Nachhaltigkeitsorganisation und Governance-struktur

Die Struktur und Verwaltung von PUMAs Nachhaltigkeitsorganisation ergibt sich wie folgt:

  • Auf Aufsichtsratsebene: über das Sustainability Committee. Im Rahmen mehrerer Treffen im vergangenen Jahr wurde PUMAs Aktionsplan zur Corporate Sustainability Reporting Directive, einschließlich der Durchführung einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse im Jahr 2023, besprochen. Hierbei wurden Details zum Thema Menschenrechte und zu unseren Bemühungen zur Durchsetzung fairer Löhne ebenso ausgetauscht wie zur verantwortungsvollen Beschaffung, zum Umsetzungsplan für das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, zu kritischen Berichten von Nichtregierungsorganisationen über die Arbeitsbedingungen in Fabriken, zum Thema Kreislaufwirtschaft, einschließlich Updates zu PUMAs Programmen und Projekten, sowie zum Klimaschutz und unserem Plan für die Dekarbonisierung bis 2030.
  • Auf Vorstandsebene: über die Chief Sourcing Officer (CSO), die über die entsprechenden Kompetenzen für Nachhaltigkeitsthemen verfügt:
  • 2023 fanden zahlreiche Vorstandstreffen statt auf denen Nachhaltigkeits-Updates bekanntgegeben und Entscheidungen getroffen wurden, so zum Beispiel zum Fortschritt beim Erreichen der Nachhaltigkeitsziele 2022, zu unserem Aktionsplan für 2023 und zu unserem Plan bezüglich des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes und der Corporate Sustainability Reporting Directive, einschließlich unseres Plans für eine doppelte Wesentlichkeitsanalyse 2023, zu den Entwicklungen in den Mindestlohnverhandlungen in Bangladesch und PUMAs Stellung dazu, zum Status von Kreislaufwirtschaftsprogrammen und -projekten sowie zu unserem Plan für die Dekarbonisierung bis 2030.
  • Unser CEO, unsere Aufsichtsratsvorsitzende und unser Betriebsrat haben an unserer Wesentlichkeitsanalyse mitgewirkt, auf der unsere neue Nachhaltigkeitsstrategie bis 2030 gründen wird.
  • Einmal pro Monat kommt unsere CSO mit den Sustainability Leads für Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen und entlang PUMAs Beschaffungskette zusammen. Bei diesen Meetings geht es unter anderem um Menschenrechte, Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz, Chemikalienprogramme und Klimaschutz- und Wasserprojekte.
  • Auf Funktionsleiterebene: über das Executive Sustainability Committee, das sich aus allen Funktionsleitern zusammensetzt, wie z.B. People & Organisation, Sourcing, Finance, IT, Marketing, Risk Management, Investor Relations, Retail, Logistics und Legal Affairs. 2023 hielten die Mitglieder zwei Meetings ab, tauschten sich zu den Entwicklungen bei unseren Nachhaltigkeitsprogrammen aus und verabschiedeten die Ziele für die Nachhaltigkeits-Boni für 2023.
  • Auf Produktebene: über die Arbeitsgruppe Cross-Functional Business Units und monatliche Updates zu PUMAs Strategie für nachhaltigere Produkte und deren Umsetzung
  • Auf Ebene der Tochtergesellschaften: über die Sustainability Leads der jeweiligen PUMA-Tochtergesellschaften (vierteljährliche Updates zu PUMAs Nachhaltigkeitsstrategie und deren Umsetzung sowie zu Best Practices einzelner Tochtergesellschaften)
  • Auf Ebene der Nachhaltigkeitsexpert*innen: jeweils über eine Nachhaltigkeitsabteilung für die Corporate Ebene und für die Beschaffungskette
  • Auf Ebene von Legal und Compliance: über einen Human Rights Officer. Das Amt hat PUMAs General Counsel Corporate Governance & Compliance im Dezember 2023 übernommen; sie überwacht unser Risikomanagementsystem und die Risikobeurteilungen hinsichtlich der Menschenrechte sowie die Einhaltung der Due-Diligence-Vorgaben im Bereich Menschenrechte.
  • PUMAs Komitee für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz ist in unserer Unternehmenszentrale angesiedelt und kommt vierteljährlich zusammen. Es ist für die regelmäßige Prüfung von Berichten über bekannte Gesundheits- und Sicherheitsrisiken, für die Durchführung regelmäßiger Gesundheits- und Sicherheitskontrollen sowie für den Austausch der Dokumentation zu Gesundheitsthemen und -risiken verantwortlich. Der Global Director People & Organization, der dem Komitee angehört, informiert den Vorstand der PUMA SE mindestens vierteljährlich über relevante Gesundheits- und Sicherheitsaspekte.

↗ G.01 PUMAS NACHHALTIGKEITSORGANISATION

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AUSRICHTUNG DER VERGÜTUNG AN DER NACHHALTIGKEITS-PERFORMANCE

Bei PUMA erhalten alle Führungskräfte – vom CEO bis zu den Teamleitungen – klar definierte Nachhaltigkeitsziele im Rahmen ihrer jährlichen Performance-Boni. Diese Ziele sind an PUMAs FOREVER. BETTER. Nachhaltigkeitsstrategie ausgerichtet und adressieren die 10FOR25-Zielbereiche Menschenrechte, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz. Sie machen jeweils 10 % des Gesamtbonus der Vorstandsmitglieder bzw. 5 % unserer anderen Führungskräfte weltweit aus.

↗ G.02 VERGÜTUNGSKRITERIEN NACH GEWICHTUNG

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↗ T.01 BONUSZIELE 2023

Bereich

Bonus in Prozent

Ziele für Konzern und Tochtergesellschaften

Ziele für Beschaffung und Beschaffungskette

Menschenrechte

1,25 % (2,5 %)

Alle PUMA Mitarbeiter*innen erhalten ein existenzsicherndes Gehalt; 2 Stunden gemeinnütziges Engagement pro FTE

Keine Null-Toleranz-Themen offen am Jahresende; Schulungen zum Thema Stärkung von Frauen für 180.000 Arbeiter*innen

Klimaschutz

1,25 % (2,5 %)

30 % aller Fahrzeuge in PUMAs Fahrzeugflotte erfüllen die Definition der EU Taxonomie für emissionsarme Fahrzeuge (<50 g CO2/km)
Reduzierung der Luftfracht für Warentransporte unter 0,5 %

15 % Energie aus erneuerbaren Quellen bei Kernlieferanten

Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz

1,25 % (2,5 %)

Keine tödlichen Unfälle; Unfallrate <0,5;
80% der Mitarbeiter*innen haben an einem Training teilgenommen

Keine tödlichen Unfälle; Unfallrate <0,5;
100.000 Arbeiter’innen haben an einem Training teilgenommen;

Plastik und Meere

1,25 % (2,5 %)

Steigerung des Anteils an recyceltem Polyester für Textilien und Accessoires auf mindestens 60 % und für Schuhe auf mindestens 50 %;
Einführung von Rücknahmeprogrammen in mindestens jeweils einem Land in den Regionen Amerika, Europa und Asien

Steigerung des Anteils an recyceltem Polyester für Textilien und Accessoires auf mindestens 60 % und für Schuhe auf mindestens 50 %

STAKEHOLDER-KONSULTATIONEN

Mit formellen Wesentlichkeitsanalysen sowie Stakeholder-Dialog und -Konsultationen gewährleisten wir, dass PUMAs Nachhaltigkeitsstrategie den wesentlichen Themen Rechnung trägt.

Für unsere aktualisierte Wesentlichkeitsanalyse haben wir diverse gemeinnützige Stakeholder, unter anderem den globalen Gewerkschaftsverband IndustriAll, die Fair Labour Association, Textile Exchange, das UN-Klimasekretariat (UNFCCC) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) befragt.

PUMAs erster Stakeholder-Dialog fand bereits 2003 statt. Seitdem haben wir 15 Präsenz- und ein Online-Meeting in diesem Rahmen veranstaltet. Unser Stakeholder-Dialog umfasst auch die aktive Teilnahme und Mitwirkung an zahlreichen Nachhaltigkeitsinitiativen und -veranstaltungen, im vergangenen Jahr unter anderem an den Konferenzen Global Stocktake und COP28 im Rahmen der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), an den Vorstandssitzungen der ZDHC, der Jahresversammlung von Textile Exchange, dem Better Work Global Business Forum, dem OECD Forum on Due Diligence in the Garment and Footwear Sector, der Jahresversammlung der Better Cotton Initiative und der Global Conference der Global Fashion Agenda. Insgesamt haben wir über eine Million Euro in Partnerschaften investiert, die Nachhaltigkeitsaktivitäten fördern. Der nächste formelle Stakeholder-Dialog ist für April 2024 geplant.

2023 haben wir eine Richtlinie für den reaktiven und proaktiven Dialog mit zivilgesellschaftlichen Organisationen aufgestellt. Weitere Informationen hierzu sind im Kapitel „Due Diligence“ zu finden.

PUMA misst brancheninternen Kooperationen einen ebenso großen Wert bei wie der Unterstützung von Brancheninitiativen, wo dies möglich ist. Die Zusammenarbeit mit Partnern ist der Schlüssel zur Optimierung der Nachhaltigkeitsaktivitäten in unserer Branche. Wir sind überzeugt, dass wir das System effizienter gestalten können, indem wir zum Beispiel helfen, den Einsatz von Instrumenten und Prozessen in den Organisationen anzugleichen.

↗ G.03 MATRIX Unserer Wichtigsten Partnerschaftsinitiativen

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CONFERENCE of the PEOPLE und Voices of a re:generation

2022 haben wir eine Conference of the People organisiert, PUMAs erste Veranstaltung dieser Art, die sich vorrangig an die Generation Z richtete. Branchenpartner, Aktivist*innen, Vertreter*innen von Nichtregierungsorganisationen, Expert*innen, Markenbotschafter*innen und Kund*innen konnten sich hier über Lösungen für einige der wesentlichen Herausforderungen der Modeindustrie im Bereich Nachhaltigkeit austauschen. Auch der Bedarf an mehr Transparenz und besserer Kommunikation von Nachhaltigkeitsthemen durch die Marken wurde unterstrichen.

Im April 2023 haben wir dann die einjährige Initiative Voices of a RE:GENERATION gestartet, mit der wir einer Gruppe junger Menschen Gelegenheiten bieten, PUMAs Verbesserungspotenzial aufzuzeigen und sich Seite an Seite mit führenden Stakeholdern am Prozess zu beteiligen.

Über verschiedene Projekte informieren, motivieren und gestalten die Voices mit uns gemeinsam, um Wege aufzuzeigen, wie wir unsere Nachhaltigkeitskommunikation auf die Bedürfnisse der nächsten Generation abstimmen können. Die Voices bringen sich mit neuen Sichtweisen ein und fordern uns heraus, unsere Denkmuster zu ändern. Nach Europa und den USA haben wir im September die Initiative ausgeweitet und die bekannte Unterstützerin nachhaltiger Mode, Aishwarya Sharma aus Indien, an Bord geholt. Zudem gehören der US-amerikanische Upcycler Andrew Burgess, der deutsche Nachhaltigkeits- und Gesundheits-Vlogger Luke Jaque-Rodney sowie die französische bildende Künstlerin und Kreativberaterin Jade Roche derzeit zu den Voices.

Die Voices haben sich bereits mehrmals mit Entscheidungsträgern bei PUMA über die Entwicklungen und Herausforderungen unserer FOREVER. BETTER. Nachhaltigkeitsstrategie ausgetauscht. Daraus sind die PUMA RE:GEN Reports entstanden, eine Serie von Podcasts, die sich an ein junges Publikum richten und die Kommunikation unserer 10FOR25-Ziele verbessern sollen.

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Voices of a RE:GENERATION: Aishwarya Sharma, Andrew Burgess, Jade Roche und Luke Jaque-Rodney (v.l.n.r.)

Gemeinsam mit den Voices haben wir auch RE:HACKS entwickelt, eine Social-Content-Serie mit Verbrauchertipps, wie die Lebensdauer von Bekleidung und Schuhen verlängert werden kann. Die Voices haben im vergangenen Jahr zudem an unserer Wesentlichkeitsanalyse mitgewirkt, welche den Grundstein für unser Nachhaltigkeitsstrategie bis 2030 legt.

Im Oktober konnten sich drei der jungen Leute bei PUMA-Produktionspartnern in Bangladesch, Vietnam und der Türkei ein Bild von unserer Beschaffungskette machen und die Situation vor Ort, den Fortschritt im Bereich Nachhaltigkeit und die jeweiligen Herausforderungen erleben. Sie werden darüber 2024 in ihren Social-Media-Kanälen berichten. Wir wollen auf diesen Bemühungen und Entwicklungen aufbauen und die Voices of a RE:GENERATION-Initiative 2024 fortführen.

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Die Voices of a RE:GENERATION beim Besuch von PUMA-Fabriken in Bangladesch, der Türkei und Vietnam

Politische Interessensvertretung

Obwohl wir keine eigenständige Lobbyarbeit betreiben, geben unsere Expert*innen im Rahmen unserer Mitgliedschaft in diversen Branchenverbänden und Fachorganisationen wie der Federation of the European Sporting Goods Industry (FESI) und dem Policy Hub Rückmeldung zu unserem Standpunkt zu geplanten Richtlinien oder Gesetzen und nehmen an Zusammenkünften mit politischen Entscheidungsträgern teil. Wir stellen sicher, dass unser Feedback an unserer Strategie und unseren Nachhaltigkeitszielen, zum Beispiel die Eindämmung der Erderwärmung auf 1,5 Grad, ausgerichtet ist. Im vergangenen Jahr haben wir uns beispielsweise an einem Policy Dialog im Rahmen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) in Bangladesch beteiligt. Unsere Beiträge für die Mitgliedschaft in Organisationen im Bereich Politischer Interessenvertretung betragen insgesamt unter € 300.000 pro Jahr.

PUMA ist Mitglied der folgenden Organisationen in diesem Bereich:

  • Policy Hub
  • World Federation of the Sporting Goods Industry (WFSGI)
  • Federation of the European Sporting Goods Industry (FESI)
  • Bundesverband der Sportartikelindustrie (BSI)
  • UN Fashion Industry Charter for Climate Action (UNFCCC)
  • Stiftung Klimawirtschaft