Risiko- und Chancenbericht

PUMA ist in der wettbewerbsintensiven, schnelllebigen und internationalen Sport- und Lifestyle-Branche fortlaufend Chancen als auch Risiken ausgesetzt. Die Risikostrategie sieht deshalb vor, unternehmerische Risiken kalkuliert einzugehen, um die Unternehmensstrategie mit deren Chancen zu realisieren. Hierzu wird ein effektives Chancen- und Risikomanagement benötigt, durch das Chancen erkannt und genutzt sowie Risiken frühzeitig identifiziert und gesteuert werden können. Wir definieren Risiken als mögliche zukünftige Entwicklungen oder Ereignisse, die zu einer für das Unternehmen negativen Zielabweichung führen können (siehe Abschnitt Risikomanagementsystem). Analog stellen Chancen mögliche zukünftige Entwicklungen oder Ereignisse dar, die in einer positiven Zielabweichung resultieren können.

Risikomanagementsystem

PUMA geht bewusst und kontrolliert Risiken ein, um die Unternehmensziele zu erreichen. Das Ziel des Risikomanagementsystems ist es, insbesondere wesentliche oder sogar bestandsgefährdende Risiken frühzeitig zu erkennen und zu steuern und somit bei der Erreichung der Unternehmensziele zu unterstützen. Des Weiteren soll die Einhaltung damit verbundener Gesetze, Regelungen und Standards sichergestellt und Transparenz über die Risikosituation aus Sicht der Partner wie beispielsweise Kund*innen, Lieferanten und Investoren geschaffen werden. Hierzu ist eine angemessene und wirksame Risikomanagement-Organisation etabliert, die in der Lage ist, Risiken frühzeitig zu identifizieren und entsprechend der Unternehmensstrategie zu steuern sowie das Risikobewusstsein innerhalb der PUMA-Gruppe zu fördern, um risikobasierte Entscheidungen zu treffen. Die Betrachtung der Risiken erfolgt hierbei gruppenweit, sofern nicht explizit gegenteilig ausgewiesen. Wie im Vorjahr, basiert das Risikomanagementsystem von PUMA somit auf einem umfassenden, interaktiven und managementorientierten Risikoansatz, der in der Unternehmensorganisation integriert und am weltweit anerkannten COSO-Standard angelehnt ist (Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission). Das Chancenmanagement ist nicht Teil des Risikomanagementsystems und obliegt der Verantwortung des operativen Managements in den jeweiligen Regionen, Märkten und Fachbereichen (siehe Abschnitt Chancen).

Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagementsystem, gemäß § 91 Abs. 3 AktG, trägt der Vorstand der PUMA SE. Dieser informiert regelmäßig den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der PUMA SE. Darüber hinaus hat der Prüfungsausschuss, gemäß § 107 Abs. 4, ein direktes Auskunftsrecht bei den Fachbereichen des operativen Managements. Die Konzeption, Überprüfung und Anpassung des Risikomanagementsystems werden innerhalb des Risikomanagement-Komitees durchgeführt, welches aus dem Vorstand der PUMA SE und ausgewählten Führungskräften besteht. Zur operativen Koordination des Risikomanagementprozesses und Unterstützung der Risikoverantwortlichen wurde die Risikomanagementfunktion der Abteilung Group Internal Audit, Risk Management & Internal Control beauftragt die regelmäßige Risikoberichterstattung an das Risikomanagement-Komitee zu erstellen. Die Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Abläufe des Risikomanagementsystems sind in den Unternehmensrisikorichtlinien von PUMA festgelegt. Der Aufbau und die Ausgestaltung des Risikomanagementsystems sind wie folgt:

↗ G.19 risikomanagementsystem

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Die Risikoverantwortlichen setzen sich im Wesentlichen aus den Führungskräften der Funktionsbereiche und den Geschäftsführern der Vertriebsgesellschaften zusammen. Die Risikoidentifikation erfolgt unternehmensweit durch eine Bottom-Up-Analyse innerhalb des Verantwortungsbereiches des Risikoverantwortlichen und wird regelmäßig halbjährlich in strukturierten Interviews oder unterjährig mit Hilfe etablierter interner Berichtskanäle an die Risikomanagementfunktion und/oder die lokalen Überwachungsgremien berichtet. Im Rahmen der Risikokultur von PUMA werden allen Mitarbeiter*innen allgemeine Informationen zum Risikomanagement sowie Schulungsmaterialien zur Verfügung gestellt.

Die Risiken werden mit Hilfe einer systematischen Methodik in Eintrittswahrscheinlichkeit und Schadensausmaß anhand quantitativer Kriterien bewertet und eingeschätzt. Die quantitativen Kriterien sind in Form von Bandbreiten der Risikoklassifizierung in einer vierstufigen Skala hinterlegt: Niedrig, mittel, signifikant und hoch. Während die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit in Prozent klassifiziert ist, orientiert sich das Schadensausmaß an dem geplanten operativen Ergebnis für das bevorstehende Geschäftsjahr. Wir verfolgen hierbei einen Nettorisikoansatz, bei dem die Risiken adressiert werden, die nach Durchführung bestehender Kontrollmaßnahmen verbleiben. Die sich daraus ergebenden Risikobewertungen werden als aggregierte Risikogruppe dargestellt („Gesamtrisikosituation“). Somit werden zur Wesentlichkeitsbeurteilung die quantifizierten Risiken aus Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit zusammengeführt und zur internen Überwachung und deren Tragfähigkeit in eine übersichtliche Risikomatrix hinsichtlich deren Grad der Ausprägung („gering“, „moderat“, „wesentlich“, „kritisch“) (siehe dazu in Grafik G.21) klassifiziert.

Beispielsweise resultiert ein Ausprägungsgrad im kritischen Bereich, der auch mögliche bestandsgefährdende Risiken beinhalten kann, aus der Zusammenführung von Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit in der jeweils höchsten Bandbreite der Risikobewertung („hoch > 50 Mio. €“) und Wahrscheinlichkeit („hoch > 50 %“). Die Übersicht der Risikogruppen wird, tabellarisch in der Reihenfolge ihrer Bedeutung und ihrer unterjährigen Veränderung zusammenfassend, in der Tabelle T.7 dargestellt.

↗ G.20 Risikomatrix

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Die regelmäßige Risikoidentifikation und -bewertung wird von der Risikomanagementfunktion halbjährlich mit allen wesentlichen Funktionsbereichen durchgeführt. Die erfassten und bewerteten Risiken werden im Risikomanagement-Komitee zusätzlich um eine Top-Down-Betrachtung erweitert. Somit kann auch die Berücksichtigung von Interdependenzen und die Einschätzung der Gesamtrisikosituation entsprechend sichergestellt werden.

Der operative Steuerungsprozess identifizierter Risiken obliegt den Risikoverantwortlichen. Dies kann durch Vermeidung, Reduzierung, Diversifizierung und Übertragung des Risikos erfolgen, um das angestrebte und zu akzeptierende Restrisiko zu erreichen. Im Rahmen der Berichterstattung werden wesent­liche oder sogar bestandsgefährdende Risiken mit dem Risikomanagement-Komitee beziehungsweise dem Vorstand abgestimmt und gesteuert, unter Berücksichtigung der Risikotragfähigkeit, welche sich ebenfalls an dem geplanten operativen Ergebnis orientiert.

Die Methodik und der Aufbau des Risikomanagementsystems werden kontinuierlich auf Angemessenheit und Wirksamkeit überprüft und entsprechend angepasst und verbessert. Dies erfolgt zum einen durch die interne Revision, als unabhängige Prüfinstanz, innerhalb des PUMA-Konzerns und zum anderen durch die Verwertung der Ergebnisse des Abschlussprüfers der PUMA SE, der jährlich das Risikofrüherkennungs­system auf seine grundsätzliche Eignung, bestandsgefährdende Risiken frühzeitig erkennen zu können, beurteilt.

Risiken

Die folgenden Erläuterungen zu den Risikogruppen sind in der Reihenfolge entsprechend ihrer relativen Bedeutung für das Geschäftsjahr 2023 dargestellt.

Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen

Als international agierender Konzern sind wir globalen gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und den damit verbundenen Risiken mit Auswirkung auf unsere Absatz- aber auch Beschaffungsmärkte ausgesetzt. So können sich beispielsweise makroökonomische Risiken aufgrund von Konjunkturrezessionen, Zinsänderungen oder Inflations- und Kostendruck auf das Konsumverhalten, die Produktionskosten, die Umsätze und die Gewinnmargen auswirken. Auch globale Ereignisse wie politische Veränderungen, gesellschaftliche Entwicklungen, geopolitische Spannungen und Naturkatastrophen können die Aktivitäten in der Lieferkette stören oder die Stimmung der Verbraucher*innen beeinflussen. Sie spiegeln sich auch in den rechtlichen und makroökonomischen Bedingungen wider.

2023 bleibt das makroökonomische und geopolitische Umfeld herausfordernd. Der jüngste Konflikt im Nahen Osten, der Krieg in der Ukraine, die anhaltende Inflation und die Rezessionsrisiken belasten die Verbraucherstimmung, was zu einer volatilen Nachfrage im Einzelhandel führte. Die wirtschaftliche Erholung Chinas nach COVID-19 bleibt ungewiss, und der Wettbewerb mit lokalen und globalen Marken bleibt weiterhin hoch.

Insgesamt bewältigen wir diese Herausforderungen durch eine enge Abstimmung und Kommunikation mit den Regionen und wichtigen Märkten, um kritische Entwicklungen, die sich auf das PUMA-Geschäftsumfeld auswirken (z. B. Preiserhöhungen, Unterbrechungen in der Lieferkette, geopolitische Spannungen), nachzuverfolgen und damit umzugehen und alternative Szenarien zu entwickeln, um das mögliche Auftreten von Ereignissen zu analysieren. Darüber hinaus wird der Vorstand regelmäßig über die Länder- und gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen informiert und legt Maßnahmenpläne fest, um sich schnell an die sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anzupassen.

GeschäftspartNer

Als weltweit tätiges Unternehmen ist das Management von Risiken im Zusammenhang mit dem Beschaffungsbereich und der Lieferkette für PUMA von zentraler Bedeutung. Der Großteil der PUMA Produkte wird in ausgewählten Ländern Asiens, vor allem in China, Vietnam, Kambodscha, Bangladesch, Indonesien und Indien produziert. Neben den Herausforderungen ist die Produktion in diesen Ländern für uns weiterhin mit erheblichen Risiken verbunden. Diese ergeben sich beispielsweise durch Veränderungen der Beschaffungs-, Lohn- und Logistikkosten, Lieferengpässe bei Rohmaterialien oder Komponenten, Qualitätsprobleme aber auch durch die Möglichkeit einer zu starken Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten. Der Beschaffungsbereich und die Lieferkette müssen außerdem auf Risiken, wie Veränderungen bei Abgaben und Zöllen sowie Handelsbeschränkungen und behördlichen Auflagen, reagieren. Der Transport der Produkte in die Vertriebsländer ist außerdem dem Risiko von Verspätungen und Ausfällen durch Lager- und Logistikdienstleistern aufgrund außergewöhnlicher Ereignisse und/oder menschlicher oder Systemfehler ausgesetzt.

Um die mit Geschäftspartnern verbundenen Risiken zu minimieren, haben wir einen funktionalen Rahmen für den Beschaffungsbereich und die Lieferkettenprozesse implementiert. Durch eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung unseres Beschaffungsportfolios soll die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und Beschaffungsmärkten vermieden werden. Im Allgemeinen werden langfristige Rahmenverträge aufeinander abgestimmt, um die für die Zukunft notwendigen Produktionskapazitäten zu sichern. Durch regelmäßige Kommunikation mit den PUMA-Einheiten können wir Preiserhöhungen antizipieren und unsere prognostizierten Aktivitäten verstärken. Ein Qualitätskontrollprozess sowie die direkte und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Lieferanten sollen die Qualität und Verfügbarkeit unserer Produkte dauerhaft sichern. Darüber hinaus analysieren wir kontinuierlich die politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen und haben unsere enge Zusammenarbeit mit unseren Logistikpartnern weiter ausgebaut, um frühzeitig auf Veränderungen in der Lieferkette zu reagieren und die Lieferkette kontinuierlich stärken zu können. Die Zusammenarbeit mit den Lager- und Logistikdienstleistern wird entsprechend durch Auswahlprozesse, konsistente Vertragsbedingungen und eine permanente Überwachung der relevanten Kennzahlen sichergestellt.

Im Jahr 2023 normalisierten sich die globalen Beschaffungsmärkte aufgrund des Endes der COVID-bedingten Beschränkungen. Es bestehen jedoch weiterhin Herausforderungen im Zusammenhang mit Lieferkette und Beschaffungsbereich in Bezug auf steigende Kosten und die potenzielle Gefahr einer größeren Rezession, die weiterhin Störungen und Verzögerungen im Betrieb verursachen könnte. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben wir die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten und Logistik-Partnern weiter intensiviert, um flexibel und lösungsorientiert agieren zu können.

WÄHRUNGSRISIKEN

PUMA ist als international agierender Konzern transaktionalen Fremdwährungsrisiken ausgesetzt. Die Währungsrisiken bestehen in dem Umfang, in dem die Notierungen von Währungen, in denen Erwerbs- und Veräußerungsgeschäfte sowie Kreditgeschäfte und Forderungen erfolgen, gegenüber der funktionalen Währung des PUMA-Konzerns - dem Euro - schwanken.

Der größte Beschaffungsmarkt von PUMA ist der asiatische Markt, auf dem die Zahlungsströme zum größten Teil in US-Dollar (USD) abgewickelt werden, während die Umsätze der PUMA-Gruppe zum Großteil in anderen Währungen fakturiert werden. PUMA begegnet dem Währungsrisiko entsprechend einer internen Richtlinie. Materielle Risiken werden entsprechend der Konzernrichtlinie bis zu einer Sicherungs­quote von 95 % der geschätzten Fremdwährungsrisiken aus erwarteten Erwerbs- und Veräußerungs­geschäften über die nächsten zwölf bis fünfzehn Monate abgesichert. Zur Sicherung des Fremdwährungsrisikos werden Devisen­termin­geschäfte und Währungsoptionen meist mit einer Laufzeit von etwa zwölf Monaten ab dem Abschluss­stichtag genutzt. Für wesentliche Risiken, die hohen Sicherungskosten unterliegen, werden hohe Sicherungs­quoten erst mit einem geringeren Vorlauf erreicht.

PUMA schließt ausschließlich marktübliche Devisentermingeschäfte und Währungsoptionen zur Absicherung bereits geschlossener oder sich abzeichnender Verträge mit renommierten internationalen Finanz­instituten ab. Zum Jahresende 2023 ist der Nettobedarf für die Planungsperiode 2024 angemessen gegen Währungseinflüsse abgesichert, sofern möglich.

Weiterhin können durch konzerninterne Darlehen, die zur Finanzierung ausgegeben werden, Fremdwährungsrisiken entstehen. Um Währungsrisiken bei der Umwandlung von auf fremde Währung lautenden konzerninternen Darlehen in die funktionalen Währungen der Konzernunternehmen (EUR) abzusichern, werden Währungsswaps und Devisentermingeschäfte eingesetzt.

Darüber hinaus ist PUMA als internationaler Konzern mit eigener Präsenz in einer Vielzahl von Ländern auch Translationsrisiken ausgesetzt. Sie entstehen im Rahmen der Konsolidierung bei der Umrechnung von Einzelabschlüssen ausländischer Tochterunternehmen, die nicht in Euro bilanzieren, in die funktionale Währung des PUMA-Konzerns, den Euro.

In Hochzins- und -inflationsländern können sowohl Transaktionsrisiken als auch Translationsrisiken erheblichen Ausmaßes entstehen. Eine Absicherung dieser Risiken erfolgt bei PUMA nicht, da die Sicherungskosten in Hochzinsländern - insofern überhaupt ein Hedging möglich ist - den Vorteil der Absicherung zum Teil erheblich übersteigen. Die Kompensation der negativen Effekte aus Währung und Inflation erfolgt im Wesentlichen durch Preisanpassungen der Produkte im jeweiligen Markt.

Zur Darstellung von Marktrisiken verlangt IFRS 7 Sensitivitätsanalysen, die Auswirkungen hypothetischer Änderungen von relevanten Risikovariablen auf Ergebnis und Eigenkapital zeigen. Die periodischen Auswirkungen werden bestimmt, indem die hypothetischen Änderungen der Risikovariablen auf den Bestand der Finanzinstrumente zum Abschlussstichtag bezogen werden. Dabei wird unterstellt, dass der Bestand zum Abschlussstichtag repräsentativ für das Gesamtjahr ist.

Währungsrisiken im Sinne von IFRS 7 entstehen durch Finanzinstrumente, welche in einer von der funktionalen Währung abweichenden Währung denominiert und monetärer Art sind; wechselkursbedingte Differenzen aus der Umrechnung von Einzelabschlüssen in die Konzernwährung bleiben unberücksichtigt. Als relevante Risikovariablen gelten grundsätzlich alle nicht funktionalen Währungen, in denen der Konzern Finanzinstrumente einsetzt.

Die Währungssensitivitätsanalyse basiert auf dem Nettobilanzrisiko, das auf Fremdwährungen lautet. Dies umfasst auch unternehmensinterne monetäre Vermögenswerte und Verbindlichkeiten. Darüber hinaus werden ausstehende Währungsderivate im Rahmen der Sensitivitätsanalyse neu bewertet. Dabei wird unterstellt, dass alle anderen Einflussfaktoren, u. a. Zinssätze und Rohstoffpreise, konstant bleiben. Weiterhin werden die Einflüsse der prognostizierten operativen Cashflows außer Acht gelassen.

Die Devisentermingeschäfte zur Absicherung wechselkursbedingter Zahlungsschwankungen sind in eine wirksame Cashflow-Hedgebeziehung nach IAS 39 eingebunden. Kursänderungen der diesen Geschäften zugrunde liegenden Währungen haben Auswirkungen auf die Sicherungsrücklage im Eigenkapital und auf den Fair Value dieser Sicherungsgeschäfte.

Pandemie

Die COVID-19-Pandemie wurde bei PUMA erstmalig im Geschäftsjahr 2020 als neues Risiko identifiziert und das Unternehmen hat dementsprechend die Risikokategorie „Pandemie“ eingerichtet. Risiken im Zusammenhang mit einem Pandemieereignis wie Unterbrechungen der Lieferkette, wirtschaftliche und finanzielle Belastungen, Lockdowns, Ladenschließungen, Absagen von Sportveranstaltungen oder gesellschaftliche Einschränkungen können zu schwerwiegenden Geschäftsunterbrechungen, reduziertem Konsum, Umsatzeinbußen oder Liquiditätsengpässen führen. Für das Geschäftsjahr 2023 haben sich die negativen Auswirkungen der Pandemie verringert, da die Regionen und Länder pandemische Einschränkungen beendeten und sich die Wirtschafts- und Lebensaktivitäten normalisieren. Grundsätzlich resultieren Unsicherheiten in Bezug auf neuartige Varianten, die zu möglichen Lockdowns oder Beschränkungen führen könnten.

Um pandemische Risiken zu mindern, wurden verschiedene strategische Ansätze etabliert, um die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter*innen und Kund*innen zu gewährleisten und zu priorisieren sowie die Situation und mögliche Einschränkungen kontinuierlich zu überwachen. Es erfolgt eine kontinuierliche Überwachung der jüngsten wirtschaftlichen Ereignisse und eine enge Abstimmung mit unseren Regionen und Schlüsselmärkten, um kritische Entwicklungen zu steuern und sich an die Marktbedingungen anzupassen. Eine enge Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten ist für die Umsetzung und Überwachung von Notfallstrategien unabdingbar. Neben dem DTC-Geschäft sind das E-Commerce-Geschäft und die PUMA App ein wesentlicher Bestandteil unserer Vertriebsstruktur.

Produkt- und Marktumfeld

Die Sport- und Lifestyle-Märkte sind geprägt von intensivem Wettbewerb, ständiger Innovation und sich ändernden Verbraucherpräferenzen. PUMA steht vor der Herausforderung, sein Produktangebot kontinuierlich innovieren und differenzieren zu müssen, um das Interesse der Verbraucher zu wecken und sich gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen. Produkt- und Marktumgebungsrisiken können sich aus einer nicht erwarteten oder verspäteten Reaktion auf die Verbrauchernachfrage in den sich schnell bewegenden Lifestyle- und Sportmärkten ergeben. Ständige Veränderungen im Lifestyle der Verbraucher/den Sporttrends und lange Produktlebenszyklen bergen das Risiko, Produkte zu entwickeln, die für unsere Verbraucher nicht relevant sind, sie zum falschen Zeitpunkt einzuführen, mit der falschen Marketingkampagne zu starten oder sie in den falschen Vertriebskanälen zu platzieren. Infolgedessen könnten diese Risiken zu einem Verlust von Marktanteilen, Umsatzeinbußen und einer geringeren Markenattraktivität führen. Eine zentrale Rolle für das Markenimage spielt auch die Berichterstattung in den Medien über PUMA - zum Beispiel können die Verletzung von Gesetzen oder interner und externer Vorschriften, Produktrückrufaktionen und die Exposition in den sozialen Medien sowie der personellen Vielfalt und Toleranz zu erheblichen Imageschäden und letztendlich auch zu Umsatz- und Gewinneinbußen führen.

Um diese Risiken zu mindern, führen wir Marktforschung und systemische Überwachung des Marktumfelds durch, um relevante Konsumtrends frühzeitig zu erkennen und zu nutzen. Gezielte Investitionen in Produktdesign und Produktentwicklung sollen sicherstellen, dass das charakteristische PUMA-Design der gesamten Produktpalette im Einklang mit der allgemeinen Markenstrategie („Forever Faster“) steht und dadurch einen eindeutigen Wiedererkennungseffekt erzeugt. Dementsprechend haben wir das Leitbild „Wir wollen die schnellste Sportmarke der Welt sein“ formuliert, um die langfristige Unternehmensausrichtung sowie die Strategie zu unterstreichen. Das Markenversprechen „Forever Faster“ steht dabei nicht nur für das Produktangebot von PUMA als Sport- und Lifestyle-Unternehmen, sondern auch stellvertretend für sämtliche Unternehmensprozesse. Das Markenimage wird vor allem durch die Kooperation mit Markenbotschaftern, welche den Kern der Marke und die Markenwerte von PUMA verkörpern („mutig, „überzeugt“, „zielstrebig“ und „optimistisch) sowie großes Einflusspotenzial auf unsere Zielgruppe haben, gestärkt. Darüber hinaus erfolgt eine sorgsame Presse-, Social-Media- und Public-Relations-Arbeit und ein Monitoring des Presse- und des Social-Media-Umfeldes.

ProjekTe

Das strategische Programmportfolio von PUMA umfasst wichtige und kritische Projekte, um sicherzustellen, dass der Waren- und Informationsfluss ausreichend durch moderne Lager-, Logistik- und IT-Infrastruktur unterstützt wird. Dies sind beispielsweise die Implementierung von IT-Systemen zur Verbesserung der Betriebsabläufe, wie z. B. Zentrale Systeme oder E-Commerce-Plattformen und Systeme im Bereich der Lager sowie der Lieferkette. Zu den Risiken im Zusammenhang mit Projekten gehören ineffektives Change Management, fehlende Ressourcen, hohe Kosten, Budgetüberschreitung, Überschreiten von Zeitplänen, Nichtannahme von Benutzern aufgrund schwacher Kommunikation, Erhöhung der Anfälligkeit für potenzielle Datenschutzverletzungen und Unterbrechung von Geschäftsprozessen.

Um projektbezogene Risiken effektiv zu steuern, hat PUMA Konzernprojektteams und regionale Projektteams eingerichtet sowie Richtlinien aufgestellt, um die Einführung neuer und bestehender Projekte zu steuern, die eine signifikante Auswirkung auf die zentrale Wertschöpfungskette haben. Darüber hinaus werden im Rahmen der Projektmanagementpraktiken eine kontinuierliche Abstimmung mit den Stakeholdern und Steuerungsmeetings zur Überwachung, Unterstützung und Leitung strategischer Projekte implementiert, um sicherzustellen, dass ihre Umsetzung mit vordefinierten Zielen und Meilensteinen wie Zeitrahmen und Budgets im Einklang steht.

Informationstechnik

Die fortschreitende Digitalisierung des Unternehmensumfeldes stellt PUMA im Bereich Informationstechnologie vor neue Herausforderungen, die – im Störfall – Auswirkungen auf unsere Geschäftstätigkeit, die Datensicherheit und den Datenschutz sowie auf die Gesamtleistung haben können. Wichtige Geschäftsabläufe und Prozesse wie Lieferkettenmanagement, E-Commerce und Finanzberichte hängen von digitalen Diensten, Infrastruktur und deren uneingeschränkter Verfügbarkeit ab. Unterbrechungen der Serviceverfügbarkeit können wesentliche Prozesse stören und Betriebsprobleme verursachen. Darüber hinaus ist Informationssicherheit für PUMA von größter Bedeutung, das Risiko eines Datenschutzverstoßes kann zu finanziellen Verlusten, Markenschäden, Rechtsansprüchen und Vertrauensverlust der Kunden führen.

Um diesen Risiken zu begegnen, führen wir kontinuierlich technische und organisatorische Maßnahmen durch. Wichtige Geschäftsverfahren, Prozesse und Infrastrukturen zu Informationstechnologie und Sicherheit werden auf der Grundlage von Best-Practice-Rahmenwerken etabliert, regelmäßig aktualisiert und kontrolliert. Diese Prozesse werden internen und externen Audits unterzogen, um ihre Zuverlässigkeit und die Angemessenheit der Kontrollmechanismen sicherzustellen. Entsprechende Verfahren und Richtlinien in Bezug auf die Reaktion auf IT-Vorfälle sind vorhanden und werden entsprechend aktualisiert. Darüber hinaus verfügt PUMA über einen Informationssicherheitsausschuss, der den Vorstand laufend über den aktuellen Stand und die aktuellen Entwicklungen informiert. Darüber hinaus werden regelmäßig Schulungen und Informationskampagnen durchgeführt, um das Bewusstsein und die Kenntnisse über informationssicherheitsbezogene Themen zu erhöhen.

VertriebsStruktur

PUMA ist auf verschiedene Vertriebskanäle angewiesen, darunter das Großhandelsgeschäft mit unseren Partnern im Einzelhandel sowie das Retail-Geschäft (Direct-to-Consumer, DTC) mit unseren eigenen und selbst betriebenen Einzelhandelsgeschäften und E-Commerce-Plattformen. Durch diesen diversifizierten Vertriebsmix reduziert PUMA die Abhängigkeit von einzelnen Vertriebskanälen und/oder Partnern im Einzelhandel.

Das Großhandelsgeschäft stellt insgesamt den größten Umsatzanteil dar und zeichnet sich durch starke Partnerschaften mit allen Partnern im Einzelhandel aus. Das DTC-Geschäft des Unternehmens hat eine ergänzende Funktion und soll eine bessere und umfassendere Präsentation der PUMA-Produkte in einem kontrollierten Markenumfeld, eine direkte Interaktion mit unseren Endkunden und eine höhere Roh­ertrags­marge gewährleisten.

Im Großhandel stellen stärker werdende Händler, zum Teil mit Eigenmarken, und Wettbewerber das Risiko eines intensivierten Wettbewerbs um Konsument*innen und Marktanteile, Preisdruck oder reduzierte Gewinnmargen dar. Zudem verändert sich das Kaufverhalten der Konsument*innen hin zu mehr E-Commerce und zur Verknüpfung aus stationärem und digitalem Handel, was eine kontinuierliche Anpassung der Vertriebsstruktur erfordert. Der Vertrieb über eigene Einzelhandels- und E-Commerce-Kanäle ist für uns jedoch auch mit verschiedenen Risiken verbunden. Hierzu zählen notwendige Investitionen in den Ausbau und die Infrastruktur, Einrichtung der Läden, höhere Fixkosten und Mietverträge mit langfristigen Mietverpflichtungen, was bei einer rückläufigen Geschäftsentwicklung die Profitabilität beeinträchtigen kann.

Wir führen zur Vermeidung von Risiken ein dauerhaftes Monitoring der Vertriebskanäle und ein regelmäßiges Reporting durch das Controlling und die speziellen Funktionen durch. Im Einklang mit unserer auf den Großhandel ausgerichteten Strategie pflegen wir enge Kooperationen mit allen unseren Einzelhandelspartnern. Negative Entwicklungen werden somit durch das Reporting- und Controllingsystem frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen, um die einzelnen Geschäfte angemessen zu steuern und insgesamt um die Entwicklung der Vertriebsstruktur zu überwachen. In unserem DTC-Geschäft wird im Vorfeld einer Investitionsentscheidung eine detaillierte Standort- und Rentabilitätsanalyse getätigt. Im Bereich E-Commerce werden weltweite Aktivitäten harmonisiert sowie Investitionen in IT-Systeme getätigt, um das Einkaufserlebnis für unsere Verbraucher weiter zu verbessern und die Konversion voranzutreiben. Dazu gehört auch die weltweite Einführung der PUMA Shopping App.

Nachhaltigkeit

Im Beschaffungsbereich aber auch entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind Nachhaltigkeitsthemen für PUMA von großer Bedeutung. Krisen im Bereich der natürlichen Ressourcen und die dadurch steigenden Kundenanforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit führen zu einem stärkeren ökologischen Fokus innerhalb des Produktangebotes, an den eigenen Standorten als auch entlang der Produktions- und Lieferkette. Eine effizientere Nutzung von Ressourcen, die Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen, die Einhaltung von Umweltstandards sowie die verstärkte Verwendung von umweltfreundlichen Materialien und umweltunbedenklichen Chemikalien in der Produktion sind Ausdruck unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Das Risiko, für unsere Produkte und entlang der Lieferkette keinen effizienten Nachhaltigkeitsansatz umsetzen zu können, könnte zu schweren Markenschäden, Verlust der Kundenloyalität, Unterbrechungen der Lieferkette, erhöhten Kosten und Nichteinhaltung von Umweltvorschriften führen.

PUMAs Anstrengungen, Nachhaltigkeitsrisiken zu steuern und Ressourcen effizient einzusetzen, spiegeln sich in der umfassenden „Forever Better“-Strategie wider, die 10 Zielbereiche zur Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung definiert: Menschenrechte, Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Produkte, Wasser und Luft, Biodiversität, Plastik und Meere, Chemikalien, Gesundheit und Sicherheit sowie Faire Löhne. Für jeden dieser Zielbereiche, die auf die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) abgestimmt sind, gibt es messbare Ziele und KPIs, die regelmäßig überwacht und an Vorstandsmitglieder, Aufsichtsrat und Stakeholder berichtet werden. Darüber hinaus werden Risikobewertungen und Audits durchgeführt, um sicherzustellen, dass unsere Lieferanten Umweltstandards einhalten. Durch PUMAs Anstrengungen, Stakeholder durch verschiedene Veranstaltungen wie „Conference of the People“ oder „Voices of a RE:GENERATION“ einzubeziehen, konnten Nachhaltigkeitsthemen mit Vertretern der Generation Z, Branchenkollegen, Experten und Aktivisten diskutiert werden.

Die Nachhaltigkeitsberichterstattung von PUMA (der nichtfinanzielle Bericht) für das Geschäftsjahr 2023 wird gemeinsam mit dem zusammengefassten Lagebericht veröffentlicht und kann an folgender Stelle auf unserer Internetseite abgerufen werden:
https://about.PUMA.com/de-de/investor-relations/financial-reports.

Überwachung von Arbeitsbedingungen

Ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensverantwortung liegt in der Wahrung und Überwachung guter Arbeitsbedingungen und der Einhaltung von Menschenrechten im eigenen Betrieb und in der gesamten Lieferkette, um den Schutz der Rechte und des Wohlbefindens der Mitarbeiter*innen zu gewährleisten. Dieses Risiko berücksichtigt den Fall einer Verletzung der Menschenrechte oder einer Nichteinhaltung sozialer oder ökologischer Merkmale (z. B. Kinderarbeit, Überstunden, Zwangsarbeit, sexuelle Belästigung, geschlechtsspezifische Gewalt, unsicheres Arbeitsumfeld, faires Einkommen) in PUMAs eigenem Geschäft und in seiner Lieferkette.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, hat PUMA klare Grundsätze implementiert, die mit allen relevanten Gesetzen zur Nachhaltigkeit im Einklang stehen, wie dem deutschen Lieferkettengesetz, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UNGPs), den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation und den zehn Prinzipien des globalen Pakts der Vereinten Nationen (UNGC). Auf Unternehmens- und Lieferkettenebene werden regelmäßige Audits und Bewertungen von Menschenrechts-/Umweltrisiken durchgeführt, um die Einhaltung geltender Standards zu bewerten. Der Stakeholder-Dialog mit NGOs und Partnerschaften mit Organisationen (z. B. der Fair Labor Association) ermöglichen transparente Kommunikationskanäle, um Bedenken zu begegnen und Best Practices in Bezug auf Menschenrechte und Umweltstandards auszutauschen.

Die Nachhaltigkeitsberichtserstattung (der nichtfinanzielle Bericht) von PUMA für das Geschäftsjahr 2023 ist hier verfügbar: https://about.PUMA.com/de-de/investor-relations/financial-reports.

Rechtliches

Als international agierender Konzern ist PUMA verschiedenen rechtlichen Risiken ausgesetzt. Diese Risiken könnten durch Verletzungen des geistigen Eigentums entstehen, die die Verwendung einer Marke, eines Patents oder Urheberrechts ohne ordnungsgemäße Genehmigung mit sich bringen und zu Rechtsstreitigkeiten, Markenschäden oder dem Verlust von Exklusivitätsrechten führen. Vertragsrisiken oder Risiken, dass Dritte Forderungen oder Klagen wegen Verletzungen ihrer Markenrechte geltend machen, gehören ebenfalls dazu. Produktfälschungen sind oft von minderwertiger Qualität und erfüllen möglicherweise nicht die Sicherheitsstandards, was den Ruf der Marke PUMA untergraben, das Vertrauen der Verbraucher verringern und zu Rechtsstreitigkeiten führen kann.

Mit der kontinuierlichen Überwachung unserer vertraglichen Verpflichtungen und der Einbindung von internen und externen Rechtsexperten bei Vertragsangelegenheiten sollen etwaige Rechtsrisiken auf ein Minimum reduziert werden. Die Rechtsabteilung ist für den Schutz unseres geistigen Eigentums verantwortlich, um gegen Markenpiraterie vorzugehen. Diese sorgt nicht nur für ein starkes weltweites Portfolio an Schutzrechten wie Marken, Designs und Patenten, sondern arbeitet auch eng mit Zoll, Polizei und anderen Behörden zusammen und wirkt beratend für die Gesetzgeber bei der Implementierung effektiver Gesetze zum Schutze des geistigen Eigentums mit.

Compliance

Als internationaler Konzern ist PUMA Compliance-Risiken ausgesetzt, die sich aus der möglichen Nichteinhaltung von Corporate Governance-Regeln, rechtlichen und regulatorischen Anforderungen oder Branchenstandards ergeben. Zu diesen Risiken gehören Betrug, Interessenkonflikte, Geldwäsche, Kartellrecht, Korruption sowie bewusste Falschdarstellungen in der Rechnungslegung, die zu erheblichen Strafen, Rechtsfolgen, Reputationsschäden und Störungen des Geschäftsbetriebs führen können.

PUMA verfügt über verschiedene Instrumente, um diesen Risiken zu begegnen. Dazu gehören unter anderem ein funktionierendes Compliance-Management-System, das interne Kontrollsystem, das Konzerncontrolling und die interne Revision, um Compliance-relevante Themen frühzeitig zu verhindern, zu erkennen und zu sanktionieren. Über das Compliance Management System werden den Gruppen- und lokalen Compliance-Funktionen klare Rollen und Verantwortlichkeiten zugewiesen. Um sicherzustellen, dass die PUMA-Mitarbeiter*innen die PUMA-Werte einhalten, gibt es laufende Schulungs-, Kommunikations- und Sensibilisierungskampagnen für Richtlinien und Verfahren. Des Weiteren steht den PUMA-Mitarbeiter*innen ein Hinweisgebersystem zur Verfügung, um unethisches Verhalten zu melden.

Steuerrechtlich

Als globales Unternehmen ist PUMA einem komplexen steuerlichen Umfeld ausgesetzt, in dem sich die größten Herausforderungen aus grenzüberschreitenden Transaktionen mit der konzerninternen Übertragung von Waren, Dienstleistungen und geistigem Eigentum ergeben. Um das Steuerrisiko zu minimieren, ist es unerlässlich, Steuerplanungsaktivitäten zu optimieren und die Einhaltung lokaler und internationaler Gesetze und Meldepflichten sicherzustellen. Neben der Einhaltung nationaler steuerlicher Vorschriften, denen die einzelnen Konzerngesellschaften unterliegen, bestehen vermehrt Risiken im Zuge konzerninterner Verrechnungspreise, die für verschiedene interne Geschäftstransaktionen nach den Regelungen des Fremdvergleichsgrundsatzes zwischen nahestehenden Parteien anzusetzen sind. Verschiedene Länder haben in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) Gesetze und Richtlinien für internationale Steuern umgesetzt, um die Anforderungen für die Verrechnungspreisdokumentation zu standardisieren und die globale Steuerpolitik zu aktualisieren.

Um steuerliche Risiken effektiv zu steuern, hat PUMA ein solides steuerliches Rahmenwerk etabliert. Eine angemessene Steuerorganisation mit internen und externen Steuerexperten, um die relevanten Steuervorschriften einzuhalten und auf Änderungen im sich ständig ändernden Steuerumfeld reagieren zu können. Für die konzerninternen Verrechnungspreise sind entsprechende Dokumentationen und Richtlinien vorhanden und an internationalen und nationalen Anforderungen und Standards ausgerichtet. Für konzerninterne Transaktionen gibt es Richtlinien und Vorgaben, die für ausländische Unternehmen üblich sind, die den geltenden internen Verfahrensregeln entsprechen und für Mitarbeiter*innen bindend sind, die im Namen des Konzerns handeln. Durch die interne Steuerberichterstattung können externe und interne Steuerexperten die steuerlichen Entwicklungen bei PUMA laufend steuern und überwachen. Es werden regelmäßig Schulungs- und Sensibilisierungsaktivitäten durchgeführt, um sicherzustellen, dass relevante Stakeholder über die aktuelle steuerliche Entwicklung informiert werden und sich weiteres Know-how für die steuerliche Behandlung aneignen. Sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat werden regelmäßig über die laufenden steuerlichen Entwicklungen bei PUMA informiert, um steuerliche Risiken frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.

Personalbereich

Das kreative Potenzial, das Engagement und das Leistungsvermögen von PUMA-Mitarbeiter*innen sind wesentliche Faktoren zur Erreichung unserer strategischen und finanziellen Ziele. Personalbezogene Risiken umfassen das Management der Belegschaft, die Gewinnung und Bindung von Talenten, die Einbindung von Mitarbeiter*innen und die Einhaltung von Arbeitsgesetzen. Ein Personaldefizit kann zu einer unzureichenden Erfüllung der Aufgaben führen und sich negativ auf die operative Effizienz auswirken. Darüber hinaus besteht weiterhin ein starker Wettbewerb um hoch qualifiziertes Personal. Der Verlust von Schlüsselpersonal und Schwierigkeiten bei der Identifizierung, Gewinnung und Bindung von Schlüsseltalenten könnten daher zu einem Verlust von Know-how führen, was die Geschäftsleistung beeinträchtigt. Ebenso kann die Nichteinhaltung von Gesundheits- und Sicherheitsgesetzen und -vorschriften zu Unfällen, Strafen, Unzufriedenheit der Mitarbeiter*innen, Geschäftsunterbrechungen und Reputationsschäden auf Konzernebene führen.

Mit unserer Personalstrategie wollen wir eigenverantwortliches Denken und Handeln fördern, was in einer offenen Unternehmenskultur mit flachen Hierarchien auf langfristiger und nachhaltiger Basis von zentraler Bedeutung ist. Dafür werden personelle Risiken im Rahmen eines Regelprozesses erfasst und bewertet. Ein besonderes Augenmerk gilt PUMAs Talentmanagement, der Identifikation von Schlüsselpositionen und Talenten und deren optimale Positionierung sowie der Nachfolgeplanung. Zudem zielen weitere nationale und globale Regelungen und Richtlinien darauf ab, die Einhaltung rechtlicher Bestimmungen und die Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeiter*innen sicherzustellen. Darüber hinaus werden Mitarbeiterbefragungen durchgeführt, um Feedback zu erhalten und das Engagement der Mitarbeiter*innen zu messen (z. B. „Great Place to Work“, „Diversity Leader“). Im Jahr 2023 erhielt PUMA mehrere Auszeichnungen, die die laufenden Anstrengungen zur Schaffung einer vielfältigen, integrativen und gleichberechtigten Belegschaft (z. B. „Top Employer“) gewürdigt haben. Auch in Zukunft werden wir die Investitionen in Personal zielgerichtet und bedarfsorientiert auf die Funktionen beziehungsweise Regionen ausrichten, um damit den zukünftigen Anforderungen der Unternehmensstrategie Rechnung zu tragen.

Liquiditätsrisiko und Zinsen

PUMA führt laufend eine Analyse der kurzfristigen Mittelbedarfe in Form einer rollierenden Cashflow-Planung auf Ebene der Einzelgesellschaften in Abstimmung mit der zentralen Treasury-Abteilung durch. Um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit, die finanzielle Flexibilität und ein strategisches Liquiditätspolster sicherzustellen, wird eine Liquiditätsreserve unter anderem in Form von Barmitteln und bestätigten Kreditlinien vorgehalten. Diesbezüglich bestehen zum 31. Dezember 2023 im PUMA-Konzern nicht in Anspruch genommene Kreditlinien über insgesamt € 896,1 Mio.

Die Finanzierung der mittel- und langfristigen Mittelbedarfe, die sich nicht unmittelbar aus dem Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit abdecken lassen, erfolgt durch Aufnahme von mittel- und langfristigen Darlehen. Zu diesem Zweck wurden verschiedene Schuldscheindarlehen in jeweils mehreren Tranchen mit fixem und variablem Coupon und jeweils verschiedenen Restlaufzeiten begeben. Die in Anspruch genommenen Schuldscheindarlehen betragen zum 31. Dezember 2023 insgesamt € 551,5 Mio. und haben eine Restlaufzeit von ein bis fünf Jahren.

Veränderungen der Marktzinsen weltweit wirken sich auf zukünftige Zinszahlungen für variabel verzinsliche Verbindlichkeiten aus. Da PUMA nur einen begrenzten Umfang an variabel verzinslichen Verbindlichkeiten hat, werden in begrenztem Umfang Zinssicherungsinstrumente eingesetzt.

Ausfallrisiken

Aufgrund der Geschäftstätigkeit ist PUMA einem Ausfallrisiko der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ausgesetzt. Zu diesen Risiken zählen verzögerte Zahlungen und Forderungsverluste (z. B. Ausfall eines Kunden) sowie Ausfallrisiken aus sonstigen vertraglichen finanziellen Verpflichtungen des Kontrahenten (z. B. Bankguthaben, derivative Finanzinstrumente). Dies könnte zu Forderungsausfällen und Liquiditätsengpässen führen und sich negativ auf den Cashflow und die Rentabilität auswirken, da die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zu den bedeutendsten finanziellen Vermögenswerten gehören.

Dem Ausfallrisiko wird durch eine fortlaufende Überwachung der Außenstände und durch ausreichende Wertberichtigungen begegnet. Das Ausfallrisiko wird, wenn möglich, durch Kreditversicherungen limitiert, und das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. Darüber hinaus ergeben sich in geringerem Umfang auch Ausfallrisiken aus anderen vertraglichen finanziellen Verpflichtungen der Gegenpartei, wie zum Beispiel Bankguthaben und derivative Finanzinstrumente.

Tabellarische Risiko-Übersicht

In der nachfolgenden Tabelle sind die zuvor beschriebenen Risikogruppen entsprechend ihrer relativen Bedeutung (Grad der Ausprägung) und der unterjährigen Veränderung zusammenfassend dargestellt:

↗ T.07 Übersicht der RisikoGRUPPEN

Risikogruppe

Einordnung

Beschreibung

Grad der Ausprägung

Veränderung
ggü. Vorjahr

Gesamtwirtschaftliche Entwicklungen

Strategisch

z. B. Konjunkturentwicklung, politische Situation, geopolitische Spannungen

Kritisch

Geschäftspartner

Operativ

z. B. Rohstoffengpässe, Lieferketten-unterbrechungen, Beschaffungs- und Logistikkosten, Qualitätsprobleme

Kritisch

Währungsrisiken

Finanziell

z. B. Wechselkursschwankungen

Kritisch

Pandemie

Strategisch

z. B. Ladenschließungen, Lieferprobleme, Gesundheit von Belegschaft und Kund*innen

Kritisch

Produkt- und Marktumfeld

Strategisch

z. B. Trends, Kundenanforderungen, Markenimage, Berichterstattung in Medien

Wesentlich

Projekte

Strategisch

z. B. IT-Infrastruktur, Bauprojekte

Wesentlich

Informationstechnik

Operativ

z. B. Cyber-Attacken, Netzwerk- und Systemausfälle

Wesentlich

Vertriebsstruktur

Strategisch

z. B. Änderung der Vertriebslandschaft

Wesentlich

Nachhaltigkeit

Regulatorisch

z. B. Klimawandel, Umweltstandards

Wesentlich

Arbeitsbedingungen

Regulatorisch

z. B. Arbeits-, Menschenrechte, Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Wesentlich

Rechtliches

Regulatorisch

z. B. Markenrecht, Patentrecht, Produktfälschungen

Wesentlich

Compliance

Regulatorisch

z. B. Betrug, Korruption

Wesentlich

Steuerrechtlich

Finanziell

z. B. Verrechnungspreise

Wesentlich

Personalbereich

Operativ

z. B. Schlüsselpositionen, Mitarbeiter-bindung, Gesundheit und Sicherheit

Moderat

Liquidität und Zinsen

Finanziell

z. B. Barmittel, Kreditlinie, Verwahrgebühren, Zinsentwicklung

Moderat

Ausfallrisiko

Finanziell

z. B. Zahlungsforderungen ggü. Kund*innen

Moderat

Chancen

Chancen sollen frühzeitig von PUMA erkannt, eingeschätzt und nach Möglichkeit genutzt werden. Das Chancenmanagement obliegt der Verantwortung des operativen Managements in den jeweiligen Märkten und Fachbereichen. Im Rahmen des Budget- und mittelfristigen Prozesses werden die identifizierten Chancen in den Gesamtplanungsansatz von PUMA integriert. PUMA hat mehrere wesentliche Chancenkategorien für den Planungszeitraum und darüber hinaus identifiziert und definiert.

PUMA ist in einem externen Umfeld tätig, das von zunehmenden geopolitischen Risiken, anhaltenden makroökonomischen Gegenwinden, einer gedämpften Verbraucherstimmung und einer starken Volatilität der Wechselkurse gekennzeichnet ist. Darüber hinaus bleibt das Tempo der Erholung auf den wichtigen Märkten in den USA und China ungewiss. Als Reaktion darauf wird sich PUMA auch weiterhin darauf konzentrieren, kurzfristige Herausforderungen zu meistern, ohne die mittel- und langfristige Dynamik der Marke zu beeinträchtigen. Dabei werden Umsatzwachstum und Marktanteilsgewinne stets gegenüber der kurzfristigen Rentabilität priorisiert. Daher wird sich PUMA auch weiterhin darauf konzentrieren, der beste Partner für seine Großkunden und Endverbraucher zu sein und ihnen den bestmöglichen Service zu bieten.

Im Rahmen unserer Unternehmensstrategie haben wir die folgenden sechs strategischen Prioritäten definiert, die wesentliche Chancen bieten: Markenbegehrlichkeit steigern, Produktangebot optimieren, Vertriebsqualität verbessern, unsere PUMA Family fördern, unsere Infrastruktur digitalisieren und unsere Nachhaltigkeit stärken. Im Rahmen dieses übergreifenden Rahmenwerks legen wir derzeit einen besonderen Schwerpunkt auf die Steigerung der Markenbegehrlichkeit, das Wachstum auf dem wichtigen US-Markt und die Beschleunigung unserer Erholung in China. PUMA wird weiterhin in die Marke investieren und sieht wesentliche Chancen, Marktanteile in allen wichtigen Märkten zu steigern. Unterstützt durch neue richtungsweisende Partnerschaften mit Markenbotschaftern wie Rihanna und A$AP Rocky genießen unsere Lifestyle-Produkte weiterhin eine hohe Relevanz und Nachfrage über alle Altersgruppen und Regionen hinweg. Auch in den letzten Jahren haben wir große Fortschritte im Bereich Performance erzielt und unsere Marktposition in den Bereichen Fußball, Running, Fitness, Basketball, Golf, und Motorsport deutlich verbessern können. Das Produktangebot von PUMA wird kontinuierlich über alle Kategorien hinweg optimiert und weiterentwickelt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf Innovation und Franchise-Management gelegt wird. Im Jahr 2024 werden uns mehrere internationale Sportveranstaltungen wie die UEFA EURO in Deutschland, die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris und die Copa America in den USA eine Plattform bieten, um unsere Glaubwürdigkeit im Bereich Performance zu unterstreichen und die Markenbegehrlichkeit und -sichtbarkeit zu erhöhen. Das große weltweite Interesse an diesen Veranstaltungen und am Sport im Allgemeinen wird das Wachstum der Sportartikelbranche weiter unterstützen. Wir beobachten auch weiterhin einen anhaltenden Trend zu einer gesünderen Lebensweise, einer höheren Sportpartizipation und einer legereren Bekleidung, was entsprechende Chancen für unsere Branche eröffnet. Bedeutsame Marketingkampagnen, die von relevanten Markenbotschaftern in allen wichtigen Märkten unterstützt werden, sind entscheidend, um PUMA tief in den Herzen und Köpfen unserer Verbraucher zu verankern und Markentrelevanz und -Loyalität zu schaffen. Um die Markenbegehrtheit weiter zu steigern und unsere Verbraucherbindung zu stärken, wird PUMA auch im Jahr 2024 eine große Markenkampagne starten.

Beim Vertrieb wird sich PUMA weiterhin auf den Großhandelskanal konzentrieren. Die starken Partnerschaften mit unseren Großhandelskunden bieten Chancen für zukünftige Marktanteilsgewinne und Geschäftswachstum. Wir sehen jedoch auch erhebliche Chancen in unserem Retail-Geschäft (DTC) mit einem besonderen Schwerpunkt auf den E-Commerce-Kanälen von PUMA. Seit 2022 führen wir eine eigene PUMA Shopping-App ein, die im Vergleich zu unseren traditionellen puma.com-E-Commerce-Kanälen starke Ergebnisse und deutlich bessere KPIs zeigt. Die Einführung der PUMA Shopping-App in weiteren Märkten ist für die kommenden Jahre geplant und wird weitere Chancen zur Kundenbindung und Umsatzsteigerung eröffnen. Neue Ladenformate und Verbesserungen des gesamten Einkaufserlebnisses in unseren eigenen Einzelhandelsgeschäften können und sollten auch zu zusätzlichen Geschäftschancen führen. In China haben wir ein neues Ladenformat eingeführt, das von einer lokalen Agentur entwickelt wurde, um den Bedürfnissen der chinesischen Verbraucher gerecht zu werden, und das starke Ergebnisse zeigt. Im Vertriebsbereich unterstützt auch weiterhin die Sicherstellung der Lieferexzellenz durch neue, hochmoderne Multi-Channel-Distributionszentren in wichtigen Märkten die Geschäftsentwicklung.

Im Bereich der Informationstechnologie bietet eine verbesserte Kommunikation mit Großhandelskonten und Verbrauchern über digitale Kanäle auch Chancen – z. B. durch den verstärkten Einsatz von 3D-Technologie. Darüber hinaus können neue oder effizientere Prozesse einen Wertbeitrag leisten oder zu Kosten­optimierungen führen. Die Digitalisierung von wichtigen Geschäftsprozessen wie Produktdesign wird weiter vorangetrieben, um die Effizienz und Effektivität zu steigern.

Der verstärkte Fokus der Endkund*innen auf das Thema Nachhaltigkeit bietet die Chance, die Kommunikation im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit zu verbessern und nachhaltigere Produkte zu verkaufen. Der strategische Ansatz von PUMA für Nachhaltigkeit konzentriert sich darauf, innerhalb der Lieferkette und beim Endkunden maximalen Erfolg zu erzielen. Zahlreiche Initiativen sind im Gange und sind mit den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung abgestimmt. So hat PUMA im Jahr 2023 einen weiteren Meilenstein erreicht: 7 von 10 Produkten wurden aus besseren Materialien wie recyceltem Polyester hergestellt. PUMA hat die Initiative „Voices of a RE:GENERATION“ ins Leben gerufen, die eine ständige Kommunikation mit GEN-Z Aktivisten und Umweltschützern zum Ziel hat und unserem oberen Management Feedback dazu gibt, wie PUMA seine Nachhaltigkeitsinitiativen weiter stärken und seine Nachhaltigkeitsbemühungen an junge Zielgruppen kommunizieren kann. All diese Initiativen werden uns dabei helfen, Nachhaltigkeit innerhalb von PUMA zu entwickeln und entsprechende Geschäftsmöglichkeiten zu nutzen.

Gesamteinschätzung der Risiko- und Chancensituation

Die Beurteilung der Gesamtrisiko- und Chancensituation des Konzerns und der PUMA SE ist das Ergebnis einer konsolidierten Betrachtung der zuvor dargestellten Risiko- und Chancenkategorien für das Geschäfts­jahr 2023. Unsere Einschätzung der Gesamtrisikosituation von PUMA wird, wie oben beschrieben, gemäß der Beschreibung im zusammengefassten Lagebericht 2023 vor allem durch das makroökonomische Umfeld und die volatile Nachfrage im Einzelhandel speziell in den Schlüsselmärkten beeinflusst und konzen­triert sich auf die großen Herausforderungen, die diese stellen. Dem Vorstand sind derzeit keine Risiken bekannt, die eigenständig, in aggregierter Form oder in Kombination mit anderen Risiken den Fortbestand des Konzerns und der PUMA SE gefährden könnten.

Wir können jedoch nicht ausschließen, dass in Zukunft Einflussfaktoren, die uns derzeit nicht bekannt sind oder die wir momentan nicht als wesentlich einschätzen, den Fortbestand des Konzerns oder der PUMA SE oder einzelner konsolidierter Gesellschaften negativ beeinflussen könnten. Auch aufgrund der äußerst soliden Bilanzstruktur und der positiven Geschäftsaussichten sieht der Vorstand keine wesentliche Gefährdung des Fortbestands der PUMA-Gruppe und der PUMA SE.

Wesentliche Merkmale des Internen Kontroll- und Risiko­manage­ment­systems in Hinblick auf den Konzernrechnungslegungsprozess

Der Vorstand der PUMA SE ist verantwortlich für die Aufstellung und Richtigkeit des Jahresabschlusses, des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts der PUMA SE. Der Konzernabschluss wurde in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards, wie sie in der EU anzuwenden sind, sowie den ergänzenden Vorschriften des HGB, des AktG und des SEAG erstellt. Bestimmte Angaben und Beträge beruhen auf aktuellen Einschätzungen des Vorstands sowie des Managements.

Der Vorstand ist verantwortlich für die Einrichtung und die regelmäßige Überwachung eines angemessenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystems in Hinblick auf den Konzernabschluss und die Angaben im zusammengefassten Lagebericht. Dieses Kontroll- und Risikomanagementsystem ist darauf ausgerichtet, die Ordnungsmäßigkeit und Verlässlichkeit der internen und externen Rechnungslegung, die Darstellung und Richtigkeit des Konzernabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts und der dort gemachten Angaben zu gewährleisten. Es basiert auf einer Reihe von prozessintegrierten Überwachungsmaßnahmen und umfasst dazu notwendige Maßnahmen, wie beispielsweise interne Anweisungen, Organisations- und Berechtigungsrichtlinien, relevante Unternehmensrichtlinien und Handbücher, die Funktionstrennung im Konzern und das Vieraugenprinzip. Die Maßnahmen werden regelmäßig durch die Abteilung Group Internal Audit, Risk Management & Internal Control auf Angemessenheit und Funktionsfähigkeit überprüft.

PUMA verfügt für die monatliche Finanzberichterstattung und Konsolidierung über ein konzernweites Reporting- und Controllingsystem, welches es ermöglicht, Abweichungen von Planwerten und rechnungslegungsbezogene Inkonsistenzen regelmäßig und frühzeitig zu erkennen und, falls notwendig, Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Im Rahmen des Risikomanagementsystems werden Ereignisse, die einen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Rechnungslegungsprozess des Konzerns haben könnten, regelmäßig und mit Hilfe von etablierten internen Berichtskanälen identifiziert, das daraus resultierende Risiko analysiert und bewertet sowie entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses und des zusammengefassten Lageberichts sind teilweise auch Annahmen und Schätzungen notwendig, die auf Erkenntnissen zum Zeitpunkt der Abschluss- und Lageberichtserstellung basieren und sich auf Höhe, Ausweis und Erläuterung bilanzierter Vermögenswerte und Schulden, Erträge und Aufwendungen, Eventualverbindlichkeiten und anderer berichtspflichtiger Angaben auswirken.

Der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats trifft sich auf regelmäßiger Basis mit den unabhängigen Abschluss­prüfern, dem Vorstand und der Abteilung Group Internal Audit, Risk Management & Internal Control, um die Ergebnisse der Revisions- und Abschlussprüfungen mit Bezug auf das interne Kontroll- und Risikomanagementsystem im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess zu erörtern. Der Abschlussprüfer berichtet in der Bilanzsitzung an den Aufsichtsrat (inkl. Prüfungsausschuss) über die Ergebnisse der Jahres- und Konzernabschlussprüfung.

Internes Kontrollsystem

PUMA‘s internes Kontrollsystem betrifft gruppenweit alle Mitarbeiter, denn es beinhaltet die vom Management der PUMA-Gruppe etablierten Grundsätze, Verfahren und Maßnahmen. Dabei sind alle wesentlichen Geschäftsprozesse in Betracht zu ziehen, welche die organisatorische Umsetzung von Entscheidungen des Managements unterstützen.

Bei der PUMA-Gruppe ist die Methodik des internen Kontrollsystems an das COSO-Framework angelehnt, welches interne Steuerungs- und Überwachungselemente für wesentliche Prozesse im Unternehmen beschreibt. Dabei sind Ziele der Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Finanzberichterstattung, der Verbesserung der Effizienz und Effektivität der Prozesse als auch die Einhaltung von rechtlichen Rahmenbedingungen zu unterstützen.

Das PUMA Kontroll-Rahmenwerk ist ganzheitlich für die Gruppe etabliert – dabei gilt als Anforderung die wesentlichen Risiken mit entsprechenden Kontroll-Aktivitäten abzusichern. Ziel ist es, das interne Kontrollsystem kontinuierlich zu verbessern und gezielt Risiken und Verbesserungspotenziale im Kontrollumfeld auf Prozessebene zu identifizieren, um angemessene Handlungsempfehlungen festzulegen und deren zeitnahe Umsetzung systematisch nachzuverfolgen. Durch unabhängige Überwachungsorgane wie den Aufsichtsrat bzw. Prüfungsausschuss wird die fortlaufende Aktualität des Kontrollumfeldes unterstützt. Die Gesamtverantwortung für das interne Kontrollsystem trägt der Vorstand der PUMA SE. Dieser informiert regel­mäßig den Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats der PUMA SE. Zur operativen Koordination des internen Kontrollsystems wurde die interne Kontrollfunktion der Abteilung Group Internal Audit, Risk Management & Internal Control beauftragt die regelmäßige Berichterstattung an den Vorstand zu erstellen. Die Verantwortlichkeiten, Aufgaben und Abläufe des internen Kontrollsystems sind in einem Regelwerk festgelegt.

In Bezug auf das PUMA Kontroll-Rahmenwerk sind folgende fünf Kernkomponente zu beachten: Kontroll­umfeld, Risikobewertung, Kontrollaktivitäten, Information und Kommunikation und Überwachungs­aktivitäten.

↗ G.21 Internes Kontrollsystem

   Grafik 2035309242

Das bei der PUMA-Gruppe etablierte Kontrollumfeld gilt als Basis des internen Kontrollsystems, da es Grundsätze zu Verhaltensweisen von Mitarbeitern und Management im Unternehmen definiert. Die gelebten Standards werden mit intern formalisierten Verfahrensweisen aber auch mit klaren Weisungsrichtlinien und -rechten untermauert. Diese internen Standards bilden gemeinsam mit externen Regularien ein Kontrollumfeld, welches für jeden Mitarbeiter der PUMA-Gruppe anzuwenden ist, unterstützt durch das jeweilige Management und den Prozessmanager in den Einheiten.

Wie im vorangehenden Absatz „Risikomanagement“ beschrieben, ist auch die PUMA-Gruppe grundsätzlich einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, welche potenziell auf Unternehmensziele wirken können. Die Risikoidentifikation und -bewertung wird halbjährlich durchgeführt, um materielle Risiken auf Gruppenebene zu behandeln. Anhand des sich daraus ergebenden Risikoportfolios, ist das Ziel des internen Kontrollsystems die Vollständigkeit in Hinsicht auf kompensierende Kontrollmaßnahmen gegenüber der Risikobewertung / -beurteilung zu. Daneben umfasst die Risikobewertung des internen Kontrollsystems auch eine Vielzahl von Risiken mit höherem Detailgrad der täglichen Geschäftstätigkeit – beispielsweise die operativen Tätigkeiten unter Einhaltung von Compliance Vorschriften.

Kontrollaktivitäten dienen dazu, den identifizierten Geschäftsrisiken entgegenzuwirken. Um die fortwährende Aktualität des Kontroll-Rahmenwerks zu gewährleisten, sowie auch die Überwachung von dessen Anwendung in Geschäftsprozessen zu verfolgen, wird jährlich ein sogenanntes „Internal Control Self-Assessment“ (ICSA) von den wesentlichen Geschäftseinheiten der PUMA-Gruppe beantwortet. Die interne Kontrollfunktion stellt sicher, dass die wesentlichen Geschäftseinheiten – auf Ebene von Muttergesellschaft und Tochtergesellschaften – Teil des ICSA sind. Dabei evaluieren die jeweiligen Verantwortlichen der Geschäftseinheiten die vorgegebenen Kontrollziele der PUMA-Gruppe, bezogen auf ihren Geschäftsbereich. Hierbei wird das vorhandene Kontrollgerüst anhand interner und externer Richtlinien und Best-Practice-Standards bewertet. Anhand der Beantwortung ergibt sich ein Implementierungsgrad der Kontrollziele, welcher durch die Funktion Internal Control unabhängig geprüft und dann mit etablierten Berichtskanälen an den Vorstand übermittelt wird. Die Ergebnisse der ICSA werden zudem dem Prüfungsausschuss und den Abschlussprüfern berichtet sowie durch die Revisionsfunktion der Abteilung Group Internal Audit, Risk Management & Internal Control bei der risikoorientierten Prüfungsplanung berücksichtigt.

Information und Kommunikation von potenziellen Geschäftsrisiken und durchgeführten Kontrollaktivitäten dienen dazu, fundierte unternehmerische Entscheidungen zu treffen bei denen die erforderlichen Informationen in einem angemessenen und zeitgerechten Rahmen eingeholt werden können. Dazu werden bei der PUMA-Gruppe kontinuierlich etablierte Kommunikationskanäle genutzt. Die interne Kontrollfunktion koordiniert Sensibilisierungs-Trainings sowie regelmäßige Abstimmungssitzungen, um die Zusammenarbeit mit dem Vorstand und sonstigen Verantwortlichen von Geschäftseinheiten fortlaufend zu gewährleisten und darüber hinaus zu stärken.

Überwachungsaktivitäten basieren auf der Verwendung eines einheitlichen Softwaresystems, welches den systematischen und einheitlichen Ablauf des ICSA innerhalb der gesamten Unternehmensorganisation sicherstellt. Die interne Kontrollfunktion analysiert die Ergebnisse des ICSA und leitet Handlungsempfehlungen ab, welche mit den Verantwortlichen der Geschäftseinheiten abgestimmt, und in fortlaufender Weise in Hinblick auf Implementierungsstatus überprüft werden.


Eine ganzheitliche Überwachung der Wirksamkeit des Risikomanagement- und internen Kontrollsystems wird darüber hinaus durch den Vorstand verfolgt. Entsprechend werden vierteljährlich, im Rahmen von zyklischen Berichterstattungen, wesentliche Aspekte der Systeme behandelt. Damit soll folgendes sichergestellt werden: die Steuerung von materiellen Risiken in angemessener Transparenz, die Erörterung von Einzelsachverhalten in geeigneter Form und deren Nachverfolgbarkeit sowie die Erwägung von möglichen Weiterentwicklungen der Systeme. Gestützt durch ein etabliertes Kontrollumfeld, spiegeln zusammenfassend die fortwährende Überwachung und Verbesserung der Systeme den Ansatz der offenen Risikokultur bei der PUMA-Gruppe wieder. Im Berichtszeitraum sind der PUMA SE keine relevanten Umstände bekannt, die einer Angemessenheit und Wirksamkeit des Risikomanagement- und internen Kontrollsysteme entgegenstehen bzw. nicht bis zum Bilanzstichtag behoben worden sind. Dennoch ist erwähnenswert, dass auch Systeme, welche als angemessen und wirksam kommentiert wurden, inhärenten Beschränkungen unterliegen. Entsprechend kann keine vollumfängliche Prävention von etwaigen Prozessverstößen und/oder tatsächlich eintretenden Risiken garantiert werden.