Forest Stewardship Council (FSC) (92%). Auch die Verwendung von lösungsmittelfreiem Polyurethan haben wir in einem Pilotprojekt getestet. Weitere Meilensteine des vergangenen Jahres waren die Einführung von externen Gefährdungsbeurteilungen und die Schulungen für
  • unsere Qualitätskontrolleure zur Identifizierung gravierender Risiken für die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter unserer Zulieferer. Einer der Gründe für diese Kontrollen, die im Rahmen von Fabrikbesichtigungen stattfinden, war ein tragischer Unfall mit Todesfolge bei einem unserer Zulieferer im Januar.
  • Die überarbeitete PUMA-Antikorruptionsrichtlinie wurde umgesetzt. An den Schulungen zum Thema nahmen 99% aller PUMA-Mitarbeiter weltweit teil, die über ein E-Mail-Konto verfügen, sowie über 300 unserer Zulieferer. Das Thema Anti-Korruption haben wir auch in unsere Audits für Lieferanten aufgenommen.

Alles in allem sind wir mit unserem Fortschritt bei der Erreichung unserer ehrgeizigen 10FOR20-Nachhaltigkeitsziele zufrieden, wissen jedoch auch, dass es noch viel zu tun gibt. Wir sind bereit, uns auch im neuen Jahr den Herausforderungen zu stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Lars Sørensen

Chief Operating Officer PUMA

VORWORT

Der vorliegende Nachhaltigkeitsbericht entstand im Einklang mit den G4-Berichterstattungsgrundsätzen der Global Reporting Initiative (GRI) und entspricht den höchsten Ansprüchen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Er erfüllt zudem die Anforderungen an die Aufstellung eines zusammengefassten nichtfinanziellen ­Berichts nach §§ 289b bis 289e und 315b, 315c i.V.m. 289c bis 289e HGB. Nur für die Bereiche ­Governance und Personalwesen erstellen wir ­separate Berichte für die PUMA SE und die PUMA Group; die separate Berichterstattung zu anderen nachhaltigkeitsbezogenen Themen würde weder den Inhalt noch den Wert der Informationen steigern, jedoch erheblich mehr Ressourcen erfordern.

Informationen zu PUMAs Geschäftsmodell entnehmen Sie bitte dem Kapitel Finanzen auf Seite 97 bis 107.

Zum besseren Verständnis haben wir jedes Element unserer Nachhaltigkeitsstrategie in einem eigenständigen Kapitel beschrieben, das jeweils das Ziel, den Aktionsplan und die relevanten Kennzahlen erläutert, um unsere Fortschritte daran zu messen.

 

DIE PUMA-NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE 10FOR20

EINLEITUNG

Bereits 2016 haben wir die neue PUMA-Nachhaltigkeitsstrategie veröffentlicht; sie umfasst eine große Bandbreite an Unternehmenszielen, die wir in einem Zeitraum von fünf Jahren bis 2020 erreichen wollen.

Der PUMA-Vorstand hat beschlossen, die relevanten Kennzahlen zur Messung unserer Erfolge in den Bereichen Klimawandel, Governance und Menschenrechte sowie Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz in die Berechnung der Jahresboni des gesamten Managementteams* einfließen zu lassen.

Unsere 10FOR20-Ziele stehen in direktem Zusammenhang zu drei Arten nachhaltigkeitsbezogener Risiken, die wir im Rahmen unserer Due Diligence identifiziert haben:

  1. potenzielle Menschenrechtsverletzungen oder Vorfälle in Verbindung mit Menschenrechten entlang unserer Beschaffungskette (Ebene 1 und 2**)
  2. potenzielle Umweltverschmutzung entlang unserer Beschaffungskette (Ebene 1 oder 2)
  3. potenzielle Verstöße gegen Chemikalienregularien in der Produktion (Ebene 1 oder 2)

In den nachfolgenden Kapiteln beschreiben wir den Umgang mit diesen Risiken und unsere Maßnahmen zu deren Minderung.

* PUMA-Mitarbeiter weltweit, mit Personalverantwortung
** Ebene-1-Hersteller von PUMA-Produkten; Ebene-2-Hersteller von Materialien und Komponenten

Eine unserer Prioritäten für 2017 war die Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsziele 10FOR20 im Rahmen des Aktionsplans 10FOR20. Wir berichteten über erzielte Fortschritte im Executive Corporate Sustainability Committee sowie auf unserem jährlichen Stakeholder Meeting, das zum nunmehr 14. Mal, 2017 erstmals in Hongkong stattfand.

Bei diesen Gesprächen haben wir vor allem von unseren Stakeholdern in Asien wertvolle Resonanz zu unserer Nachhaltigkeitsstrategie erhalten. Wir hatten die Möglichkeit, potenzielle Initiativen zur Messung und Einführung fairer Löhne und für den Klimaschutz entlang unserer Beschaffungskette sowie zur Ausweitung unserer Human Rights Due Diligence über die erste und zweite Lieferantenebene hinaus zu erörtern.

Erstmals hatten wir auch Vertreter anderer führender Marken zu dieser Veranstaltung eingeladen. Zudem haben wir eine branchenweite Arbeitsgruppe zur Förderung von Energieeffizienz und des Einsatzes erneuerbarer Energien in gemeinsam genutzten Fabriken ins Leben gerufen. Ausserdem haben wir uns entschieden, unser Klimaschutzprogramm mit der International Finance
Corporation (IFC) in Vietnam auf Bangladesch zu erweitern.

Unterstützung für unsere Strategie erhalten wir durch das PUMA Sustainability Management System, das folgende Elemente umfasst:

i. eine Organisationsstruktur mit klarer Reporting-Hierarchie

ii. Schulungen für alle PUMA-Mitarbeiter

iii. den PUMA-Verhaltenskodex

iv. die PUMA-Nachhaltigkeits-Handbücher
(http://about.PUMA.com/de/nachhaltigkeit/standards/coc)

v. externe Datenbanken mit Kennzahlen zu sozialen Themen, Umweltschutz, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz sowie Governance.

UMFANG DER DATENERHEBUNG

Aus unserer Materialitätsanalyse wissen wir, dass die Material- und Komponentenproduktion viel größere Auswirkungen auf unser Umfeld hat als die Konfektionierung unserer Produkte. Daher erfassen wir nun auch Daten unserer wichtigsten Teile- und Materialzulieferer.

DATENQUELLEN

Um größtmögliche Transparenz zu erreichen und sicherzustellen, dass die Branchenpartner untereinander Zugriff auf Umwelt- und Sozialkennzahlen haben, nutzen wir externe Datenbanken, von denen viele öffentlich zugänglich sind. Die Datenbanken im Einzelnen:

  • Fair Factories Clearinghouse: Austausch von Compliance Audit Daten mit anderen Marken
  • die Abwasserdaten-Plattform der ZDHC: Daten zu
    Abwasserkontrollen bei Lieferanten
  • die Datenbank der chinesischen Nichtregierungs­organisation IPE: Umweltkennzahlen der Lieferanten
  • die Green Supply Chain Map der IPE: Umweltschutzdaten einiger unserer Kernlieferanten in China, die auch die
    Öffentlichkeit einsehen kann

Des Weiteren erfassen wir Daten zu unserer sozialen und ökologischen Performance an unseren eigenen Standorten sowie bei den Kernlieferanten, die unsere Produkte herstellen.

STAKEHOLDER ENGAGEMENT 3 (10FOR20 TARGET NR. 1)

Zielbeschreibung:

Fortführung und Ausbau des PUMA-Stakeholder-Dialogs und der Nachhaltigkeitsberichterstattung in Übereinstimmung mit globalen Standards; Ausbau der Nachhaltigkeitskommunikation zum Verbraucher. Bezieht sich auf Ziel Nr. 17 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Regionales Stakeholdernetzwerk aufbauen
  • Umwandlung der Runden Tische für Lieferanten auf
    regionaler Ebene in regionale Stakeholder-Treffen

Relevante Kennzahlen:

  • Thematische und regionale Abdeckung der Partnerschafts-
    initiativen
  • Anteil der mit den Runden Tischen erreichten Lieferanten

Da der Stakeholder-Dialog und die Zusammenarbeit innerhalb der Branche für PUMA von großer Bedeutung sind, arbeitet unser Nachhaltigkeitsteam mit zahlreichen nationalen und internationalen Programmen sowie mit Stakeholdern und Experten auf regionaler und internationaler Ebene zusammen.

Zudem haben wir uns relevanten Organisationen angeschlossen, die sich mit bestimmten Materialien befassen: bluesign Technologies, Leather Working Group, Better Cotton Initiative und Forest Stewardship Council. Unsere globalen Initiativen werden von
regionalen Partnerschaften und dem Deutschen Textilbündnis, dem Bangladesh Accord on Fire and Building Safety, dem Indonesia Protocol on Freedom of Association und dem Chinese National Textile and Apparel Council unterstützt. Ein weiteres Beispiel für unseren Einsatz vor Ort ist unsere Zusammenarbeit mit dem UNHCR zur Förderung legaler Arbeit für syrische Flüchtlinge in der Türkei. PUMA ist aktives Mitglied des Weltverbandes der Sport­artikelindustrie und der European Sporting Goods Industry Federation.

Im Rahmen unserer Aktivitäten mit Stakeholdern auf Unternehmensebene veranstalten wir das Stakeholder Meeting Talks in Hongkong und regionale Runde Tische für Lieferanten. 2017 haben wir zu Letzteren auch zivilgesellschaftliche Organisationen und externe Nachhaltigkeitsexperten geladen. Zu den Runden Tischen kamen insgesamt 302 Lieferanten (72%) zusammen, um wichtige Gesetzesänderungen und die Harmonisierung von Nachhaltigkeitsinstrumenten innerhalb der Branche sowie PUMAs Nachhaltigkeitsstrategie zu besprechen.

Weitere Informationen zu unserem Stakeholder-Engagement finden Sie unter http://about.PUMA.com/de/nachhaltigkeit/stakeholders

Um in den Stakeholder-Verteiler aufgenommen zu werden, wenden sich Organisationen und Einzelpersonen bitte an
sustainability.stakeholders@puma.com

WESENTLICHE ASPEKTE

Da die größten Herausforderungen und Chancen unserer Branche in Punkto Nachhaltigkeit hinreichend bekannt sind und nicht unbedingt nur PUMA betreffen, haben wir die Erkenntnisse unserer letzten Materialitätsanalyse für unsere Nachhaltigkeitsziele 10FOR20 herangezogen, um alle wichtigen nachhaltigkeitsbezogenen Aspekte abzudecken.

Diese Hauptthemen werden in unseren Nachhaltigkeitszielen 10FOR20 berücksichtigt:

Mit unserer Markenpositionierung Forever Faster haben wir auch die wesentlichen geschäftsbezogenen Themen abgedeckt:

SOZIALE ASPEKTE

MENSCHENRECHTE (10FOR20-ZIEL NR. 2)

Zielbeschreibung:

Einbindung der Menschenrechte bei allen unseren Aktivitäten und Lieferanten. Alle Gemeinden, in denen PUMA präsent ist, positiv beeinflussen. Bezieht sich auf die Ziele Nr. 3, 4, 5 und 10 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Identifizierung der wichtigen Menschenrechtsthemen entlang der Beschaffungskette
  • Minderung des Risikos von Zwangsarbeit und Ausbeutung
  • Förderung von Frauen

Relevante Kennzahlen:

  • Anzahl der zum Jahresende offenen Null-Toleranz-Themen (auch relevant für Social Compliance)
  • Anzahl der gemeinnützigen Arbeitsstunden unserer Mitarbeiter (auch relevant für People@PUMA)

Die Achtung der Menschenrechte ist seit über 15 Jahren das Herzstück unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Sie gilt für unsere Standorte genauso wie für die gesamte Beschaffungskette und ist auch das zentrale Handlungsprinzip des PUMA-Verhaltenskodex.

Im Kapitel Social Compliance befassen wir uns mit der Einhaltung des PUMA-Verhaltenskodex durch unsere Zulieferfabriken. Über unseren Einsatz für die Gemeinden, in denen wir tätig sind, berichten wir im Kapitel People@PUMA.

Dieses Kapitel befasst sich mit den Ergebnissen des 2017 von den Experten der Beratungsfirma twentyfifty durchgeführten Supply Chain Human Rights Risk Assessment.

Im vergangenen Jahr haben wir das Human Rights Assessment (Menschenrechtsanalyse) auf unsere Beschaffungskette ausgeweitet und die ersten Schritte zur Minderung bekannt gewordener Risiken unternommen, so zum Beispiel beim Baumwollanbau über unseren Partner Better Cotton Initiative (BCI).

Anhand der von twentyfifty entwickelten Human Rights Capacity Diagnostic (HRCD) haben wir unsere Möglichkeiten der Umsetzung einer Due Diligence für Menschenrechte entlang unserer Beschaffungskette und der Identifizierung verbesserungswürdiger Themen geprüft.

Die Ergebnisse belegen PUMAs proaktiven Einsatz für die Einbindung des verantwortungsvollen Geschäftsverhaltens in seine Managementprozesse und die Zusammenarbeit mit Branchenpartnern und -initiativen. Die Abbildung und Bewertung von Risiken und Auswirkungen auf den unteren Stufen der Beschaffungskette erfolgen jedoch noch reaktiv und bedürfen einer besseren strategischen Integration.

Mit unserem Social-Compliance-Programm decken wir die erste Stufe unserer Beschaffungskette sowie unsere Kernlieferanten der Ebene 2 ab. Die Analyse hat hohe Risiken im Bereich des Baumwollanbaus und der Rinderzucht sowie mehrere blinde Flecken, beispielsweise bei Baumwollentkernungsanlagen, auf den unteren Stufen der Gerbereien und beim Seetransport ergeben.

Wir haben die Erkenntnisse aus der Risikoanalyse mit internen und externen Stakeholdern erörtert und einen Handlungsplan zur Minderung der einzelnen potenziellen Risiken aufgestellt. Jedoch ist hier zu berücksichtigen, dass diese Risiken branchenweit auftreten und nicht von einer einzelnen Marke behoben werden können.

Im Juni 2017 hat PUMA erstmalig eine Stellungnahme zu Sklaverei und Menschenhandel in Übereinstimmung mit dem UK Modern Slavery Act veröffentlicht.

Im Sinne des Kapazitätsaufbaus haben wir in Kooperation mit unserem globalen Partner ILO Better Work bei zwei großen Zulieferern in Bangladesch ein neues Programm zur Förderung von Frauen aufgesetzt.

Wir freuen uns über Resonanz unserer Stakeholder an
sustainability.stakeholder@PUMA.com

SOCIAL COMPLIANCE (10FOR20-ZIEL NR. 3)

Zielbeschreibung:

Konformität mit Industriestandards und den ILO Kern­arbeitsnormen bei allen Lieferanten, einschließlich Lieferanten von Endprodukten, Komponenten und Materialien. Bezieht sich auf die Ziele Nr. 3, 5, 8 und 10 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Branchenweite Koordination von Compliance-Kontrollen
  • Messung und Management von sozialen Kennzahlen in der Beschaffungskette
  • Veröffentlichung einer vollständigen Liste unserer Kernlieferanten und unseres Audit-Instrument

Relevante Kennzahlen:

  • Anzahl der zum Jahresende offenen Null-Toleranz-Themen
  • Anteil der geklärten Mitarbeiterbeschwerden

Bereits 1993 hat PUMA einen Verhaltenskodex für Zulieferer eingeführt. In allen großen Beschaffungsländern verfolgen unsere lokalen Experten die Einhaltung dieses Kodex durch Audits bei Ortsbegehungen und durch Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau ab. Die Bestimmungen des Verhaltenskodex sind im Detail in den PUMA-Nachhaltigkeits-Handbücher aufgeführt. Unser Verhaltenskodex enthält auch Kontaktinformationen des PUMA-Teams, die Fabrikarbeiter nutzen können, um Verstöße gegen den Verhaltenskodex zu melden.

Unser internes Compliance-System für Zulieferer ist seit 2007 von der Fair Labor Association (FLA) akkreditiert. Dritte können Verstöße gegen den Verhaltenskodex offiziell bei der FLA melden.

2016 haben wir eine Gliederung unserer Lieferantenliste vorgenommen: in Kernlieferanten, die für über 80% unserer Auftragsvolumina verantwortlich sind, und in Lieferanten, die weniger häufig und generell mit kleineren Mengen beauftragt werden.

Im Berichtsjahr haben wir ein dediziertes Nachhaltigkeitsteam für unsere Beschaffungskette aufgestellt, das hauptsächlich mit unseren Kernlieferanten, einschließlich Material- und Teilezulieferern, arbeitet. Die Compliance-Audits bei den anderen Lieferanten wurden an externe Experten vor Ort ausgelagert. Bevor ein neuer Lieferant an Bord geholt wird, wird er jedoch von einem Mitglied des PUMA-Teams auf Kodexeinhaltung überprüft.

Alle PUMA-Audits werden mit den Mitgliedern der Fair Factories Clearinghouse Plattform geteilt und 27% aller Audits insgesamt basieren auf gemeinsamen Bewertungen.

Sharon Waxman

„ALS FLA-MITGLIED MIT EINEM AKKREDITIEREN PROGRAMM ZUR ÜBERWACHUNG VON SOZIALSTANDARDS BEWEIST PUMA VERSTÄNDNIS DAFÜR, WIE ENTSCHEIDUNGEN IN DER UNTERNEHMENSZENTRALE DIE ARBEITSBEDINGUNGEN AUF FABRIKEBENE BEEINFLUSSEN UND HAT SICH DAZU VERPFLICHTET, FAIRE ARBEITSSTANDARDS IN SEINER LIEFERKETTE EINZUFÜHREN. DIE FLA BEGRÜßT DIE ZUSAMMENARBEIT MIT PUMA UND ANDEREN MARKEN MIT PRODUKTION IN DER TÜRKEI, DIE BAUMWOLLLIEFERKETTE ZU DOKUMENTIEREN UND AN SYSTEMEN ZUR VERBESSERUNG DER LEBENSBEDINGUNGEN VON ARBEITERN BEI DER ROHMATERIALHERSTELLUNG ZU ARBEITEN. PROGRAMME, DIE ARBEITSSTANDARDS VON DER FARM BIS ZUR FABRIK BERÜCKSICHTIGEN ZEIGEN DEN WEG ZU HÖHEREN STANDARDS IN DER GESAMTEN TEXTILINDUSTRIE.“

Sharon WaxmanFair Labor Association, President and CEO

Wir sind der Überzeugung, dass ein standardisierter Referenzrahmen für Compliance für die gesamte Branche zu Verbesserungen und größerer Transparenz führt. Daher haben wir gemeinsam mit anderen Marken ein Pilotprojekt für das Analyseinstrument des Social and Labor Convergence Program gestartet.

Unsere Kernfabriken schneiden bei den Audits regelmäßig besser ab als die anderen Fabriken: 74% aller Ebene-1-Kernlieferanten wurden mit A oder B+ bewertet und nur ein Kernlieferant der Ebene 1 hat das Audit nicht bestanden und eine C-Bewertung erhalten. Im Gegensatz dazu wurden lediglich 60% der anderen Lieferanten der Ebene 1 mit A oder B+ bewertet und zehn unserer aktiven Lieferanten der Ebene 1 (vier Prozent) haben das Audit nicht bestanden und wurden aufgefordert, ihre Standards anzuheben,

wenn sie weiterhin mit PUMA zusammenarbeiten wollen.Aufgrund enttäuschender Auditergebnisse haben wir zehn Fabriken die Aufnahme in unseren Lieferantenstamm verweigert und die Zusammenarbeit mit weiteren sieben Fabriken eingestellt.

Insgesamt identifizierte unser Supply Chain-Team im vergangenen Jahr vier Null-Toleranz-Fälle, die hauptsächlich in Zusammenhang mit der Bezahlung unterhalb der Mindestlohngrenze standen. Die jeweiligen Arbeitgeber wurden aufgefordert, die Missstände unverzüglich zu beheben. Zwei der Fabriken wurden daraufhin aus unserer Lieferantenbasis gestrichen und zwei Fabriken haben ihre Lohnzahlungen angepasst und sind weiterhin für PUMA tätig.

Grafik 8 enthält eine Übersicht über die 81 im vergangenen Jahr eingegangenen Mitarbeiterbeschwerden und zehn Beschwerden Dritter:

Da Audits und Lieferantenbewertungen jeweils nur Momentaufnahmen darstellen, nutzen wir zwei weitere Instrumente, um die Performance unserer Lieferanten zu verfolgen und zu steuern:

  • eine Beschwerde-Hotline für Mitarbeiter aller PUMA-Lieferanten und
  • die Erfassung relevanter Sozialkennzahlen bei unseren Kernlieferanten.

Die Anzahl der bei unserem Team eingegangenen Mitarbeiterbeschwerden (81 Beschwerden) ist leicht angestiegen und war geographisch gleichmäßiger verteilt. Drei Beschwerden von Mitarbeitern wurden als Null-Toleranz-Themen eingestuft und erfolgreich behoben. Insgesamt blieb die Klärungsquote bereits im dritten Jahr stabil bei über 90%. Der Großteil der Mitarbeiterbeschwerden stand in Zusammenhang mit Löhnen, Angestelltenverhältnissen, Arbeitszeiten sowie der Achtung von Würde und Respekt am Arbeitsplatz. Unser Team stellt sicher, dass jede Beschwerde in enger Zusammenarbeit mit den betroffenen Parteien so bearbeit wird, das sie zur Zufriedenheit aller geklärt werden kann.

Zudem haben uns zehn Beschwerden von Dritten Parteien (z. B. NGOs oder Gewerkschaften) mit insgesamt 17 Beschwerdepunkten erreicht. Vorranging ging es dabei um Versammlungsfreiheit und faire Löhne sowie die Achtung von Würde und Respekt. Allen Drittbeschwerden wurde nachgegangen; sie wurden abschließend geklärt und den jeweiligen Organisationen ausführliche Erläuterungen zurückgemeldet.

Mitarbeiterbeschwerden und Sozialkennzahlen sind für PUMA und unsere Zulieferer wichtige Anhaltspunkte für die Kontrolle der Umsetzung von Verbesserungen über längere Zeiträume und für die Aufstellung von Vergleichswerten unter den Lieferanten.

Im zweiten Jahr der Erhebung von Sozialkennzahlen hat sich der Trend des ersten Jahres (2016) bestätigt:

  • Die Löhne, die von unseren Lieferanten gezahlt werden, liegen weit über dem Mindestlohn. Der durchschnittliche Grundlohn ist um 26% und mit Überstunden und Boni sogar um 87% höher
  • Außer in China besteht insgesamt eine gute Abdeckung durch Sozialversicherung
  • Nur wenige Lieferanten haben Tarifverträge für ihre Arbeiter geschlossen
  • Insbesondere in Kambodscha, China und Mexiko ist der Anteil der unbefristeten Arbeitsverträge niedrig und die Fluktuationsrate hoch

Wir kennen die anhaltenden systemischen Herausforderungen entlang der Beschaffungsketten für Textilien und Schuhe in vielen großen Beschaffungsländern. In diesem Jahr begegnen wir diesen Herausforderungen wie folgt:

  • Unzureichende Umsetzung von Arbeits- und Sozialversicherungsgesetzen durch Behörden vor Ort
    -> Einführung des Social Insurance Promotion Program für unsere Zulieferer in China (2017)
  • Übermäßige Anzahl an Überstunden aufgrund niedriger Mindestlöhne
    -> regelmäßige Kontrolle der in unseren Zulieferfabriken gezahlten Löhne im Vergleich zum Mindestlohn
  • Vorbehalte vieler Arbeitgeber gegenüber Gewerkschaften aufgrund unausgereifter Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen
    -> Schulungen zum Thema Versammlungsfreiheit für die Fabrikleiter (2018)
  • Unzureichende öffentliche Transportsysteme und andere regionale Infrastrukturen
    -> Beteiligung an der Cambodia Road Safety Initiative (2017)
  • Kulturelle Unterschiede bei der Definition guter Unternehmensführung
    -> Aufnahme von Antikorruptionsklauseln in die PUMA-Lieferantenverträge, Schulungen zum Thema Korrup­tionsbekämpfung für unsere Zulieferer und Aufnahme des Themas in unsere Audits (2017)

Wir mussten uns entscheiden, ob wir uns aus bestimmten, ansonsten attraktiven Beschaffungsmärkten zurückziehen, um diesen systemischen Herausforderungen aus dem Weg zu gehen. Wir wollen aber die Situation für die Arbeitnehmer bei unseren Lieferanten verbessern, um dringend benötigte Arbeitsplätze vor Ort zu sichern und den Aufbau der Wirtschaft in benachteiligten Regionen voranzubringen.

Eine einfache Lösung gibt es hier nicht. Unsere Strategie der konzertierten Herangehensweise mit unseren Branchenpartnern in Multi-Stakeholder-Initiativen und mit internationalen Organisationen wie der ILO wird mit der Zeit und in Schritten die Verbesserungen herbeiführen, die auch die meisten Industrieländer einst durchlaufen haben. Bei einem Treffen mit anderen Markenunternehmen haben wir uns im vergangenen Jahr beispielsweise mit einem Vertreter der kambodschanischen Regierung über die Umsetzung der ILO Kernarbeitsnormen in seinem Land aus­getauscht. Initiativen wie das Deutsche Textilbündnis haben das Potenzial, diese Prozesse zu fördern und zu beschleunigen.

HIGHLIGHT: PUMA IST SEIT 2007 AKKREDITIERTES MITGLIED DER FAIR LABOR ASSOCIATION.

PUMAs Lieferantenfinanzierungsprogramm

Um die Lieferanten mit guten Compliance und Nachhaltigkeitsbewertungen weiter anzuspornen, bieten der IFC und BNP Paribas den Lieferanten, die eine SAFE-Auditbewertung von A oder B errreicht haben, Zugang zu attraktiven Finanzierungsmöglichkeiten. 2017 haben sich weitere zwölf Lieferanten aus sechs Ländern dem Programm angeschlossen.

Ethiopis Tafara

„DAS PROGRAMM GLOBAL TRADE SUPPLIER FINANCE (GTSF) BIETET INSBESONDERE KMUS BESSEREN ZUGANG ZU FINANZIERUNGSOPTIONEN UND DEN LIEFERANTEN EINEN STARKEN FINANZIELLEN ANREIZ, IN UMWELT- UND SOZIALTHEMEN ZU INVESTIEREN. WIR FREUEN UNS, DASS PUMA-ZULIEFERER IN KAMBODSCHA, VIETNAM UND CHINA AM PROGRAMM TEILNEHMEN UND SICH FÜR MEHR NACHHALTIGKEIT EINSETZEN. MIT IHRER PARTNERSCHAFT STELLEN DER IFC UND PUMA DIE WEICHEN FÜR DIE BRANCHE, UM DIE BEREICHE FINANZ­WESEN UND NACHHALTIGKEIT BESSER ZU VERNETZEN.“

Ethiopis TafaraIFC, Vice President und General Counsel

GESUNDHEIT UND SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ
(10FOR20-ZIEL NR. 4)

GESUNDHEIT UND SICHERHEIT AM ARBEITSPLATZ (10FOR20-ZIEL NR. 4)

Zielbeschreibung:

Keine tödlichen Unfälle bei PUMA und unseren Lieferanten; durchschnittliche Verletzungsrate unter 2 (Zwischenziel für 2017) bei Lieferanten und unter 1,5 bei PUMA. Bezieht sich auf Ziel Nr. 3 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Ausweitung der Gebäudesicherheitsüberprüfungen auf Indien und Pakistan
  • Sicherstellung regelmäßiger, fachgerechter Gefährdungsbeurteilungen

Relevante Kennzahlen:

  • Anzahl der tödlichen Unfälle bei Ebene-1- und Ebene-2 Fabriken
  • Durchschnittliche Verletzungsrate bei PUMA (im Kapitel People@PUMA)
  • Durchschnittliche Verletzungsrate bei Ebene-1-Lieferanten

PUMA fördert aktiv den Schutz und die Sicherheit der eigenen Mitarbeiter am Arbeitsplatz. Einzelheiten dazu sind im Kapitel People@PUMA aufgeführt.

LOWLIGHT: UNSER ZIEL IN BEZUG AUF TÖDLICHE UNFÄLLE HABEN WIR 2017 NICHT ERREICHT.

Leider haben wir im vergangenen Jahr unser Ziel in Bezug auf tödliche Unfälle bei PUMA und unseren Lieferanten verfehlt – bei einem tragischen Unfall bei einem unserer Zulieferer in Bangladesch stürzte ein Arbeiter während einer Probeentnahme in ein Abwasserreinigungsbecken und konnte nicht gerettet werden.

Dieses tragische Ereignis haben wir zum Anlass genommen, die Umsetzung unseres Projekts Zero Fatal Accidents zu beschleunigen. 2017 haben wir daher unser Nachhaltigkeitsteam weltweit in der Durchführung fachgerechter Gefährdungsbeurteilungen geschult. Die Teilnehmer haben ihr Wissen an 130 Zulieferer weitergegeben. Zudem haben wir unsere Qualitätskontrolleure, die unsere Zulieferbetriebe regelmäßig besuchen, darin geschult, potenzielle Gefahrensituationen in den Fabriken zu erkennen.

Für 99% unserer Ebene-1-Kernlieferanten liegen die Gefährdungsbeurteilungen bereits vor. Im Jahr 2018 planen wir eine Erweiterung des Programms auf zusätzliche Lieferanten.

Da auch Verkehrsunfälle häufig tödlich enden, arbeiten PUMA und andere Markenunternehmen in Kambodscha in einer Arbeitsgruppe zusammen, um die Sicherheit pendelnder Arbeitnehmer zu verbessern.

Die Verletzungsraten bei unseren Kernlieferanten der Ebene 1 in unseren drei größten Beschaffungsländern – Bangladesch (0,7), China (0,5) und Vietnam (0,4) – sind gegenüber dem Basisjahr 2016 gesunken und haben unser Ziel übertroffen.

Gebäudesicherheit

Auch 2016 hat der Bangladesh Accord on Fire and Building Safety daran gearbeitet, Maßnahmen umzusetzen, die Brände, Gebäudeeinstürze oder andere Unfälle verhindern sollen. Dabei konnten PUMA-Fabriken schneller Mängel beheben (96%) als der Durchschnitt der Fabriken im Bangladesh Accord (82%), insbesondere beim Brandschutz (98 gegenüber 80%).

Auch in Pakistan und Indien haben wir uns der Gebäudesicherheit von PUMA-Zulieferfabriken angenommen. Bis Mitte 2017 hatten wir das Projekt in Pakistan abgeschlossen. Bei vier Zulieferfabriken in Pakistan haben wir professionelle Gebäude­sicherheitsüberprüfungen einschließlich Elektrik, Brandschutzmaßnahmen und Gebäudestruktur durchgeführt, gefolgt von fünf weiteren Überprüfungen in Indien.

UMWELT

KLIMAWANDEL (10FOR20-ZIEL NR. 5)

Zielbeschreibung:

Reduzierung der CO2-Emissionen als Science Based Target – Entwicklung bis 2016 und Umsetzung bis 2020. Bezieht sich auf Ziel Nr. 13. für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Zwischenziel:

Relative Reduzierung der CO2-Emissionen der Stufe 1, 2 und 3 um drei Prozent pro Jahr.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Erweiterung von großangelegten Klimaschutzprojekten in der Lieferkette
  • Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern zur Reduzierung der CO2-Emissionen aus dem Warentransport

Relevante Kennzahlen:

  • Direkte CO2-Emissionen unserer eigenen Standorte (Stufe 1)
  • Indirekte CO2-Emissionen unserer eigenen Standorte (Stufe 2)
  • Indirekte CO2-Emissionen aus Produktion und Warentransport (Stufe 3)

Im Rahmen der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris verpflichtete sich PUMA zur Festlegung eines auf wissenschaftlichen Erkenntnissen gestützten CO2 -Emissionsziels (Science Based Target, SBT). Damit leisten wir unseren Beitrag zur Begrenzung des Anstiegs der globalen Durchschnittstemperatur auf maximal zwei Grad Celsius. Wir haben bereits begonnen, mit dem WWF und dem World Resources Institute unsere Science Based Targets festzulegen, die wir nach der Validierung in unsere Handlungspläne für den Klimawandel aufnehmen werden.

Bis heute haben wir unser Zwischenziel von drei Prozent relativer Reduzierung pro Jahr für unsere direkten und indirekten Emissionen erreicht. Bei den Vorbereitungen für die UN-Klimakonferenz 2017 in Bonn hat PUMA eine Initiative der Stiftung 2 Grad unterstützt, die zum Ziel hat, den Klimawandel wieder ganz oben auf die politische Agenda in Deutschland zu setzen. Parallel dazu haben wir während unserer jährlichen Stakeholder Meeting Diskussionen in Hongkong eine branchenweite Arbeitsgruppe zur Reduzierung von CO2-Emissionen in unserer Beschaffungskette ins Leben gerufen.

Mit der erheblichen Pro-Stück-Reduzierung der CO2-Emissionen aus der Herstellung unserer Produkte konnten wir auch unsere Stufe-3-Emissionen um sieben Prozent im Verhältnis zum Umsatz senken. Unsere Emissionen der Stufe 1 und 2 haben wir um fünf Prozent im Verhältnis zum Umsatz reduziert und damit unser Ziel von drei Prozent relativer Reduzierung im Jahr sogar überschritten. In absoluten Zahlen sind unsere CO2-Emissionen auf allen drei Stufen um sechs Prozent gestiegen.

Trotz des Anstiegs des weltweiten Transportvolumens um circa 33% stiegen die durch den Transport verursachten CO2-Emissionen nur um 31%. Dass der Kraftstoffverbrauch der Schiffe der Maersk Line, unseres wichtigsten Partners für Seefracht, unter dem Industriedurchschnitt liegt, spiegelt sich in den Emissionsdaten wider.

2017 haben wir gemeinsam mit der International Finance Corporation und anderen namhaften Marken das Vietnam Improvement Program (VIP) ins Leben gerufen. Es umfasst ausführliche Energieeffizienz-Analysen sowie Machbarkeitsstudien im Hinblick auf die Einführung erneuerbarer Energien auf der Lieferantenebene. Unser Schwerpunkt liegt auf den acht PUMA-Kernlieferanten mit hohem Energieverbrauch und großem ökologischen Fußabdruck.

Um die Emissionen unserer eigenen Büros, Geschäfte und Lager zu reduzieren, haben wir die Geschäftsleitungen unserer größten Tochtergesellschaften aufgefordert, einen Handlungsplan pro Land zu erstellen. Diese Pläne sind bereits in Arbeit. Um die Berichterstattung für CO2-Emissionen zukünftig in kürzeren Abständen realisieren zu können, werden wir die Dienste der Energieberatungsfirma NUS für sämtliche PUMA-Standorte in China, Russland und Indien nutzen. In Kombination mit dem Diensten von NUS in den USA, in Deutschland, Italien, Schweden und Frankreich stehen uns damit zukünftig vierteljährlich CO2-Berichte für über 50% unserer direkten und indirekten Emissionen (Stufe 1 und 2) zur Verfügung.

Sehr vielversprechend war unser Pilotprojekt für die Aufnahme von Hybridautos in unseren Fuhrpark und die Förderung der Nutzung derselben auf Grundlage der überarbeiteten Fuhrpark­richtlinie ab 2018. Hierfür stellen wir in unserer Unternehmenszentrale in Deutschland zusätzliche sechs Ladestationen für Elektrofahrzeuge bereit.

Unsere Büros, Geschäfte und Lager in Deutschland und Italien sowie einige Standorte in Australien und im Vereinigten Königreich nutzen ausschließlich Regenerativstrom. Seit letztem Jahr kommt auch in Spanien hauptsächlich Strom aus erneuerbarer Energie zum Einsatz.

HIGHLIGHT: SEIT 2010 KOMPENSIERT PUMA JÄHRLICH SÄMTLICHE EMISSIONEN DER STUFE 1 UND 2.

Javier Ortega

„BEI PUMA SOUTHERN EUROPE VERSUCHEN WIR IMMER, NOCH NACHHALTIGER ZU WERDEN. IN SPANIEN HABEN WIR 2017 ZU EINEM ANBIETER GEWECHSELT, DER UNS MIT STROM AUS 100% ERNEUERBAREN ENERGIEN FÜR
ALLE UNSERE GESCHÄFTE UND UNSERE ZENTRALE IN BARCELONA VERSORGT. WIR ZAHLEN NICHT MEHR ALS VORHER, ABER REDUZIEREN UNSEREN
ÖKOLOGISCHEN FUßABDRUCK.“

Javier OrtegaJavier Ortega, GM PUMA Southern Europe

CHEMIKALIEN (10FOR20-ZIEL NR. 6)

Zielbeschreibung:

Eliminierung gefährlicher Chemikalien aus unserer Beschaffungskette bis 2020. Bezieht sich auf die Ziele Nr. 3 und 6 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Reduktion der RSL Fehlerrate auf unter drei Prozent;
  • Eliminierung der Benutzung von Polyfluorierten Chemi­kalien (PFCs)
  • Erforschung von Alternativen zu Lösemitteln in Klebstoffen und bei der Herstellung von Polyurethan.

Relevante Kennzahlen:

  • Anzahl und Erfolgsrate der RSL-Tests
  • Anteil PFC-freier Produkte
  • VOC-Index für Schuhe

Alle Produkte, die wir vertreiben, werden anhand der PUMA-Schadstoffliste (Restricted Substances List, RSL) getestet, um die Einhaltung internationaler Regularien zum Einsatz von Chemikalien zu gewährleisten. Unsere Geschäftsleitung wird mit einem Kommunikationsprotokoll über wesentliche Abweichungen auf der Produktebene informiert (2017 wurden keine Abweichungen festgestellt).

Anstelle eigener Standards für diese Tests verwenden wir die Product Restricted Substance List der AFIRM Group und die Manufacturing RSL der ZDHC. 2018 starten wir ein Pilotprojekt mit dem Chemicals Gateway der ZDHC: Ziel ist die automatisierte Prüfung der Konformität mit der MRSL auf Lieferantenebene.

Ein weiteres Pilotprojekt, das wir 2017 aufgelegt haben, befasste sich mit dem neuen Higg Index Facilities Environmental Module (FEM) der SAC. Die Einführung erfolgte im November; das Instrument wird voraussichtlich 2018 auf alle unsere Kernlieferanten ausgeweitet.

2017 waren neun unserer wichtigsten Zulieferer für Materialien bluesign-Systempartner; 15 unserer Lederzulieferer wurden mit einer Medallie der Leather Working Group ausgezeichnet.

Von 2015 bis 2017 konnten wir die Anzahl der RSL-basierten Tests nahezu verdoppeln und gleichzeitig die Fehlerquote von 7,7 auf 2,2 Prozent reduzieren. Damit entsprach sie unserem Ziel, die Anzahl der Abweichungen von der RSL auf unter drei Prozent zu senken. Bei Verstößen gegen die Schadstoffliste haben wir dem jeweiligen Lieferanten geholfen, die Ursachen zu identifizieren und Kontaminierungen vor der Zulassung der jeweiligen Materialien zur Herstellung von PUMA-Produkten zu beheben.

Mit dem Ziel, die Verwendung Perfluorierter Chemikalien (PFCs) in wasserabweisenden Beschichtungen vollumfänglich einzustellen, haben unsere Materialteams auch im vergangenen Jahr an der Eliminierung dieser Chemikalien gearbeitet.

HIGHLIGHT: ENDE 2017 WAREN 99% DER MATERIALIEN IN UNSEREN WICHTIGEN PRODUKTBEREICHEN TEXTILIEN, SCHUHE UND ACCESSOIRES PFC-FREI.

Bei den verbleibenden ein Prozent handelt es sich um Ausnahmen, zum Beispiel, die Bekleidung unserer Formel-1-Teams, für welche die ölabweisenden Eigenschaften der PFCs weiterhin benötigt werden.

Ein anderer chemischer Stoff, der 2017 in den Fokus geriet, ist Dimethylformamid (DMF), ein weit verbreitetes Lösungsmittel zur Herstellung polyurethanhaltiger Materialien und Beschichtungen, das auch in PUMAs Beschaffungskette zu finden ist. Wir haben alternative Polyurethan (PU)-Lösungen geprüft und 2017 ein Pilotprojekt für unseren ersten Schuh aus DMF-freiem PU gestartet.

Unser strategisches Langzeitziel der Reduzierung des Anteils von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) in der Schuhproduktion verfolgen wir weiterhin und konnten 2017 den Wert auf unter 21 Gramm pro Paar senken. Unser nächstes Zwischenziel: 20  Gramm pro Paar.

WASSER UND LUFT (10FOR20-ZIEL NR. 7)

Zielbeschreibung:

Branchenübliche Best-Practice-Regeln für den Wasserkonsum und die Abwasserreinigung werden von 90% aller PUMA-Kernlieferanten mit nasschemischen Fertigungsverfahren erfüllt. Branchen­übliche Best-Practice-Regeln für Luftemissionen werden von 90% aller PUMA-Kernlieferanten erfüllt. Bezieht sich auf Ziele Nr. 3 und 6 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Sicherstellung regelmäßiger Abwassertests bei den relevanten Lieferanten
  • Unterstützung der Entwicklung und Einführung eines Abwasserstandards für die Industrie
  • Unterstützung der Entwicklung von Luftqualitätsstandards für die Industrie

Relevante Kennzahlen:

  • Anteil der Kernlieferanten, die nasschemische Prozesse anwenden und ihr Abwasser testen
  • Anteil der Zulieferer, die Best-Practice-Standards bei der Wasserverwendung einhalten (Best Practices für die Luft­emissionen wurden noch nicht festgelegt)

In den letzten Jahren haben diverse Nichtregierungsorganisationen (NROs) die Textilindustrie als einen der größten Verursacher von Wasserverschmutzung identifiziert. Die 2016 von der ZDHC entwickelte branchenweite Abwasserrichtlinie gibt einen einheitlichen globalen Standard für Zulieferer in der Bekleidungs- und Schuhindustrie vor, die nasschemische Fertigungsverfahren anwenden.

Diese Abwasserrichtlinie hat PUMA Anfang 2017 im Rahmen eines Pilotprojekts eingeführt und über das Jahr auf unsere Kernlieferanten mit nasschemischen Verfahren (hauptsächlich Färbereien, Gerbereien und vertikale Zulieferer) ausgeweitet.

HIGHLIGHT: 2017 HAT PUMA DIE ABWASSERRICHTLINIE DER ZDHC BEI 96% DER KERNLIE­FER­ANTEN MIT NASSCHEMISCHEN FERTIGUNGSVERFAHREN EINGEFÜHRT.

Im letzten Jahr konnten bei 42 PUMA-Zulieferern in Bangladesch, China, Indonesien, Thailand, der Türkei, Taiwan und Vietnam Abwasserproben entnommen und 54 Prüfberichte auf der ZDHC-Plattform veröffentlicht werden. Damit deckt die ZDHC Abwasserrichtlinie nun 96% unserer Kernlieferanten, die nasschemische Fertigungsverfahren anwenden, ab.

78% aller Proben entsprachen vollumfänglich den in der MRSL vorgegebenen Anforderungen und den Schwermetallwerten in der ZDHC-Abwasserrichtlinie. Bei den konventionellen Abwasserwerten lag die Erfüllungsquote lediglich bei 48% – ein klarer Hinweis darauf, dass die Leistung der Hälfte der Abwasserreinigungsanlagen entlang unserer Beschaffungskette verbessert werden muss.

Ma Jun

„ALS AKTIVER AKTEUR IN DER SPORT- UND DER TEXTILINDUSTRIE SETZT SICH PUMA UNERMÜDLICH DAFÜR EIN, DASS DIE ZULIEFERBETRIEBE IN CHINA DIE UMWELTSCHUTZGESETZE UND -VERORDNUNGEN DES LANDES EINHALTEN. 2017 HAT SICH PUMA MIT FÜNF ANDEREN MARKEN ZUSAMMENGESCHLOSSEN, UM FÜR NOCH MEHR TRANSPARENZ ENTLANG DER BESCHAFFUNGSKETTE IN CHINA ZU SORGEN. WIR SIND ÜBERZEUGT, DASS PUMAS ENGAGEMENT IN DIESEM BEREICH UND DIE EINFÜHRUNG DIGITALER LÖSUNGEN FÜR DIE NUTZUNG ÖFFENTLICH ZUGÄNGLICHER, UMWELTBEZOGENER BIG DATA DIE GRÜNE TRANSFORMATION IN DER TEXTILINDUSTRIE VORANTREIBEN WIRD UND DEN VERBRAUCHERN ERMÖGLICHT, SICH FÜR ÖKOLOGISCH VERANTWORTUNGSVOLLE ALTERNATIVEN ZU ENTSCHEIDEN.“

 

Ma JunGründer von IPE China

Wir werden auch weiterhin mit unseren Zulieferern und der ZDHC an der Verbesserung der Situation arbeiten. Unser Ziel für 2018: die Einhaltung von 90% der MRSL- und Schwermetallwerte und von 70% der konventionellen Anforderungen. Zudem beabsichtigen wir, auch in Indien und auf dem amerikanischen Kontinent Abwasserkontrollen durchzuführen.

Neben unserem Einsatz für die Senkung von Abwasserwerten haben wir eine Desktop-Studie zur Luftemissionen bei unseren Kernlieferanten in China durchgeführt. Im nächsten Schritt werden wir an einer ZDHC-basierten Studie zur Emission von Luftschadstoffen mitwirken, die eine industrieweite Richtlinie für Luftemissionen analog der Abwasserrichtlinie zum Ziel hat. Dadurch erhalten wir zukünftig auch für Luftreinhaltung branchenweit vergleichbare Kennzahlen.

MATERIALIEN (10FOR20-ZIEL NR. 8)

Zielbeschreibung:

Verwendung alternativer, nachhaltiger Rohstoffe für PUMA-Schlüsselmaterialien: Baumwolle, Polyester, Leder, Polyurethan, Papier und Kartonagen. Bezieht sich auf die Ziele Nr. 12 und 15 für nach­haltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Erhöhung des Anteils an bluesign-zertifiziertem Polyester auf 50% bis 2020
  • Erhöhung des Anteils an Baumwolle der Better Cotton Initiative (BCI) auf 50% bis 2020
  • Erhöhung des Anteils an Papier und Kartonagen aus Recycling und/oder mit Zertifizierung des FSC auf 90% bis 2020
  • Beibehaltung des Anteils an Leder von Gerbereien mit LWG-Medaillenbewertung bei über 90%
  • Prüfung des Einsatzes von Polyurethan auf Wasserbasis

Relevante Kennzahl:

  • Prozentualer Anteil je verwendetem Material

Aus Lebenszyklusstudien und unserer ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung wissen wir, dass der ökologische Fußabdruck unserer Produkte größtenteils bei der Rohstoffgewinnung und in der Herstellung entsteht. Während vergleichbare Daten zu den sozialen Auswirkungen noch nicht vollständig vorliegen, weisen Daten zur Kinderarbeit im Baumwollanbau oder zur Zwangsarbeit in der Rinderzucht darauf hin, dass unsere Produkte bereits in ihrer Rohstoffphase signifikanten Einfluss im sozialen Bereich haben könnten.

Für unsere Hauptmaterialien – Baumwolle, Polyester, Leder und Kartonagen – haben wir uns feste Ziele gesetzt. Zudem arbeiten wir an der Eliminierung schädlicher Lösungsmittel aus der Polyurethan-Herstellung, benötigen jedoch zunächst weitere Untersuchungen, bevor wir einen Zielwert definieren können. Unseres Erachtens nach ist ein branchenweiter Ansatz die effektivste Maßnahme in diesem Kontext.

HIGHLIGHT: 100% DES IN ASIEN VERWENDETEN LEDERS STAMMEN AUS GERBEREIEN, DIE VON DER LEATHER WORKING GROUP MIT EINER MEDAILLENBEWERTUNG AUSGEZEICHNET WURDEN.

Nach einem vorübergehenden Rückgang 2016 konnten wir den Anteil an Papier und Kartonagen aus Recycling und/oder mit FSC-Zertifizierung wieder auf 95% heben. Das bedeutet, wir haben unser für 2020 gestecktes Ziel bereits übertroffen. Unsere am meisten genutzten Schuhkartons und unsere Tragetaschen und Etiketten aus Papier sind FSC-zertifiziert. 2018 werden wir auch für unsere Kartons für den Onlineversand FSC-zertifiziertes Material einführen.

Wir haben uns einer Arbeitsgruppe für DMF-freies Polyurethan (PU) in China angeschlossen und ein Pilotprojekt für einen Schuh aus DMF-freiem PU gestartet.

Tabelle 11 zeigt den signifikanten Anstieg beim Einsatz von BCI-Baumwolle sowie von bluesign-zertifiziertem Polyester im Segment Textilien im Einklang mit unseren Zwischenzielen. Auch im Bereich Accessoires haben wir unser Zwischenziel von 30% bluesign zertifiziertem Polyester erreicht. Für das Segment Schuhe haben wir unser Ziel für 2020 in Bezug auf Leder von Zulieferern mit LWG-Medaillenbewertung im vergangenen Jahr bereits zum dritten Mal hintereinander übertroffen.

AUSWIRKUNGEN UNSERER ÖKOLOGISCHEN GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (10FOR20-ZIEL NR. 9)

Zielbeschreibung:

Fortsetzung der jährlichen Berichterstattung über die ökologische Gewinn- und Verlustrechnung (EP&L) unter der Führung von Kering. Bezieht sich auf die Ziele Nr. 7 und 12 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Regelmäßige Veröffentlichung der Daten aus der EP&L
  • Einführung von industrieweiten Nachhaltigkeitsinstrumenten für die Entwicklung und das Design von PUMA-Produkten

Relevante Kennzahl:

  • PUMAs jährliche EP&L-Werte

Die Ökologische Gewinn- und Verlustrechnung (EP&L) analysiert die externalisierten Umwelteinflüsse von PUMA in den Kategorien Luftverschmutzung, Klimaschutz, Bodennutzung, Abfall sowie Wasser und Wasserverschmutzung über die gesamte Lieferkette. In einem zweiten Schritt werden diesen negativen Umwelteinflüssen finanzielle Werte zugewiesen. Auf diese Weise können wir die größten Umweltauswirkungen identifizieren und an deren Reduktion arbeiten.

Im Einklang mit unserem Aktionsplan 10FOR20 hat PUMA 2017 zum ersten Mal nach 2011 wieder eine ökologische Gewinn- und Verlustrechnung (EP&L) veröffentlicht, die ab sofort auf unserer Website zur Verfügung steht.

Vor dem Hintergrund unserer 10FOR20-Ziele berichten wir regelmäßig über unsere Erfolge bei der schrittweisen Reduzierung der Werte in unserer ökologische Gewinn- und Verlustrechnung (EP&L) in Abhängigkeit von PUMAs Umsatz. Wir steigern den Anteil an nachhaltigeren Rohmaterialien, die für unsere Produkte verarbeitet werden, und fördern den effizienten Ressourceneinsatz entlang unserer Beschaffungskette.

  1. Inklusive PUMAs eigener oder von PUMA betriebener Büros, Lager und Geschäfte; ohne ausgelagerte Lager und Franchise-Geschäfte
  2. Inklusive Verbrauch von Papier, Kartonagen und Papiertüten in Büros, Lagern und Geschäften
  3. Inklusive Hochrechnungen und Schätzungen, wenn keine Daten verfügbar waren
  4. Ohne am Standort erzeugten und verbrauchten Strom und ohne am Standort erzeugten Strom, der gegen Gebühr ins Netz eingespeist wird
  5. Inklusive eigener Produktionsstandorte in Argentinien; die sonstige Produktion ist an eigenständige Lieferanten ausgelagert
  6. Daten von Geschäften basieren auf Musterläden in jedem Land und wurden für den Gesamtverbrauch extrapoliert; methodologische Veränderungen über die letzten drei Jahre beeinflussen die Ergebnisse
  7. Ausbau der Berichterstattung auf zusätzliche Standorte 2017

Tabelle 12 zeigt eine Übersicht über die Umweltkennzahlen von PUMA-Standorten und Ebene-1-Kernlieferanten. Neben den Daten zu unserem Materialverbrauch und unseren Produktionsstandorten bilden diese Zahlen die Grundlage für PUMAs ökologische Gewinn- und Verlustrechnung (EP&L).

Im Trend weisen unsere Kernlieferanten der Ebene 1 einen Rückgang des Energieverbrauchs (mit Ausnahme in der Kategorie Bekleidung) und des Wasserverbrauchs sowie bei CO2-Emissionen und Abfall auf. Wir schreiben diese Entwicklung der regelmäßigen Erhebung von Umweltkennzahlen und der Einführung der Programme zur effizienten Ressourcennutzung von PUMA und anderen Marken zu.

Um die Auswirkungen der verschiedenen Materialien besser identifizieren zu können, haben wir die Daten in Fabriken für Leder, Kunstleder, Textilien und Verpackung gegliedert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 16, 17 und 18 aufgeführt. Erstmals haben wir auch den Mittelwert berechnet, um die durchschnittlichen Umweltkennzahlen über einen längeren Zeitraum zu messen.

GOVERNANCE (10FOR20-ZIEL NR. 10)

GOVERNANCE (10FOR20-ZIEL NR. 10)

Zielbeschreibung:

Einrichtung und Pflege eines hoch entwickelten Compliance Management Systems (inkl. Maßnahmen zur Korruptionsbekämpfung). Bezieht sich auf die Ziele
Nr. 8 und 16 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR20:

  • Erhöhung der Teilnehmerzahl an Kerings Ethik-Training
  • Einführung der PUMA-Antikorruptionsrichtlinie

Relevante Kennzahlen:

  • Anteil der PUMA-Mitarbeiter, die zum Thema Korruptionsbekämpfung geschult wurden
  • Anteil der PUMA-Kernlieferanten, die zum Thema Korruptionsbekämpfung geschult wurden

Das PUMA Compliance Management System

Als globales Sportunternehmen ist PUMA weltweit tätig. Wir sind uns der finanziellen Risiken und potenziellen Reputationsschäden durch Verstöße gegen Gesetze und Richtlinien durch unsere Mitarbeiter und Geschäftspartner bewusst. Fehlverhalten (Non-Compliance) kann prinzipiell in allen Unternehmensfunktionen und allen Ländern, in denen wir Geschäfte betreiben, auftreten. Aus diesem Grund haben wir das PUMA Compliance Management System eingeführt – ein risikobezogenes Überwachungs- und Frühwarnsystem, das im Detail in PUMAs Corporate Governance Report beschrieben ist. In Bezug auf Bestechung und Korruption hat PUMA einen Null-Toleranz-Ansatz. Jeder Vorfall wird der Geschäftsleitung gemeldet und unverzüglich und umfassend untersucht, damit die erforderlichen disziplinarischen Maßnahmen getroffen werden können.

PUMAs höchstes Governance-Organ für Nachhaltigkeitsthemen ist der Verwaltungsrat der PUMA SE und dessen Sustainability Committee, welches auch die Einhaltung von PUMAs Nachhaltigkeitsstrategie überwacht. Die Mitglieder des Sustainability Committee – Jean-François Palus, Béatrice Lazat und Martin Köppel – kamen 2017 einmal in diesem Rahmen zusammen.

Korruptionsbekämpfung

Als Mitglied des UN Global Compact verpflichtet sich PUMA, gegen alle Arten von Korruption vorzugehen, einschließlich Erpressung und Bestechung. Die Korruptionsbekämpfung ist nicht nur einer der wichtigsten Punkte unseres Compliance Management System, sondern auch wiederkehrendes Thema im Dialog mit NROs, zum Beispiel bei den jährlichen Gesprächen mit unseren Stakeholdern und unseren Vertragspartnern, insbesondere im Einkauf. Korruptionsbekämpfung ist ein wichtiger Teil des Ethikkodex der PUMA Group, von PUMAs Richtlinien zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption, der regelmäßigen Kommunikationsmaßnahmen unserer Geschäftsleitung und unserer Compliance-Schulungen und E-Learning-Programme. Im Rahmen ihrer Bonuszahlungen müssen PUMAs Führungskräfte sicherstellen, dass jeder Mitarbeiter der PUMA Group, der über einen E-Mail-Account verfügt, das Antikorruptionstraining absolviert.

Da unsere Mitarbeiter regelmäßig mit unserem Ethikkodex und unserer Konzernrichtlinie vertraut gemacht werden, kennen sie auch die Bestimmungen zur Compliance. Im Geschäftsjahr 2017 haben wir das gemeinsam mit unserem Mehrheitsgesellschafter entwickelte E-Learning zum Ethikkodex erneut konzernweit durchgeführt. Im letzten Jahr befasste sich das Programm zuvorderst mit Aspekten der Korruptionsbekämpfung, des Verhaltens am Arbeitsplatz und des Umweltschutzes. Zusätzlich haben wir 2017 einen E-Learning-Kurs zum Thema Bestechungs- und Korruptionsbekämpfung aufgesetzt. Die Teilnahme an diesen beiden E-Learnings ist für alle Mitarbeiter verpflichtend. Zu ihren Sponsoren zählen die Geschäftsführenden Direktoren der PUMA SE, allen voran Bjørn Gulden, der sie an alle PUMA-Mitarbeiter kommuniziert hat. Von den Mitarbeitern der PUMA Group, die ein E-Mail-Konto haben, haben im vergangenen Jahr 99% (PUMA SE: 96%) am E-Learning zum Ethikkodex und 98% (PUMA SE: 99%) am E-Learning-Kurs zum Thema Bestechungs- und Korruptionsbekämpfung teilgenommen. Des Weiteren haben wir Präsenzschulungen zu diversen Themen – Kartellrecht, Insiderhandel und Korruptionsbekämpfung – veranstaltet, die ein Bewusstsein für grundlegende rechtliche Vorgaben und interne Regeln geschaffen haben.

HIGHLIGHTS: 99% ALLER WELTWEITEN PUMA-MITARBEITER MIT EINEM E-MAIL-KONTO HABEN DAS ETHIKKODEX-TRAINING ABSOLVIERT UND 94% UNSERER KERNLIEFERANTEN WURDEN ZUM THEMA KORRUPTIONSBEKÄMPFUNG GESCHULT.

Um das Engagement von PUMA im Kampf gegen Korruption entlang der Beschaffungskette zu unterstreichen, haben wir das Thema 2016 explizit in den PUMA-Verhaltenskodex aufgenommen. Dieser Kodex (http://about.PUMA.com/de/nachhaltigkeit/standards/coc) gibt die Mindestanforderungen an unsere Partner entlang der Beschaffungskette vor. 2017 haben wir auch unsere Lieferantenverträge um Antikorruptionsklauseln erweitert, in denen sie sich verpflichten, in ihren jeweiligen Betrieben angemessene Systeme zur Bekämpfung von Bestechung und Korruption zu etablieren bzw. auszuweiten. PUMA überwacht die Einhaltung dieser Klauseln im Rahmen der jährlich durchgeführten SAFE-Audits und hat das Thema Korruptionsbekämpfung auch bei den Runden Tischen für Lieferanten im vergangenen Jahr adressiert. 2017 haben wir 94% von PUMAs Kernlieferanten in Präsenzschulungen trainiert und diese gebeten, Zertifikate einer UN Global Compact Online- Schulung vorzulegen um deren Bewusstsein für das Thema Korruptionsbekämpfung zu stärken. Wir stellen unseren Zulieferern unsere Richtlinien zur Vermeidung und Bekämpfung von Bestechung und Korruption zur Verfügung, an denen sie ihre internen Standards ausrichten sollen.

ZUSAMMENFASSUNG

Mit der Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen und den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie der verbundenen Gesetze kommen immer mehr Unternehmen zu der Erkenntnis, dass sie ihre Bemühungen im Bereich Nachhaltigkeit auf die gesamte Beschaffungskette ausweiten und nicht nur ihre eigenen Standorte bzw. direkten Zulieferer im Blick haben müssen. Diese umfassende Aufgabe können wir nur meistern, wenn alle großen Akteure in unserer Branche zusammenarbeiten.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass 2017 zahlreiche Nachhaltigkeitsinitiativen, die auf eine Zusammenarbeit unter den Markenunternehmen abzielen, an Dynamik gewonnen haben. Globale Projekte zur Harmonisierung der Standards für Sozial- und/oder Umwelt-Audits und -Analysen haben die Pilotphase durchlaufen und stehen zu einer Einführung im Jahr 2018 bereit.

Dies gilt auch für gemeinsame, branchenweite Standards für Chemikalien und Abwasser. Immer mehr Marken und Fachhändler in der Textil- und der Schuhindustrie verpflichten sich zu Klimazielen, die auf wissenschaftsbasierte Klimaziele (SBTs)beruhen. Diverse Initiativen für faire oder existenzsichernde Löhne wurden gegründet.

In den kommenden zwei Jahren wird es Zeit, die Pilotphasen hinter uns zu lassen und an einer großflächigen Umsetzung der harmonisierten Branchenlösungen zu arbeiten. Wir Akteure der Branche sollten nicht die Anzahl unserer Audits, Prüfberichte und Schulungen messen, sondern die tatsächlichen Auswirkungen auf die Praxis. Neue Technologien, wie Online Metering oder Apps für Smartphones, mit denen (nahezu) alle Daten in Echtzeit erhoben werden können, werden dabei eine maßgebliche Rolle spielen.

An der Reaktionsgeschwindigkeit bei Veränderungen und Herausforderungen – wie Mikroplastik in synthetischen Bekleidungsmaterialien – und ungelösten Fragestellungen – wie dem Recycling von Kleidung und Schuhen in großem Umfang – wird gemessen werden, in wieweit die Bekleidungs- und Schuhindustrie nachhaltigere Geschäftsmodelle umsetzen kann.

Wir von PUMA sind bereit, unseren fairen Beitrag zu diesem Wandel zu leisten.