Vorwort von Anne-Laure Descours, CSO

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2023 haben wir begonnen, unsere Nachhaltigkeitsstrategie bis 2030 zu erarbeiten und dafür unsere wichtigsten Partner und internen Entscheidungsträgern zu den für PUMA maßgeblichen Nachhaltigkeitsthemen befragt. Die Ergebnisse sind in der Wesentlichkeitsanalyse in diesem Nachhaltigkeitsbericht dargestellt.

Zeitgleich haben wir die Umsetzung unserer FOREVER. BETTER. Nachhaltigkeitsstrategie beschleunigt und konnten Erfolge bei unseren 10FOR25-Zielen für Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Menschenrechte erzielen.

Acht von zehn PUMA-Produkten* wurden 2023 gemäß unserem Nachhaltigkeitsindex hergestellt, also mit Materialien, die von Textile Exchange als „Preferred Fibres“ eingestuft werden bzw. aus zertifizierten Quellen stammen. Zudem haben wir 99,7 % des Leders für unsere Produkte von Gerbereien mit Zertifizierung der Leather Working Group bezogen. 99,2 % unserer Baumwolle stammten aus Betrieben mit Better-Cotton-Lizensierung oder waren recycelt und 99,4 % unseres Papiers und der Kartonverpackungen waren FSC-zertifiziert oder recycelt.

Im Bereich der Kreislaufwirtschaft haben wir drei weitere Länder in unser Produkt-Rücknahmeprogramm aufgenommen. Knapp 65 % des Polyesters für PUMA-Textilien und -Accessoires war recycelt. Zudem kommt vermehrt recycelte Baumwolle zum Einsatz; 2023 lag deren Anteil bei 8,6 %.

Wir haben die Ergebnisse unseres RE:SUEDE-Projekts veröffentlicht: Mit diesem Experiment wollen wir prüfen, ob eine neue Version unseres Kultsneakers SUEDE unter besonderen industriellen Bedingungen kompostiert werden kann. Auch unser Programm RE:FIBRE haben wir erweitert, mit dem wir Textilabfall und andere getragene Materialien zu neuen Textilien verarbeiten. Bei der Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Australien spielte die Schweizer Mannschaft in RE:FIBRE-Trikots. Zur Förderung von RE:FIBRE wurden im Rahmen unserer Partnerschaften zudem Rücknahme-Boxen an weiteren Standorten aufgestellt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 46.000 RE:FIBRE-Textilien produziert.

Im Kampf gegen den Klimawandel haben wir auch 2023 den Strom für alle unsere Büros, Stores und Lager zu 100 % aus erneuerbaren Energien bzw. mit Grünstrom-Herkunftsnachweisen (RECs) bezogen. Wir haben über € 2 Millionen in die Elektrifizierung unseres Fuhrparks investiert und außerdem mit unserem Logistikpartner Maersk den CO2-reduzierten Transport auf den wichtigsten Seerouten zwischen Asien und Europa vereinbart. Dadurch konnten wir unsere eigenen CO2-Emissionen um 85 % (marktbasiert) gegenüber dem Vergleichsjahr 2017 und die Emissionen aus der Seefracht um knapp 50 % im Vergleich zu 2022 senken.

Entlang unserer Beschaffungskette haben wir den Anteil an recyceltem Material für unsere Produkte auf 22 % gesteigert. Vielen unserer Kernlieferanten gelang auch im vergangenen Jahr die Umstellung auf erneuerbare Energien durch große Solaranlagen auf den Fabrikdächern, den Einkauf von RECs und den Ersatz fossiler Brennstoffe für ihre Heizkessel durch erneuerbare Brennstoffe. Gegenüber dem Vergleichsjahr 2017 konnten wir somit unsere absoluten CO2-Emissionen (Stufe 3, Kategorie 1) um 30% senken und bei unseren Kernlieferanten kamen 22 % erneuerbare Energie zum Einsatz.

Um den Fortschritt bei der digitalen Transformation von Beschaffungsketten und die vollständige Eliminierung von CO2-Emissionen zu beschleunigen, sind wir 2023 Zero 100 beigetreten, einer branchenübergreifenden, auf Mitgliedschaft basierenden Organisation, die sich der Forschung und Datenerhebung widmet.

Im Bereich Soziales haben wir mit der Schulung von 222.000 Fabrikarbeiter*innen zum Thema sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz eines unserer Ziele drei Jahre früher als geplant erreicht. Als langjähriges Mitglied des Bangladesh International Accord on Building and Fire Safety sind wir auch dem ACCORD Pakistan beigetreten und haben ein Pilotprojekt für ein Programm in Bangladesch bezüglich der Versicherung von Verletzungen am Arbeitsplatz unterzeichnet. PUMA-Mitarbeiter*innen haben weltweit insgesamt 57.000 Stunden gemeinnütziger Arbeit geleistet und damit Angebote in den Bereichen Bildung, Stärkung von Frauen, Umwelt und Sport unterstützt.

Für unser Engagement wurden wir im vergangenen Jahr mehrfach mit Auszeichnungen und Rankings gewürdigt, unter anderem im Corporate Human Rights Benchmark, der Platform Living Wage Financials Benchmark, Know the Chain, dem Carbon Disclosure Project und als Finalist des Deutschen Nachhaltigkeitspreises. Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir unsere Bemühungen in den Bereichen Menschenrechte, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft weiter steigern müssen.

Nach unserer Conference of the People im Jahr 2022 entstand Voices of a RE:GENERATION. Im Rahmen dieser Initiative helfen uns vier junge Menschen, verbesserungswürdige Bereiche bei PUMA zu identifizieren. Über verschiedene Projekte informieren, motivieren und gestalten die Voices mit uns gemeinsam, um Wege aufzuzeigen, wie wir unsere Nachhaltigkeitskommunikation auf die Bedürfnisse der nächsten Generation abstimmen können. Die Voices bringen sich mit neuen Sichtweisen ein und fordern uns heraus, unsere Denkmuster zu ändern. Sie haben sich bereits mehrmals mit Entscheidungsträgern bei PUMA über die Entwicklungen und Herausforderungen unserer Nachhaltigkeitsstrategie FOREVER. BETTER. ausgetauscht. Daraus ist PUMA RE:GEN Reports entstanden, eine Serie von Podcasts, die sich an ein junges Publikum richten und die Kommunikation mit diesem zu PUMAs 10FOR25-Zielen verbessen sollen. Auch RE:HACKS, eine Social-Content-Serie mit Verbrauchertipps für die längere Nutzung von Bekleidung und Schuhen, ist eine Entwicklung der Gruppe. Die Voices haben zudem an unserer Wesentlichkeitsanalyse mitgewirkt, auf deren Basis wir unsere Nachhaltigkeitsstrategie bis 2030 aufbauen werden.

There is only one Forever – Let’s Make it Better.

*Ohne Produkte des PUMA Group-Unternehmens stichd und PUMA United. Weitere Hinweise zur Abdeckung der Berichterstattung finden sich im Abschnitt „Geltungsbereich des Berichts“.

HIGHLIGHTS 2023

Wir haben die Umsetzung unserer FOREVER. BETTER Nachhaltigkeitsstrategie- und unserer 10FOR25-Nachhaltigkeitsziele vorangetrieben. Die Vorbereitungen auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie auf unsere neuen, bis 2030 gesteckten Ziele haben wir mit einer doppelten Wesentlichkeitsanalyse angestoßen.

Acht von zehn weltweit verkauften PUMA-Produkten bestehen heute zu einem hohen Anteil aus recycelten bzw. zertifizierten Materialien wie Baumwolle von Better Cotton oder recyceltem Polyester.

Zur Förderung der Kreislaufwirtschaft haben wir die Produkt-Rücknahmeprogramme in ausgewählten Geschäften unserer großen Fußballpartner neu gestartet. Auch im PUMA Headquarter Store in Deutschland und in Stores in den USA, China/Hongkong und Australien stehen heute Rücknahme-Boxen. Für die Fußballweltmeisterschaft der Frauen in Australien haben wir die Schweizer Nationalmannschaft mit RE:FIBRE-Trikots ausgestattet und das Produkt-Rücknahmeprogramm auf unsere Stores in der Schweiz ausgeweitet.

Im Rahmen unserer Bemühungen für den Klimaschutz haben wir mit der Science Based Targets Initiative (SBTi) ein ehrgeizigeres Science Based Target (SBT, Ziel basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen) für die Reduzierung von CO2-Emissionen vereinbart und erstmals einen Climate Action Transition Plan, also einen Übergangsplan für den Klimaschutz, veröffentlicht. Für unsere Büros, Stores und Lager haben wir weiterhin 100 % grünen Strom (inklusive Herkunftsnachweisen) bezogen und zudem unseren Fuhrpark um 92 Elektrofahrzeuge erweitert. Den Anteil der Luftfracht am Gesamttransport von PUMA-Produkten konnten wir auf unter 0,5 % senken und der Transport von Asien nach Europa erfolgt bereits teilweise mit Biokraftstoffen. Von 2017 bis 2023 haben wir unsere absoluten CO2-Emissionen der Stufe 3 in der Kategorie bezogene Waren und Dienstleistungen um 30 % gesenkt und den Anteil an erneuerbarer Energie bei unseren Kernlieferanten auf 22 % gesteigert. Nahezu 62 % des Polyesters, der für PUMA-Produkte verarbeitet wird, ist recycelt.

Im Bereich der Menschenrechte haben wir die Zahlung fairer Löhne an das Bonussystem für PUMA-Mitarbeiter*innen geknüpft und weiterhin die Lohnzahlung bei unseren Kernlieferanten überwacht. Die von Kernfabriken der Ebene 1 gezahlten Löhne liegen im Durchschnitt 12,7 % über dem Mindestlohn. 222.933 Fabrikarbeiter*innen wurden zum Thema sexuelle Belästigung geschult und 83.089 erhielten im Durchschnitt existenzsichernde Löhne. PUMA-Mitarbeiter*innen haben insgesamt 57.000 Stunden gemeinnütziger Arbeit geleistet. Mit der Erhöhung des Frauenanteils in unserem Vorstand auf 50 % und der Unterzeichnung der UN Women Empowerment Principles (UNWEPs) haben wir weitere Weichen für Diversität und Inklusion gestellt. Des Weiteren haben wir einen Human Rights Officer ernannt und ein Handbuch zum Thema Menschenrechte für unsere Mitarbeiter*innen erstellt, das 2024 veröffentlicht wird.

Unsere Kooperation mit dem Fashion Pact und mit Textile Exchange im Bereich Biodiversität haben wir fortgeführt und die Veröffentlichung eines Berichts zur Biodiversitätslandschaft für unsere Branche unterstützt. Um zu gewährleisten, dass das Leder für PUMA-Produkte nicht zur Entwaldung beiträgt, haben wir uns dem Aufruf der Leather Working Group (LWG) und von Textile Exchange angeschlossen, Rindsleder bis spätestens 2030 nur aus Beschaffungsketten zu beziehen, die nicht zu Entwaldung führen. Bereits seit 2022 sind nahezu alle Gerbereien, deren Leder für PUMA-Produkte genutzt wird, LWG-zertifiziert. 99,4% unseres Papiers und unserer Kartonagen sind FSC-zertifiziert bzw. recycelt – ein weiterer Schritt gegen die Abholzung.