Umwelt

Alle unsere Umweltschutzaktivitäten zielen darauf ab, sicherzustellen, dass PUMA und unsere Lieferanten geltende Umweltschutzverordnungen einhalten und die Umweltauswirkungen optimieren. In den letzten zehn Jahren wurden uns keine Verstöße gegen Umweltrichtlinien oder Bußgelder gemeldet. Unser oberstes Ziel ist eine positive Ökobilanz für uns und unsere Beschaffungskette.

UMWELTMANAGEMENT AN PUMAS STANDORTEN

Alle vier Jahre führen wir Energieeffizienzkontrollen an unseren eigenen Standorten durch. 2023 haben wir 19 Audits in unseren Büros, Stores und Lagern in Deutschland, den Niederlanden, Frankreich, Spanien und Schweden in Auftrag gegeben. Diese sind in der Europäischen Union vorgeschrieben und helfen uns beim Identifizieren von Energiesparmöglichkeiten in unseren Büros, Stores und Lagern, die wir dann global umsetzen können. 2023 haben wir zum Beispiel energieeffizientere LED-Leuchten in unserer Unternehmenszentrale angebracht.

2022 haben wir für unsere Unternehmenszentrale die Zertifizierung unseres Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 erhalten und eine separate Umweltrichtlinie entwickelt. Zudem haben wir ein Umwelthandbuch speziell für unsere Büros, Stores und Lager erarbeitet und veröffentlicht. Die Erfassung und das Management der globalen Daten für unsere Standorte haben wir fortgeführt und vierteljährliche Videokonferenzen mit unseren Tochtergesellschaften eingeführt, um voneinander lernen und Good Practices austauschen zu können. In diesen Konferenzen heben wir zudem die Bedeutung unserer Nachhaltigkeitsstrategie und -ziele für PUMA-Märkte weltweit hervor. Der Status der Zielerreichung ist in diesem Bericht erläutert.

UMWELTMANAGEMENT ENTLANG UNSERER BESCHAFFUNGSKETTE

Umweltrisikobeurteilung

2023 haben wir eine Richtlinie in Bezug auf zivilgesellschaftliche Organisationen aufgestellt, in denen der reaktive und proaktive Dialog mit ihnen geregelt ist. Details hierzu sind im Kapitel „Due Diligence“ zu finden.

Zudem haben wir mit EiQ von ELEVATE im vergangenen Jahr eine Umweltrisikobeurteilung durchgeführt. Unternehmen nutzen diese datengestützte Plattform für ihre Due Diligence im Bereich Ökologie, Soziales und Governance (Environmental, Social and Governance (ESG)) entlang ihrer Beschaffungskette, um ihr Risikomanagement in diesem Bereich zu verbessern. Der Fokus lag auf zwei Risikobereichen: das Umweltrisikopotenzial pro Land entlang unserer Beschaffungskette und das Umweltrisikopotenzial pro Material.

UMWELTRISIKOPOTENZIAL PRO LAND

Wir haben das Umweltrisikoprofil unserer wichtigsten Beschaffungsmärkte bewertet. Die sechs größten, die im vergangenen Jahr 90 % des Gesamtvolumens ausmachten, liegen in Asien. China war 2023 das größte Produktionsland (30 %), gefolgt von Vietnam (26 %), Kambodscha (13 %), Bangladesch, wo hauptsächlich Textilien hergestellt werden (12 %), Indonesien (5 %) und Indien, wo nur der lokale Markt beliefert wird (3 %).

Die Parameter für das Umweltrisikopotenzial pro Land umfassen Luftemissionen, Umwelt- und Abfallmanagement, umweltrechtliche Genehmigungen und Verstöße gegen Abwasserverordnungen. Das Umweltrisikoprofil unserer Beschaffungskette zeigt ein extremes Risiko für Indonesien und die Philippinen, ein hohes für Vietnam, China, Bangladesch, Indien und Kambodscha und ein mittleres für Taiwan. Bei den Verstößen gegen umweltrechtliche Genehmigungen gelten Indonesien und Bangladesch als Extremrisikoländer.

Die zur Risikominderung umgesetzten Maßnahmen für Extrem- und Hochrisikoländer, mit Ausnahme von Indien, beinhalten die Higg FEM-Prüfungen zur Bewertung der Umweltperformance der Fabriken, die Einhaltung der Chemikalienmanagement- und der Abwasserrichtlinien der Zero Discharge of Hazardous Chemicals Foundation (ZDHC), die Teilnahme unserer Kernfabriken an Programmen für sauberere Produktion , Schulungen zum Kapazitätsaufbau, Score Cards für Lieferanten mit Umweltkennzahlen sowie Gespräche mit diesen Kernlieferanten.

Durch die Veröffentlichung unserer Ziele für Wasserverbrauch und Produktionsabfall auf Deponien sowie für die vermehrte Nutzung erneuerbarer Energien können wir die Umweltleistungen unserer Kernlieferanten überwachen, um sie bei der Minderung von Umweltrisiken zu unterstützen. In China, im vergangenen Jahr unser größter Beschaffungsmarkt, veröffentlichen unsere Lieferanten ihre Umweltkennzahlen auf der Plattform des chinesischen Institute of Public & Environmental Affairs (IPE).

Für Indien, wo ausschließlich für den lokalen Markt produziert wird, hat die Einhaltung der Vorgaben zu Null-Toleranz-Themen Priorität. Wir haben die Abhilfemaßnahmen, inklusive Higg FEM-Prüfungen und Chemikalien- und Abwassermanagement nach den ZDHC-Richtlinien noch nicht in allen Fabriken eingeführt, werden diese jedoch in den nächsten Jahren schrittweise für die Programme registrieren. 2024 werden wir unsere bestehenden Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltkennzahlen unserer Zulieferfabriken ausbauen. Dabei steht der Wechsel zu Higg FEM 4.0, einer umfassenderen Bewertung, im Vordergrund. Mit Higg FEM 4.0 können die Fabriken ihre Kennzahlen weiter verbessern und im Gegenzug PUMAs Umweltrisikomanagement unterstützen. Wir planen, die Ergebnisse der Risikobeurteilung mit unseren Einkaufsteams zu besprechen, damit sie diese für ihre Einkaufspraxis berücksichtigen können

UMWELTRISIKOPOTENZIAL PRO MATERIAL

Wir haben das Umweltrisiko unserer wichtigsten Materialien wie Baumwolle, Polyester, Leder und Gummi bewertet. Darunter fallen Wasserverbrauch, Luftschadstoffe außer CO2-Emissionen, Nutzung des Landökosystems, Bodenschadstoffe, Feststoffabfall und Wasserschadstoffe. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass das Umweltrisikopotenzial von Naturgummi am höchsten ist, vor synthetischem Gummi und Leder. Polyester weist das geringste Umweltrisiko auf. Auch den Anteil dieser Materialien an unserer Gesamtbeschaffung pro Land haben wir erhoben.

Baumwolle: 2023 haben wir den größten Anteil unserer Baumwolle (63%) aus den USA bezogen, gefolgt von Brasilien (15 %), Australien (8 %) und Indien (4 %). Die USA werden als Hochrisikoland eingestuft, Brasilien und Indien als Extremrisikoländer und Australien als Land mit mittlerem Risiko. Wasserverbrauch, Luftverschmutzung, Biodiversität und das Ökosystem zählen zu den Risiken.

Wir fordern von unseren Lieferanten, ausschließlich Baumwolle von Farmen einzukaufen, die für ihre gute landwirtschaftliche Praxis und die Einhaltung der Menschenrechte lizensiert sind (BCI-Baumwolle), oder aber recycelte Baumwolle von Fabriken, die sich bis 2025 nach dem Global Recycled Standard (GRS) oder dem Recycled Claim Standard (RCS) zertifizieren lassen.

Wir haben bereits Schritte unternommen, um die Umweltrisiken in Verbindung mit der Baumwollbeschaffung zu mindern, darunter der Einsatz von BCI-Baumwolle, die vermehrte Nutzung von recycelter Baumwolle, Innovationen zur Steigerung des Anteils recycelter Baumwolle in unseren Produkten, die Durchführung von Lebenszyklusanalysen (Life Cycle Assessments, LCAs) unserer Produkte und Materialien zur Auswertung der Umweltbilanz in unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus sowie die Kooperation mit Branchenpartnern wie Textile Exchange, um in Sachen Best Practices auf dem Laufenden zu bleiben.

Unsere jährliche Datenerfassung bezieht sich auf den Materialverbrauch ebenso wie auf die Ursprungsländer und wir fordern von unseren Lieferanten, alle Begleitunterlagen bereitzuhalten. Mit unserem Partnerlabor in Deutschland, in dem wir regelmäßig vor dem Versand Stichproben von gefertigten Baumwolltextilien prüfen lassen, haben wir ein fortlaufendes Due-Diligence-Programm vereinbart. Dadurch verbessern wir die Nachverfolgbarkeit und die Kontrolle entlang unserer Beschaffungskette, vom Rohmaterial bis hin zum gefertigten Produkt.

Über unsere Partnerschaft mit Better Cotton informieren wir die Bauern über integrierte Schädlingsbekämpfung, die Eliminierung hochgefährlicher Pestizide (dadurch können wir die unsachgemäße Entsorgung von leeren Behältern für agrochemische Produkten thematisieren, die zur Kontaminierung von Luft, Boden, Wasser und lokalen Ökosystemen führen kann), verantwortungsvollen Wasserverbrauch, den Schutz des Bodens sowie den Erhalt und die Vermehrung von Biodiversität auf ihren Feldern. Better Cotton hat mehrere Ziele für diesen Bereich entwickelt: Reduzierung von CO2-Emissionen pro Tonne Better Cotton bis Ende 2030 um 50 %, sicherstellen, dass 100 % der Better-Cotton-Bauern den Zustand ihrer Böden verbessert haben, und Reduzierung des Einsatzes und des Risikos synthetischer Pestizide um mindestens 50 %.

90,3 % der Baumwolle für unsere Produkte machten im vergangenen Jahr BCI-Baumwolle aus; 8,6 % waren recycelte Baumwolle.

Polyester: 2023 haben wir 79 % unseres Polyesters aus China bezogen, 9,2 % aus Taiwan und 7,4 % aus Vietnam. China ist als Hochrisikoland eingestuft. Die Plattform EiQ umfasst keine Risikoprofile für Polyester aus Vietnam und Taiwan. Luftverschmutzung, Wasserverbrauch und Feststoffabfall zählen zu den hohen Risiken.

Wir fordern von unseren Lieferanten, ausschließlich Polyester mit bluesign®- oder OEKO-TEX®-Zertifizierung einzukaufen oder aber recycelten Polyester aus Fabriken zu beziehen, die sich bis 2025 nach dem GRS oder dem RCS-Standard zertifizieren lassen. Wir haben uns der Polyester Challenge von Textile Exchange angeschlossen und unser Ziel, den Anteil an recyceltem Polyester bis 2025 auf 75 % zu steigern, daran ausgerichtet. Von unseren Kerntextilfabriken fordern wir die Teilnahme an Energieeffizienzprogrammen und wir helfen ihnen, bis 2025 mindestens 25 % erneuerbare Energien zu nutzen. Wir überwachen und melden die Einleitung von Chemikalien und arbeiten an der Eliminierung schadstoffhaltiger Chemikalien.

2023 haben wir Sorona, leistungsstarke biobasierte Polyesterfasern, für bis zu 0,11 % unseres gesamten Polyesters bezogen. Sorona besteht zu über 20 % aus biobasiertem Kohlenstoff. Das verringert die Umweltbelastung ohne Kompromisse bei Qualität und Performance. Sorona wird in einem Fermentierungsverfahren hauptsächlich aus Maiszucker hergestellt.

2023 waren 61,8 % des Polyesters für unsere Produkte recycelt, 23,3 % hatten eine bluesign®- oder OEKO-TEX®-Zertifizierung und 0,11 % waren biobasiert.

Leder: 2023 haben wir 61 % unseres Leders aus den USA bezogen, gefolgt von Argentinien (27 %), Australien (6 %) und Brasilien (5 %). Die USA, Brasilien und Argentinien werden als Hochrisikoländer geführt, Australien weist ein mittleres Risiko auf. Luftverschmutzung, Wasserverbrauch und die Auswirkungen auf das Ökosystem zählen zu den hohen Risiken.

Wir haben bereits Schritte unternommen, um die Umweltrisiken in Verbindung mit der Lederbeschaffung zu mindern. Dazu gehören der Einkauf in Gerbereien mit Bewertung der Leather Working Group (LWG) und die Verpflichtung zum Einkauf von Rindsleder, das nicht zur Entwaldung beiträgt, ebenso wie Innovationen für recyceltes Leder und andere biobasierte Alternativen. Über die Zusammenarbeit mit dem Fashion Pact, Textile Exchange und der LWG stellen wir sicher, dass wir über Best Practices der Branche informiert bleiben.

Wir haben uns verpflichtet, spätestens 2030 Rindsleder für PUMA-Produkte ausschließlich aus geprüften Beschaffungsketten zu beziehen, die nicht zur Entwaldung beitragen. Dazu beteiligen wir uns am Deforestation-Free Call to Action for Leather von Textile Exchange und der LWG.

99,7 % unseres 2023 eingekauften Leders stammten aus Gerbereien mit Zertifizierung der LWG. Das Leder, das für PUMA-Produkte verarbeitet wird, beziehen wir somit von Herstellern, die die branchenweiten Standards für Good Practices für Umweltmanagement und Nachverfolgbarkeit anwenden. Derzeit überwachen wir auch die Nachverfolgbarkeit der Zulieferer unserer Gerbereien mit LWG-Zertifizierung.

Knapp 76 % des Leders für PUMA-Schuhe sind Veloursleder, ein Nebenprodukt der Volllederindustrie. Die meisten Gerbereien für Veloursleder arbeiten nicht nur direkt mit Gerbereien, sondern auch mit Agenten und Vermittlern, um stabile Beschaffungsmengen zu gewährleisten. Das erschwert die Nachverfolgbarkeit auf Rinderfarmebene für PUMA und andere Unternehmen in unserer Branche.

Mit dem Experiment RE:SUEDE ist es unserem Innovationsteam gelungen, die technischen Grenzen eines kompostierbaren Schuhs zu testen. Das Wildleder für das Obermaterial des RE:SUEDE wurde mit der Zeology-Technologie gegerbt.

Synthetisches Gummi: 2023 haben wir unser synthetisches Gummi zu 74 % aus China, zu 14 % aus Vietnam und zu 4 % aus Südkorea bezogen. China und Südkorea gelten als Hochrisikoländer. Das Risikoprofil von synthetischem Gummi aus Vietnam wird in der Plattform EiQ nicht ausgewiesen. CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Feststoffabfall zählen zu den hohen Risiken.

Eine Risikobeurteilung der Fabriken, die die Hersteller von PUMA-Außensohlen mit synthetischem Gummi beliefern, steht noch aus. Im Rahmen unserer 10FOR25-Ziele arbeiten wir an der Entwicklung recycelter Alternativen zu Gummi. 2023 waren 5 % unseres synthetischen Gummis recycelt. Unsere strategischen Außensohlen-Lieferanten nehmen an Higg FEM teil – dem Tool zur Messung von Umweltkennzahlen wie Energie- und Wasserverbrauch, CO2-Emissionen, Abwasser, Luftemissionen und Abfallmanagement – und arbeiten mit uns an der Eliminierung schadstoffhaltiger Chemikalien.

Naturgummi: 2023 haben wir 29 % unseres Naturgummis aus Vietnam, 25 % aus Brasilien, 13 % aus Pakistan und 5 % aus Thailand bezogen. Vietnam wird als Extremrisikoland eingestuft. Die Risikoprofile für Naturgummi aus Brasilien, Pakistan und Thailand sind in der Plattform EiQ nicht ausgewiesen. Der Wasserverbrauch und die Auswirkungen auf das Ökosystem stellten die höchsten Risiken dar.

2023 machte Naturgummi lediglich 2 % des für PUMA-Produkte verwendeten Gummis aus. In Zukunft wollen wir ausschließlich FSC-zertifiziertes Gummi verwenden. Zu den Standards für diese Zertifizierung zählen die Erhaltung, der Schutz und/oder die Wiederherstellung des Ökosystems und des Umweltnutzens bewirtschafteter Wälder ebenso wie die Vermeidung, Behebung oder Reduzierung von Umweltauswirkungen.

UMWELT-SCORE CARDS FÜR LIEFERANTEN

2023 haben wir Umwelt-Score Cards für unsere Kernzulieferfabriken entwickelt, um ihren Fortschritt bei der Erreichung der 10FOR25-Ziele und der Ziele bis 2022 zu messen. In persönlichen Gesprächen haben wir 21 ausgewählten Lieferanten den Nutzen der Setzung von Science Based Targets (SBTs, Ziele basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen) erläutert und die Umweltkennzahlen aus dem Jahr 2022 von 60 Lieferanten geprüft. Wir haben ihre Pläne für 2023 besprochen sowie die Notwendigkeit für einige der Fabriken, an Programmen für sauberere Produktion und erneuerbare Energien teilzunehmen. Zu den Umweltkennzahlen zählen neben der Bewertung nach Higg FEM und im FEM-Chemikalienmodul auch die MRSL-Erfüllungsquote, die Ergebnisse der Abwasserkontrollen, der Anteil der Nutzung erneuerbarer Energien, die CO2-Emissionen (pro Produkt oder Materialvolumen), die Reduzierung des Wasserverbrauchs (pro Produkt oder Materialvolumen) sowie der Anteil von Produktionsabfall auf Deponien (pro Produkt oder Materialvolumen).

In diesen Gesprächen haben wir mehr über die Herausforderungen unserer Lieferanten erfahren und konnten somit unsere unterstützenden Maßnahmen priorisieren. Die wichtigsten Ergebnisse der Gespräche:

  • Angleichung an SBTs: Im Sommer 2023 haben 20 der 21 Lieferanten der Setzung von Klimaschutzzielen auf Basis der SBT-Methodik zugestimmt. In den Gesprächen haben wir diese Pläne überprüft. Im Oktober 2023 haben wir in Kooperation mit Guidehouse ein Kapazitätsaufbauprogramm für acht Lieferanten – Leadership on Climate Transition (LoCT) – gestartet, dass sie auf diesem Weg unterstützen wird. 2024 wird das Programm auf andere Lieferanten ausgeweitet, die keinen Zugang zu geeigneter interner oder externer Expertise haben.
  • Teilnahme an Programmen für sauberere Produktion: In Abhängigkeit ihrer Umweltkennzahlen und der Expertise ihrer Teammitglieder haben wir die Fabriken zur Teilnahme an diesen Programmen vorgeschlagen. Im August 2023 hat die dritte Phase von Clean by Design (CbD) für sieben Fabriken in China und Taiwan begonnen und mit Unterstützung von ENERTEAM wurde Resource Efficiency (REF) für vier Fabriken in Vietnam gestartet. Das Cambodia Decarbonization Program (CaDP), dass wir gemeinsam mit der International Finance Corporation (IFC) durchführen, beginnt für vier Fabriken in Kambodscha Anfang 2024.
  • Teilnahme an Programmen für erneuerbare Energien: Die Lieferanten haben über ihre Pläne zur Durchführung von Machbarkeitsstudien oder zur Installation von Solaranlagen auf den Fabrikdächern berichtet. Wenn kein geeignetes Dach zur Verfügung steht, ist der Kauf von Grünstrom-Herkunftsnachweisen eine gute Alternative. Auch über die jeweiligen Herausforderungen wurde gesprochen. Zur Unterstützung der Installation von Solaranlagen startete das PDP der GIZ in die zweite Phase für eine Fabrik in Kambodscha im Februar, für vier in Vietnam im März 2023.
  • Austausch aller kohlebetriebenen Heizungskessel: Wir haben das ambitionierte Ziel für den Kohleausstieg mit den jeweiligen Lieferanten besprochen. Sie haben ihre Bedenken hinsichtlich der Verfügbarkeit von Biomasse, der fehlenden langfristigen Biomasse-Richtlinien und der gestiegenen Erdgaspreise geäußert. Wir werden diese Bedenken der Arbeitsgruppe der Fashion Charter vorlegen, um Lösungen voranzutreiben.
  • Higg FEM-Bewertung: Schwerpunkt der Gespräche war die Bewertung im Higg Facility Environmental Module (FEM). 2022 konnten unsere Fabriken ihre Bewertungen verbessern (bezogen auf die FEM-Bewertungen im Vorjahr). Zudem haben wir gemeinsam den weiteren Bedarf an Schulungen bzw. an Unterstützung ermittelt, einschließlich individueller Hilfe für Fabriken mit schlechten Bewertungen. 2023 wurden insgesamt 210 Fabriken zu Higg FEM geschult. Die durchschnittliche Bewertung unserer Kernfabriken hat sich zwischen 2021 und 2022 von 61 % auf 69 % verbessert.
  • Chemikalienmanagement: Im Fokus lagen die Fabriken mit geringen Erfüllungsquoten hinsichtlich MRSL und ZDHC-Abwasserrichtlinie. Wir haben sie aufgefordert, Chemikalienzulieferer zu nutzen, die ihre Chemikalien in das ZDHC-Gateway hochladen. Auf dieser Plattform veröffentlichen Fabriken ihre jeweiligen Chemikalienbestandslisten und messen ihre MRSL-Erfüllungsquoten. Im Februar 2023 haben wir Chemikalienzulieferer zur Teilnahme an der MRSL-Schulung eingeladen und einigen großen haben wir Unterstützung bei der Einhaltung der MRSL-Standards zugesagt. Von 2022 bis 2023 ist die MRSL-Erfüllungsquote daher von 68 % auf 71 % und die Bewertung im Higg FEM-Chemikalienmodul von 39 % auf 51 % gestiegen. Mit Fabriken, die geringe Erfüllungsquoten hinsichtlich der ZDHC-Abwasserrichtlinie erzielt haben, haben wir Korrekturmaßnahmenpläne besprochen. Wir wollen unseren Dialog auch 2024 fortführen, damit noch mehr Chemikalien die Anforderungen der ZDHC MRSL erfüllen.

ÜBERWACHUNG DER UMWELTLEISTUNGEN DER FABRIKEN

Audits zur Social Compliance: Die Audits zur Social Compliance unserer Lieferanten (Einzelheiten hierzu sind im Kapitel „Menschenrechte“ aufgeführt) enthalten spezielle Abschnitte für Umweltschutz und Chemikalienmanagement. Bei jedem Audit prüfen wir beispielsweise umweltrechtliche Genehmigungen, Abfallmanagement und Kläranlagen. In der Regel führen wir diese Art von Audits durch, bevor wir eine Fabrik in unseren Lieferantenstamm aufnehmen.

Kontrollinstrumente: Zur Kontrolle der Umweltkennzahlen unserer Lieferanten nutzen wir das branchenweite Higg Index Facility Environmental Module (FEM) 3.0. PUMA setzt jährliche externe Verifizierungen der FEM-Module für die Selbstbewertung durch Fabriken voraus, entweder durch zugelassene Prüfer*innen unseres Teams, durch andere anerkannte Marken oder durch SAC-anerkannte Drittorganisationen. 100% dieser Prüfungen werden angekündigt.

PUMAs Environmental Performance Rating System basiert auf den Higg FEM-Bewertungen der Fabriken (A, B+, B-, C und D), die von SAC-anerkannten Prüfer*innen verifiziert wurden. Die Mindestbewertung, die für ein Bestehen nötig ist, liegt für das Environmental Performance Rating System bei 40 % (d.h. A, B+ und B- gelten als bestanden), C und D sind gleichbedeutend mit Nichtbestehen. Das Bewertungssystem wurden den Lieferanten 2022 vorgestellt und in den vergangenen zwei Jahren schrittweise eingeführt. Unseren Umweltleitfaden haben wir entsprechend angepasst. Neben unseren Sozial- und Chemikalienbewertungen haben wir auch dieses System in unsere Score Cards für Lieferanten aufgenommen.

↗ T.15 ANZAHL FABRIKEN MIT VERIFIZIERTER FEM-BEWERTUNG1

2023

2022

Anzahl Fabriken mit verifizierter FEM-Bewertung

Kern-lieferanten Ebene 1

Kern-lieferanten Ebene 2

Kern-lieferanten L&P

Kern-lieferanten Ebene 1

Kern-lieferanten Ebene 2

Kern-lieferanten L&P

A

14

12

3

8

10

2

B+

34

33

8

25

25

1

B-

9

11

2

30

22

7

C

1

3

0

2

8

2

D

1

0

0

0

0

0

Gesamt

59

59

13

65

65

12

Anzahl Fabriken

131

142

* L&P: Etikettierung und Verpackung

1 Ohne stichd und PUMA United

↗ T.16 ANZAHL STICHD FABRIKEN MIT VERIFIZIERTER FEM-BEWERTUNG

Anzahl Fabriken mit verifizierter FEM-Bewertung

stichd 2023 (FEM2022)
Kernlieferanten der Ebene 1​*

A ​

5​

B+ ​

15​

B-​

7​

C ​

2​

D ​

0​

Gesamt

29​

* stichd hat 32 Kernlieferanten der Ebene 1, von denen 30 die Verifizierung durchgeführt haben. Ein Kernlieferanten ist eine gemeinsame Fabrik zwischen PUMA und stichd und zählt aus diesem Grund zu PUMA

Weitere Daten zu den Umweltkennzahlen von PUMA und unseren Lieferanten sind in den Kapiteln „Klimaschutz“ und Umweltkennzahlen“ zu finden.

↗ G.11 VERIFIZIERTE FEM-GESAMTBEWERTUNG FÜR PUMA-FABRIKEN IM BRANCHENVERGLEICH

Grafik 57

*Umweltmanagementsysteme

**Verifizierung im Jahr 2023 ist für FEM2022; Verifizierung im Jahr 2022 ist für FEM2021

1FEM 2022 PUMA- & stichd-Durchschnitt: 160 Fabriken

2FEM 2021 PUMA-Durchschnitt: 142 Fabriken

3Branchen-Median FEM (6.980 Fabriken): Verwendete Filter: nach Branchen: Bekleidung, Schuhe, Accessoires (beinhaltet Handtaschen, Schmuck, Gürtel und ähnliche Produkte) und nach Betriebsart (Konfektion gefertiger Produkte, Druck, Produktfärberei und -wäscherei, Materialherstellung inkl. Stoffe, Gummi, Schaum, Isolierung, formbare Materialien); Herstellung von Verpackungen

Die Prüfung der folgenden Bereiche ist im Higg FEM enthalten:

  • Umweltmanagementsysteme
  • Energieverbrauch und CO2-Emissionen
  • Wasserverbrauch
  • Abwasser
  • Luftemissionen (wo anwendbar)
  • Abfallmanagement
  • Chemikalienmanagement (Das FEM-Chemikalienmoduls ist im Kapitel „Chemikalien“ erläutert.)

Seit 2020 teilen wir unseren Kernlieferanten unsere Vorgaben bezüglich der Verbesserung ihrer Bewertung mit Hilfe jährlicher Ziele und unseres neuen Bewertungssystems mit. In den vergangenen drei Jahren haben wir Schulungen durch FEM-Expert*innen organisiert, die für diejenigen Lieferanten verpflichtend waren, bei denen Mängel festgestellt wurden oder die dieses brancheninterne Tool noch nicht kannten. Über ein engmaschiges Monitoring stellen wir anschließend sicher, dass die Fabriken die Verifizierung ihrer Selbstbewertung zeitnah abschließen.

2023 haben wir individualisierte Schulungen durch FEM-Expert*innen für unsere Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 und für Nicht-Kernlieferanten der Ebene 1 organisiert, bei denen es vorrangig um die Verbesserung von Higg FEM-Bewertungen derjenigen Lieferanten ging, bei denen Mängel festgestellt wurden. Auch in Fabriken, die das Tool noch nicht kannten, haben wir Schulungen durchgeführt. Den Erfolg bestätigt die höhere FEM-Bewertung von PUMA- und von stichd-Fabriken von 61 % (2022) auf 68 % (2023). 2024 starten wir zudem Webinars und Workshops der SAC zu Higg FEM 4.0 für unsere Lieferanten. In Vietnam haben 61 Fabriken mit unserer Unterstützung an der GIZ-Initiative To The Finish Line (TFL) für den Kapazitätsaufbau zum Wechsel zu Higg FEM 4.0 teilgenommen. In Online-Schulungen wurde erläutert, was sich gegenüber der Vorgängerversion verändert hat, und wie neue Fragen beantwortet werden können. 26 Kernfabriken in sechs Ländern haben am Pilotprojekt der SAC zu Higg FEM 4.0 teilgenommen und danach nützliche Rückmeldung zur neuen Version gegeben.

2023 haben alle unsere 131 Kernfabriken der Ebene 1 und 2 die Verifizierung ihrer FEM-Selbstbewertung abgeschlossen. Wir haben uns das Ziel gesetzt, die durchschnittliche verifizierte Bewertung aus 2021 jährlich um 10 % zu verbessern (und 2023 eine FEM-Bewertung von 64 % zu erzielen). Dieses Ziel haben wir mit einer durchschnittlichen Bewertung von 69 % übertroffen. In allen Bereichen des Higg FEM sind gegenüber dem Vorjahr Verbesserungen zu erkennen. PUMAs FEM-Durchschnitt liegt in jedem Bereich über dem Branchenmittelwert. 2023 haben wir die Kernlieferanten der Ebene 1 unseres Unternehmens stichd in die Higg FEM-Bewertung mit aufgenommen. Mit 68 % lag auch der Durchschnitt von PUMA und stichd zusammen über dem gesetzten Ziel.

Zudem konnten wir im vergangenen Jahr die Anzahl der PUMA-Fabriken mit C-Bewertung von zwölf im Vorjahr auf vier reduzieren. Eine neue PUMA-Kernfabrik in Brasilien, die noch nicht mit FEM gearbeitet hatte, wurde mit D bewertet. Wir werden weitere Schulungen anbieten und die Verbesserungsmaßnahmen der Fabrik unterstützen.

Wie in den Vorjahren haben wir auch 2023 engmaschige Kontrollen in den Fabriken durchgeführt, um sicherzustellen, dass Verifizierungen fristgerecht eingereicht wurden. An den FEM-Bewertungen der Fabriken, die an den Projekten für sauberere Produktion, erneuerbare Energien und Chemikalien sowie an den Schulungen zu Klimaschutz, Chemikalienmanagement und Abwasseraufbereitung teilgenommen haben, waren die positiven Auswirkungen dieser Programme deutlich zu erkennen. Für 2024 haben wir das gemeinsame Ziel einer FEM-Bewertung von 71 % für PUMA-Kernlieferanten gesetzt; aufgrund der Einführung von Higg FEM 4.0 muss dieses Ziel jedoch überarbeitet werden.

Unsere Kernfabriken haben Bewertungen von über 70 % in den Bereichen Abwasser, Wasser, Energie, CO2-Emissionen und Umweltmanagementsystem erzielt. Für uns stehen Chemikalien, Luft und Abfall im Fokus. 2021 haben wir im Rahmen einer Risikobeurteilung bezüglich Chemikalien und Abfall Maßnahmen identifiziert, die in den nächsten Jahren umzusetzen sind. Als Unterzeichner der ZDHC verfolgen wir die Entwicklungen und Fortschritte bezüglich deren Luftemissionsstandards und -richtlinien genau und werden diese nach Bedarf entlang unserer Beschaffungskette umsetzen, sobald die Einzelheiten veröffentlicht werden. 2023 haben wir am ZDHC-Pilotprojekt zu Luftemissionen teilgenommen; die Ergebnisse werden im Kapitel „Wasser und Luft“ erläutert.

↗ T.17 ANZAHL NICHT-KERNLIEFERANTEN MIT VERIFIZIERTER FEM-BEWERTUNG

Anzahl Fabriken mit verifizierter FEM-Bewertung

2023 (FEM2022) verifizierte Nicht-Kernlieferanten der Ebene 1​*

A ​

18​

B+ ​

36​

B-​

36​

C ​

15​

D ​

4​

Total​

109​

* Umfang der Nicht-Kernlieferanten enthält lediglich PUMA Fabriken. Nicht-Kernlieferanten von stichd sind nicht enthalten.

2022 haben wir FEM bzw. Facility Environmental Foundation (FEP), eine begrenzte Version von FEM, sowohl bei Nicht-Kernfabriken in unseren drei größten Beschaffungsmärkten Vietnam, China und Bangladesch als auch bei den Fabriken im PUMA Vendor Financing Program eingeführt, 2023 folgten dann weitere 154 Nicht-Kernfabriken. Ziel ist die Entwicklung von Score Cards für unsere Nicht-Kernfabriken.

Von den 141 Nicht-Kernfabriken, die die Selbstbewertung abgeschlossen haben, haben 116 das FEM-Tool genutzt, 109 haben ihre Bewertung durch Dritte verifizieren lassen, 25 haben das FEP-Tool verwendet und 21 haben das Verifizierungsverfahren erfolgreich beendet. Der Großteil unserer Nicht-Kernfabriken mit verifizierter FEM-Bewertung hat ein A- oder B-Rating erhalten. 2024 werden wir die 15 Fabriken, die ein C-Rating erhalten haben, und die vier mit einem D-Rating durch Schulung und Hilfestellung bei der Verbesserung ihrer Bewertungen unterstützen.

Umweltkennzahlen von PUMA und unseren Lieferanten sind in den Kapiteln „Klimaschutz“ und „Umweltkennzahlen“ zu finden.

SCHULUNGEN FÜR LIEFERANTEN

Schulungen zu Higg FEM wurden bei 32 % der insgesamt 656 Zulieferfabriken durchgeführt. Außerdem schulen wir Kernfabriken der Ebene 1 und 2, denen wir Ziele für ihre FEM-Bewertungen gesetzt haben, sowie Nicht-Kernfabriken der Ebene 1, die wir 2023 zur Messung ihrer Umweltkennzahlen (zusätzlich zu ihren Sozialkennzahlen) mit FEM oder FEP aufgefordert haben. 2024 werden wir die beiden Tools dann auch bei anderen lizensierten Fabriken einführen und zudem Schulungen in stichd-Fabriken abhalten.

Da die Schulungen zu Higg FEM 4.0 im Rahmen der GIZ-Initiative To The Finish Line (TFL) ausschließlich in Vietnam angeboten wurden, liegt der Anteil an der Gesamtanzahl der Zulieferfabriken bei lediglich 9%.

Eine ähnliche Abdeckung wurde mit den Schulungen zur Zertifizierung nachhaltiger Materialien erreicht: Nur 15 % der Fabriken nahmen teil, denn bis auf Weiteres laden wir nur PUMA-Kernfabriken der Ebene 1 und 2 dazu ein, die recycelte oder sonstige nachhaltigere Materialien und/oder Produkte herstellen. Da wir den Anteil dieser Materialien in unseren Produkten steigern wollen, wollen wir künftig alle Lieferanten über diese Schulungen dafür sensibilisieren.

↗ T.18 SCHULUNGEN FÜR UNSERE LIEFERANTEN

Training

Trainingsumfang

Themen

Anzahl Fabriken

Anzahl Teilnehmer*
innen

% teilgenommener Fabriken

Meeting mit Lieferanten

Alle Kern- und Nicht-Kernlieferanten

Updates zum Thema Nachhaltigkeit, Austausch von Best Practices usw.

559 pro Runde im Durchschnitt (2 Runden)

1,048 pro Runde im Durchschnitt
(2 Runden)

85 %* pro Runde im Durchschnitt
(2 Runden)

Schulungen zum Higg FEM

PUMAs Kern- und Nicht-Kernlieferanten der Ebene 1

Unterstützung für bestehende Fabriken bei der Verbesserung ihrer Higg FEM-Bewertung. Unterstützung neuer Fabriken beim Ausfüllen und Vervollständigen des Higg FEM/FEP Moduls.

210

600

32 %*

To The Finish Line (TFL) - GIZ

PUMAs Kern- und Nicht-Kernlieferanten in Vietnam

Schaffung von Bewusstsein und Verständnis für die Änderungen im Higg FEM 4.0 Standard und Unterstützung beim Übergang zum neuen Standard.

61

294

9 %*

Nachhaltigere Materialien (TE, Schulung zu GRS,RCS)

PUMA-Fabriken der Ebenen 1 und 2, die recycelte oder andere nachhaltigere Materialien und Produkte herstellen

Unterstützung von Herstellern bei der Bewerbung für relevante Zertifizierungen

96

198

15 %*

Schulung zur Erfassung von Umweltkennzahlen

Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 wie im Umfang von Enablon

Richtige Angabe von Umweltkennzahlen für Kernlieferanten

75

188

77 %**

* % teilgenommener Fabriken basiert auf 656 Fabriken. Diese Fabriken beinhalten PUMAs Kernlieferanten der Ebenen 1 und 2, Nicht-Kernlieferanten der Ebene 1, Fabriken von stichd und Lizenzfabriken.

** % teilgenommener Fabriken am Training zu Umweltkennzahlen basiert auf 98 Fabriken.

  • Fallstudie
Verbesserung der verifizierten HIGG FEM-Bewertung

Die Royal Footwear Group gehört zu unseren langjährigen Partnern und stellt PUMA-Produkte in drei Fabriken in Vietnam (Dai Loc Shoes, Sao Viet und Thien Loc Shoes) her. Alle drei haben aktiv an mehreren von PUMA und der GIZ organisierten Schulungen zu allen Bereichen des Higg FEM teilgenommen und sich mit unserem Nachhaltigkeitsteam zu ihrem jeweiligen Verbesserungsplan beraten. Dadurch konnten sie ihre verifizierten Higg FEM-Bewertungen, insbesondere in den Bereichen Umweltmanagementsystem, Chemikalienmanagement und Luftemissionen, erheblich gegenüber dem Vorjahr verbessern: Dai Loc Shoes von 56 % auf 76 %, Sao Viet von 40 % auf 77 % und Thien Loc Shoes von 46 % auf 75 %.


das Institute of Public & Environmental Affairs in China

Wir arbeiten aktiv mit dem Institute of Public & Environmental Affairs (IPE) zusammen, einer Nichtregierungsorganisation für Umweltforschung mit Sitz in Beijing. Das IPE erfasst, sortiert und analysiert Umweltkennzahlen der Regierung und der Privatwirtschaft für seine Umweltdatenbank Blue Map, die mit seiner KI-gestützten Online-Plattform Blue EcoChain verknüpft ist. Letztere bietet eine effiziente Übersicht über Umweltrisiken entlang der Beschaffungskette in China und meldet regelmäßig und automatisiert Verstöße gegen Vorgaben für regulatorische Themen und für deren Behebung. Anhand dieser Meldungen und der Daten zu CO2-Emissionen und Schadstoffen in Blue EcoChain kontrollieren wir die Umweltkennzahlen unserer Lieferanten.

Seit 2013 nutzen wir die Blue Map zur Überwachung von Umweltvorgaben entlang unserer Beschaffungskette in China und zur Vorkontrolle potenzieller neuer Fabriken und fordern unsere Lieferanten auf, ihre Umweltkennzahlen zu verbessern. Über die Beschaffungsketten-Plattform des IPE veröffentlichen wir eine Liste unserer Lieferanten vor Ort. Wir halten unsere Fabriken der Ebene 1 in China und deren Zulieferer, also Kernlieferanten der Ebene 2 und ausgewählte Lieferanten der Ebene 3, Chemikalienzulieferer, zentralisierte Kläranlagenbetriebe, Unternehmen im Bereich Feststoffabfallentsorgung, Logistikpartner und andere an und bestärken sie darin, Blue EcoChain zu nutzen und ihre eigenen Umweltkennzahlen hochzuladen. Dazu gehören Daten aus dem Schadstoffemissionsregister, zu CO2-Emissionen und zu den Zielen zur Reduzierung von CO2-Emissionen und Wasserverbrauch. Wir haben die Bemühungen unserer Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 bei der Reduzierung ihrer CO2-Emissionen unterstützt und sie dazu aufgerufen, ihre Maßnahmen und erzielten Fortschritte auf der Plattform zu veröffentlichen.

Mit Hilfe von Blue EcoChain und in Zusammenarbeit mit dem IPE ist es uns gelungen, unsere Lieferanten der Ebene 1 in China und deren Zulieferer davon zu überzeugen, bei Umweltverstößen unmittelbar öffentlich Stellung zu den jeweiligen Ursachen zu nehmen sowie Korrekturmaßnahmen umzusetzen und deren Umsetzungserfolge zu überprüfen. Dadurch unterstützen wir sie, mit ihren Zulieferern zu zusammenzuarbeiten, um ihre Methoden zu verbessern und für mehr Transparenz zu sorgen. 

Seit 2021 veröffentlichen wir unsere Umweltschutzaktivitäten einmal im Jahr auf der IPE-Webseite Brand Stories.

PUMAs ratings in CITI und CATI 2023

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Zur Bewertung unseres Umweltmanagements und unserer Klimaschutzaktivitäten haben wir uns 2014 an der ersten Kampagne des Corporate Information Transparency Index (CITI) und 2018 an der des Corporate Climate Action Transparency Index (CATI) beteiligt. 2023 sind wir im CITI gegenüber dem Vorjahr um sieben Plätze gestiegen und stehen heute an fünfter Stelle (von insgesamt 742 Marken). Im CATI konnten wir unser Rating um vier Plätze auf Platz 2 (von insgesamt 1.504 Marken) verbessern.

2023 haben wir gute CITI-Bewertungen in den Kategorien Reaktionsschnelligkeit bei Anfragen und Zusammenarbeit mit dem IPE, Transparenz bezüglich der Beschaffungskette, Umweltkennzahlen, Abhilfe bei Verstößen sowie Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen erzielt. Eine gute Bewertung erhielten wir auch für die Veröffentlichung unserer Ziele für emissionsarme und recycelte Produkte. Wir werden unsere Fabriken der Ebene 1 und Kernfabriken der Ebene 2 auch künftig anhalten, vermehrt Chemikalienformulierer, Abfallaufbereitungsunternehmen, Unternehmen im Bereich Feststoffabfallentsorgung und Recycling sowie Logistikpartner aufzufordern, ihre Umweltkennzahlen in Blue EcoChain hochzuladen.

Im CATI hat das IPE folgende Kategorien hervorgehoben: unsere Klimaschutzaktivitäten einschließlich unserer Richtlinien und der Übernahme der Verantwortung für deren Einhaltung durch unseren Vorstand, die Veröffentlichung unserer Emissionen der Stufe 1, 2 und 3, unserer Ziele und Fortschritte, unserer CO2-Emissionen nach Produkt und unserer Aktivitäten zur Dekarbonisierung entlang unserer Wertschöpfungskette. Bei der Veröffentlichung der CO2-Emissionen auf Länderebene (z.B. PUMA China) können wir uns noch verbessern – das haben wir uns für die nächsten Jahren vorgenommen. Unsere Klimaschutzkennzahlen sind im Kapitel „Klimaschutz“ zu finden.