Alle unsere Umweltschutzaktivitäten zielen darauf ab, sicherzustellen, dass PUMA und unsere Lieferanten geltende Umweltschutzverordnungen einhalten und die Umweltauswirkungen optimieren.
An unseren eigenen Standorten führen wir regelmäßig Effizienzkontrollen durch. Diese sind in der Europäischen Union vorgeschrieben und helfen uns beim Identifizieren von Energiesparmöglichkeiten in unseren Büros, Stores und Lagern, die wir dann global umsetzen können.
Die Compliance-Audits, die wir bei unseren Lieferanten durchführen (im Kapitel „Menschenrechte“ erläutert), umfassen auch Kontrollen der Einhaltung von Verordnungen zu Umweltschutz und Chemikalieneinsatz. Bei jedem Audit prüfen wir unter anderem Umweltgenehmigungen, Abfallentsorgung und Abwasseranlagen.
Wir haben unsere eigenen Chemikalien- und Umweltaudits durch den Einsatz branchenweiter Instrumente wie dem Higg Index Facility Environmental Module (FEM) 3.0 ersetzt. Zudem setzen wir jährliche externe Prüfungen der FEM-Module für die Selbstbewertung voraus, entweder durch zugelassene Prüfer*innen unseres Teams oder durch andere anerkannte Marken oder durch SAC-genehmigte Drittorganisationen. 100% dieser Prüfungen werden angekündigt.
2021 |
|||
|
Kernlieferanten Ebene 1 |
Kernlieferanten Ebene 2 |
Kernlieferanten L&P* |
A |
5 |
3 |
1 |
B+ |
21 |
23 |
5 |
B- |
27 |
24 |
4 |
C |
12 |
17 |
1 |
D |
|
2 |
1 |
Gesamt |
65 |
69 |
12 |
Anzahl Fabriken |
146 |
*L&P: Labels und Verpackung
PUMAs Environmental Performance Rating System basiert auf den Ratings aus den Higg-FEM-Bewertungen der einzelnen Fabriken, die von SAC-zugelassenen Prüfer*innen verifiziert wurden: A, B+, B-, C und D. Die Mindestbewertung für Umweltkennzahlen beträgt 40% (d. h. nur bei Ratings mit A, B+ und B- gilt eine Prüfung als bestanden); Ratings mit C und D gelten als nicht bestanden. Das Bewertungssystem wurde 2020 im Rahmen der Meetings mit Lieferanten und dem Einkaufsteam vorgestellt und wird ab 2022 schrittweise eingeführt. Unseren Umweltleitfaden haben wir entsprechend aktualisiert. Neben unseren Ratings in den Bereichen Soziales und Chemikalien wird auch dieses Bewertungssystem zukünftig in unsere Beurteilungsparameter/Score Cards für Lieferanten aufgenommen.
Weitere Umweltkennzahlen von PUMA und unseren Lieferanten sind in den Kapiteln „Klimaschutz“ und „Umweltkennzahlen“ zu finden.
*FEM-Durchschnitt PUMA 2020: 146 Fabriken
Branchenweiter FEM-Mittelwert (4.409 Fabriken): nach Branchen (Textilien, Schuhe, Accessoires inklusive Handtaschen, Schmuck, Gürtel und ähnliche Produkte) und nach Betriebsart (Konfektionierung gefertigter Produkte, Druck, Produktfärberei und -wäscherei, Materialherstellung inklusive Stoffe, Gummi, Schaum, Isolierung, formbare Materialien)
Die Prüfung der folgenden Bereiche sind im Higg FEM enthalten:
2020 und 2021 haben wir unseren Kernlieferanten unsere Vorgaben bezüglich der Verbesserung ihrer Bewertung um 10 Punkte und des Einsatzes unseres neuen Bewertungssystems mitgeteilt. Im vergangenen Jahr haben wir dann eine Schulung durch SAC-zertifizierte Trainer*innen organisiert, die für diejenigen Lieferanten verpflichtend war, bei denen Mängel festgestellt wurden oder die dieses brancheninterne Tool noch nicht kannten. Über ein engmaschiges Monitoring haben wir anschließend sichergestellt, dass die Fabriken die Verifizierung ihrer Selbstbewertung zeitnah abschlossen.
An den Bewertungen der Fabriken, die an den Projekten für sauberere Produktion und erneuerbare Energien sowie an den Schulungen zu Abwasseraufbereitung und Chemikalienmanagement teilgenommen hatten, waren die positiven Auswirkungen dieser Programme deutlich zu erkennen.
Die Bewertungen von über 60%, die unsere Kernlieferanten in den Bereichen Abwasser, Wasser, Energie und Umweltmanagementsystem erzielt haben, spiegeln unsere Bemühungen und unsere Prioritäten der letzten Jahre wider. Die höchsten Steigerungsraten wurden bei der Zielsetzung und der Erstellung von Optimierungsplänen verzeichnet.
Für uns stehen Chemikalien, Luft und Abfall im Fokus. Im vergangenen Jahr haben wir im Rahmen einer Risikobeurteilung bezüglich Chemikalien und Abfall Maßnahmen identifiziert, die in den nächsten Jahren umzusetzen sind. Als Unterzeichner der ZDHC verfolgen wir die Entwicklungen und Fortschritte der Luftemissionsstandards und -richtlinien der ZDHC genau und werden diese nach Bedarf entlang unserer Beschaffungskette umsetzen, sobald die Einzelheiten veröffentlicht werden.
Meetings |
Themen |
Anzahl Lieferanten |
Anzahl Teilnehmer*innen |
Virtuelle Meetings mit Lieferanten |
Updates zum Thema Nachhaltigkeit, Austausch von Best Practices usw. |
ca. 466 pro Runde (3 Runden) |
ca. 1.083 pro Runde (3 Runden) |
Schulung zu Higg FEM |
Für Kernfabriken: richtige Durchführung des Moduls Higg FEM |
103 |
192 |
Schulung zu Abwasser |
Für Lieferanten, bei denen im Rahmen des Audits Mängel festgestellt wurden: Fokus auf Problembehebung |
18 |
18 |
Schulung zur Erfassung von Umweltkennzahlen mit Enablon |
Für Kernfabriken: korrekte Eingabe betriebsbezogener Daten |
105 |
251 |
Schulung zu GRS/RCS |
Für Hersteller von PUMA-Produkten mit recyceltem Anteil: Antragstellung für relevante Zertifikate |
|
278 |
Zielbeschreibung:
Bestehendes Science-Based Target für CO2-Emissionen:
Zusätzliche 1OFOR25-Ziele:
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 7 und 13 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR25:
Relevante Kennzahlen:
*Im GHG Protocol Corporate Standard werden CO2-Emissionen von Unternehmen wie folgt in drei Stufen eingeteilt:
Stufe 1: direkte CO2-Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen oder Quellen, die vom Unternehmen kontrolliert werden (Büros, Stores, Lager) wie Heizung für Bürogebäude, Emissionen des Fuhrparks
Stufe 2: indirekte CO2-Emissionen aus der Erzeugung von bezogenem Strom, Fernwärme und Wärme/Kälte, die das Unternehmen verbraucht
Stufe 3: alle sonstigen indirekten Emissionen über Stufe 2 hinaus, zum Beispiel aus der Extraktion und Produktion bezogener Materialien, aus dem Transport bezogener Kraftstoffe und aus der Verwendung verkaufter Produkte und Dienstleistungen wie Geschäftsreisen, Pendlerfahrten der Mitarbeiter*innen usw.
Auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris verpflichtete sich PUMA zur Festlegung eines wissenschaftsbasierten Ziels (Science-Based Target) für CO2-Emissionen. 2018 waren wir Mitgründer der Fashion Industry Charter for Climate Action, einer branchenweiten Initiative zur Anpassung der Emissionen der Modeindustrie an die auf der Pariser Klimakonferenz aufgestellten Ziele.
Ein Jahr danach haben wir unser wissenschaftsbasiertes Ziel mit der SBT Initiative vereinbart und veröffentlicht und sind dem Fashion Pact beigetreten, der auch eine Selbstverpflichtung zum Klimaschutz voraussetzt.
Wir haben unsere Zielvereinbarung an die vermehrte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen durch den Kauf von Grünstrom-Herkunftsnachweisen (Renewable Energy Certificates, RECs) in denjenigen Ländern gekoppelt, die für PUMA wichtig sind und in denen Strom aus erneuerbaren Quellen nicht direkt gekauft werden kann. 2018 haben wir 50% von PUMAs Emissionen aus Strom über RECs abgedeckt; 2019 haben wir diesen Anteil dann auf 74% und 2020 und 2021 auf 100% erhöht.
Somit ist es uns gelungen, unsere Emissionen der Stufe 1 und 2 trotz des vermehrten Geschäftsvolumens deutlich zu senken. Gegenüber unserem Vergleichsjahr 2017 haben wir unsere Emissionen der Stufe 1 und 2 um 88% (marktbasiert) reduziert. Inklusive der erworbenen Zertifikate haben wir damit unser wissenschaftsbasiertes Ziel für die Reduzierung von Stufe-1- und -2-Emissionen um 35% bereits übertroffen genauso wie die absolute Reduzierung um 50%, die für die Anpassung unseres Ziels an das 1,5-Grad-Ziel erforderlich ist.
Nachdem wir 100% Strom aus erneuerbaren Energien für unsere eigenen Büros, Stores und Lager eingeführt hatten, haben wir auch 2021 ausschließlich grünen Strom aus erneuerbaren Energien bzw. durch den Erwerb von RECs bezogen.
Mit dem Ziel, unsere Stufe-1-Emissionen weiter zu senken – diese sind hauptsächlich auf unseren Fuhrpark zurückzuführen – haben wir die Anzahl von emissionsfreien bzw. emissionsarmen Fahrzeugen weltweit auf 108 erhöht, das sind 15% unserer globalen Flotte. Zukünftig wollen wir den Anteil unsere Fahrzeuge mit alternativen Antrieben in unserem Fuhrpark um 10% pro Jahr erhöhen.
Auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow hat PUMA CEO Bjørn Gulden unsere Selbstverpflichtung zu den neuen Zielen der Fashion Industry Charter for Climate Action vom 5. November 2021 bekräftigt. UNITED NATIONS (unfccc.int)
Für die nächsten Jahre haben wir uns vorgenommen, die RECs durch Strom aus erneuerbaren Energien bzw., wenn möglich, durch Stromabnahmeverträge zu ersetzen und, wie bereits erläutert, unseren Fuhrpark pro Jahr um 10% Fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen zu erweitern.
Bei unseren Stufe-3-Emissionen werden wir uns auf erworbene Waren und Dienstleistungen konzentrieren, da ein großer Teil unserer indirekten Emissionen in diesem Bereich entsteht. Zudem haben wir uns zum Ziel gesetzt, Emissionen aus dem Warentransport um 20% relativ zum Transportvolumen zu senken, hauptsächlich durch Reduzierung unserer Luftfrachten um 5% pro Jahr gegenüber dem Vergleichsjahr 2019.
Um die Emissionen aus der Herstellung von PUMA-Produkten zu verringern, haben wir verschiedene Programme mit unseren Lieferanten umgesetzt. Schwerpunkte waren unter anderem Energieeffizienz, Photovoltaikanlagen auf dem Fabrikgelände und die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien.
Das Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine von Investor*innen geführte Organisation, die Unternehmen und Städte weltweit anhand ihrer Klimaschutzstrategien und Datenveröffentlichung bewertet. Als langjähriger Teilnehmer geben wir unsere Daten in CDP-Fragebogen öffentlich über die Website der Organisation bekannt. Im letzten Jahr haben wir erstmals in unserer Unternehmensgeschichte die CDP-Bewertung A- für unsere veröffentlichten Klimaschutzdaten für das Berichtsjahr 2020 erhalten.
Damit liegen wir über dem Durchschnitt von C in unserer Branche (Textilien und Stoffwaren ). Die globale Durchschnittsbewertung ist B-.
Die verbesserte CDP-Bewertung ist auf eine Reihe von Klimaschutzmaßnahmen zurückzuführen, die wir 2020 bzw. 2021 ins Leben gerufen haben, unter anderem Initiativen zur Emissionsreduzierung inklusive einer detaillierten Klimaschutz-Roadmap, der Ausweitung von Projekten für sauberere Produktion in unseren größten Beschaffungsmärkten, Machbarkeitsstudien für erneuerbare Energien auf Fabrikgeländen und in der Folge die Einführung von Strom aus erneuerbaren Energien durch einige unserer Kernlieferanten. Auch für unsere optimierten Kontrollsysteme für den Klimaschutz, unsere risikobezogene Berichterstattung und die Reduzierung von CO2-Emissionen der Stufe 1 und 2 durch den Erwerb von RECs haben wir bessere Bewertungen erzielt.
Die Task Force for Climate Related Financial Disclosures (TCFD) ist eine internationale Finanzinitiative, die auf mehr Transparenz hinsichtlich klimabezogener Themen zwischen Unternehmen und Investoren abzielt. Wir haben unsere existierenden Veröffentlichungen im Bereich Klima mit den Empfehlungen von TCFD verglichen und in Tabelle T.11 zusammengefasst.
Thematischer Bereich |
Empfohlene Angaben |
Quelle der Informationen in der PUMA-Berichterstattung |
2021 Fokusbereich |
Governance |
|
|
|
Offenlegung der Organisation Governance in Bezug auf klimabezogene Risiken und Chancen |
a) Beschreiben der Kontrolle des Vorstands über klimabezogene Risiken und Chancen.
b) Beschreiben der Rolle des Managements bei der Bewertung und dem Management klimabezogener Risiken und Chancen. |
GB Seite 42-43* CDP C1.1
CDP C1.2 |
Einrichtung eines Nachhaltigkeitsausschusses des Aufsichtsrats.
Beginn der regelmäßigen Berichterstattung an den Vorstand. |
Strategie |
|
|
|
Offenlegung der tatsächlichen und potenziellen Auswirkungen von klimabezogenen Risiken und Chancen auf die die Geschäfte der Organisation, Strategie und Finanzplanung, wenn diese Informationen wesentlich sind. |
a) Beschreiben der klimabezogenen Risiken und Chancen, die die Organisation kurz-, mittel- und langfristig identifiziert hat.
b) Beschreiben der Auswirkungen von klimabezogenen Risiken und Chancen auf die Geschäfte, die Strategie und die Finanzplanung der Organisation.
c) Beschreiben der Widerstandsfähigkeit der Strategie der Organisation unter Berücksichtigung verschiedener klimabezogener Szenarien, einschließlich eines Szenarios mit einer Temperatur von 2°C oder weniger. |
CDP C2
CDP C2.3 CDP C2.4
GB Seite 85* |
Klimabezogene Risiken und Chancen sind Teil des Risikobewertungsprozesses von PUMA und werden in unserer Antwort an das Carbon Disclosure Project detailliert veröffentlicht. Die Betrachtung der Widerstandsfähigkeit der Unternehmensstrategie für ein Szenario von deutlich unter 2 °C ist Teil unserer bestehenden wissenschaftsbasierten Zielsetzung. |
Risiko Management |
|
|
|
Legt dar, wie die Organisation identifiziert, bewertet und steuert klimabezogene Risiken |
a) Beschreiben der Verfahren der Organisation zur Identifizierung und Bewertung von klimabezogenen Risiken.
b) Beschreiben der Prozesse der Organisation für das Management klimabezogener Risiken.
c) Beschreibe wie die Prozesse zur Identifizierung, Bewertung und zum Management klimabezogener Risiken in das allgemeine Risikomanagement der Organisation integriert sind. |
GB Seite 44-45* CDP C2.2
GB Seite 44-45*, Seite 80* CDP C2.2
GB Seite 44-45* |
Klimabezogene Risiken sind Teil des Risikobewertungsprozesses von PUMA und werden im Rahmen unserer Klimaziele und unseres Klimaprogramms gesteuert. |
Kennziffern und Ziele |
|
|
|
Offenlegung der Kennziffern und Ziele die zur Bewertung und zum Management relevanten klimabezogenen Risiken und Chancen, wenn diese Informationen wesentlich sind. |
a) Offenlegung der Messgrößen, die die Organisation zur Bewertung klimabezogener Risiken und Chancen im Einklang mit ihrer Strategie und ihrem Risikomanagementprozess verwendet.
b) Offenlegung von Scope 1, Scope 2 und gegebenenfalls Scope 3 Treibhausgasemissionen (THG) und des damit verbundenen Risikos.
c) Beschreiben der Ziele, die die Organisation für das Management klimabezogener Risiken und Chancen verwendet, sowie die Leistung im Vergleich zu den Zielen. |
GB Seite 84-91* CDP C6, C10
GB Seite 84-91* CDP C6, C10
GB Seite 74-76* CDP C4.1, C4.2 |
PUMA hat genaue Kennzahlen und Ziele bezüglich seiner Treibhausgasemissionen. Im Jahr 2022 arbeitet PUMA daran, sein wissenschaftlich fundiertes Ziel an einem 1,5 °C-Szenario auszurichten. |
2021 haben wir eine Roadmap für den Klimaschutz erstellt und eine Risikobeurteilung basierend auf unserer internen Methodik durchgeführt.
Wir erachten die nachteiligen gesetzlichen Vorgaben für erneuerbare Energien einiger Länder als hohes Risiko und rechnen damit, dass das unsichere Geschäftsumfeld unserer Branche die Lieferanten davon abhält, in Technologien zu investieren und ihre Betriebe mit emissionsarmen Anlagen aufzurüsten.
Nachstehend sind einige Schwerpunktebereiche für die kommenden Jahre erläutert. Einige Maßnahmen wurden bereits 2021 umgesetzt und in diesem Bericht veröffentlicht.
2021 haben wir uns mit anderen Marken und großen Lieferanten unter der Fashion Industry Charter for Climate Action der Vereinten Nationen zusammengeschlossen, um ein Standardschulungsprogramm zum Klimaschutz für Textil- und Schuhhersteller in Asien in Partnerschaft mit der GIZ zu erstellen. Dieses Onlineprogramm bietet Grundlagenwissen zu globalen Dekarbonisierungsmaßnahmen, zur CO2-Emissionsbuchhaltung, zu Methoden der Zielsetzung im Bereich Klimaschutz und zu Lösungen zur Emissionsreduzierung und zum Erreichen dieser Ziele. Neben Englisch steht die kostenlose selbstgesteuerte Schulung auch in lokalen Sprachen wie Khmer, Mandarin, Bengali und Vietnamesisch zur Verfügung. Unsere Lieferanten sind zur Teilnahme angehalten.
Des Weiteren haben wir 36 Mitarbeiter*innen von 13 Kernlieferanten in Vietnam, Kambodscha, Bangladesch und Pakistan für die Teilnahme an einem von Tutor*innen gestützten Schulungsprogramm der GIZ nominiert. 92% erhielten ein Zertifikat und erzielten in der Abschlussprüfung im Durchschnitt 72%.
Neben diesen 34 Teilnehmer*innen haben bis dato 30 Personen von 25 Lieferantenfabriken den Kurs absolviert. 86% haben die Abschlussprüfung bestanden und wurden von der GIZ mit einem Zertifikat gewürdigt. Die Durchschnittsnote lag bei 75%.
Ein anderes Trainingsmodul soll das Bewusstsein von PUMAs Einkaufsteam für das Thema Klimaschutz schärfen, damit es in unsere Verhandlungen mit Lieferanten aufgenommen werden kann. 50 Mitglieder haben sich bereits zu Klimaschutzgrundlagen, internationalen Abkommen, PUMAs Zielen und Roadmap für den Klimaschutz und Zielsetzung bei unseren Lieferanten informiert. Eine Auffrischungsschulung ist für 2022 geplant.
Im vergangenen Jahr haben wir zudem zwei Trainingsmodule zur Zielsetzung im Bereich Klimaschutz für unsere Kernlieferanten entwickelt. Sie richten sich jeweils an diejenigen, die noch ein wissenschaftsbasiertes Ziel (Science-Based Target, SBT) bzw. ein Klimaziel mit Hilfe eines vereinfachten, intern entwickelten Instruments aufstellen müssen. Zur Identifizierung der beiden Gruppen haben wir unsere Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 über eine Umfrage anhand der folgenden Kriterien nach ihrer jeweiligen Bereitschaft gegliedert:
Anhand der Umfrageergebnisse konnten wir zehn Lieferanten der Ebene 1, die 60% des Geschäftsvolumens ausmachen, sowie 23 Lieferanten der Ebene 2, die für 51% des Geschäftsvolumens stehen, für unsere Klimaschutzprogramme 2022 identifizieren.
Um alle Mitarbeiter*innen zu sensibilisieren, entwickeln wir derzeit ein E-Learning zu den Grundlagen als Trainingsmodul, das in Q1 2022 eingeführt werden soll.
Unsere Kernlieferanten beteiligen sich an diversen Klimaschutzprogrammen (siehe Tabelle unten). Insgesamt haben sie bereits folgende Fortschritte erzielt:
Programme für sauberere Produktion/Kohleausstieg
Land |
Programm/Partner |
Umfang |
Anzahl Fabriken |
Anteil am Beschaffungsvolumen (global) |
China-Taiwan |
Clean-by-Design(CbD)/aii |
Effizienter Energie- und Wasserverbrauch |
Ebene 2: 4 |
2021 Ebene 1: 51% Ebene
2: 63% Aufnahme 2022 Ebene 1: 69% Ebene 2: 71% |
Low Carbon Manufacturing Program (LCMP)/WWF |
Effizienter Energie- und Wasserverbrauch |
Ebene 1: 10 |
||
Bangladesch |
Partnership for Cleaner Textile (PaCT)/IFC |
Effizienter Energie- und Wasserverbrauch |
Ebene 1: 7 Ebene 2: 3 |
|
Vietnam, Kambodscha |
Clean-by-Design(CbD)/aii, FABRIC/GIZ |
Effizienter Energie- und Wasserverbrauch, Kohleausstieg |
Ebene 1: 6 Ebene 2: 9 |
|
Vietnam Improvement Program (VIP)/IFC |
Effizienter Energie- und Wasserverbrauch |
Ebene 1: 4 Ebene 2: 6 |
||
Mexiko |
Sustainable Energy for All |
Effizienter Energieverbrauch |
Ebene 1: 2* |
|
Gesamt |
|
|
Ebene 1: 43 Ebene 2: 27 |
* Nicht-Kernfabriken
Programme für erneuerbare Energien
Land |
Programm/Partner |
Umfang |
Anzahl Fabriken |
Anteil am Beschaffungsvolumen (global) |
Vietnam, Kambodscha |
Project Development Programme (PDP)/GIZ |
Solaranlagen auf dem Dach |
Ebene 1: 6 Ebene 2: 1 |
2021 Ebene 2: 18%
Aufnahme 2022 Ebene 1: 69% Ebene 2: 70% |
Eigeninitiative der Fabriken |
Solaranlagen auf dem Dach |
Ebene 1: 3 Ebene 2: 2 |
||
China-Taiwan |
Eigeninitiative der Fabriken |
Solaranlagen auf dem
Dach, externe Windkraftanlage |
Ebene 1: 4 Ebene 2: 6 |
|
Bangladesch |
Partnership for Cleaner Textile (PaCT)/IFC |
Solaranlagen auf dem Dach |
Ebene 1: 2 Ebene 2: 3 |
|
Eigeninitiative der Fabriken |
Solaranlagen auf dem Dach |
Ebene 1: 1 |
||
Project Development Program (PDP)/GIZ |
Solaranlagen auf dem Dach |
Ebene 1: 3 |
||
Pakistan |
Project Development Program (PDP)/GIZ |
Solaranlagen auf dem Dach |
Ebene 1: 2 |
|
Gesamt |
|
|
Ebene 1: 21 Ebene 2: 12 |
Bei der DBL Group in Bangladesch beruht Nachhaltigkeit auf fünf Säulen: Menschen, Prozesse, Produkte, Community und Umwelt. Letztere hat bei der DBL Group hohe Priorität, die sie mit Maßnahmen zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, des Wasserverbrauchs und des Produktionsabfalls umsetzt. 2021 verwendete das Unternehmen 10.730 Tonnen recycelter Baumwolle. Durch den vermehrten Einsatz erneuerbarer Energien konnte es seine CO2-Emissionen um 1.934 Tonnen jährlich verringern. Für Färbe-, Beschichtungs-, Druck- und Waschprozesse wird Regenwasser eingesetzt, wodurch bis 2021 100.850 m3 Grundwasser eingespart werden können.
Als erster Hersteller überhaupt unterzeichnete SLN aus der Türkei im Jahr 2018 die Fashion Industry Charter for Climate Action. Seit Januar 2021 nutzt das Unternehmen an sämtlichen Standorten sauberen Strom aus erneuerbaren Quellen mit I-REC-Zertifizierung und konnte dadurch seine marktbasierten CO2-Emissionen aus dem Stromverbrauch an allen Standorten auf null reduzieren.
In einer Zeit, in der die globale Coronapandemie verheerende Folgen für die Modeindustrie hatte, hat die Klimakrise an Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit gewonnen. Mit seiner Unterstützung durch seine Teilnahme an dem von der Fashion Industry Charter ausgerichteten Event bei der UN Klimakonferenz COP 26 in Glasgow hat PUMAs CEO, Bjørn Gulden, ein starkes und positives Signal an die Modeindustrie gesendet und diese zum Zusammenschluss für eine klimafreundliche Zukunft aufgefordert. Als Co-Vorsitzender des Steering Committee der Charter hat auch Stefan Seidel, Head of Corporate Sustainability bei PUMA, kompetent und mit viel Leidenschaft die Arbeit der Charter angeleitet. PUMA gehört zu den vielen Modeunternehmen, die sich das ambitionierte – und notwendige – Ziel gesetzt haben, ihre Aktivitäten am Abkommen von Paris auszurichten und die Erderwärmung auf 1,5° C zu beschränken. Die Welt schaut nun auf PUMA und seine Partner in der Charter, die ihre Führungsrolle weiterhin unter Beweis stellen und ihre Zusagen einhalten sollen. Das UNFCCC freut sich darauf, den Klimaschutz gemeinsam mit einer der führenden Modemarken voranzubringen.
NICLAS SVENNINGSEN
Manager. Global Climate Action. United Nations Climate Change
CO2e-Emissionen1-6 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
Abweichung (in%) 2020/2021 |
Abweichung (in%) 2017/2021 |
Stufe 1 – direkte CO2e-Emissionen aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe |
4.046 |
4.179 |
6.326 |
6.918 |
7.678 |
-3% |
-47% |
2.008 |
1.985 |
3.618 |
4.073 |
4.134 |
1% |
-51% |
|
2.039 |
2.194 |
2.708 |
2.845 |
3.545 |
-7% |
-42% |
|
Stufe 2 – indirekte CO2 e -Emissionen (standortbasiert) |
32.545 |
29.839 |
40.986 |
43.366 |
40.029 |
9% |
-19% |
Stufe 2 – indirekte CO2e -Emissionen (marktbasiert) |
1.458 |
1.078 |
11.533 |
22.128 |
40.029 |
35% |
-96% |
31.087 |
28.761 |
39.282 |
42.145 |
38.914 |
8% |
-20% |
|
0 |
0 |
9.828 |
20.907 |
38.914 |
- |
-100% |
|
1.458 |
1.078 |
1.705 |
1.221 |
1.115 |
35% |
31% |
|
Gesamt Stufe 1 und 2 (standortbasiert) |
36.591 |
34.018 |
47.312 |
50.284 |
47.707 |
8% |
-23% |
Gesamt Stufe 1 und 2 (marktbasiert) |
5.504 |
5.257 |
17.858 |
29.046 |
47.707 |
5% |
-88% |
Stufe 1 und 2 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) (standortbasiert) |
5,4 |
6,5 |
8,6 |
10,8 |
11,5 |
-17% |
-53% |
Stufe 1 und 2 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) (marktbasiert) |
0,8 |
1,0 |
3,2 |
6,2 |
11,5 |
-19% |
-93% |
* Inklusive Grünstrom-Herkunftsnachweise
Wie in T13 und G12 angegeben, wurden PUMAs eigene Emissionen aus Scope 1 und 2 (marktbasiert) um 88% zwischen unserem Basisjahr 2017 und 2021 reduziert. Damit übertrafen wir bereits unsere Science Based Reduzierung um 35% bis 2030. Die Reduzierung ist hauptsächlich auf den Kauf von erneuerbarem Strom zurückzuführen und auf Attributzertifikate für erneuerbare Energie, wenn keine Tarife für erneuerbare Energie verfügbar sind.
CO2e-Emissionen1-6 |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
Abweichung (in%) 2020/2021 |
Abweichung (in%) 2017/2021 |
Stufe 3 – indirekte CO2e-Emissionen aus PUMAs Wertschöpfungskette |
264.005 |
211.108 |
250.240 |
222.315 |
208.525 |
25% |
27% |
Bezogene Waren und Dienstleistungen – Lieferanten der Ebene 1 |
150.509 |
113.561 |
123.769 |
126.590 |
123.061 |
33% |
22% |
Brennstoff- und energiebezogene Aktivitäten* |
3.136 |
2.855 |
|
|
|
10% |
|
Vorgelagerte Transporte und Distribution |
106.983 |
91.775 |
107.744 |
80.143 |
71.070 |
17% |
51% |
85.622 |
67.842 |
98.386 |
74.182 |
64.076 |
26% |
34% |
|
21.361 |
23.933 |
9.358 |
5.961 |
6.994 |
-11% |
205% |
|
Geschäftsreisen |
2.482 |
1.751 |
18.727 |
15.582 |
14.394 |
42% |
-83% |
Vorgelagerte Leasing-Anlagegüter* |
895 |
1.166 |
|
|
|
-23% |
|
Gesamt Stufe 1-3 (marktbasiert) |
269.509 |
216.365 |
268.098 |
251.361 |
256.232 |
25% |
5% |
Jahresumsatz PUMA (in Millionen €) |
6.805 |
5.234 |
5.502 |
4.648 |
4.136 |
30% |
65% |
Gesamt Stufe 1-3 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) (marktbasiert) |
39,6 |
41,3 |
48,7 |
54,1 |
62,0 |
-4% |
-36% |
Gesamt Stufe 3 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) |
38,8 |
40,3 |
45,5 |
47,8 |
50,4 |
-4% |
-23% |
|
|
|
|
|
|
|
|
*Emissionen aus den jeweiligen Kategorien der Stufe 3 wurden bis 2020 unter Stufe 1 bzw. 2 ausgewiesen.
**2020 wurden vorgelagerte Ausgangswerte angepasst, um das E-Commerce-Geschäft ohne B2B-Express-Volumina voll widerzuspiegeln.
1. PUMAs CO2-Emissionen gemäß dem International Accounting Standard des GHG-Protokolls.
2. Methodologische Veränderungen über die letzten drei Jahre beeinflussen die Ergebnisse. 2020 wurden aktualisierte Emissionsfaktoren angewandt und die vollumfängliche Ausrichtung am GHG-Protokoll hat zu Veränderungen der konsolidierten Struktur geführt.
3. Die Konsolidierung erfolgt gemäß dem Betriebssteuerungsansatz, inklusive PUMAs eigener oder von PUMA betriebener Büros, Lager, Geschäfte und Produktionsstätten (Argentinien).
4. Die ausgelagerte Produktion der Ebene 1 wird mit den Emissionen der Stufe 3 unter erworbene Waren und Dienstleistungen ausgewiesen (CO2-Emissionen aller drei Produktbereiche (Accessoires, Textilien und Schuhe)).
5. PUMA wendet Emissionsfaktoren international anerkannter Quellen wie der Internationalen Energieagentur (IEA) (2019) und die Konversionsfaktoren der DEFRA (2020) an. Die Emissionsfaktoren für einige Emissionen der Stufe 3 basieren auf lieferanten- und branchenspezifischen Emissionsfaktoren.
6. Für den Seefrachttransport setzt PUMA die Empfehlungen und die neue Methodologie der Clean Cargo Working Group um, die für alle Brennstoffe von der Nutzung von CO2 aus Tank-to-Wheel (TTW) zu CO2-äquivalenten Emissionsfaktoren aus Well-to-Wheel (WTW) übergegangen ist.
PUMAs Stufe-3-Emissionen entstehen durch unsere indirekten Geschäftsaktivitäten, hauptsächlich entlang unserer Beschaffungskette.
In den vergangenen Jahren haben wir die Stufe-3-Emissionen aus der Herstellung von PUMA-Produkten in unserem Geschäftsbericht nur auf Lieferantenebene 1 ausgewiesen. Zudem kamen unsere Berechnungen aus PUMAs ökologischer Gewinn- und Verlustrechnung (EP&L) für die Aufstellung und Nachverfolgung unseres Science-Based Targets für CO2-Emissionen zum Einsatz.
2021 haben wir die Lifecycle-Expert*innen von Sphera mit der umfassenden Prüfung der Emissionen entlang unserer Beschaffungskette über die Produktion der Ebene 1 hinaus beauftragt; dazu zählten die Stoff- und Komponentenlieferanten der Ebene 2 ebenso wie die Materialproduktion. Anhand der erhaltenen Daten erstellen wir einen neuen Referenzwert (Baseline) für die größten Stufe-3-Emissionen in der Kategorie 1, gefertigte Produkte und Dienstleistungen.
In der folgenden Tabelle wird deutlich, dass unsere absoluten Emissionen aus der Kategorie eingekaufte Waren und Dienstleistungen von 2017 bis 2021 um 12% gesunken sind, während unser Geschäft um 65% gewachsen ist. Aufgrund von Effizienzsteigerungen und der Nutzung von erneuerbarem Strom auf Werksebene sowie der Verwendung nachhaltigerer Materialien sind unsere Emissionen im Verhältnis zum Umsatz im gleichen Zeitraum um 46% gesunken. Das entspricht unserem wissenschaftsbasierten Ziel, einer Reduzierung um 60% im Verhältnis zum Umsatz bis 2030.
Stufe-3-Emissionen (Kategorie 1) |
Vergleichs-jahr 2017 |
2020 |
2021 |
Abweichung (in%) 2017/2021 |
Absolute CO2-Emissionen (in Tonnen CO2eq) |
1.409.265 |
1.389.335 |
1.242.468 |
-12% |
Jahresumsatz (in Millionen €) |
4.136 |
5.234 |
6.805 |
65% |
Intensität der CO2-Emissionen (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) |
341 |
265 |
183 |
-46% |
Anmerkung:
Die Schätzung der Stufe 3, Kategorie 1, umfasst CO2-Emissionen in
Verbindung mit Produkten und Dienstleistungen, die wir von unseren Lieferanten bezogen haben, in Zusammenhang
mit PUMA-Produkten und den jeweiligen Verpackungen. Nicht dazu zählen Emissionen in Verbindung mit anderen
Produkten und Dienstleistungen, die von PUMAs Büros, Stores und Lagern bezogen wurden.
Emissionen der Stufe 3, Kategorie 1, entstehen hauptsächlich im Bereich der Rohmaterialien und durch die Energie, die unsere Kernlieferanten der Ebene 1, 2 und 3 (Produktion von Rohmaterialien) bei der Herstellung gefertigter Materialien und Komponenten sowie gefertigter Produkte verbrauchen. In der nachstehenden Grafik sind die CO2-Emissionen insgesamt nach Quellen gegliedert.
Wir arbeiten mit Sphera derzeit auch an der Quantifizierung von CO2-Emissionen für 2018 und 2019 und aus weiteren Kategorien der Stufe 3.
VERBRAUCH VON ENERGIE AUS ERNEUERBAREN QUELLEN ENTLANG PUMAS BESCHAFFUNGSKETTE (Z. B. BEI HERSTELLERN, IN DER VERARBEITUNG UND IN DER FASERPRODUKTION)
Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien, den unsere Lieferanten der Ebene 1 und 2 beziehen, stieg zwischen 2017 und 2021 von 0,35% auf 4,3%, also um 1673%. Bei unseren Lieferanten der Ebene 1 stieg der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien in dem Zeitraum von 0,18% auf 4,8%, bei unseren Lieferanten der Ebene 2 ebenfalls von 0,74% auf 3,1%.
|
2017 |
2020 |
2021 |
Abweichung (in%) 2017/2021 |
Strom aus erneuerbaren Energien gesamt (kWh) |
817.644 |
3.588.937 |
14.494.042 |
1673% |
Netzstrom gesamt (kWh) |
234.323.351 |
252.665.750 |
324.910.084 |
39% |
Anteil Strom aus erneuerbaren Energien |
0,35% |
1,40% |
4,3% |
1128% |
Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 1 (kWh) |
298.283 |
1.999.458 |
11.149.103 |
3638% |
Netzstrom bei Kernlieferanten der Ebene 1 (kWh) |
164.904.224 |
169.593.745 |
218.804.548 |
33% |
Anteil Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 1 |
0,18% |
1,17% |
4,8% |
2585% |
Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 2 (kWh) |
519.361 |
1.589.479 |
3.344.939 |
544% |
Netzstrom bei Kernlieferanten der Ebene 2 (kWh) |
69.419.127 |
83.072.005 |
106.105.536 |
53% |
Anteil Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 2 |
0,74% |
1,88% |
3,1% |
312% |
Anmerkung:
Der für den Eigenbedarf produzierte Strom aus fossilen Brennstoffen wie
Erdgas, Diesel usw. ist nicht in der Gesamtmenge enthalten.
Der Strom aus erneuerbaren Energien umfasst Grünstrom-Herkunftsnachweisen (I-RECs), die unsere Kernlieferanten für Leder, Polyurethan und Textilien 2021 bezogen haben, berücksichtigt aber nicht den Strom aus erneuerbaren Energien, den unsere Kernlieferanten der Ebene 2 (z. B. Verpackung und Etikettierung, Zutaten, Sohlen und Strickobermaterial für Schuhe) bezogen haben.
Stufe-3-Emissionen (Kategorie 1) |
2017 |
2020 |
2021 |
Abweichung (in%) 2017/2021 |
Absolute CO2-Emissionen unserer Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 (in Tonnen CO2 eq) |
345.361 |
297.573 |
358.404 |
4% |
Jahresumsatz (in Millionen €) |
4.136 |
5.234 |
6.805 |
65% |
Intensität der CO2-Emissionen (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) |
83,5 |
56,8 |
52,7 |
-37% |
Ebene 3 Lieferanten (in Tonnen CO2 eq) |
252.251 |
223.909 |
284.215 |
13% |
Intensität der CO2-Emissionen (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) |
61,0 |
42,8 |
41,8 |
-32% |
Anmerkung:
Die Schätzung der Emissionen der Ebene 1 und 2 basiert auf dem
Stromverbrauch unserer Kernlieferanten der Ebene 1 und 2; die Ergebnisse dienen für die Hochrechnung für alle
Lieferanten der Ebene 1 und 2.
Die Schätzung der Ebene-3-Emissionen erfolgt durch Sphera anhand seiner Datenbank GaBi.
Im Detail zeigt sich entlang unserer Beschaffungskette zwischen 2017 und 2021 eine Steigerung der absoluten CO2-Emissionen von Lieferanten der Ebene 1 und 2 um 4% bei gleichzeitiger Senkung der Intensität der CO2-Emissionen relativ zum Umsatz um 37%.
Im selben Zeitraum nahmen die absoluten CO2-Emissionen unserer Lieferanten der Ebene 3 um 13% zu, hier konnte die CO2-Intensität relativ zum Umsatz um 32% gesenkt werden. Vorrangige Gründe hierfür sind neben der besseren Materialauswahl durch die schrittweise Einführung nachhaltigerer Materialien vermutlich auch die höhere Materialeffizienz. Ab 2022 werden wir die Materialeffizienz unserer Produkte engmaschig kontrollieren.
Zudem wollen wir unsere Programme für sauberere Produktion und erneuerbare Energie auf andere Lieferanten der Ebene 1 und 2 ausweiten und sie auch bei einigen Spinnereien (Ebene 3) einführen.
Nach Produktbereichen lässt sich eine Abnahme der absoluten Emissionen der Ledergerbereien um 33% sowie der Schuhhersteller der Ebene 1 um 14% erkennen, während die Emissionen der Kunstlederlieferanten und der Textillieferanten der Ebene 2 um 214% bzw. 15% stiegen. Diese Entwicklungen sind hauptsächlich auf den vermehrten Einsatz von Kunstleder als Lederersatz zurückzuführen. In der Grafik sind die CO2-Emissionen nach Produktbereichen dargestellt.
Anmerkung:
Ebene 1: Hersteller von Textilien, Schuhen und Accessoires
Ebene 2: Hersteller von Leder, Stoffen und Polyurethan
Absolute CO2 Emissionen aus den Rohmaterialien wurden seit 2017 um 26% reduziert während der Verbrauch an Materialien insgesamt um 19% zugenommen hat. Die relative Reduktion beträgt 55%. Diese Reduktion wurde unter anderem durch unseren fortwährenden Einsatz von nachhaltigeren Materialien erreicht. Beispielsweise wurde der Einsatz von Baumwolle aus nachhaltigeren Quellen von 40% auf 99% und von Polyester aus nachhaltigeren Quellen von 47% auf 80% in 2021.
|
2017 |
2020 |
2021 |
Abweichung (in%) 2017/2021 |
Rohmaterialien gesamt (in Tonnen) |
158.509 |
195.039 |
187.996 |
19% |
CO2-Emissionen aus Materialien (in Tonnen CO2 eq) |
811.654 |
867.853 |
599.849 |
-26% |
Jahresumsatz (in Millionen €) |
4.136 |
5.234 |
6.805 |
65% |
Intensität der CO2-Emissionen (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) |
196,2 |
165,8 |
88,1 |
-55% |
Annahmen: Im Rahmen der Prüfungen der Ebene 3 konnte eine Verbesserung der Materialdatenerfassung im Vergleich zu den Vorjahren festgestellt werden und in letzter Zeit ist uns die umfassende Erfassung dieser Daten gelungen. Für das Jahr 2017 beispielsweise standen nicht für alle Materialarten Daten zur Verfügung und einige Materialdaten waren unvollständig. Aufgrund des Mangels an umfassenden Daten zu Rohmaterialien für 2017 wurden Materialdaten aus dem Jahr 2020 hochgerechnet. Zudem waren die Daten zur Polyesterverbrauch für PUMA-Schuhe 2020 außergewöhnlich hoch, was auf eine Überschätzung schließen lässt. Daher wurden sie für 2017 und 2020 anhand der für 2019 erfassten Daten hochgerechnet.
Die nachstehende Grafik zeigt den größten Anteil bei Gummi, gefolgt von Leder und Polyester. Der Emissionsanteil von Polyester konnte zwischen 2017 und 2021 von 12% auf 8% gesenkt werden, bei Leder von 21% auf 20%, während er bei Gummi von 33% auf 27% fiel. Diese Daten bestätigen, dass wir mit unserem 10FOR25-Ziel der vermehrten Nutzung von recyceltem Polyester und der Einführung von recycelten Alternativen zu konventionellem Gummi und Leder unsere CO2-Emissionen reduzieren können.
Die Erfassung von Daten zu unseren Plastikverpackungen für den Transport, mit der wir 2021 begonnen haben, hat ergeben, dass diese Verpackungen zu 100% recycelt sind.
Nachgelagerte Auswirkungen fallen nicht in Kategorie 1 (bezogene Waren und Dienstleistungen) und werden in unserem Geschäftsbericht 2022 ausgewiesen.
Anmerkung:
Die Kategorie Sonstige umfasst Akryl, Leinen, Lycra, Metalle, Klebstoffe
usw.
Leder steht für Naturleder, Polyurethan für Kunstleder.
Zielbeschreibung:
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 3 und 6 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Relevante Kennzahlen:
Wir ergreifen in Bezug auf unsere Produkte und Aktivitäten bereits heute Präventionsmaßnahmen zum Schutz von Gesundheit und Umwelt.
Sämtliche für PUMA-Produkte verwendeten Materialien werden anhand der PUMA-Schadstoffliste (Restricted Substances List, RSL) in unsere Test-Kampagne aufgenommen, um zu gewährleisten, dass sie den internationalen Chemikalienverordnungen entsprechen. Anstelle interner Standards verwenden wir für unsere Tests die von der AFIRM Group entwickelte Produkt-RSL sowie die MRSL der ZDHC.
2021 haben wir unser Ziel geändert: Anstelle eines Anteils von unter 1% Verstößen gegen die RSL wollen wir die RSL-Erfüllungsquoten nun über 90% halten, um der vermehrten Materialentwicklung und -innovation Rechnung zu tragen, da jedes Material geprüft wird und vermehrt Fehler auftreten können. Materialien, die den RSL-Test nicht bestehen, kommen erst dann für PUMA-Produkte in Frage, wenn der Fehler behoben wurde und sie den Test erfolgreich bestanden haben. So mindern wir das Risiko auf Produktebene. Wir untersuchen alle Verstöße gegen die RSL, um Verbesserungspotenzial identifizieren und Wiederholungen vermeiden zu können.
Auf Produktionsebene haben wir im Rahmen unserer Selbstverpflichtung zur vollständigen Eliminierung gefährlicher Chemikalien ein Verbot der vorsätzlichen Verwendung von Chemikaliengruppen durchgesetzt, die unter ZDHC-Standards als besonders schädlich eingestuft sind. Zudem haben wir den Anteil an bluesign®- und OEKO-TEX®-zertifizierten Materialien erheblich erhöht. Während der Großteil dieser Chemikaliengruppen nie vorsätzlich zum Einsatz kam, wurden poly- und perfluorierte Chemikalien (PFCs) bis 2017 für wasserabweisende Beschichtungen auf Schuhen und Textilien verwendet. Seit 2021 setzen wir wieder bluesign®-zertifizierte Folien und Beschichtungen von Gore-Tex ein, die frei von PFCs bzw. von ökologisch bedenklichen PFCs sind. Nach Gesprächen mit Greenpeace veröffentlichte Gore-Tex im Februar 2017 das Ziel und die Roadmap zur Eliminierung ökologisch bedenklicher PFCs (PFCEC) aus seinen Textilprodukten. Die Gore-Tex Fabrics Division verpflichtet sich nach wie vor in vollem Umfang zur Einhaltung dieses Versprechens für seine Verbraucher*innenprodukte und ist auf dem richtigen Weg, das Ziel für den Großteil seines Portfolios bis Ende 2025 zu erreichen.
Die Eliminierung dieser gefährlichen Chemikalien belegen die Ergebnisse der Abwassertests bei unseren Lieferanten, die nasschemische Fertigungsverfahren anwenden: Die Erfüllungsquote lag bei über 93% für jeden der 14 Werte auf der MRSL der ZDHC. Bei den meisten Werten betrug die Erfüllungsquote 100% oder knapp darunter. Spuren von MRSL-Chemikalien waren noch in einigen wenigen Stichproben enthalten, da wir Produktionsstätten teilweise gemeinsam mit anderen Marken nutzen.
PUMA zählt insgesamt 179 ZDHC-Gateway-Accounts: 34 sind Kernlieferanten der Ebene 1, 65 sind Kernlieferanten der Ebene 2; bei den verbleibenden handelt es sich um Nicht-Kernlieferanten. Diese Fabriken nehmen je nach Bedarf an unterschiedlichen ZDHC-Programmen teil: InCheck-Berichte über die Einhaltung der MRSL, ClearStream-Berichte über die Einhaltung von Abwasserrichtlinien oder das Chemikalienmanagement-Programm Supplier To Zero.
2021 haben wir eine Risikobeurteilung basierend auf unserer Methodik durchgeführt.
Bei unseren Kernlieferanten kam Higg FEM-Chemikalienmanagement 2020 zur Anwendung und unsere Risikobeurteilung haben wir mit Unterstützung von AFIRM und der ZDHC Foundation überprüft.
Wir sehen ein hohes Risiko bei geplanten gesetzlichen Vorgaben. Wir werden weiterhin mit den Industrieplattformen AFIRM und der FESI zusammenarbeiten, um mit politischen Entscheidungsträgern in verschiedenen Ländern im Dialog zu bleiben, beispielsweise in der EU und den USA.
Seit vielen Jahren arbeitet PUMA mit einem Programm, das die Einhaltung von Branchenstandards sicherstellt. Wir haben unseren Leitfaden für Chemikalien überarbeitet und 2021 vermehrt Lieferantenschulungen durchgeführt. Vor diesem Hintergrund stufen wir das Risiko bezüglich der Fabrikarbeiter*innen und dem Schutz der Gemeinden, in denen PUMA tätig ist, als gering ein und sehen ein mittleres Risiko im Bereich Produktschäden.
Die Datenbank der chinesischen Nichtregierungsorganisation IPE werden wir auch zukünftig nutzen, um Umweltverstöße von Fabriken in China aufzudecken, die Produkte oder Materialien für PUMA herstellen. Unser Monitoring der Einhaltung der Abwasserrichtlinie und der MRSL der ZDHC sowie der RSL von AFIRM behalten wir bei. Speziell für Fabriken, deren RSL-Erfüllungsquoten im unteren Bereich liegen, haben wir ein Programm entwickelt, das ihnen bei der Effizienzsteigerung helfen soll, damit ihre Materialien die Tests bestehen und Testabläufe optimiert werden können.
Wir haben unsere individuellen Chemikalien- und Umweltaudits durch branchenweite Tools wie das Higg Index Facility Environmental Module (FEM) 3.0 ersetzt und setzen jährliche externe Verifizierungen der FEM-Module zur Selbstbewertung voraus. Diese Verifizierungen, die stets nach Absprache erfolgen, werden entweder von anerkannten Prüfer*innen von PUMA oder anderen Marken oder aber auch von SAC-genehmigten Drittorganisationen vorgenommen. Die FEM Chemical Management Section prüft die Fabriken von Grund auf, vom Lagerbestand über den Einkauf bis hin zu Produktion, Lagerung und Abfall. PUMAs Chemical Performance Rating System basiert auf den Higg FEM-Bewertungen der Fabriken durch die FEM Chemical Management Section (A, B+, B-, C und D), die von SAC-genehmigten Prüfer*innen verifiziert wurden.
Dieses Bewertungssystem, das 2021 auf unseren Meetings mit Lieferanten und dem Einkaufsteam vorgestellt wurde, wird ab 2022 schrittweise eingeführt. Unseren Leitfaden für Chemikalien haben wir entsprechend angepasst. Neben unseren Sozial- und Umweltbewertungen werden wir auch dieses System zukünftig in unsere Beurteilungsparameter für Lieferanten aufnehmen.
In der nachstehenden Tabelle sind die verifizierten FEM-Gesamtbewertungen im Chemical Module für PUMAs Kernlieferanten für das Jahr 2020 (Mittelwert) im Branchenvergleich dargestellt; sie liegen über dem Branchendurchschnitt.
2021 haben wir unseren Kernlieferanten auch die Teilnahme an dem ZDHC-Program Supplier To Zero ermöglicht. Im Umfang enthalten ist eine Checkliste für das Chemikalienmanagement, anhand derer die Hersteller Optimierungspotential für ihren Chemikalieneinsatz feststellen können. Insgesamt 50 Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 haben unser Angebot angenommen. Davon wurden 48 auf der Basisebene bewertet und 2 in einer fortgeschrittenen Phase. PUMA wird ihren Fortschritt weiter kontrollieren und Good Practices identifizieren, die wir mit unseren Lieferanten austauschen können. Im Rahmen eines Meetings haben wir unsere Lieferanten zu einem Austausch von Good Practices im Chemikalienmanagement eingeladen.
FEM-Durchschnitt PUMA 2020: 146 Fabriken
Branchenweiter FEM-Mittelwert (4.409 Fabriken): nach Branchen (Textilien, Schuhe, Accessoires inklusive Handtaschen, Schmuck, Gürtel und ähnliche Produkte) und nach Betriebsart (Konfektionierung gefertigter Produkte, Druck, Produktfärberei und -wäscherei, Materialherstellung inklusive Stoffe, Gummi, Schaum, Isolierung, formbare Materialien)
Auch 2022 werden wir mit PUMA-Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 in Sachen Kapazitätsaufbau zusammenarbeiten und ein Chemikalienmanagementprojekt starten. Ziel ist, die Bewertung jeder einzelnen Fabrik über 40% zu steigern. Mit Branchenexpert*innen wie der ZDHC und AFIRM werden wir erneut Schulungen in Form von Webinaren organisieren und Schulungsvideos in lokalen Sprachen produzieren. Mit Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und anderen Organisationen sowie Chemikalienexpert*innen werden wir mehr praktische Trainings und individuelles Coaching anbieten. PUMA wird sich dem Program for Improvement of Environmental Performance of Factories (PIE) der GIZ unter anderem in Vietnam, Pakistan und Bangladesch anschließen und mit externen Beratern in China zusammenarbeiten.
Um unseren Lieferanten ein besseres Verständnis der von PUMA und der Branche gestellten Anforderungen zu vermitteln, haben wir Schulungen zu Standards, Richtlinien und Tools sowie zur Methodik für Untersuchungen und Gegenmaßnahmen bei Abweichungen veranstaltet. Im Rahmen dieser Schulungen wurden auch Fallstudien zu Verstößen gegen konventionelle Parameter besprochen.
Im Jahr 2021 umfassten die Schulungen Inhalte zum Chemikalienmanagement MRSL, Fabrikchemikalienmanagement (FEM), RSL, Abwasser und Korrekturmaßnahmen bei Nichtkonformität. Insgesamt wurden 17 Schulungen in sechs verschiedenen Sprachen durchgeführt. Eingeladen waren 1.400 Teilnehmer aus mehr als 470 Fabriken. Mehr als 80% der Teilnehmer waren mit der Trainingsgestaltung und den Inhalten zufrieden.
Die 2021 veranstalteten Schulungen im Einzelnen:
Virtuelle Schulungen |
Themen |
Anzahl Fabriken |
Anzahl Teilnehmer*innen |
Branchenweite Standards, Richtlinien und Plattformen für das Chemikalienmanagement
(gemeinsam mit der ZDHC organisiert)
In 2 Sprachen durchgeführt |
Chemikalien und InCheck-Bericht, Supplier To Zero (Chemikalienmanagement), ClearStream-Abwasserbericht, ZDHC Gateway, Optimierung von Erfüllungsquoten anhand von Fallstudien |
ca. 132 |
ca. 430 |
RSL
(gemeinsam mit der ZDHC und einem akkreditierten externen Labor organisiert)
In 6 Sprachen durchgeführt |
Aktualisierte Matrix zu RSL-Standard und -Tests inklusive Umsetzung |
ca. 118 |
ca. 375 |
Seit 2019 haben wir die Anzahl von RSL-Tests von 6.605 auf 8.184 erhöht; die RSL-Erfüllungsquote bleibt stabil bei über 98%. Materialien, die einen RSL-Test nicht bestehen, kommen erst dann für PUMA-Produkte in Frage, wenn der Fehler behoben wurde und sie den Test erfolgreich bestanden haben. So konnten wir das Risiko auf Produktebene mindern.
Produktbereich |
2021 |
2020 |
2019 |
|||
Anzahl Prüfberichte |
Erfüllungs- |
Anzahl Prüfberichte |
Erfüllungs- |
Anzahl Prüfberichte |
Erfüllungs- |
|
5.847 |
98,8 |
5.117 |
99,3 |
4.668 |
99,2 |
|
1.467 |
99,0 |
1.318 |
98,9 |
1.239 |
99,1 |
|
Accessoires |
737 |
94,4 |
878 |
96,8 |
639 |
96,2 |
133 |
97,7 |
152 |
91,4 |
59 |
100,0 |
|
Gesamt |
8.184 |
98,4 |
7.465 |
98,8 |
6.605 |
98,9 |
Jedes Jahr führt PUMA bei Hochrisikomaterialien für gefertigte Produkte RSL-Stichproben durch. 2021 haben wir 160 Materialien in 23 gefertigte Produkten – von Schuhen über Textilien bis hin zu Accessoires – verschiedener Lieferanten in diversen Beschaffungsmärkten getestet. 96,9% haben die Tests bestanden.
Obwohl alle Produkte den gesetzlichen Vorgaben entsprachen, haben wir im Hinblick auf Verstöße gegen die RSL Präventivmaßnahmen eingeführt, unter anderem die Trennung einzelner Materialien, die Steigerung der Materialtestintervalle vor der Produktherstellung und die Verbesserung der Produktionsprozesse bei Lieferanten der Ebene 2.
Das Programm basiert auf den Branchenstandards und auf PUMAs Vorgaben, wobei der Schwerpunkt auf Materialeinsatz, Prozess und Ausgabe im Branchenmodell für Chemikalienmanagement liegt. Die Chemikalienmanagementsysteme der Fabriken (auf Basis von FEM (SAC) und Supplier To Zero (ZDHC)) und die erneuten Materialientests (auf Basis des Risikos von Verstößen gegen die RSL) werden engmaschig kontrolliert. Die Prozesse für Materialientests der einzelnen Fabriken werden geprüft und optimiert.
2021 haben wir das Programm in einem Pilotversuch bei insgesamt sieben Lieferanten (fünf Schuh- und zwei Accessoires-Lieferanten) eingeführt. 2022 werden wir ihre Fortschritte beobachten und das Programm auf andere Hersteller ausweiten.
Zusätzlich zum Testen von Materialien und Produkten über die RSL der AFIRM-Gruppe, haben wir auch die ZDHC zur Herstellung von RSL auf Lieferantenebene übernommen. GoBlu International hat eine benutzerfreundliche App (BHive) für das Chemikalienmanagement in der Lieferkette entwickelt.
Dank OCR-Technologie ermöglicht es die App BHive den Herstellern, die Etiketten chemischer Produkte mit dem Smartphone zu fotografieren und so ihre Chemikalienbestände genau und vollständig darzustellen. Binnen weniger Sekunden können sie erkennen, welche chemischen Produkte der von vielen Marken bzw. Einzelhändlern genutzten MRSL entsprechen und welche sie weiterhin benutzen können bzw. nicht mehr benutzen sollten – alles auf einen Blick.
2020 haben wir mit Erfolg einen Pilotversuch mit The BHive von GoBlu, einem Tracking-Tool für die Manufacturing Restricted Substance List (MRSL), durchgeführt und es 2021 auf 50% unserer Kernfabriken ausgeweitet, die Chemikalien verwenden. Ende des Jahres nutzten 66 unserer Kernfabriken entweder The BHive, CleanChain oder E3 für die Kontrolle der Einhaltung der MRSL.
18 von 146 Kernfabriken verwenden in ihren jeweiligen Produktionsprozessen keine Chemikalien und/oder kein Wasser.
Somit liegen InCheck-Berichte für 55% unserer Lieferanten der Ebene 1 und 44% der Ebene 2 vor, die am MRSL-Programm teilnehmen. Wir werden diese Fabriken unterstützen, ihre MRSL-Erfüllungsquoten noch zu steigern.
Für 2022 haben wir uns vorgenommen, uns auf die restlichen 50% der Kernfabriken zu konzentrieren und zu kontrollieren, ob sie die Einhaltung der MRSL mit CleanChain oder mit E3 prüfen und sie ansonsten anhalten, mit The BHive zu arbeiten. Diese Tools werden wir auch bei Nicht-Kernlieferanten der Ebene 2 einführen, die nasschemische Fertigungsverfahren einsetzen.
Mit Unterstützung unserer Schuhlieferanten konnten wir gemäß unserem Ziel bis 2025 den Anteil an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) auf unter 13,6 g pro Paar Schuhe reduzieren. Dieser Erfolg stand unmittelbar in Zusammenhang mit unserem etablierten VOC-Programm, mit dem wir bereits 2003 unsere ersten Ziele erreicht haben. Wir vertrauen darauf, dass wir durch den vermehrten Einsatz von Schmelzklebstoffen und Klebstoffen auf Wasserbasis sowie mit geringeren VOC-Anteilen in den Produkten unserer größten Klebstofflieferanten die Verwendung von VOC bis 2025 unter 10 g pro Paar Schuhe senken können.
* Datenerfassung seit 2019 bei Kernlieferanten in Anlehnung an den allgemeinen Berichtsumfang
Zielbeschreibung:
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 6, 14 und 15 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR25:
Relevante Kennzahlen:
2021 haben wir eine Roadmap für den Wasserverbrauch entwickelt und eine Risikobeurteilung basierend auf unserer internen Methodik durchgeführt.
Auf Basis des WWF-Programms Water Stewardship: Basin Risk and Operational Risk haben wir Wasserrisikobewertungen entlang PUMAs Beschaffungskette durchgeführt. Das Basin Risk wurde anhand des Wasserrisikofilters des WWF analysiert. Dem Operational Risk lag das Wassermanagement im Higg FEM Wassermanagement 2020 unserer Kernlieferanten zugrunde. Diejenigen, die weniger als 50% erzielten, wurden als hohes operatives Risiko eingestuft.
Die Analyse von WRI Aqueduct und im Wasserrisikofilter des WWF hat ergeben, dass bei einigen unserer Kernlieferanten in China, Vietnam und Bangladesch Risiken durch Hochwasser, schlechte Wasserqualität und Wassermangel bestehen.
Die Schwerpunkte für die kommenden Jahre sind nachstehend aufgeführt. Einige der Maßnahmen wurden bereits 2021 umgesetzt und werden in diesem Geschäftsbericht erläutert.
Mit Hilfe des Tools für Risikoanalysen für Wasser werden wir die Kernlieferanten nach Prioritäten der erforderlichen Maßnahmen kategorisieren.
Seit 2015 haben wir die Anzahl der Abwassertests von 33 auf 117 Lieferanten und 207 Prüfberichte erhöht, was einer Abdeckung von etwa 98% aller Kernlieferanten mit nasschemischen Fertigungsverfahren entspricht.
Die Testergebnisse belegen, dass die Eliminierung besonders gefährlicher Chemikalien nach Plan gelaufen ist. Bei den konventionellen Abwasserwerten, die lediglich für Lieferanten gelten, die Abwasser direkt in natürliche Gewässer abgeben, belegten die Prüfergebnisse 2021 eine Erfüllungsquote von über 90% der ZDHC-Abwasserrichtlinie (Foundational Level); bei sieben Werten lag sie bei 100%. Somit haben wir unser Abwasserziel für den 10FOR25-Zyklus erreicht. PUMA arbeitet weiterhin mit den ClearStream-Berichten für Abwassertests der ZDHC. 2021 lag für 113 von 117 Lieferanten ein solcher Bericht vor.
In Bezug auf die in der MRSL der ZDHC regulierten Schwermetall- und Chemikalienwerte konnten die überprüften Lieferanten erneut Erfüllungsquoten von über 90% für jeden der gemessenen Werte aufweisen; Antimon war die einzige Ausnahme. Dieser Stoff wurde jedoch nach Empfehlung der ZDHC lediglich zu Referenzzwecken getestet, da er als Katalysator bei der Polyesterproduktion dient, und daher in der ZDHC Abwasserrichtlinie für Polyesterproduktion eine Ausnahme besteht. PUMA kontrolliert den Fortschritt und sucht gemeinsam mit dem Task Team der ZDHC nach besseren Alternativen entlang der Beschaffungskette.
Fabriken, die einen Abwassertest nicht bestehen, erhalten von PUMA Unterstützung bei der Durchführung einer Ursachenanalyse bezüglich Abwasser und Klärschlamm und bei der Umsetzung von Korrekturmaßnahmen nach branchenüblicher Standardvorlage. 2021 wurden vier Handlungspläne bei uns eingereicht, deren Umsetzung wir 2022 durch Abwassertests überwachen werden. Zudem haben wir im Rahmen der Schulungen zum Kapazitätsaufbau im vergangenen Jahr Good Practices besprochen, die den Fabriken bei der Einführung von Verbesserungen helfen sollen.
87 von 117 Fabriken wiesen eine Erfüllungsquote aller Werte der Abwasserrichtlinie der ZDHC von 100% auf. Die übrigen wurden angehalten, Verbesserungen herbeizuführen.
* Hersteller und Färbereien von Polyesterstoffen sind von den Vorgaben bezüglich Antimons ausgeschlossen
Um unseren Lieferanten ein besseres Verständnis der von PUMA und der Branche gestellten Anforderungen zu vermitteln, haben wir Schulungen zu Standards, Richtlinien und Tools sowie zur Methodik für Untersuchungen und Gegenmaßnahmen bei Abweichungen veranstaltet. Im Rahmen dieser Schulungen wurden auch Fallstudien zu Verstößen gegen konventionelle Parameter besprochen.
Die 2021 veranstalteten Schulungen im Einzelnen:
Virtuelle Schulungen |
Themen |
Anzahl Lieferanten |
Anzahl Teilnehmer*innen |
MRSL und Abwasser
(gemeinsam mit der ZDHC und einem akkreditierten externen Labor organisiert)
In 5 Sprachen durchgeführt |
Aktualisierung und Umsetzung von MRSL-Standard und Abwasserrichtlinie (Nutzung der Branchenplattform und Berichterstattung) |
ca. 86 |
ca. 268 |
Ursachenanalyse und Korrekturmaßnahmen
(gemeinsam mit der ZDHC und einem akkreditierten externen Labor organisiert)
In 3 Sprachen durchgeführt |
Untersuchung und Abhilfe bei Verstößen gegen MRSL, RSL und Abwasserrichtlinien |
ca. 136 |
ca. 330 |
Des Weiteren haben wir die Chemikalienmanagement-Teams unserer Lieferanten angehalten, umfassende Schulungen der ZDHC Academy unter der Leitung von ZDHC-akkreditierten Anbietern zu besuchen. Die Schulungen, die von Branchenexpert*innen entwickelt wurden, stehen auch in lokalen Sprachen zur Verfügung. 2021 haben unsere Lieferanten unter anderem an Schulungen zu den zehn wichtigsten Themen und Best Practices der ZDHC, zum neuen Chemical Management System (CMS) und zum Technical Industry Guide (TIG) teilgenommen.
Durch unser Programm für sauberere Produktion, das auch Wassereffizienzmaßnahmen umfasst, konnten bei unseren Lieferanten jährlich 2.424.800 m3 eingespart werden. Unsere Kernlieferanten der Ebene 1 konnten erhebliche Einsparungen beim Wasserverbrauch pro Stück Textilie – 44% – erzielen; auch diese Entwicklung ist auf das Programm für sauberere Produktion zurückzuführen. Zukünftig werden wir unser Augenmerk auf unsere Kernschuhlieferanten richten.
Weitere Daten zum Wasserverbrauch sind im Kapitel „Umweltkennzahlen“ aufgeführt.
Da die Veröffentlichung der Luftemissionsrichtlinien der ZDHC 2021 noch nicht abgeschlossen war, entschieden wir uns für das interne Monitoring der Luftemissionen unserer Kernlieferanten. Anhand von Fragebögen konnten wir die relevanten Daten einholen. Auch unsere Online-Kampagne Enablon zur Datenerfassung bei unseren Kernfabriken (Lieferanten der Ebene 1 und 2) kam zum Einsatz. 100% der im vergangenen Jahr kontrollierten Kernfabriken hielten sich an die jeweiligen lokalen Luftemissionsrichtlinien.
PUMAS CDP-BEWERTUNG FÜR WASSER 2021: B-
Das CDP hat die Bewertung von PUMAs Wasserfragebogen von C (2020) im vergangenen Jahr auf B- gehoben. Im Rahmen unserer kontinuierlichen Bemühungen haben wir uns das Ziel von 15% gesteigerter Wassereffizienz (Wasserverbrauch pro produziertem Stück) entlang der Beschaffungskette für 2025 gegenüber dem Vergleichsjahr 2020 gesetzt.
Zielbeschreibung:
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 3, 14 und 15 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Relevante Kennzahlen:
Teilziele |
2020 |
2021 |
Ziel 2025 |
Plastikeinkaufstüten (Stores) (in Tonnen) |
400 |
190 |
0 |
Plastikeinkaufstüten recycelter Anteil (in Prozent) |
80% |
80% |
keine Plastiktüten |
Plastikbügel (Stores) (in Tonnen) |
112 |
134 |
Ersatz durch recyceltes Material oder Holz |
Plastikbügel aus 100% recyceltem Material (in Prozent) |
51% |
97% |
100% |
Primärproduktverpackungen aus Plastik (in Tonnen) |
245 |
4,7 |
keine Plastik- |
Plastikverpackungen für den Transport (von der Fabrik ins Lager) * (in Tonnen) |
|
557,7 |
Ersatz durch recyceltes Material oder Papier |
Plastikverpackung mit
recyceltem Anteil für den Transport |
|
100% |
100% |
Anteil der PUMA-Büros ohne Einwegbecher und -besteck aus Plastik (in Prozent) |
0% |
88% |
100% |
* Daten zu Plastikverpackungen für den Transport (von der Fabrik ins Lager) werden seit 2021 erhoben.
Zu den Problemen unserer Zeit, die keinen Aufschub dulden, zählt zweifellos die Verunreinigung der Meere durch Plastikmüll. Als Unternehmen, das für den Großteil seiner Produkte Polymere verarbeitet, tragen wir eine besondere Verantwortung, dieses Problem zu beheben. Zudem ist die Vermeidung der Verunreinigung durch Plastikmüll einer der drei Eckpfeiler des Fashion Pact, zu dessen Mitgründern PUMA gehört. Aus diversen Ländern und Regionen kommen Initiativen für ein Verbot bestimmter Arten von Plastikeinwegprodukten bzw. -tüten.
Daher haben wir das Ziel für Plastik und Meere in unsere Nachhaltigkeitsstrategie 10FOR25 und unsere Nachhaltigkeits-Bonusziele aufgenommen.
Einkaufstüten und Einwegprodukte aus Plastik tragen erheblich zur Vermüllung der Meere bei. Indem wir sie in unseren Stores und im Büroumfeld vermeiden, übernehmen wir nicht nur eine Vorbildfunktion für unsere Kund*innen und Kolleg*innen, sondern sparen auch mehrere hundert Tonnen Plastik pro Jahr ein.
In den vergangenen Jahren haben wir unsere Einkaufstüten durch Tüten aus FSC-zertifiziertem Papier bzw. aus Polyethylen mit 80% recyceltem Anteil ersetzt. 2020 hat unser Retail-Bereich einen detaillierten Plan zur kompletten Eliminierung von Plastiktüten aus PUMA-Stores weltweit erstellt.
2019 haben unsere Stores insgesamt 430 Tonnen Polyethylentüten bestellt, 2020 400 Tonnen und im letzten Jahr waren es 189 Tonnen. Bis 2023 wollen wir Polyethylentüten für unsere Kunden ausnahmslos durch Papiertüten bzw. haltbare Mehrwegtaschen ersetzen.
Auch andere Plastikelemente in unseren Stores, unter anderem Bügel und Halterungen für Schuhe, haben wir durch Produkte aus recycelten Polymeren oder FSC-zertifiziertem Holz ersetzt. Für unsere B2B-Produktverpackungen für Textilien und Accessoires, die auch auf Polyethylentüten basieren, entwickeln wir derzeit umweltfreundlichere Varianten. Dadurch konnten wir die Plastiktüten für B2B-Transportverpackungen durch Material mit 100% recyceltem Anteil ersetzen. Zudem testen wir derzeit Transportverpackungen in den USA, die aus Papier hergestellt werden.
2021 haben wir nahezu sämtliche Primärverpackungen für den B2C-Bereich aus Plastik durch Papier ersetzt (2020 haben wir 245 Tonnen Primärverpackungen aus Plastik ausgewiesen). Unsere Cateringpartner und Mitarbeiter*innen in unseren Büros sind angehalten, keine Kaffeebecher, Deckel, Rührstäbchen, Trinkhalme oder Besteck aus Einwegplastik zu verwenden. Im letzten Jahr nutzten bereits 88% unserer Büros keine Einwegbecher oder -besteck aus Plastik mehr.
Als Mitglied von The Microfibre Consortium (TMC) wollen wir die Umweltauswirkungen der Freisetzung von Faserfragmenten (Mikrofasern) aus naturbelassenen und synthetisch hergestellten Bekleidungsstoffen bei der Herstellung und während der Nutzungsphase verstehen und ihr entgegenwirken.
Aus synthetischen Stoffen gelöste Mikrofasern können sich negativ auf die Umwelt auswirken und stellen die Industrie vor Herausforderungen. Daher richten wir bei PUMA unser Augenmerk auf Tests von Polyester und anderen synthetischen Materialien. 2021 haben wir 17 Abriebtests (zwölf Mal 100% Polyester, fünf Mal mit Polyesteranteil) mit der Methode des TMC durchgeführt. Laut der Analyse der Testergebnisse für 100% Polyester durch TMC lag die durchschnittliche Veränderung der Filtermasse bei PUMA-Stoffen (0,0029 g) unter dem Durchschnittswert der für die Datenbank TMC Microfibre Data Portal (0,0033 g) geprüften Stoffe. Unsere getesteten Stoffe gaben also volumenmäßig eine geringere Menge an Mikrofasern ab.
Von TMC wissen wir, dass Analysen von Abriebdaten komplex sind und fortgeführt werden müssen. Aktuell zeichnet sich aus den Daten der TMC-Mitglieder kein klarer Trend bezüglich der Art des Garns oder der Struktur ab; TMC hat bereits zur Eingabe weiterer Daten aufgerufen. PUMA wird weiterhin an den Tests teilnehmen und die Abriebstudie der Branche unterstützen.
Im TMC Task Team hat unser Vertreter gemeinsam mit Branchenkolleg*innen die Richtlinie für Kontrollen von Faserabrieb im Abwasser der Textilindustrie erarbeitet. Vor der Veröffentlichung beraten sich die ZDHC Foundation und weitere Stakeholder derzeit noch über den Entwurf. Wir werden die offizielle Version prüfen, sobald sie veröffentlicht wurde. Des Weiteren haben wir an der Ausarbeitung von Berichten über die biologische Abbaubarkeit zu den bestehenden Testmethoden und -angaben mitgewirkt. Das könnte die brancheninterne Abstimmung voranbringen.
Im September 2021 veröffentlichte TMC seine Roadmap bis 2030 mit Vorgaben zu klaren, rechenschaftspflichtigen Ergebnissen für das Komitee. Die Mitglieder können damit sinnvolle, wissenschaftsbasierte und koordinierte Maßnahmen gegen die Faserfreisetzung aus Natur- und Synthetikstoffen umsetzen. PUMA wird das TMC und die Roadmap auch in Zukunft unterstützen, unter anderem bei der Sensibilisierung durch Bereitstellen von Forschungsdaten zur Faserfreisetzung und durch Reduzierung der Faserfreisetzung, sobald die Branche die entsprechenden Maßnahmen zur Verfügung stellt, sowie durch Mitwirkung an der Weiterentwicklung als Mitglied der Task Teams und an der Erhöhung der Akzeptanzrate weltweit.
Zielbeschreibung:
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 9, 12, 14 und 15 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Relevante Kennzahlen:
2021 haben wir unser PUMA Circular Lab eingeweiht und unser erstes konkretes Projekt bekanntgegeben: der RE:SUEDE ist ein Experiment für einen biologisch abbaubaren Schuh aus chromfreiem Zeology-Wildleder, Hanffasern und Baumwolle mit einer biologisch abbaubaren TPE-Sohle. Er soll 2022 in einer ersten Auflage von 500 Paar auf den Markt kommen.
Mit dem Thema Kreislaufwirtschaft beschäftigen wir uns bei PUMA bereits seit unserer Kooperation im Jahr 2011 mit Michael Braungart, dem Mitgründer von Cradle to Cradle. Angespornt durch unsere Vorreiterrolle in der Branche mit einer durch Cradle to Cradle zertifizierten Kollektion, der InCycle-Kollektion aus dem Jahr 2013, haben wir die Kreislaufwirtschaft mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie 10FOR25 wieder auf die Agenda genommen.
Wir sind uns dennoch bewusst, dass das aktuelle lineare Geschäftsmodell unserer Branche sehr weit vom Ideal der Kreislaufwirtschaft entfernt ist. Deshalb gehören die Neuorientierung für unsere Produktionsvorgänge und ein auf Kreislaufwirtschaft basierendes Geschäftsmodell auch zu den Prioritäten unserer Nachhaltigkeitsstrategie.
Aus diesem Grund haben wir uns Ziele für den Bereich Kreislaufwirtschaft gesetzt, so zum Beispiel die vermehrte Verwendung von recyceltem Polyester und recycelter Baumwolle sowie den Einsatz recycelter Alternativen zu Leder, Gummi und Polyurethan (PU), die Materialien, die wir nach Baumwolle und Polyester am häufigsten verarbeiten.
Unsere Lieferanten halten wir an, ihren für PUMA-Produkte anfallenden Textilabfall der Wiederverwendung bzw. dem Recycling zuzuführen, entweder über branchenexterne Anwendungen oder, im Idealfall, durch Recycling von Verschnitt in neue Polyester- oder Baumwollgarne.
Ende 2021 hatten wir recycelte Alternativen für alle der genannten Materialien und für Nylon in unserem Portfolio. Für Recycling- und recyceltes PU haben wir ein Forschungsprojekt mit dem Chemieunternehmen Covestro gestartet und die ersten Erkenntnisse 2021 im Rahmen unseres Stakeholder-Dialogs bekanntgegeben (bei dem Dialog gehörte unsere Strategie für die Kreislaufwirtschaft zu den beiden Hauptthemen).
2021 haben wir ein E-Learning-Tool zum Thema Kreislaufwirtschaft für alle PUMA-Mitarbeiter*innen eingeführt, das auf die Schulungen aufbaut, die wir mit Circle Economy organisieren. Auf der Grundlage von PUMAs Identität und unseren Materialien haben wir Konzepte für zirkuläres Design identifiziert, die auf die Langlebigkeit und Kreislauffähigkeit unserer Produkte ausgerichtet sind. Im E-Learning geht es sowohl um unsere neue Richtlinie zur Kreislaufwirtschaft als auch um unsere Richtlinien zu zirkulärem Design.
Für unsere Textilien haben wir eine Recyclingmöglichkeit im Sinne von Textile-to-Textile mit Partnern in Europa genutzt: Im Rahmen der Initiative werden mit Hilfe eines innovativen chemischen Recyclingprozesses Textilien aus Polyesterprodukten hergestellt, die (z. B. aufgrund abgelaufener Lizenzverträge) unverkäuflich geworden sind.
Um die Verwendung recycelter Materialien bei PUMA zu kommunizieren, haben wir unsere Kollektion First Mile aus recycelten Plastikflaschen fortgeführt und das Konzept auf alle unsere Geschäftsbereiche erweitert. Zudem haben wir im vergangenen Jahr unsere Kollektion RE.GEN aus recycelter Baumwolle, recycelten Ledergurten und recyceltem Polyester präsentiert.
Die Verwendung recycelter Baumwolle für unsere Textilien haben wir zwischen 2020 und 2021 von 0,6% auf 2,3% und für Schuhe von 0,5% auf 4% erhöht.
Auch den Anteil recycelten Polyesters haben wir über alle Produktkategorien gesteigert: von 14% im Jahr 2020 auf 43%.
Seit 2021 werden über 60% des Pre-Consumer-Abfalls von unseren Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 wiedergenutzt oder recycelt; lediglich 4% des Abfalls der Textillieferanten und 14% der Schuhlieferanten landen auf Deponien.
Volumen recyceltes Leder, aus Produktionsabfall |
1,2 Tonnen |
|
Volumen recycelte Baumwolle, aus Produktionsabfall |
1.147 Tonnen |
|
Volumen recycelter Polyester, aus Post-Consumer-Abfall |
16.799 Tonnen |
|
Volumen recyceltes Nylon, aus Post-Consumer-Abfall |
159 Tonnen |
|
|
Kernlieferanten Ebene 1* |
Kernlieferanten Ebene 2** |
Menge Pre-Consumer-Abfall pro Jahr |
43.459 Tonnen |
78.210 Tonnen |
Anteil Pre-Consumer-Abfall für Wiedernutzung oder Recycling |
62,4% |
79,4% |
Anteil vernichteter Textilien und Stoffe (zur Verbrennung) |
7% |
0,4% |
* beinhaltet Kernlieferanten auf Ebene 1: Bekleidung, Schuhe und Accessoires (62 Fabriken) ohne Cobra
** beinhaltet Kernlieferaten der Ebene 2: Leder, Synthetik und Textil (43 Fabriken)
Um unserer Verantwortung als Hersteller gerecht zu werden und zukünftig Optionen für Materialströme zu nutzen, die in das Konzept der Kreislaufwirtschaft passen, haben wir uns bis 2025 auch ein Ziel für Rücknahmeprogramme in unseren größten Märkten gesetzt.
Mit dem Ziel, unsere Produkte langlebiger zu gestalten und gebrauchte Materialien erneut in unseren Produktionskreislauf zu integrieren, haben wir eine Projektgruppe unter der Leitung unseres Retail-Bereichs ins Leben gerufen.
Dank unserer Kooperation mit der gemeinnützigen Organisation Crossroads Foundation können PUMA-Kund*innen in Hongkong seit September 2019 mit ihrer gebrauchten Sportbekleidung benachteiligte Menschen weltweit unterstützen: Textilien aller Marken in Recyclingtonnen in vier ausgewählten PUMA-Stores abgegeben werden. Pro Tüte gespendeter Kleidung erhalten sie einen Gutschein über 20% auf ihren nächsten Einkauf. 2020 und 2021 konnten wir über dieses Projekt 130 kg bzw. 104 kg Textilien an die Crossroads Foundation spenden.
Vom 9. bis 11. und vom 15. bis 17. Juli 2021 öffnete PUMA in Hongkong SWOP SHOPS, um dem Thema Recycling und Wiederverwendung neue Impulse zu verleihen. Umweltschützer*innen und Modebewusste waren eingeladen, ihrer Sportkleidung ein zweites Leben zu schenken und sie in einem PUMA SWOP SHOP gegen die gleiche Anzahl an Kleidungsstücken oder Accessoires eintauschen. Die Crossroads Foundation erhielt eine Spende von 555 kg Textilien.
Des Weiteren haben wir im vergangenen Jahr ein Rücknahmeprogramm für Ecom entwickelt, das im Februar 2022 gestartet ist und das Pilotprojekt in Hongkong ergänzt. Die Kolleg*innen bei PUMA North America arbeiteten erneut mit Soles4Souls zusammen und sammelten 522 kg gebrauchter Schuhe, die diese Initiative für einen gemeinnützigen Zweck wiederverwendet.
2021 haben wir eine Roadmap für die Abfallvermeidung erstellt und eine Risikobeurteilung durchgeführt.
Die in unserem Geschäftsbericht veröffentlichten Daten umfassen den Materialabfall ebenso wie den Abfall aus Produktion und Büros, einschließlich Kartonagen, Papier, Plastik, Leuchtmittel usw. So erhalten wir ein vollständiges Bild des an unseren Produktionsstandorten anfallenden Abfallvolumens. Als hohes Risiko gelten bei PUMA Abfall aus Plastik, Chemikalien und Schmieröl sowie Elektroschrott. Um diese Risiken zu priorisieren haben wir uns mit anderen Marken und mit dem Zementhersteller INSEE zusammengeschlossen, der in Vietnam, Kambodscha, Bangladesch und Indonesien Dienstleistungen im Bereich Abfallverwertung mit Hilfe einer Verarbeitungstechnologie anbietet. Die Prioritäten für unsere Aktivitäten basieren auf Analysen unserer Abfalldaten aus dem Jahr 2020 und der Abfallmanagementbewertung unserer Kernfabriken nach dem Higg FEM.
Die Schwerpunkte für die kommenden Jahre sind nachstehend aufgeführt. Einige der Maßnahmen wurden bereits 2021 umgesetzt und werden in diesem Geschäftsbericht erläutert.
Zielbeschreibung:
Bezieht sich auf das Ziel Nr. 12 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Relevante Kennzahlen:
Aus PUMAs ökologischer Gewinn- und Verlustrechnung (Environmental Profit and Loss Account, EP&L) wissen wir, dass über 50% unseres ökologischen Fußabdrucks bei der Rohstoffgewinnung und in der Herstellung entstehen. Daher hat der groß angelegte Einsatz nachhaltigerer Rohstoffe hohe Priorität. Im Rahmen unserer 10FOR20-Strategie haben wir die Ziele für nachhaltigere Rohstoffe wie Baumwolle, Polyester, Leder und Kartonagen bei 100% festgelegt.
Neben der Messung des Einsatzes nachhaltigerer Materialien bestimmen wir auch den Anteil nachhaltigerer Produkte, also derjenigen, die zu einem großen Anteil aus nachhaltigeren Materialien bestehen. Gemäß unserem PUMA-Nachhaltigkeitsindex, oder S-Index, bestehen nachhaltigere Textilien und Accessoires mindestens zu 50% aus nachhaltigeren Materialien nach Gewicht. Bei unseren Schuhen bestimmen wir den Nachhaltigkeitsfaktor derzeit daran, ob sie eine oder mehr Hauptkomponenten aus nachhaltigeren Materialien beinhalten.
2021 haben wir ein E-Learning zu nachhaltigeren Produkten und zum PUMA S-Index für die PUMA-Familie entwickelt und ausgerollt. Hierdurch erhalten Designer*innen, Entwickler*innen und Produktmanager*innen ein besseres Verständnis der als nachhaltiger eingestuften Materialien, der Berechnung des PUMA S-Index und der für die externe Kommunikation auf Produktebene erforderlichen Zertifizierungen. 2021 nahmen über 1.000 PUMA-Kolleg*innen an der Schulung teil.
Produktkategorie |
Styles 2021 |
Volumen 2021 |
Volumen 2020 |
Ziel 2025 |
Textilien mit mindestens 50% nachhaltigeren Materialien |
67% |
79%* |
81% |
90% |
Accessoires mit mindestens 50% nachhaltigeren Materialien |
30% |
60%* |
47% |
90% |
Schuhe mit mindestens einer nachhaltigeren Komponente |
52% |
46% |
24% |
90% |
GESAMT |
58% |
64% |
|
90% |
Anzahl veganer Styles |
29 |
|
16 |
|
* 2021 haben wir eine Berechnung von 50% nachhaltigeren Materialien nach Gewicht eingeführt, die im Vergleich zum Vorjahr strenger bewertet.
Unser anhaltendes Engagement für den vermehrten Einsatz nachhaltigerer Materialien gemeinsam mit unseren Materiallieferanten hat uns dazu verholfen, mehr nachhaltigere Materialien zu verwenden. Mit 99% Baumwolle, 80% Polyester und 99,9% Leder aus nachhaltigeren Quellen sowie 100% zertifizierten Daunen sind wir nicht mehr weit entfernt von unserem Ziel von 100% nachhaltigerer Materialien für diese Kategorien.
Für unsere Schuhe haben wir im vergangenen Jahr 94% nachhaltigere Baumwolle und 37% nachhaltigeren Polyester verwendet, eine erhebliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Daher hat sich die Anzahl an nachhaltigeren Schuhmodellen seit 2020 nahezu verdoppelt.
Um der vermehrten Nachfrage unserer Kund*innen gerecht zu werden, haben wir 2021 29 als vegan-zertifizierte Styles angeboten; 2020 waren es noch 16 Styles.
Auch mehrere nachhaltigere Kollektionen haben wir 2021 auf den Markt gebracht, unter anderem die Yogakollektion Exhale, die in Zusammenarbeit mit Cara Delevingne entstand und aus recyceltem Polyester und natürlichen Farbstoffen besteht. Entstandene CO2-Emissionen werden kompensiert. Die Produkte in der Kollektion RE.GEN werden aus aufbereiteten Materialien aus PUMAs eigenem Industrieabfall gefertigt. Zu unseren Highlights gehörte außerdem unser neuer BETTER FOAM für Schuhe, der teilweise aus Zuckerrohr gemacht wird. Mit dem Experiment RE:SUEDE wollen wir prüfen, ob unser kultiger SUEDE-Sneaker biologisch abbaubar hergestellt werden kann. Unsere Kollektion PUMA x FIRST MILE haben wir um Produkte aus recyceltem Polyester auf andere Geschäftsbereiche ausgeweitet.
Um den Nachhaltigkeitsfaktor unserer Produkte noch zu steigern, führen wir Lebenszyklusanalysen (Life Cycle Assessments, LCAs) unserer wichtigsten Produktportfolios durch. Die Ergebnisse dienen uns als quantifizierbare Messwerte für unsere Aktivitäten für eine sicherere, sauberere und nachhaltigere Wertschöpfungskette. Zudem regen sie zur Innovation an.
2021 haben wir drei unserer Produkte (Lifestyle- und Performance-Schuhe und eine Baumwollhose) einer LCA-Studie unterzogen, um den jeweiligen ökologischen Fußabdruck in Bezug auf CO2-Emissionen und Wasserverbrauch entlang der Wertschöpfungskette („Cradle-to-Grave“) nach ISO 14040 und 14044 zu messen.
Durchgeführt wurde die LCA, einschließlich aller Lebenszyklusphasen – von der Gesamtproduktion mit Materialeinkauf und Energie bis hin zum Lebensende – von Sphera, einer der führenden Beratungsorganisationen im Bereich LCA. Daten und Methodik werden von Expert*innen geprüft.
Folgende Produkte wurden im Rahmen der Studie untersucht:
Die Analyseergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Das Treibhauspotenzial (Global Warming Potential, GWP) (in kg CO2e) der Performance-Schuhe steht in Abhängigkeit der Materialien für die Basis, die Zwischen- und die Außensohle usw. (38,9%) und des Energieverbrauchs bei der Herstellung (54,4%). Im Gegensatz dazu wurde das GWP der Lifestyle-Schuhe zu 58% von den Materialien und zu 35,1% vom Energieverbrauch bei der Herstellung verursacht. Der hohe GWP-Wert entsteht durch das Leder, das für die Lifestyle-Schuhe verarbeitet wird; er liegt weit über dem GWP anderer Materialien. EVA, Polyester, Schmelz- und Vollklebstoffe sorgen bei beiden Schuh-Styles für einen hohen GWP-Wert.
Bei den Lifestyle-Schuhen ist die Energiebelastung geringer (3,3 kg CO2) als bei den Performance-Schuhen (4,14 kg CO2). Letztere Werte sind hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass die Daten für die gesamte Fabrik erfasst werden, in der die Performance-Schuhe hergestellt werden, nicht für das einzelne Produkt. Hier lässt sich Verbesserungspotenzial für die Energieeffizienz bei der Herstellung in der jeweiligen Fabrik erkennen.
Der Verbrauch von Materialien, Klebstoffe, Wasser und Verpackungen sorgen für einen hohen GWP-Wert bei beiden Schuh-Styles (Performance-Schuhe: 38,9%, Lifestyle-Schuhe: 58%).
Der GWP-Wert der Hose setzt sich vorrangig aus dem Baumwollanbau (11%), der Garnspinnerei (34%), dem Färben und Beschichten (44%) und der Nutzung (37%) zusammen. Der Bedarf an Primärenergie* wird wesentlich vom Baumwollanbau (23%), von der Garnspinnerei (37%), dem Färben und Beschichten von Stoffen (28%) und von der Nutzung (35%) beeinflusst. Beim Blauwasserverbrauch** liegt die Baumwolle (91%) weit vor den anderen Materialien wie Polyester, den Chemikalien (13%), dem Strom und dem Brennstoff (4%).
In der Regel müssen Schuhe während ihrer Lebenszeit nicht umfassend gereinigt werden, daher sind auch die Auswirkungen der Nutzungsphase unwesentlich und die CO2-Emissionen aus dieser Phase wurden bei den Schuhen nicht berücksichtigt1. Bei Textilien entstehen jedoch ca. 37% des GWP-Werts in der Nutzungsphase, da sie gewaschen und getrocknet werden müssen und beim Stromverbrauch entsprechend Emissionen freigesetzt werden: Für die Schätzung der CO2-Emissionen aus der Nutzungsphase wurde eine Waschmaschinenladung mit durchschnittlich 4,04 kg à 30 Waschzyklen während der Lebenszeit der Hose herangezogen.
Die Lebensendphase umfasst Wiedernutzung, Recycling, Verbrennung und Deponielagerung basierend auf europäischen Szenarien. Aus sie entfallen ca. 2% bis 7% des GWP.
1 Quelle: Quantis „Draft product environmental footprint category rules (PEFCR) apparel and footwear“
* Primärenergie stammt direkt von natürlichen Trägern wie Kohle, Erdöl, Erdgas und Uran.
** Blauwasser stammt aus Oberflächen- oder Grundwasserquellen und ist entweder verdampft oder wurde von einem Produkt aufgenommen.
Die Beschaffungskette für Textilien und Schuhe ist relativ komplex und umfangreich und besteht aus mehreren Phasen, einschließlich Anbau, Verarbeitung, Beschichtung, Konfektionierung, Vertrieb, Nutzung und Lebensende. Die LCA-Studie hat uns die Umweltauswirkungen der Wertschöpfungskette unserer Produkte verdeutlicht.
Das Wissen über diese Studienergebnisse werden wir nicht nur nutzen, um unsere Mitarbeiter*innen für das Thema zu sensibilisieren, sondern auch um den ökologischen Fußabdruck unserer Produkte durch den vermehrten Einsatz nachhaltigerer Materialien (recycelt oder biosynthetisch), durch effizientere Ressourcen, optimierten Stromverbrauch, die Förderung erneuerbarer Energien entlang der Wertschöpfungskette und die Kreislauffähigkeit unserer Produkte zu verringern.
Risikobeurteilungen und die Bewertung von Risiken und Auswirkungen in den unteren Ebenen unserer Beschaffungskette zeigen Möglichkeiten auf, Verbesserungen auf der strategischen Ebene zu integrieren.
Wir fordern von unseren Lieferanten, ausschließlich nachhaltige Baumwolle von Farmen, die für ihre gute landwirtschaftliche Praxis und die Einhaltung von Menschenrechten lizensiert bzw. zertifiziert sind, oder aber recycelte Baumwolle einzukaufen. 92% der Baumwolle für PUMA-Produkte werden in den USA, in Australien, Indien und Brasilien angebaut.
Parallel dazu arbeiten wir daran, die Nachverfolgbarkeit des Leders über das entsprechende System der Leather Working Group (LWG) zu verbessern. Das Leder für PUMA-Schuhe stammt aus den USA (47%), aus Argentinien (15%), Australien (15%), Italien (8%), Brasilien (2%), Uruguay (0,4%) und Paraguay (0,3%).
Zudem kontrollieren wir die Nachverfolgbarkeit bei unseren Gerbereien mit Medaillenbewertung der LWG. Die meisten Gerbereien für Veloursleder arbeiten nicht nur direkt mit Gerbereien, sondern auch mit Agenten und Vermittlern, um stabile Beschaffungsmengen zu gewährleisten, da Veloursleder ein Nebenprodukt der Volllederindustrie ist. Dadurch wird die Nachverfolgbarkeit zur Herausforderung. Das ist auch der Grund, warum unsere LWG-Gerbereien für Veloursleder bei der Nachverfolgbarkeit schlechter abschneiden als die LWG-Gerbereien für Vollleder. Dennoch beabsichtigen wir, die Nachverfolgbarkeit bei allen unsere Gerbereien mit LWG-Medaillenbewertung mit der Zeit zu verbessern.
Auch bei den Daunen und bei recyceltem Polyester für PUMA-Produkte führen wir Kontrollen an den Quellen durch. 97% der Daunen kommen aus China, 3% aus Vietnam und 90% unseres recycelten Polyesters aus Vietnam, China, Taiwan (China) und Korea.
Baumwolle und Polyester inklusive Materialien für Textilien und Accessoires (ohne Zutaten)
Wie in den Vorjahren machten auch 2021 Baumwolle der Better Cotton Initiative (BCI) und Polyester mit Zertifizierung von bluesign® und/oder OEKO-TEX® sowie LWG-zertifiziertes Leder einen Großteil unserer nachhaltigeren Materialien aus. Zudem verwenden wir ausschließlich Daunenfedern mit Zertifizierung des Responsible Down Standard (RDS) sowie 38% Viskose vom Marktführer mit einer nachgewiesenen Erfolgsbilanz im Bereich Nachhaltigkeit. Folglich gelten bereits über 67% unserer Textilien, 30% unserer Accessoires und 52% unserer Schuhe gemäß dem PUMA-Nachhaltigkeitsindex als nachhaltigere Produkte.
Bei unseren Schuhen sind Verarbeitung und Erfassung viel komplexer, denn sie bestehen generell aus mehreren Komponenten, hauptsächlich Polyester, Polyurethan (PU), Gummi, Leder und Nylon. In Übereinstimmung mit unseren früheren Zielen haben wir bei LWG-zertifiziertem Leder einen Anteil von 99,9% erreicht. Für die anderen Materialien haben sich unsere Einkaufsteams 2021 mit der Prüfung nachhaltigerer und zugleich wirtschaftlicher Lösungen beschäftigt. Beispielweise bestehen heute alle unsere Schuh-Kappen und der Großteil unserer Linings aus recycelten Materialien und das Polyester-Trägermaterial aller PU-Materialien, die uns als Lederalternative dienen, wurden durch recycelten Polyester ersetzt.
Seit 2021 veröffentlichen wir unsere materialbezogenen Daten einschließlich Zutaten wie Garne, Reißverschlüsse, Bänder, Zwischenfutter usw. Für 2022 sehen wir Steigerungspotenzial für den Einsatz nachhaltigerer Materialien für die Zutaten. Daher ist auch der Anteil nachhaltigerer Baumwolle für unsere Textilien gegenüber 2020 gesunken, obwohl ihr Volumen um ca. 45% zugenommen hat. Um die Qualität unserer Materialdaten zu steigern, haben wir für 2021 auch Daten zu unserer Headwear (neben Zutaten) in der Produktkategorie Accessoires berücksichtigt. Die Stoffe (99% des Gesamtvolumen) werden aus nachhaltigerer Baumwolle hergestellt, während für die Zutaten konventionelle Baumwolle (1% des Gesamtvolumens) verarbeitet wird. Für die Linings unserer Taschen kommt Spinndüsenfärbung zum Einsatz, die Garnfärbeprozesse redundant macht. Die Lebenszyklusanalyse (gemäß ISO 14040 und ISO 14044) für Polyester aus Spinndüsenfärbung, mit der wir 2021 externe Färbe- und Beschichtungsexpert*innen beauftragt haben, kam zu folgenden Ergebnissen: Reduzierung von CO2-Emissionen: 29,37%, Energieeinsparung: 29,69%, Wassereinsparung: 13,84%, Einsparung beim Chemikalienverbrauch: 34,41%.
|
CO2 Differenz (%) |
Wasser-verbrauch Differenz (%) |
Gesamt-energie-verbrauch Differenz (%) |
Rohmaterial |
-0,72% |
-0,72% |
-0,72% |
Garnherstellung |
-19,51% |
-0,58% |
-11,66% |
Weben |
-0,72% |
-0,72% |
-0,72% |
Färben und Veredeln |
-29,37% |
-13,84% |
-29,69% |
Veredeln |
0,00% |
0,00% |
0,00% |
Verpackung der Stoffe |
0,00% |
0,00% |
0,00% |
Transport der Stoffe |
0,00% |
0,00% |
0,00% |
Insgesamt |
-9,22% |
-3,67% |
-6,89% |
Im vergangenen Jahr haben wir außerdem 94% nachhaltigere Baumwolle und 37% nachhaltigeren Polyester für unsere Schuhe verwendet, eine signifikante Steigerung im Vergleich zu 2020, auf die auch die Verdopplung der Anzahl der Schuhe mit nachhaltigeren Materialien zurückzuführen ist.
Für 2021 haben wir auch Daten zu Außenkartonagen unter Papier und Kartonagen ausgewiesen. Wir arbeiten weiter daran, die Menge an Papier und Kartonagen mit FSC-Zertifizierung oder aus recycelten Quellen zu erhöhen.
Da Wolle 2021 nur selten zum Einsatz kam, haben wir noch keine Responsible Wool Standards umgesetzt. Unser Ziel bleibt jedoch bestehen, bis 2025 100% zertifizierte Wolle zu verwenden.
|
Textilien |
Accessoires |
Schuhe |
Gesamt |
Baumwolle |
|
|
|
|
Konventionell |
1% |
0,7% |
6% |
1,2% |
Recycelt |
2,3% |
|
4% |
2,3% |
Better Cotton |
96,7% |
99,3% |
90% |
96,4% |
|
|
|
|
|
Polyester |
|
|
|
|
Konventionell |
1% |
|
63% |
20% |
Spinndüsenfärbung |
|
23% |
|
2% |
Recycelt |
55% |
6% |
32% |
43% |
Bluesign® |
21% |
28% |
|
15% |
Oekotex |
22% |
42% |
5% |
19% |
|
|
|
|
|
Künstlich hergestellte Zellulose-Fasern |
|
|
|
|
Faserproduzenten mit Green-Shirt-Rating** |
38% |
|
|
38% |
Konventionell |
62% |
|
|
62% |
|
|
|
|
|
Polyamid (Nylon) |
|
|
|
|
Konventionell |
15,3% |
85,5% |
97,4% |
74,1% |
Bluesign® |
60,3% |
|
2,5% |
18,4% |
Recycelt |
24,4% |
14,5% |
0,1% |
7,5% |
|
|
|
|
|
Leder |
|
|
|
|
Konventionell |
|
|
|
0,1% |
Von Gerbereien mit LWG-Medaillenbewertung |
|
|
99,9% |
99,9% |
Recycelt |
|
|
0,03% |
0,03% |
|
|
|
|
|
Gummi |
|
|
|
|
Synthetisch |
|
|
69% |
69% |
Natur |
|
|
31% |
31% |
|
|
|
|
|
PU |
|
|
|
|
Konventionell |
100% |
100% |
99% |
99% |
Auf Wasserbasis |
|
|
1% |
1% |
|
|
|
|
|
Daunen |
|
|
|
|
Mit RDS-Zertifizierung |
100% |
|
|
100% |
* Inklusive Zutaten, ohne Lizenzproduktion
** Faserproduzenten mit Green-Shirt-Rating gemäß dem jährlichen Canopy Hot Button Report bestärken ihre Faserlieferanten zur Verpflichtung zu CanopyStyle sowie zur Durchführung von Canopy Audits (https://hotbutton.canopyplanet.org/).
|
2021* |
2020 |
2019 |
2025 target |
Textilien |
|
|
|
|
Nachhaltigere Baumwolle |
99% |
100% |
82% |
100% |
Nachhaltigerer Polyester |
99% |
99,5% |
98% |
100% |
|
|
|
|
|
Accessoires |
|
|
|
|
Nachhaltigere Baumwolle |
99% |
100% |
|
100% |
Nachhaltigerer Polyester |
100% |
100% |
100% |
100% |
|
|
|
|
|
Schuhe |
|
|
|
|
Nachhaltigere Baumwolle |
94% |
0,18% |
|
100% |
Nachhaltigerer Polyester |
37% |
12,1% |
6% |
100% |
Nachhaltigeres Leder |
99,9% |
97,9% |
|
NA |
Nachhaltigeres PU |
1% |
|
|
NA |
|
|
|
|
|
L&P-Papier/-Kartonagen |
|
|
|
|
Recycelt und/oder FSC-zertifiziert |
88%** |
99% |
98,9% |
100% |
* 2021: inklusive Zutaten, ohne Lizenzproduktion; 2020: ohne Zutaten und Lizenzproduktion
** Inklusive Außenkartonagen (in den Vorjahren nicht berücksichtigt)
Anzahl zertifizierter Fabriken |
GRS/RCS |
GOTS |
OCS |
RDS |
LWG |
Textilien und Accessoires Ebene 1 und 2 |
63 |
21 |
6 |
6 |
NA |
Schuhe Ebene 1 und 2 |
15 |
|
|
NA |
NA |
Ledergerbereien |
|
|
|
|
27 Gold |
Die GRS-/RCS-Zertifizierung unserer Ebene-1-Schuhfabriken, die Einlage-, Außen- und Zwischensohlen herstellen, ist in Arbeit.
Zielbeschreibung:
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 14 und 15 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen
Teilziele |
2021* |
2020 |
Ziel 2025 |
Wissenschaftsbasiertes Ziel (SBT) |
steht noch aus |
Beteiligung an Biodiversität-Aktivitäten des Fashion Pact |
Einführung des SBT |
Baumwolle (BCI** und/oder recycelt) |
99% |
100% |
100% |
Leder (LWG-zertifizierte Gerbereien) |
99,9% |
98% |
100% |
Daunen (RDS-zertifiziert) |
100% |
100% |
100% |
Viskose aus nachhaltigen Quellen/MMCF |
38% |
100% |
100% |
Kartonagen und Papier (FSC-zertifiziert und/oder recycelt) |
88%*** |
99% (Produktverpackungen Beschaffungskette) |
100% |
Anzahl veganer Styles |
29 |
16 |
NA |
* Inklusive Zutaten, ohne Lizenzproduktion
** Das Prinzip der Better Cotton Initiative (BCI): Biodiversität und Landnutzung zählt zu den sieben Better Cotton Principles and Criteria. Zu den Themen der Managementpraxis zählen die Identifizierung und Prüfung von Biodiversitätsressourcen, die Identifizierung und Wiederherstellung zerstörter Gebiete, die Vermehrung von Nützlingspopulationen, die Gewährleistung der Fruchtfolge sowie der Schutz von Gewässerrandbereichen. https://bettercotton.org/wp-content/uploads/2019/06/Better-Cotton-Principles-Criteria-V2.1.pdf
*** inklusive Außenkartonagen
Die Wissenschaft hat den Verlust der biologischen Vielfalt im letzten Jahrzehnt bereits belegt. Ausgestorbene Arten gehen für unseren Planeten für immer verloren. Nicht zuletzt aufgrund der Wildkatze in unserem Logo haben wir das Thema Biodiversität in unsere 10FOR25-Ziele aufgenommen.
PUMA ist Unterzeichner des Fashion Pact, einem weltweiten Zusammenschluss von Unternehmen aus der Mode- und Textilindustrie (Konfektionsware, Sport, Lifestyle und Luxus) sowie Zulieferern und Vertriebspartnern, die sich alle gemeinsamen Umweltzielen in drei Bereichen verschrieben haben: dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, Biodiversität wiederherzustellen und die Meere zu schützen.
Unsere Konzepte im Bereich Biodiversität sind nachfolgend beschrieben:
Biodiversitätsverlust und Klimawandel stehen nicht nur in Abhängigkeit zueinander, sie verstärken sich auch gegenseitig. Der Schutz der Wälder könnte beispielsweise zur Reduzierung von CO2-Emissionen beitragen und die Klimaerwärmung beschleunigt das Artensterben. 2019 haben wir unser wissenschaftsbasiertes Ziel (Science-Based Target, SBT) für Emissionen gemeinsam mit der SBT Initiative veröffentlicht und uns dem Fashion Pact angeschlossen. PUMAs Aktivitäten und Fortschritte im Bereich Klimaschutz sind im Kapitel „Klimaschutz“ erläutert.
Drei Phasen der Wertschöpfungskette haben die größten negativen Auswirkungen auf die Biodiversität: die Produktion von Rohmaterialien, die Aufbereitung und Verarbeitung von Materialien und das Lebensende.
Um das Risiko des Biodiversitätsverlusts durch Produktionsprozesse zu mindern, thematisieren wir das Risiko der Umweltverschmutzung in unseren Zielen und Lieferantenprogrammen zu Klimaschutz, Chemikalieneinsatz und Wasser und Luft.
2021 haben wir je eine Roadmap für Wasser und für Abfall entwickelt; sie sind in den Kapiteln „Wasser und Luft“ und „Plastik und Meere“ zu finden.
100% unserer Transportverpackungen bestehen aus recyceltem Plastik und wir arbeiten daran, neben Primärproduktverpackungen aus Plastik auch Plastiktüten zu eliminieren. Unsere Ziele und der Status ihrer Umsetzung sind im Kapitel „Plastik und Meere“ beschrieben.
Für PUMA-Produkte werden jährlich ca. 50.000 Tonnen Baumwolle und 4.300 Tonnen Leder verarbeitet. Die Bodennutzung ist sowohl im Baumwollanbau als auch in der Viehhaltung ein wichtiges Thema; beide Bereiche werden zu den Ursachen des Biodiversitätsverlusts gerechnet. 99% der Baumwolle für unsere Produkte machen BCI- bzw. recycelte Baumwolle aus und 99% des Leders für unsere Schuhe stammen von Gerbereien mit Medaillenbewertung der Leather Working Group (LWG). Bei diesen Gerbereien kontrollieren wir die Nachverfolgbarkeit von Leder – ein erster Schritt gegen die Abholzung.
Hinzu kommen 19.500 Tonnen Papier and Kartonagen, die wir jährlich verbrauchen (Schuhkartons, Etiketten und Außenkartonagen). Ende 2021 waren 88% FSC-zertifiziert oder recycelt. Im vergangenen Jahr sind wir eine Kooperation mit Canopy eingegangen, einer gemeinnützigen Organisation aus Kanada, die sich dem Schutz von Wäldern, Arten und Klima sowie der Rechte indigener Gemeinschaften widmet. Canopy hat uns geholfen, eine Richtlinie zum Schutz der Wälder zu entwickeln, und wir haben uns den Initiativen der Organisation, CanopyStyle und Pack4good, angeschlossen, die uns angeregt haben, Rohmaterialien der nächsten Generation zu prüfen. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf biobasierten Materialien wie Weizen als teilweisen Ersatz für das Papier für unsere Einkaufstüten.
2020 haben wir unsere Beschaffungskette für Viskose einer Prüfung unterzogen mit dem Ziel, 100% von Lieferanten zu beziehen, die nicht zur Abholzung alter und gefährdeter Baumarten beitragen. 2021 stammten 38% unserer Viskose von Lieferanten mit Green-Shirt-Rating. Der Einkauf neuer Stoffe mit Viskoseanteil als Alternative zu Polyester für unsere Textilien hatte dabei Priorität. Im Rahmen unserer neuen Strategie haben wir neben Stoffen mit Viskose mit Green-Shirt-Rating auch vorhandene Stoffe verarbeitet, die in den letzten fünf bis zehn Jahren entwickelt wurden. Zwischen 2020 und 2021 stieg unser Viskoseverbrauch um das Vierfache.
Für 2022 planen wir, ausschließlich Viskose mit Green-Shirt-Rating im Einklang mit unserer Richtlinie zu Biodiversität und dem Schutz der Wälder aus dem April 2021 zu verwenden.
Da Wolle 2021 nur selten zum Einsatz kam, haben wir noch keine Responsible Wool Standards umgesetzt. Unser Ziel bleibt jedoch, bis 2025 100% zertifizierte Wolle zu verwenden.
2021 haben wir Biodiversitäts- und Tierschutzrichtlinien als Rahmenwerk für unser Konzept für diese beiden Bereiche veröffentlicht. Sie sind auf https://about.puma.com/de-de/sustainability/codes-and-handbooks einsehbar.
Als Unterzeichner des Fashion Pact unterstützen wir die Entwicklung von SBTs für Biodiversität.
Zum Schutz gefährdeter Wälder und Arten verpflichten wir uns außerdem, weder Holz noch holzbasierte Stoffe von alten und gefährdeten Baumarten zu verarbeiten.
Bei PUMA liegt uns das Tierwohl das Herzen. Wir lehnen Produkte von Tieren aus menschenunwürdiger Haltung ab und werden hohe Standards für Tierwohl und Nachverfolgbarkeit einführen. Wir beraten uns regelmäßig mit Tierschutzorganisationen über unsere Richtlinie und unsere Aktivitäten.
„Wir freuen uns über PUMAs Unterstützung unserer Initiativen CanopyStyle und Pack4Good gegen die Abholzung alter und gefährdeter Baumarten. Der Erhalt der Wälder macht 30% der Klimalösung aus und PUMA – mit seiner majestätischen Katze aus eben diesen Wäldern im Logo – geht in ihrem Namen voran. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem PUMA-Team an der zeitnahen Entwicklung kreislauffähiger Alternativen und ambitionierter Ziele für den Schutz der Wälder.“
NICOLE RYCROFT
Canopy’s Founder and Executive Director. Canopy
Im vergangenen Jahr haben wir die Methodik für PUMAs ökologische Gewinn- und Verlustrechnung (Environmental Profit and Loss Account, EP&L) überarbeitet. Sie wurde 2011 von PWC und Truecost ausgearbeitet und später von Kering in Kooperation mit PWC weiterentwickelt. Ihr liegen vorrangig Daten zu Materialien und Ausgaben zugrunde.
Bei der Überarbeitung mussten wir feststellen, dass die Einsparungen bei unseren Lieferanten der Ebene 1 und 2 größtenteils nicht von der EP&L-Methodik erfasst wurden, und dass für BCI-Baumwolle und andere Hauptmaterialien keine spezifischen EP&L-Emissionsfaktoren zur Verfügung standen. Daher haben wir die Veröffentlichung unserer EP&L für das Jahr 2021 ausgesetzt und werden die Methodik so anpassen, dass sie unsere Umweltkennzahlen zukünftig genau widerspiegelt.
Wie in den Vorjahren sind die zugrundeliegenden Daten in Form von Umweltkennzahlen, oder Environmental Key Performance Indicators (E-KPIs) in den nachfolgenden Abschnitten erläutert.
Papier |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
Veränderung (in%) 2020/2021 |
Veränderung (in%) 2017/2021 |
PUMA-Standorte |
|
|
|
|
|
|
|
Verbrauch von Papier- und Kartonagen (t) * |
4.152 |
2.638 |
2.281 |
2.292 |
2.756 |
57% |
51% |
Verbrauch von zertifiziertem oder recyceltem Papier oder Kartonagen (t) |
3.306 |
1.848 |
1.818 |
1.120 |
2.025 |
79% |
63% |
79,6% |
70% |
80% |
49% |
74% |
|
|
|
PUMA-Produktion |
|
|
|
|
|
|
|
Verbrauch von Papier- und Kartonagen (Schuhkartons, Etiketten) (t) |
19.670** |
18.538 |
14.863 |
13.607 |
14.129 |
25% |
31% |
Anteil von zertifiziertem oder recyceltem Papier oder Kartonagen (%) |
88%** |
99% |
100% |
98% |
n/a |
|
|
* Einschließlich Papiertüten und Papier- und Kartonagenverbrauch in Büros, Lagern und Geschäften
** inklusive Außenkartonagen
1 Inklusive PUMAs eigener oder von PUMA betriebener Büros, Lager und Geschäfte sowie eigener Produktionsstandorte in Argentinien. Die sonstige Produktion ist an eigenständige Lieferanten und einige Lagerbetriebe sind an eigenständige Logistikdienstleister ausgelagert; ohne Franchise-Geschäfte
2 Inklusive Hochrechnungen und Schätzungen, wenn keine Daten verfügbar waren
3 Methodologische Veränderungen über die letzten drei Jahre beeinflussen die Ergebnisse
Energie |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
Veränderung (in%) 2020/2021 |
Veränderung (in%) 2017/2021 |
PUMA-Standorte |
|
|
|
|
|
|
|
0 |
0 |
12.683 |
29.766 |
52.508 |
- |
-100% |
|
13.749 |
10.839 |
11.547 |
11.695 |
11.611 |
27% |
18% |
|
54.117 |
50.526 |
37.269 |
25.051 |
0 |
7% |
n/a |
|
Stromverbrauch gesamt (MWh) |
67.866 |
61.365 |
61.499 |
66.512 |
64.119 |
11% |
6% |
20% |
18% |
16% |
15% |
18% |
|
|
|
100% |
100% |
79% |
55% |
18% |
|
|
|
Energie aus nicht erneuerbaren Quellen/fossilen Brennstoffen (Öl, Erdgas, usw.) (MWh) |
10.006 |
10.739 |
10.975 |
11.724 |
14.430 |
-7% |
-31% |
Energie aus Fernwärme (MWh) |
10.795 |
6.247 |
7.915 |
5.734 |
5.155 |
73% |
109% |
Energieverbrauch gesamt (MWh) |
88.666 |
78.350 |
80.389 |
83.970 |
83.704 |
13% |
6% |
PUMA-Produktion (Lieferanten Ebene 1)* |
|
|
|
|
|
|
|
Stromverbrauch aus nicht erneuerbaren Quellen (MWh) |
331.199 |
221.641 |
246.160 |
195.866 |
194.881 |
52% |
67% |
Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien (MWh) |
17.763 |
3.013 |
|
|
294 |
492% |
5.950% |
5% |
1% |
|
|
0,1% |
400% |
4.900% |
|
PUMA-Produktion (Kernlieferanten |
|
|
|
|
|
|
|
Stromverbrauch aus nicht erneuerbaren Quellen (MWh) |
795.673 |
607.310 |
|
|
586.986 |
31% |
36% |
Stromverbrauch aus erneuerbaren Energien (MWh) |
39.317 |
3.393 |
|
|
524 |
1.059% |
7.399% |
5% |
0,6% |
|
|
0,1% |
233% |
4.900% |
* Umfasst Lieferanten der Ebene 1, Textilien, Schuhe und Accessoires (181 Lieferanten)
** Umfasst Kernlieferanten der Ebene 2, Leder, Synthetikstoffe und Stoffe (43 Lieferanten)
1 Inklusive PUMAs eigener oder von PUMA betriebener Büros, Lager und Geschäfte sowie eigener Produktionsstandorte in Argentinien. Die sonstige Produktion ist an eigenständige Lieferanten und einige Lagerbetriebe sind an eigenständige Logistikdienstleister ausgelagert; ohne Franchise-Geschäfte
2 Inklusive Hochrechnungen und Schätzungen, wenn keine Daten verfügbar waren
3 Methodologische Veränderungen über die letzten drei Jahre beeinflussen die Ergebnisse
Abfall & Wasser |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
Veränderung (in%) 2020/2021 |
Veränderung (in%) 2017/2021 |
PUMA-Standorte |
|
|
|
|
|
|
|
Abfall (t) |
5.215 |
3.949* |
3.644* |
4.877 |
5.293 |
32% |
-1% |
2.220 |
1.436* |
1.603* |
2.282 |
3.419 |
55% |
-35% |
|
43% |
36% |
44% |
47% |
65% |
|
|
|
Wasserverbrauch (m³) |
116.829 |
96.569 |
89.676 |
95.291 |
106.397 |
21% |
10% |
PUMA-Produktion (Lieferanten Ebene 1) ** |
|
|
|
|
|
|
|
Abfall (t) |
33.806 |
23.498 |
24.205 |
16.682 |
14.686 |
44% |
130% |
10% |
9% |
|
|
|
11% |
|
|
Wasserverbrauch aus
PUMA-Produktion |
2.706 |
2.332 |
2.572 |
2.030 |
2.149 |
16% |
26% |
PUMA-Produktion
(Kernlieferanten |
|
|
|
|
|
|
|
Abfall aus PUMA-Produktion (t) |
8.689 |
5.968 |
|
|
|
46% |
|
9% |
18% |
|
|
|
50% |
|
|
Wasserverbrauch aus
PUMA-Produktion |
5.769 |
4.796 |
|
|
|
20% |
|
* Abfalldaten zu PUMAs eigenen Standorten für die Jahre 2019 und 2020 wurden aufgrund von Mindermeldungen neu berechnet
** Umfasst Lieferanten der Ebene 1, Textilien, Schuhe und Accessoires (181 Lieferanten)
*** Umfasst Kernlieferanten der Ebene 2, Leder, Synthetikstoffe und Stoffe (43 Lieferanten)
1 Inklusive PUMAs eigener oder von PUMA betriebener Büros, Lager und Geschäfte sowie eigener Produktionsstandorte in Argentinien. Die sonstige Produktion ist an eigenständige Lieferanten und einige Lagerbetriebe sind an eigenständige Logistikdienstleister ausgelagert; ohne Franchise-Geschäfte
2 Inklusive Hochrechnungen und Schätzungen, wenn keine Daten verfügbar waren
3 Methodologische Veränderungen über die letzten drei Jahre beeinflussen die Ergebnisse
Wie wir aus T.29 ersehen können, ist unsere eigene Abfallerzeugung und unser Wasserverbrauch in den letzten Jahren gestiegen. Dieser Anstieg ist teilweise auf unser gestiegenes Verkaufsvolumen zurückzuführen, da die Abfallerzeugung in unseren Filialen direkt mit dem Verkaufsumsatz zusammenhängt, wobei der Hauptabfall durch Schuhkartons oder Bekleidungsverpackungen entsteht. Wir werden diese Erhöhungen zum Anlass nehmen, uns in den nächsten drei Jahren auch auf die Abfall- und Wasserperformance unserer eigenen Niederlassungen zu konzentrieren.
Wir arbeiten weiterhin mit unseren Kernlieferanten an der Reduzierung ihres ökologischen Fußabdrucks. So haben wir auch 2021 unsere Kooperation mit dem Clean by Design Program des Apparel Impact Institute sowie mit dem PaCT Project der International Finance Corporation im Bereich Ressourceneffizienz und erneuerbare Energien in Bangladesch aufrechterhalten und mit der GIZ Machbarkeitsstudien zur Stromgewinnung über Photovoltaikanlagen bei 22 Lieferanten in ganz Asien durchgeführt. Des Weiteren haben wir ein Schulungsmodul zum Klimaschutz für unsere internen Stakeholder (Niederlassungsleiter und Produktionsteams) entwickelt, um sie über unsere Ziele und unsere Anforderungen an Lieferanten zu informieren, damit sie unsere Klimaschutzaktivitäten mit ihnen besser betreuen können.
Ein E-Learning-Modul richtet sich an andere Kolleg*innen, die mehr über unsere Ziele und unsere Aktivitäten für die Verringerung unseres CO2-Fußabdrucks erfahren möchten. Es geht 2022 online.
Unseren Kernlieferanten haben wir ein internes Instrument zur Verfügung gestellt, das sie individuell bei ihrer Zielsetzung für den Klimaschutz unterstützen soll (eigene SBTs oder zumindest entsprechend PUMAs Zielen für die Beschaffungskette). In einem für Februar 2022 geplanten Workshop erfahren sie mehr über die Anwendung dieses Instruments.
Aufgrund ihrer Teilnahme an den von PUMA geförderten Programmen für sauberere Produktion und erneuerbare Energien konnten unsere Ebene-1-Kernlieferanten die CO2-Emissionen pro Paar Schuhe seit 2017 um 32% bzw. pro Stück Textilie um 34% reduzieren. In demselben Zeitraum ist auch ihr Wasserverbrauch pro Stück Textilie um 44% zurückgegangen, ein Ergebnis der Maßnahmen für den effizienten Wasserverbrauch für unsere Kernfabriken durch unser Programm für sauberere Produktion. Bei unseren Schuhlieferanten der Ebene 1 stieg der Wasserverbrauch jedoch um 18%.
Unsere Textil- bzw. Schuhlieferanten verzeichnen seit 2017 einen Anstieg des Produktionsabfalls auf 34% bzw. 30%. Seit 2020, als wir unsere Ziele zur Reduzierung von Produktionsabfall auf Deponien um 50% bis 2025 veröffentlichten, arbeiten wir an der Sicherung der Datenqualität, um einen Vergleichswert festzulegen. Die in diesem Geschäftsbericht aufgezeigten Abfalldaten beziehen sowohl Materialien als auch Fabriken und Büros (Kartonagen, Papier, Plastik, Leuchtmittel usw.) mit ein und stellen so einen umfassenden Überblick des an unseren Produktionsstandorten angefallenen Abfallvolumens dar. Die Zunahme ist zum Teil auf die Ausweitung des Ausweises unserer Abfalldaten seit 2017 zurückzuführen. Zudem haben wir zehn neue Kerntextilfabriken aufgenommen, die sich noch nicht an unserem Programm für sauberere Produktion beteiligen. Durch die erhöhte Komplexität einer größeren Anzahl an Schuhmodellen ist auch die Anzahl der Komponenten und Auflagen gestiegen: Das Abfallvolumen steigt in Abhängigkeit der Anzahl der Komponenten und Auflagen, die verarbeitet werden. Da die Anzahl unserer Kernschuhlieferanten zwischen 2020 und 2021 stabil blieb, konnten die Abfallmengen pro Paar in der Schuhproduktion um 3% gesenkt werden; in der Textilproduktion stiegen sie jedoch um 15% pro Stück.
Der Großteil des auf der Ebene 1 anfallenden Produktionsabfalls wird recycelt, lediglich 4% von Textillieferanten und 14% von Schuhherstellern landen auf Deponien.
Umweltkennzahlen von Lieferanten |
|
Gewichtung |
Änderung |
|
||||
Kennzahl |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2020-2021 |
2017-2021 |
Anzahl Lieferanten |
Energie/Paar (kWh) |
1,41 |
1,31 |
1,30 |
1,25 |
1,40 |
8% |
1% |
21 |
CO2/Paar (kg) |
0,68 |
0,74 |
0,96 |
0,93 |
1,00 |
-8% |
-32% |
21 |
Wasser/Paar (l) |
11,95 |
15,08 |
15,21 |
12,30 |
14,50 |
-21% |
-18% |
21 |
Abfall/Paar (g) |
140,88 |
144,80 |
126,66 |
108,51 |
115,90 |
-3% |
22% |
21 |
Abfall auf Deponien/Paar (g) |
19 |
24 |
|
|
|
-19% |
|
|
Umweltkennzahlen von Lieferanten |
|
Gewichtung |
Änderung |
|
||||
Kennzahl |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2020-2021 |
2017-2021 |
Anzahl Lieferanten |
Energie/Stück (kWh) |
0,55 |
0,56 |
0,57 |
0,57 |
0,72 |
-1% |
-24% |
26 |
CO2/Stück (kg) |
0,20 |
0,22 |
0,24 |
0,26 |
0,31 |
-9% |
-34% |
26 |
Wasser/Stück (l) |
4,23 |
4,60 |
4,39 |
4,20 |
7,58 |
-8% |
-44% |
26 |
Abfall/Stück (g) |
62,33 |
54,27 |
56,33 |
46,50 |
44,00 |
15% |
42% |
26 |
Abfall auf Deponien/Stück (g) |
2,4 |
2,6 |
|
|
|
-9% |
|
|
Seit 2017 messen wir auch die durchschnittlichen Umweltkennzahlen aus der Produktion von Textilien und Leder. Wir beziehen unsere Hauptmaterialzulieferer in unsere Programme zur Förderung von Energie- und Wassereffizienz ein und auch andere Marken haben ihre Programme für eine sauberere Produktion auf die gemeinsamen Materialzulieferer erweitert. Die geringeren CO2-Emissionen lassen sich teilweise auf den Ersatz von Kohle oder Öl für Heizkessel durch umweltfreundlichere Materialien, z. B. Biokraftstoff, zurückführen.
Der Indikator für CO2-Emissionen für unsere Beschaffungskette in Bereich Stoffproduktion lag 2021 3% über dem 2017 gemessenen Wert und blieb damit hinter unseren Erwartungen zurück. Der Hauptgrund liegt in unserer Textilstrategie: Die 14 Kernfabriken, die wir neu aufgenommen haben, beteiligen sich noch nicht an unserem Programm für sauberere Produktion. Der Vergleich der Optimierung der CO2-Effizienz der 19 Kernfabriken, die 2020 und 2021 für PUMA produziert haben, zeigt eine Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 7% pro Stoffeinheit, das im vergangenen Jahr für PUMA hergestellt wurde.
Umweltkennzahlen von Lieferanten |
|
Gewichtung |
Änderung |
|
||||
Kennzahl |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2020-2021 |
2017-2021 |
Anzahl Lieferanten |
Energie/m2 (kWh) |
6,5 |
7,0 |
8,2 |
8,7 |
9,1 |
-8% |
-29% |
6 |
CO2/m2 (kg) |
1,9 |
2,7 |
3,2 |
3,2 |
3,4 |
-30% |
-44% |
6 |
Wasser/m2 (l) |
60,9 |
68,3 |
74,7 |
90,2 |
91,8 |
-11% |
-34% |
6 |
Abfall/m2 (kg) |
0,5 |
0,7 |
0,8 |
0,8 |
1,6 |
-32% |
-70% |
6 |
Umweltkennzahlen von Lieferanten |
|
Gewichtung |
Änderung |
|
||||
Kennzahl |
2021 |
2020 |
2019 |
2018 |
2017 |
2020-2021 |
2017-2021 |
Anzahl Lieferanten |
Energie/t (kWh) |
13.393,6 |
13.049,1 |
12.636,3 |
13.386,80 |
13.679,11 |
3% |
-2% |
32 |
CO2/t (t) |
4,58 |
4,47 |
4,37 |
4,45 |
4,45 |
3% |
3% |
32 |
Wasser/t (m3) |
98,7 |
103,4 |
105,5 |
122,78 |
119,30 |
-4% |
-17% |
32 |
Abfall/t (kg) |
121,38 |
78,9 |
62,08 |
70,63 |
299,59 |
54% |
-59% |
32 |
Zielsetzung der Taxonomie
Die Taxonomieverordnung (EU) 2020/852 (im Folgenden „Taxonomie“) ist seit dem 22.
Juni 2020 in Kraft. Ihr Ziel ist die Definition von ökologisch nachhaltigem Wirtschaften und die Umleitung von
Kapitalflüssen an Unternehmen, die ihr Geschäftsmodell auf ökologisch nachhaltiges Wirtschaften ausrichten. Im
Fokus der Taxonomie stehen diese sechs Umweltziele:
Im Rahmen der Taxonomie wurden Wirtschaftstätigkeiten identifiziert, die wesentlich zu jedem dieser Umweltziele beitragen. Verbunden mit diesen Tätigkeiten sind technische Bewertungskriterien, anhand derer die Tätigkeiten als nachhaltig oder nicht nachhaltig eingestuft werden.
Die Delegierte Verordnung (EU) 2021/2178 vom 6. Juli 2021 zu den Klimazielen (Klimaschutz (Anhang I) und Anpassung an den Klimawandel (Anhang II)) (im Folgenden die „Delegierte Klimaverordnung“) wurde im Amtsblatt vom 9. Dezember 2021 veröffentlicht und trat am 1. Januar 2022 ((EU) 2021/2139) in Kraft. Für 2022 ist die Veröffentlichung weiterer delegierter Gesetze für die verbleibenden Ziele geplant.
Neue Offenlegungspflichten für Nicht-Finanzunternehmen
Nach Artikel 2 der Delegierten Klimaverordnung und
Artikel 8 der Taxonomie sind Unternehmen, die unter die Non-Financial Reporting Directive (NFRD) fallen, zur
Offenlegung ihrer „ökologisch nachhaltigen“ Umsätze, Investitionen (Investitionsausgaben) und Betriebsausgaben
verpflichtet.
Gemäß Artikel 10 der Delegierten Klimaverordnung für Berichte, die zwischen dem 1. Januar 2022 und dem 31. Dezember 2022 veröffentlicht werden, legen Nicht-Finanzunternehmen nur den Anteil der taxonomiefähigen und nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten an ihrem Gesamtumsatz und ihren Investitions- und Betriebsausgaben offen. Zu den taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten zählen diejenigen, die in der Delegierten Klimaverordnung aufgeführt sind. Ob eine Tätigkeit taxonomiefähig ist oder nicht, sagt nichts über ihre Nachhaltigkeit bzw. mangende Nachhaltigkeit aus. Taxonomiefähigkeit bedeutet lediglich, dass eine Tätigkeit wesentlich zu einem der sechs Umweltziele der Taxonomie beiträgt.
Taxonomiefähigkeit von PUMAs Wirtschaftstätigkeiten in Bezug auf Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel
Unter den technischen Bewertungskriterien in Anhang I und II der Delegierten Verordnung (EU) 2021/2139 vom 4.
Juni 2021 für die ersten beiden Umweltziele (Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel) sind keine
Wirtschaftstätigkeiten in Verbindung mit der Herstellung und dem Verkauf von Schuhen, Textilien und Accessoires
aufgeführt. Das bedeutet, dass PUMAs Wirtschaftstätigkeiten bis dato nicht als wesentliche Beiträge zu
Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel eingestuft werden. Dies ist wenig überraschend, denn derzeit haben
diejenigen Wirtschaftstätigkeiten, die den größten Beitrag zu den beiden genannten Zielen leisten, für die EU
Priorität. Daher gelten PUMAs Wirtschaftstätigkeiten in diesem Bereich (bis jetzt) nicht als taxonomiefähig.
Taxonomiefähige Investitionsausgaben
Nach PUMAs Verständnis sind Nicht-Finanzunternehmen mit nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten gemäß der
Taxonomie und der Delegierten Klimaverordnung einschließlich der Anhänge dennoch angehalten, denjenigen Anteil
ihrer Investitionsausgaben offenzulegen, der in Verbindung steht mit dem Kauf von Ergebnissen aus
taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten und Einzelmaßnahmen, die zur Emissions- oder Treibhausgasreduzierung bei
den jeweiligen Tätigkeiten beitragen.
In diesem Zusammenhang haben wir die sogenannten Querschnittsaktivitäten überprüft, die nicht in direktem Zusammenhang mit unseren Hauptwirtschaftstätigkeiten stehen und für PUMA keinen Umsatz generieren, jedoch dennoch relevant für PUMAs Nachhaltigkeitsaktivitäten sind. Als taxonomiefähige Investitionsausgaben könnten Tätigkeiten in Bezug auf Transport und auf Liegenschaften gelten.
2021 hat PUMA zahlreiche neue Gebäude mit hohen Anforderungen an Energieeffizienz angemietet, zum Beispiel:
Im Rahmen unserer 10FOR25-Nachhaltigkeitsziele ersetzen wir unseren Fuhrpark schrittweise durch nachhaltigere Transportfahrzeuge und haben 2021 mehrere emissionsarme bzw. emissionsfreie Fahrzeuge geleast.
Die Gesamtinvestitionsausgaben (IAS 16, 38 und IFRS 16) der PUMA Group im Geschäftsjahr 2021 belaufen sich auf 449.445 TEUR, die taxonomiefähigen Investitionsausgaben für Transport und Liegenschaften auf 244.023 TEUR.
Taxonomiefähige Betriebsausgaben
Nach PUMAs Verständnis sind Nicht-Finanzunternehmen mit nicht taxonomiefähigen Wirtschaftstätigkeiten gemäß der
Taxonomie und der Delegierten Klimaverordnung einschließlich der Anhänge dennoch angehalten, denjenigen Anteil
ihrer Betriebsausgaben offenzulegen, der in Verbindung steht mit dem Kauf von Ergebnissen aus taxonomiefähigen
Wirtschaftstätigkeiten und Einzelmaßnahmen, die zur Emissions- oder Treibhausgasreduzierung bei den jeweiligen
Tätigkeiten beitragen.
Da unsere taxonomiefähigen Betriebsausgaben aufgrund unseres Geschäftsmodells – Konzeption, Entwicklung, Vermarktung und Verkauf von Schuhen, Textilien und Accessoires – für die ersten beiden Umweltziele der Taxonomie nicht wesentlich sind, berechnen wir den Zähler unserer taxonomiefähigen Betriebsausgaben mit null.
In Bezug auf den Nenner sind nach Artikel 2, Anhang 1, Abs. 1.1.3.1. der Delegierten Klimaverordnung diejenigen Gesamtbetriebsausgaben offenzulegen, „die sich auf Forschung und Entwicklung, Gebäudesanierungsmaßnahmen, kurzfristiges Leasing, Wartung und Reparatur sowie sämtliche anderen direkten Ausgaben im Zusammenhang mit der täglichen Wartung von Vermögenswerten des Sachanlagevermögens durch das Unternehmen oder Dritte beziehen, an die Tätigkeiten ausgelagert werden, die notwendig sind, um die kontinuierliche und effektive Funktionsfähigkeit dieser Vermögenswerte sicherzustellen“. PUMAs Gesamtbetriebsausgaben aus diesen Kategorien im Geschäftsjahr 2021 belaufen sich auf 78 TEUR.
Ausblick
Wir gehen davon aus, dass unsere Wirtschaftstätigkeiten als wesentlicher Beitrag zum Ziel „Übergang zu einer
Kreislaufwirtschaft“ eingestuft werden und erwarten einen entsprechend detaillierteren Taxonomiebericht für
2022.