ESRS E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme

    ESRS E4 Biologische Vielfalt und Ökosysteme

    Management Der Auswirkungen, Risiken und Chancen sowie Strategie

    Wesentliche Auswirkungen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosysteme in Bezug auf Strategie und Geschäfts­modell (IRO-1, SBM-3)

    Biologische Vielfalt und Ökosysteme sind eng mit anderen Umweltthemen verbunden. Die wichtigsten direkten Triebkräfte für den Wandel der biologischen Vielfalt und der Ökosysteme sind der Klimawandel, die Umwelt­verschmutzung, Landnutzungsänderungen, die veränderte Süßwassernutzung, Meeres­nutzungs­änderungen, die direkte Ausbeutung von Organismen und invasive gebietsfremde Arten. Diese Faktoren werden in diesem Abschnitt behandelt, mit Ausnahme des Klimawandels, der unter ESRS E1 Klimawandel behandelt wird, der Umwelt­verschmutzung, die unter ESRS E2 Umweltverschmutzung behandelt wird, und des Wassers, das unter ESRS E3 Wasser- und Meeresressourcen behandelt wird.

    Im Jahr 2024 führte PUMA umfangreiche Interessenträger-Konsultationen durch, um seine Nachhaltigkeitsziele für 2030 zu definieren, wie im Abschnitt Allgemeine Informationen (SBM-2) erläutert. Darüber hinaus wurde 2024 eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt, um die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen für unsere langfristige Strategie zu priorisieren und wesentliche Themen für die Festlegung von Zielen zu ermitteln, die im Abschnitt Allgemeine Informationen (IRO-1) näher erläutert werden. Wir geben nicht an, ob ein die biologische Vielfalt betreffendes oder ökosystembezogenes Risiko ein physisches Risiko oder ein Übergangsrisiko ist.

    T.45 Identifizierte wesentliche Auswirkungen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosysteme und Bezug zum Geschäftsmodell (IRO-1, SBM-3)

    Auswirkungen

    Verortung der Wert­schöpfungs­kette und Zeit­horizont 

    Verbindung zur Auswirkung

    Auswirkungen auf Mensch oder Umwelt

    Auswirkungen auf Geschäfts­modell und Strategie und Beispiele für Maßnahmen 

    Wesentliche negative Auswirkungen

     

    Direkte Ursachen des Biodiversitätsverlusts

     

    Der Klimawandel beeinträchtigt Lebensräume und Arten durch extreme Wetterereignisse.

    Gesamte Wert­schöpfungs­kette

    Kurz-, mittel- und langfristig

    Unmittelbar verursacht

    PUMAs Wert­schöpfungs­kette trägt durch seine Treib­haus­gas­emissionen zum Klimawandel bei.

    Die Umwelt wird durch veränderte Temperatur- und Niederschlags­muster, Hitzewellen, Wasserknappheit, Überflutung und andere Auswirkungen des Klimawandels beeinträchtigt.

    - Klimaübergangs-plan

    Die Umwandlung natürlicher Lebensräume in landwirtschaftliche Nutzflächen und der Anbau von Naturfasern führen zur Entwaldung und zum Verlust der biologischen Vielfalt. 

    Vorgelagert

    Kurz-, mittel- und langfristig

    Direkt verbunden

    PUMAs Abhängigkeit von Naturfasern für Textilien und Schuhe führt zur Umwandlung von Lebensräumen, zur Entwaldung und zum Verlust der biologischen Vielfalt.

    Umwelt, da die Entwaldung durch landwirtschaftliche Praktiken die Produktion von Rohstoffen betrifft. 

    - Erstellung eines Klima­übergangs­plans

    - Risikobewertung der biologischen Vielfalt

    - Herkunfts­länder­studien für Materialien

    Die Textil- und Baumwoll­verarbeitung verschmutzt das Wasser, stört die Ökosysteme, verringert die Artenvielfalt, verursacht Algenblüten, schafft tote Zonen und schadet den wichtigsten Raubtieren und Lebensräumen.

    Vorgelagert

    Kurz-, mittel- und langfristig

    Direkt verbunden

    PUMAs Abhängigkeit von Naturfasern für Textilien und Schuhe und die damit verbundenen Umwelt­auswirkungen

    Die Textilindustrie trägt zur Wasser­verschmutzung bei und kann die Wasserquellen mit Farbstoffen, Chemikalien und Pestiziden verunreinigen, was sowohl das Leben im Wasser als auch die menschliche Gesundheit beeinträchtigt.

    - Standards für das Chemikalien­management als Teil der Produktions­vereinbarungen

    Synthetische Materialien wie Polyester und Nylon setzen beim Waschen Mikroplastik frei, das invasive Mikro­organismen in Gewässer transportieren kann.

    Vorgelagert

    Kurz-, mittel- und langfristig

    Trägt dazu bei

    PUMAs Abhängigkeit von synthetischen Fasern für Textilprodukte trägt zu invasiven Mikro­organismen bei.

    Das Waschen von Kleidungsstücken durch Verbraucher führt zu einer Umwelt­verschmutzung durch Mikroplastik.

    - Strategische Ziele zur Reduzierung von Kunststoffen

    - Materialstrategie zur Reduzierung synthetischer Materialien

    Auf Deponien gelagerte Textilabfälle setzen schädliche Chemikalien frei und schädigen Boden, Wasser und Lebensräume. Bei der Verbrennung werden Schadstoffe freigesetzt, die die Ökosysteme schädigen und die biologische Vielfalt verringern.

    Nachgelagert

    Kurz-, mittel- und langfristig

    Trägt dazu bei

    PUMAs Abhängigkeit von synthetischen Fasern für Textilprodukte trägt zu Auswirkungen auf die Umwelt bei.

    Viele Kleidungsstücke werden aus biologisch nicht abbaubaren Kunstfasern wie Polyester hergestellt, die über Hunderte von Jahren in der Umwelt verbleiben können.

    Materialstrategie zur Reduzierung synthetischer Materialien

    Auswirkungen auf den Umfang und den Zustand der Ökosysteme

     

    Wälder werden für Baumwolle und Viehzucht gerodet, was zum Verlust der biologischen Vielfalt und zur Störung des Ökosystems führt.

    Vorgelagert

    Kurz-, mittel- und langfristig 

    Direkt verbunden

    PUMAs Abhängigkeit von Naturfasern für Textilien und Schuhe führt zur Umwandlung von Lebensräumen, zur Entwaldung und zum Verlust der biologischen Vielfalt.

    Die Herstellung von Naturfasern wie Baumwolle und Leder erfordert einen hohen Flächenverbrauch, was zu einer Störung des Ökosystems führt.

    - Lieferanten­erfassung für alle Ebenen

    - Anti-Entwaldungs-Konzept mit Standards für landwirtschaftliche Praktiken 

    T.46 Identifizierte Wesentliche risiken und chancen im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosysteme und bezug zum geschäftsmodell (IRO-1, SBM-3)

    Risiken und Chancen 

    Verortung in der Wert­schöpfungs­kette und Zeit­horizont 

    Ursprünge, Abhängigkeiten und Bezug zum Unternehmen

    Aktionen und Maßnahmen zur Risikominderung

    Risiken

     

    Direkte Ursachen des Biodiversitätsverlusts

     

    Reputations- und Finanzrisiken im Zusammenhang mit Post-Verbraucher-Abfällen und Vorschriften

    Nachgelagert

    Kurz-, mittel- und langfristig

    Die Einhaltung der Vorschriften zur erweiterten Herstellerverantwortung kann mit Verwaltungs- und Rechtskosten verbunden sein, während die Nicht­einhaltung zu einer negativen Bericht­erstattung in den Medien führen kann

    - Forschung zur biologischen Abbaubarkeit und Investitionen in Innovation

    - Verstärkte Kontrolle des Abfall­managements und Einführung von Rücknahmesystemen

    Die Art und Weise, wie die Auswirkungen, Abhängigkeiten, Risiken und Chancen der biologischen Vielfalt und des Ökosystems zu einer Anpassung unserer Strategie und unseres Geschäftsmodells führen, ist in der obigen Tabelle beschrieben. PUMA ist in der Textil- und Schuhindustrie tätig und daher nicht dem Risiko systemischer Risiken ausgesetzt, die durch Spillover-Effekte aus anderen Branchen entstehen. Die systemischen Risiken in Bezug auf natürliche Kipppunkte wurden nicht bewertet.

    Es wurden keine Konsultationen mit den betroffenen Gemeinschaften zu Nachhaltigkeitsprüfungen von gemeinsam genutzten biologischen Ressourcen und Ökosystemen durchgeführt, auch nicht für die Wesentlichkeitsanalyse. Wir müssen noch die Auswirkungen bestimmter Standorte oder Waren auf diese Gemeinschaften bewerten und herausfinden, wie negative Effekte auf vorrangige Ökosystem­dienst­leistungen vermieden werden können. Dies wird Teil unseres Zielsetzungsprozesses für die wissenschaftlich fundierten Ziele für die Natur (SBTN) ab 2026 sein.

    PUMA legt Wert auf das Feedback seiner Interessenträger und konsultiert externe Interessenträger und Hauptlieferanten zu seinen Nachhaltigkeitszielen. Im Dezember 2023 hat PUMA sein Konzept zum Engagement zivilgesellschaftlicher Organisationen (CSO) abgeschlossen und 93 CSOs in den wichtigsten Beschaffungsländern erfasst, wobei der Schwerpunkt auf Umweltthemen liegt. Ein Plan zum Engagement zivilgesellschaftlicher Organisationen wird ab 2025 umgesetzt.

    Eigene Aktivitäten

    PUMA führte eine standortspezifische Risikobewertung für seine eigenen Betriebe durch und nutzte dabei mehrere Instrumente. Wir verwendeten ein Online-Tool von IBAT, um unsere Büros, Lager und einen Industriestandort mit Natura-2000-Gebieten, UNESCO-Weltkulturerbestätten und wichtigen Biodiversitäts­gebieten (Key Biodiversity Areas – KBAs) abzugleichen. Geschäfte wurden von dieser Bewertung ausgeschlossen, da sie sich ausschließlich in städtischen Gebieten befinden und keine Auswirkungen auf die biologische Vielfalt in ihrer Umgebung haben. Wir haben festgestellt, dass 11 unserer Standorte innerhalb eines Kilometers von einem Natura-2000-Gebiet oder einer KBA liegt. Es gibt jedoch keine Auswirkungen auf die biologische Vielfalt in diesen Gebieten, da sich die Effekte unserer Standorte auf ihre räumliche Begrenzung beschränken.

    Wir haben auch den WWF Biodiversitätsrisikofilter verwendet. Hier hat keiner unserer globalen Standorte eine sehr hohe Risikoeinstufung für die Kategorien 'Schutzgebiete' und 'KBAs' (Wert zwischen 4,2 und 5 auf einer Skala von 1 bis 5). Dies bestätigt unsere eigene Einschätzung, bei der wir im Rahmen unserer Umwelt­bericht­erstattungs­kampagne prüfen, ob sich Standorte in Schutzgebieten befinden, und keine Standorte in Schutz- oder Schongebieten feststellen konnten. Es gibt einen Standort in Südafrika, der an ein Schutzgebiet mit einer seltenen Pflanzenart, dem Renosterveld Fynbos, angrenzt. Dieser Bürostandort ist vom Schutzgebiet abgegrenzt, so dass Auswirkungen auf diese Pflanzen ausgeschlossen sind.

    PUMAs eigene Aktivitäten in oder in der Nähe von biodiversitätssensiblen Gebieten beschränken sich auf Büros, Geschäfte oder Lager, die nur minimale Auswirkungen auf die Natur haben. Daher wurden keine Aktivitäten ermittelt, die sich negativ auf biodiversitätssensible Gebiete auswirken. Auch in Bezug auf Landdegradation, Wüstenbildung, Bodenversiegelung oder bedrohte Arten konnten wir keine wesentlichen negativen Auswirkungen feststellen.

    Obwohl es sich um freiwillige Maßnahmen handelt, bieten wir mit Dachbegrünungen, Wildblumenwiesen und Bienenstöcken an unserem Hauptsitz in Herzogenaurach und in der deutschen Vertriebszentrale in Geiselwind zusätzliche Lebensräume für Insekten und lokale Arten.

    Konzepte im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen (E4-2)

    Im Jahr 2021 haben wir die PUMA-Richtlinie zum Schutz der Biodiversität und der Wälder veröffentlicht. Der PUMA-Vorstand ist verantwortlich für die Genehmigung und Umsetzung der Richtlinien. Die Richtlinie gilt sowohl für unsere Betriebe als auch für die vorgelagerte Wert­schöpfungs­kette weltweit und wird anhand von Kennzahlen und Zielen überwacht. Diese Konzepte stehen auf unserer Website für alle betroffenen oder potenziell betroffenen Interessenträger zum Download bereit.

    Die PUMA-Richtlinie zum Schutz der Biodiversität und der Wälder zielt darauf ab, einen Beitrag zu den SDGs 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion), SDG 13 (Maßnahmen zum Klimaschutz), SDG 14 (Leben unter Wasser) und SDG 15 (Leben and Land) zu leisten. Wir haben uns mit Canopy zusammengetan, einer gemeinnützigen Organisation, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die wichtigen Wälder und Arten der Welt zu schützen, und die uns dabei geholfen hat, unser Waldschutzkonzept zu entwickeln, das folgende Verpflichtungen beinhaltet:

    • Unterstützung der Entwicklung wissenschaftlich fundierter Ziele für die biologische Vielfalt und Umsetzung dieser Ziele in der Bekleidungs- und Schuhbranche im Rahmen unserer Mitgliedschaft im Fashion Pact,
    • Verringerung der Auswirkungen auf die biologische Vielfalt durch verschiedene Maßnahmen und Berichterstattung über die bezogenen Materialien, z. B. Viskose (als Partner von CanopyStyle), Leder, Papier und Verpackungen auf Papierbasis.
    • Verringerung des Risikos der Beschaffung aus sehr alten und gefährdeten Wäldern und Förderung von Lösungen der nächsten Generation als Partner von Canopys Pack4Good- und CanopyStyle- Initiativen,
    • Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten, Experten und wichtigen Interessenträgern der Branche.

    Das PUMA-Tierschutzkonzept zielt darauf ab, einen Beitrag zu den SDGs 12 (Nachhaltige/r Konsum und Produktion), 14 (Leben unter Wasser) und 15 (Leben an Land) zu leisten. Er wurde in Zusammenarbeit mit einer Nichtregierungsorganisation für den Tierschutz entwickelt und enthält Verpflichtungen zu folgenden Punkten:

    • Umsetzung der fünf Bestimmungen und der damit verbundenen Tierschutzziele
    • Verzicht auf tierische Produkte von unmenschlich behandelten Tieren
    • Keine Verwendung von Fellen und Häuten exotischer Arten, von Arten, die auf der CITES-Liste stehen, oder von Arten, die auf der Roten Liste der IUCN stehen.

    Diese Konzepte wurden beschlossen, um unsere wesentlichen Auswirkungen und Abhängigkeiten sowie die physischen Risiken und Übergangsrisiken im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt und den Ökosystemen, die im Rahmen unserer IRO-Bewertung ermittelt wurden, zu mindern (siehe Identifizierte wesentliche die biologische Vielfalt und Ökosysteme betreffende Auswirkungen und Bezug zum Geschäftsmodell (IRO-1, SBM-3)). Wie im Abschnitt Allgemeine Informationen (SBM-2) erläutert, hat PUMA zur Entwicklung dieses Konzepts Dialoge mit Interessenträgern geführt, zu denen auch Organisationen im Bereich biologische Vielfalt gehören, z. B. bei der Landumwandlung.

    Unsere Konzepte decken noch nicht die Rückverfolgbarkeit von Produkten, Komponenten und Rohstoffen ab, die erhebliche tatsächliche oder potenzielle Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Ökosysteme entlang der Wert­schöpfungs­kette haben. Sie beziehen sich auch nicht auf den Verzicht auf die Beschaffung aus Ökosystemen, die so verwaltet werden, dass die Bedingungen für die biologische Vielfalt erhalten oder verbessert werden, und auch nicht auf die sozialen Folgen unserer Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Ökosysteme. Außerdem decken sie keine nachhaltigen Praktiken zu Lande, zu Wasser oder im Meer ab.

    Übergangsplan und Berücksichtigung von biologischer Vielfalt und Ökosystemen in Strategie und Geschäfts­modell (E4-1)

    Der Zusammenhang zwischen unseren Auswirkungen, Abhängigkeiten, Risiken und Chancen und unserer Strategie und unserem Geschäfts­modell wird im Abschnitt Allgemeine Informationen (IRO-1) dargelegt. Wir haben noch keinen formellen Übergangsplan für die biologische Vielfalt erstellt. Wir haben jedoch einen detaillierten Klimaübergangsplan, der im Abschnitt ESRS E1 Klimawandel in diesem Bericht erläutert wird. Wir glauben, dass der Übergang zu erneuerbaren Energien und einem emissionsarmen Wachstumspfad dazu beitragen kann, die Krise der biologischen Vielfalt zu bewältigen, da der Verlust der biologischen Vielfalt und der Klimawandel voneinander abhängig sind und sich gegenseitig verstärken.

    PUMAs Geschäftstätigkeit hängt von einem komplexen Netzwerk von Lieferanten, Herstellern und Händlern ab. Unsere Lieferanten sind unabhängige Drittunternehmen, die nicht mit der PUMA-Gruppe verbunden sind. Daher hat PUMA keine operative Kontrolle über unsere Lieferanten. Weitere Einzelheiten finden Sie in der Allgemeinen Grundlage für die Erstellung der Nachhaltigkeitserklärung (BP-1).

    PUMAs Abhängigkeit von der biologischen Vielfalt hängt in erster Linie mit seiner Lieferkette und der Verwendung von landwirtschaftlichen Rohstoffen zusammen. PUMA setzt auf natürliche Ressourcen wie Baumwolle, Leder und Viskose, die aus Gebieten mit großer biologischer Vielfalt stammen. Wir erkennen an, dass die Landwirtschaft die biologische Vielfalt durch Bodendegradation, Wasser­verschmutzung und die Umwandlung von Lebensräumen beeinträchtigen kann. PUMA hat sich verpflichtet, Materialien aus zertifizierten und recycelten Quellen zu beziehen, um die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt zu minimieren. Dazu gehört auch die Unterstützung von Initiativen wie CanopyStyle zum Schutz sehr alter und gefährdeter Wälder. PUMA verfügt über Konzepte, die vorschreiben, dass Produkte tierischer Herkunft von Lieferanten bezogen werden, die hohe Tierschutzstandards einhalten.

    Neben der Rohstoffproduktion können sich Herstellungsprozesse aufgrund der Umwelt­verschmutzung beim Färben von Textilien und Gerben von Leder auf die biologische Vielfalt auswirken. Diese sind im Abschnitt ESRS E2 Umweltverschmutzung aufgeführt.

    Derzeit gibt es keine formale Resilienzanalyse für die biologische Vielfalt. Für das Jahr 2025 planen wir eine umfassende Bewertung der mit der biologischen Vielfalt und den Ökosystemen verbundenen Risiken und Chancen. Dazu gehört auch eine Resilienzanalyse unseres derzeitigen Geschäftsmodells und unserer Strategie sowie die Entwicklung eines Aktionsplans für die biologische Vielfalt in der vorgelagerten Wert­schöpfungs­kette, um unsere Strategie weiter zu stärken. PUMAs kontinuierliche Bemühungen in den Bereichen Klima, Chemikalien, Wasser und Luft sind jedoch integraler Bestandteil seiner Strategie und haben seine Widerstandsfähigkeit gegenüber den Auswirkungen auf die biologische Vielfalt erhöht. Im Rahmen dieses Vorhabens werden wir uns mit den wichtigsten Interessenträgern und den betroffenen Gemeinschaften beraten und engagieren sowie Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau durchführen. Unser Ziel ist es, bis 2030 ein SBTN in den Kategorien Süßwasser, Landnutzung und Ozeane zu veröffentlichen, das sich auf unsere Lieferkette konzentriert und unser bestehendes wissenschaftlich fundiertes Ziel für das Klima ergänzt. Wir beabsichtigen, auf der Grundlage unserer Risikoanalyse einen Projektzeitplan für diesen Zielsetzungsprozess im Jahr 2026 zu entwickeln.

    Maßnahmen und Mittel im Zusammenhang mit biologischer Vielfalt und Ökosystemen (E4-3)

    PUMAs Biodiversitätsinitiativen zielen darauf ab, die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren und den Naturschutz zu fördern. Durch die Integration der biologischen Vielfalt in unsere Nachhaltigkeitsstrategie, die Festlegung wissenschaftlich fundierter Ziele und die Unterstützung regenerativer Landwirtschaft will PUMA die Gesundheit der Böden verbessern, die Entwaldung reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der Ökosysteme stärken. Unser Engagement für den Fashion Pact und die Zusammenarbeit mit Organisationen wie Better Cotton, Leather Working Group und Canopy fördern die nachhaltige Beschaffung und das Bewusstsein für die biologische Vielfalt. Die Entwicklung einer Vision für die biologische Vielfalt und die Festlegung von Zielen, die mit dem Global Biodiversity Framework übereinstimmen, werden PUMA dabei helfen, Risiken im Zusammenhang mit der biologischen Vielfalt anzugehen und die weltweiten Bemühungen zum Schutz der biologischen Vielfalt zu unterstützen, um einen nachhaltigen und verantwortungsvollen Geschäftsansatz zu fördern.

    Wir haben 2019 mit unseren Maßnahmen in Bezug auf biologische Vielfalt und Ökosysteme begonnen, als wir in unserer ersten Wesentlichkeitsanalyse biologische Vielfalt als ein wesentliches Thema identifizierten und es als eine Säule in unsere 10FOR25-Nachhaltigkeitsstrategie aufnahmen. Unsere wichtigsten Maßnahmen beziehen sich auf unsere globale vorgelagerte Lieferkette, die sich auf die Beschaffung von Rohstoffen für Baumwolle, Leder, Gummi, Papier, künstliche Zellulosefasern (MMCF) und Verpackungen auf Papierbasis konzentriert. PUMA strebt an, 100 % Baumwolle, Leder, MMCF und papierbasierte Verpackungen aus zertifizierten oder recycelten Quellen zu beziehen.

    Unsere eigenen Betriebe, die sich auf Büros, Geschäfte und Lagerhäuser beschränken (mit einer Ausnahme, unserer Schuhproduktionsstätte in Argentinien), sind nicht wesentlich und daher nicht in den Anwendungsbereich unserer Maßnahmen einbezogen.

    Wir haben mit dem Fashion Pact Biodiversity Strategy Tool Navigator einen Fahrplan für die biologische Vielfalt im Jahr 2022 entwickelt. Im Jahr 2022 sponserte PUMA den Biodiversity Landscape Analysis Report, um die Zusammenarbeit und den Wissensaustausch im Bereich der biologischen Vielfalt zu fördern. In Zusammenarbeit mit Textile Exchange, Conservation International und dem Fashion Pact soll der Bericht zur Analyse der Biodiversitätslandschaft einen gemeinsamen Bezugspunkt für die biologische Vielfalt in der Textilindustrie bieten und Marken und Einzelhändlern konkrete Wege aufzeigen, ihr Engagement zu vertiefen. Zu den wichtigsten Aktivitäten gehören die Sensibilisierung, die Durchführung von Risiko­bewertungen und die Festlegung von Zielen.

    In den Jahren 2023 und 2024 führte PUMA eine Risikobewertung der biologischen Vielfalt bei wichtigen Rohstoffen wie Baumwolle, Polyester, Gummi und Leder durch.

    Im Jahr 2024 organisierten wir Präsenzschulungen für unser Nachhaltigkeitsteam und unsere Lieferanten in Vietnam und China, die 16 Fabriken umfassten. Die Schulung, die auf dem Bericht „Biodiversity Landscape Analysis“ von Textile Exchange basierte, konzentrierte sich auf die Erhaltung der biologischen Vielfalt, die Auswirkungen auf die Industrie und die Maßnahmen, die Lieferanten ergreifen können. Die Rückmeldungen zeigten ein starkes Interesse, das unsere nächsten Schritte bei den Initiativen zur biologischen Vielfalt und der Entwicklung der Strategie für 2025 bestimmt.

    PUMA unterstützt regenerative landwirtschaftliche Praktiken und engagiert sich für lokale Kleinbauern durch unsere Unterstützung der Better-Cotton-Initiative. Die Baumwollbauern befolgen unter anderem diese Grundsätze:

    • Sorge für die Gesundheit des Bodens: Dieser Grundsatz verlangt von den Landwirten die Entwicklung eines Bodenbewirtschaftungsplans, der Praktiken enthält, die zur Erhaltung und Verbesserung der Bodenstruktur und -fruchtbarkeit beitragen und den Nährstoffkreislauf kontinuierlich verbessern
    • Förderung der biologischen Vielfalt und verantwortungsvolle Landnutzung: Dieser Grundsatz verpflichtet die Landwirte von Better Cotton, einen Managementplan für die biologische Vielfalt zu erstellen, um die biologische Vielfalt in ihrem Betrieb und in dessen Umgebung zu erhalten. Dieser Plan umfasst regenerative Anbaumethoden wie die Sicherstellung der Fruchtfolge, die zur Regeneration des Bodens beiträgt.

    Um sicherzustellen, dass das für PUMA-Produkte verwendete Leder nicht zur Entwaldung beiträgt, haben wir uns 2024 dem Aufruf der Leather Working Group und Textile Exchange angeschlossen, bis 2030 oder früher sämtliches Rindsleder aus entwaldungsfreien Lieferketten zu beziehen. Wir haben Impact Partnership Incentives von Textile Exchange erworben, um Viehzüchter*innen in Mato Grosso, Brasilien, direkt zu unterstützen. Diese Anreize zielen darauf ab, ihre landwirtschaftlichen Praktiken so zu verbessern, dass sie innerhalb von drei Jahren eine Tierschutzzertifizierung erhalten und ihre Betriebe jährlich von Dritten als frei von Entwaldung/Umwandlung verifiziert werden. Mit unserer Unterstützung wurden vier Rinderfarmen in die Lage versetzt, die Benchmarking-Standards von Textile Exchange für den Tierschutz und keinerlei Entwaldung zu erreichen.

    Lokales und indigenes Wissen sowie naturbasierte Lösungen waren bisher nicht Teil von PUMAs Maßnahmen im Bereich biologische Vielfalt und Ökosysteme.

    Für das Jahr 2025 plant PUMA die Entwicklung einer Biodiversitäts-Vision, die sich auf vorrangige Naturrisiken konzentriert. Wir werden Ziele für diese Vision definieren und Strategien zu deren Verwirklichung festlegen. Darüber hinaus wird PUMA länderspezifische Ziele auf der Grundlage vorrangiger Risiken festlegen, Zielvorgaben für die biologische Vielfalt im Einklang mit dem Global Biodiversity Framework entwickeln und weitere Ausgleichsprogramme für die biologische Vielfalt für das kommende Jahr in Betracht ziehen. Dies wird die Entwicklung unseres Übergangsplans für die biologische Vielfalt unterstützen, der auch lokales und indigenes Wissen sowie naturbasierte Lösungen umfasst. Zu den künftigen Maßnahmen für 2025 und darüber hinaus gehört die Vorbereitung auf die Festlegung eines wissenschaftlich fundierten Ziels für die Natur.

    Bei allen finanziellen Mitteln handelt es sich um Betriebskosten (OpEx), die jährlich in unserer Lieferkette für Mitgliedschaften, Produkt-/Materialzertifizierungen, Risiko­bewertungen, Leistungsanreize und Beratungsgebühren anfallen.

    T.47 Finanzielle Mittel für Maßnahmen mit Bezug auf die Artenvielfalt oder Ökosysteme (IN € MIO.) (E4-3)1

    Maßnahmen

    2024

    Bis 2030

    Industriepartnerschaft

    0,1

    0,4

    Zertifizierungsprogramm für Rohstoffe und Produkte

    0,4

    2,5

    Risikobeurteilung

    0,0

    0,3

    Anreize für Auswirkungen

    0,0

    0,1

    Beratungsgebühr für ESG-Benchmarks mit Bezug auf die Artenvielfalt

    0,0

    0,2

    Gesamt

    0,6

    3,4

    1 Alle hier aufgeführten Mittel sind im Kapitel Sonstige operative Erträge und Aufwendungen des Konzernabschlusses von PUMA enthalten.

    Kennzahlen und Ziele (DRM-M, MDR-T, E4-4)

    Die Zielvorgaben für die biologische Vielfalt stehen im Einklang mit dem Ziel, die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt durch verschiedene Maßnahmen und die Berichterstattung über die bezogenen Materialien zu reduzieren, wie in der PUMA-Richtlinie zum Schutz der Biodiversität und der Wälder dargelegt. Diese Ziele beziehen sich auf unsere Geschäftsstrategie und auf die SDGs, wie SDG 3(Gesundheit und Wohlergehen), SDG 6 (sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen), SDG 12 (nachhaltige/r Konsum und Produktion, SDG 14 (Leben unter Wasser) und SDG 15 (Leben an Land). Wie im Abschnitt Allgemeine Informationen erläutert, wurden bei der Entwicklung der Ziele für 2025 und 2030 ein Dialog mit Interessenträgern und Wesentlichkeitsanalysen durchgeführt. Die Fortschritte bei der Erreichung dieser Ziele werden jährlich gemessen und Daten gesammelt. Die Materialdaten umfassen den Materialverbrauch (nach Gewicht), der in PUMA-Produkten sowie Angaben zur Kennzeichnung und Verpackung verwendet wird. Der Umfang umfasst Daten von Kern- und Nicht-Kern Tier-1- und Tier-2-Lieferanten von PUMA und Cobra Golf (ohne PUMA United), die für die ersten 10 Monate des Jahres erhoben wurden und für den Rest des Jahres geschätzt werden (wie in ESRS E5 berichtet).

    Alle Ziele gelten für PUMAs weltweite Geschäftstätigkeit und die vorgelagerte Wert­schöpfungs­kette. Die Ziele orientieren sich nicht an der EU-Biodiversitätsstrategie 2030, da sie vor deren Veröffentlichung festgelegt wurden, und enthalten auch keine standortspezifischen ökologischen Schwellenwerte oder Biodiversitätsausgleiche. PUMA hat sich keine kontextbezogenen Ziele gesetzt und verfolgt daher ein globales Ziel.

    Ziele der Vision 2030 (Basisjahr 2025)

    • Festlegung wissenschaftlich fundierter Ziele für die Natur (SBTN) (vorgelagert, global)
    • Bezug des gesamten Rindsleders aus entwaldungsfreien Quellen (vorgelagert, global)

    Im Rahmen des Zielsetzungsprozesses für SBTNs 2030 werden wir neue und spezifischere Ziele für biologische Vielfalt entwickeln, die sich auf risikoreiche Standorte und Rohstoffe in unserer vorgelagerten Lieferkette sowie auf ökologische Schwellenwerte konzentrieren.

    10FOR25-Ziele (Basisjahr 2020)

    • Unterstützung der Industrie bei der Festlegung eines wissenschaftlich fundierten Ziels für die biologische Vielfalt (Bezugswert): Teilnahme an den Webinaren von Fashion Pact zum Thema biologische Vielfalt (vorgelagert, global)
    • PUMA hat im Jahr 2022 einen Branchenleitfaden, den Biodiversity Landscape Analysis Report, gesponsert.
    • 100 % der beschafften Baumwolle, Leder, MMCF, papierbasierten Verpackungen und Daunen sollten recycelt werden oder aus zertifizierten Quellen stammen (Bezugswert siehe unten) (vorgelagert, global)
    • Im Jahr 2024: PUMA erzielte 99,7 % Baumwolle, 99,5 % Leder, 71,8 % MMCF, 99,5 % Papierverpackungen und 100 % Daunen, die aus zertifizierten oder recycelten Quellen bezogen werden, einschließlich der Besätze.

    Wir verpflichten uns, unseren Wirtschaftssektor zu unterstützen, indem wir wissenschaftlich fundierte Ziele in Bezug auf die biologische Vielfalt oder Ökosysteme entwickeln. Eine wichtige Maßnahme war die Förderung des Berichts über die Landschaftsanalyse der biologischen Vielfalt im Jahr 2022, die wir als erreicht ansehen. Dieses Ziel steht im Zusammenhang mit dem politischen Ziel, mit Kollegen, Experten und Interessenträgern zusammenzuarbeiten. Es bezieht sich nicht auf eine bestimmte Stufe der Minderungshierarchie, sondern kann als transformatives Ziel betrachtet werden.

    Das Ziel, Material aus zertifizierten oder recycelten Quellen zu beziehen, gilt als Reduktionsziel innerhalb der Minderungshierarchie. Es handelt sich um ein absolutes Ziel für die vorgelagerte Lieferkette, das PUMA auf der Grundlage unserer Auswirkungen, Risiken, Chancen und Branchentrends selbst entwickelt hat. Das Ziel gilt für den Zeitraum von 2020 bis 2025, wobei die Bezugswerte für 2020 bei 100 % für Baumwolle (ohne Besatz), 100 % Daunen (in Bekleidung und Accessoires) und 97,9 % für Leder (Schuhe) liegen.