Erläuterungen zum Jahresabschluss
der PUMA SE nach HGB

Der Jahresabschluss der PUMA SE wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuches (HGB) und unter Berücksichtigung des SEAG sowie des Aktiengesetzes (AktG) aufgestellt. Die PUMA SE ist die Muttergesellschaft des PUMA-Konzerns. Die Ergebnisse der PUMA SE sind in hohem Maße von den direkt und indirekt gehaltenen Tochtergesellschaften und Beteiligungen beeinflusst. Die Geschäftsentwicklung der PUMA SE unterliegt grundsätzlich den gleichen Risiken und Chancen wie die des PUMA-Konzerns. Zusätzlich ergeben sich bei der Steuerung des Ergebnisses vor Steuern (EBT) Effekte aus Veränderungen des Finanzergebnisses.

Die PUMA SE ist für das Großhandelsgeschäft der Region DACH, bestehend aus dem Heimatmarkt Deutschland, Österreich und der Schweiz, verantwortlich. Darüber hinaus obliegt der PUMA SE auch der paneuropäische Vertrieb für einzelne Großkunden und die Beschaffung von Produkten aus europäischen Produktionsländern sowie die weltweite Lizenzverwaltung. Weiterhin fungiert die PUMA SE als Holding innerhalb des PUMA-Konzerns und ist als solche für die internationale Produktentwicklung und das Merchandising, für das internationale Marketing und auch für die globalen Bereiche Finanzen, Operations sowie die strategische Ausrichtung von PUMA verantwortlich.

Ertragslage

↗ T.04 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG (HGB)

2023

2022

€ Mio.

%

€ Mio.

%

+/- %

Umsatzerlöse

1.243,7

100,0 %

1.151,9

100,0 %

8,0 %

Sonstige betriebliche Erträge

83,7

6,7 %

84,0

7,3 %

-0,4 %

Materialaufwand

-389,5

-31,3 %

-316,4

-27,5 %

23,1 %

Personalaufwand

-130,8

-10,5 %

-120,2

-10,4 %

8,8 %

Abschreibungen

-36,1

-2,9 %

-36,8

-3,2 %

-2,0 %

Sonstige betriebliche Aufwendungen

-898,8

-72,3 %

-816,3

-70,9 %

10,1 %

Summe Aufwendungen

-1.455,2

-117,0 %

-1.289,7

-112,0 %

12,8 %

Finanzergebnis

258,8

20,8 %

189,5

16,5 %

36,6 %

Ergebnis vor Ertragssteuern

131,0

10,5 %

135,8

11,8 %

-3,5 %

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

-21,2

-1,7 %

-18,8

-1,6 %

12,9 %

Jahresüberschuss

109,8

8,8 %

117,0

10,2 %

-6,2 %

Die Umsatzerlöse erhöhten sich im Geschäftsjahr 2023 insgesamt um 8,0 % auf € 1.243,7 Mio. Der Anstieg resultierte sowohl aus höheren Umsätzen aus Produktverkäufen als auch aus gestiegenen Provisionserträgen im Rahmen der Lizenzverwaltung. Die Umsätze aus Produktverkäufen der PUMA SE stiegen um 15,8 % auf € 589,4 Mio. (Vorjahr: € 508,9 Mio.). Die in den Umsatzerlösen enthaltenen Lizenz- und Provisionserträge erhöhten sich um 1,7 % auf € 599,3 Mio. (Vorjahr: € 589,1 Mio.). Die übrigen Umsatzerlöse, welche vor allem die Weiterbelastung von Kosten an verbundene Unternehmen beinhalten, betrugen im Jahr 2023 € 55,0 Mio. (Vorjahr: € 53,9 Mio.).

Die sonstigen betrieblichen Erträge beliefen sich im Jahr 2023 auf € 83,7 Mio. (Vorjahr: € 84,0 Mio.) und beinhalten insbesondere realisierte und unrealisierte Erträge aus der Währungsumrechnung infolge der Stichtagsbewertung von Forderungen und Verbindlichkeiten in Fremdwährung.

Die Summe der Aufwendungen aus Materialaufwand, Personalaufwand, Abschreibungen und sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 12,8 % auf € 1.455,2 Mio. (Vorjahr: Summe € 1.289,7 Mio.). Der Anstieg des Materialaufwands im Vergleich zum Vorjahr beruht im Wesentlichen auf den gestiegenen Umsatzerlösen. Das überproportionale Wachstum des Materialaufwandes im Vergleich zu den Umsatzerlösen resultiert aus konzerninternen Vorratsverkäufen an PUMA Benelux, welche ohne Aufschlag erfolgten. Der Personalaufwand erhöhte sich aufgrund einer höheren Anzahl an Mitarbeiter*innen. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr im Wesentlichen aufgrund gestiegener Verwaltungs-, Marketing- und Vertriebsaufwendungen.

Das Finanzergebnis erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 36,6 % auf € 258,8 Mio. Der Anstieg resultierte aus höheren Erträgen aus Ergebnisübernahmen von verbundenen Unternehmen. Das Zinsergebnis und die Erträge aus Dividenden von Beteiligungen an verbundenen Unternehmen sanken leicht. Ferner wurde im Geschäftsjahr die Beteiligung an der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA (BVB), Dortmund, aufgrund einer voraussichtlich dauernden Wertminderung in Höhe von € 0,5 Mio. abgeschrieben.

Die gestiegenen Umsätze wurden durch den Anstieg der Aufwendungen ausgeglichen, weshalb sich das Ergebnis vor Ertragssteuern um 3,5 % von € 135,8 Mio. im Vorjahr auf € 131,0 Mio. im Jahr 2023 reduzierte. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beliefen sich auf € 21,2 Mio. (Vorjahr: € 18,8 Mio.). Dementsprechend reduzierte sich der handelsrechtliche Jahresüberschuss der PUMA SE im Geschäftsjahr 2023 um 6,2 % auf € 109,8 Mio. (Vorjahr: € 117,0 Mio.).

Vermögenslage

↗ T.05 BILANZ (HGB)

31.12.2023

31.12.2022

€ Mio.

%

€ Mio.

%

+/- %

Summe Anlagevermögen

1.648,9

63,3 %

1.100,3

43,7 %

49,9 %

Vorräte

85,7

3,3 %

115,2

4,6 %

-25,6 %

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

680,9

26,1 %

1.177,8

46,8 %

-42,2 %

Flüssige Mittel

165,8

6,4 %

96,5

3,8 %

71,8 %

Summe Umlaufvermögen

932,4

35,8 %

1.389,5

55,2 %

-32,9 %

Sonstige

23,7

0,9 %

25,2

1,0 %

-5,9 %

Summe Aktiva

2.605,0

100,0 %

2.515,1

100,0 %

3,6 %

Eigenkapital

925,8

35,5 %

933,8

37,1 %

-0,9 %

Rückstellungen

123,7

4,7 %

141,9

5,6 %

-12,8 %

Verbindlichkeiten

1.555,0

59,7 %

1.438,9

57,2 %

8,1 %

Sonstige

0,5

0,0 %

0,5

0,0 %

0,0 %

Summe Passiva

2.605,0

100,0 %

2.515,1

100,0 %

3,6 %

Das Anlagevermögen erhöhte sich im Jahr 2023 um insgesamt 49,9 % auf € 1.648,9 Mio. Der Anstieg steht im Wesentlichen in Zusammenhang mit der Erhöhung der Beteiligungen aufgrund von Kapitaleinlagen in die PUMA Sprint GmbH, Deutschland, in Höhe von € 521,9 Mio. sowie mit weiteren Investitionen in die IT.

Der Rückgang der Vorräte im Umlaufvermögen um 25,6 % auf € 85,7 Mio. ist im Wesentlichen bedingt durch ein konservativeres Einkaufsverhalten insbesondere zum Jahresende. Die Konsolidierung der Vorratsbestände für Central Europe inklusive Benelux und die damit einhergehende verbesserte Steuerung des Ein- und Verkaufs unterstützten die positive Entwicklung der Vorräte. Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände sanken im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 42,2 % auf € 680,9 Mio. Insbesondere gesunkene Forderungen gegen verbundene Unternehmen trugen zu dieser Entwicklung bei, welche sich insbesondere aus der Kapitaleinlage ergaben. Die Flüssigen Mittel erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 71,8 % auf € 165,8 Mio aufgrund des Mittelzuflusses aus der Finanzierungs- und Investitionstätigkeit.

Auf der Passivseite sank das Eigenkapital im Jahr 2023 leicht um 0,9 % auf € 925,8 Mio. In Kombination mit der aufgrund höherer Verbindlichkeiten gestiegenen Bilanzsumme führte dies zu einem Rückgang der Eigenkapitalquote zum Bilanzstichtag von 37,1 % im Vorjahr auf 35,5 % zum 31. Dezember 2023.

Die Rückstellungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahr um 12,8 % auf € 123,7 Mio. Diese Entwicklung resultierte im Wesentlichen aus niedrigeren Rückstellungen für ausstehende Rechnungen. Die Verbindlichkeiten stiegen von € 1.438,9 Mio. im Vorjahr auf € 1.555,0 Mio. zum 31. Dezember 2023. Dieser Anstieg resultierte im Wesentlichen aus den gestiegenen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten aufgrund der Aufnahme eines Schuldscheindarlehens und gegenläufig gesunkenen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen.

Finanzlage

↗ T.06 KAPITALFLUSSRECHNUNG (HGB)

2023

2022

€ Mio.

€ Mio.

+/- %

Mittelab-/ -zufluss aus laufender Geschäftstätigkeit

-92,6

4,9

-

Mittelzu-/ -abfluss aus Investitionstätigkeit

66,3

-441,2

-

Freier Cashflow

-26,3

-436,3

-94,0 %

Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit

95,6

134,0

-28,7 %

Veränderung des Finanzmittelbestandes

69,3

-302,3

>-100 %

Flüssige Mittel am Anfang des Geschäftsjahres

96,5

398,8

-75,8 %

Flüssige Mittel am Ende der Berichtsperiode

165,8

96,5

71,8 %

Im Geschäftsjahr 2023 ergab sich ein Mittelabfluss aus laufender Geschäftstätigkeit in Höhe von € 92,6 Mio. gegenüber einem Mittelzufluss von € 4,9 Mio. im Vorjahr. Diese Entwicklung ist im Wesentlichen bedingt durch den Rückgang der Forderungen gegen verbundene Unternehmen. Demgegenüber hatte die Reduzierung der Vorräte einen positiven Effekt.

Der Mittelzufluss aus Investitionstätigkeit im Jahr 2023 beruht im Wesentlichen auf dem Abbau von Cash-Pool- und Darlehensforderungen gegenüber verbundenen Unternehmen. Diesen stehen Mittelabflüsse aus Investitionen in das Anlagevermögen entgegen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ergab im Jahr 2023 insgesamt einen Mittelzufluss von € 95,6 Mio. (Vorjahr: € 134,0 Mio.). Der Mittelzufluss resultierte im Wesentlichen aus der Aufnahme von Schuldscheindarlehen. Demgegenüber führten gesunkene Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und die Dividendenzahlung an die Anteilseigner der PUMA SE für das Geschäftsjahr 2022 in Höhe von € 122,8 Mio. zu einem Mittelabfluss.

Ausblick

Wir erwarten im handelsrechtlichen Jahresabschluss der PUMA SE für das Geschäftsjahr 2024 einen Anstieg der Umsatzerlöse im mittleren einstelligen Prozentbereich. Unter der Annahme von Dividenden aus Beteiligungen an verbundenen Unternehmen auf Vorjahresniveau erwarten wir für das Geschäftsjahr 2024 ein Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau.