PLASTIK UND MEERE

Zielbeschreibung:

  • Förderung von Initiativen und wissenschaftlicher Forschung zum Thema Mikrofasern, Unterstützung von Kernlieferanten zur Reduzierung von Mikrofaserabrieb
  • Forschung auf dem Gebiet des biologisch abbaubaren Polyesters für PUMA-Produkte
  • Eliminierung von Plastiktüten aus PUMA-Stores und Überprüfung der Auswirkungen von Kleiderbügeln und Halterungen
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 3, 14 und 15 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen

Relevante Kennzahlen:

  • Verbrauch von Plastiktüten in PUMA-Stores
  • Anteil der PUMA-Büros ohne Einwegprodukte aus Plastik
  • Recyclinganteil von Plastikverpackungen
T.28 ELIMINIERUNG VON EINWEG-PLASTIK

Teilziele 2020 2021 2022 Ziel 2025
Plastikeinkaufstüten (Stores) (in Tonnen) 400 189 99 0
Plastikeinkaufstüten mit recyceltem Anteil (in Prozent) 80% 80% 80% keine Plastiktüten
Plastikbügel (Stores) (in Tonnen) 112 134 160 Ersatz durch recyceltes Material oder Holz
Plastikbügel aus 100 % recyceltem Material (in Prozent) 51% 97% 99,9% 100%
Primärproduktverpackungen und Plastikverpackungen für den Transport* (in Tonnen) 557,7 2.297 Ersatz durch recyceltes Material oder Holz
Primärproduktverpackungen und Plastikverpackungen für den Transport* mit recyceltem Anteil (in Prozent) 100% 99,6% 100%
Anteil der PUMA-Büros ohne Einwegbecher und -besteck aus Plastik (in Prozent) 0% 88% 91% 100%
*
von der Fabrik ins Lager

Zu den Problemen unserer Zeit, die keinen Aufschub dulden, zählt zweifellos die Verunreinigung der Meere durch Plastikmüll. Als Unternehmen, das für den Großteil seiner Produkte Polymere verarbeitet, tragen wir eine besondere Verantwortung, dieses Problem zu beheben. Zudem ist die Vermeidung der Verunreinigung durch Plastikmüll einer der drei Eckpfeiler des Fashion Pact, zu dessen Mitgründern PUMA gehört. Aus diversen Ländern und Regionen kommen Initiativen für ein Verbot bestimmter Arten von Plastikeinwegprodukten bzw. -tüten.

Daher haben wir das Ziel für Plastik und Meere in unsere Nachhaltigkeitsstrategie 10FOR25 und unsere Nachhaltigkeits-Bonusziele aufgenommen.

Einkaufstüten und Einwegprodukte aus Plastik tragen erheblich zur Vermüllung der Meere bei. Indem wir sie in unseren Stores und im Büroumfeld vermeiden, übernehmen wir nicht nur eine Vorbildfunktion für unsere Kund*innen und Kolleg*innen, sondern sparen auch mehrere hundert Tonnen Plastik pro Jahr ein.

In den vergangenen Jahren haben wir unsere Einkaufstüten durch Tüten aus FSC-zertifiziertem Papier bzw. aus Polyethylen mit 80% recyceltem Anteil ersetzt. 2020 hat unser Retail-Bereich einen detaillierten Plan zur kompletten Eliminierung von Plastiktüten aus PUMA-Stores weltweit erstellt.

2019 haben unsere Stores insgesamt 430 Tonnen Polyethylentüten bestellt, 2020 waren es 400 Tonnen, 2021 189 Tonnen und im letzten Jahr 99 Tonnen. Seit dem 1. Januar 2023 erhalten Kund*innen in unseren eigenen bzw. von PUMA betriebenen Stores ausschließlich Papiertüten oder haltbare Mehrwegtaschen.

Auch andere Plastikelemente in unseren Stores, unter anderem Bügel und Halterungen für Schuhe, haben wir durch Produkte aus recycelten Polymeren oder FSC-zertifiziertem Holz ersetzt. Für unsere B2B-Produktverpackungen für Textilien und Accessoires, die auch auf Polyethylentüten basieren, entwickeln wir derzeit umweltfreundlichere Varianten. Dadurch konnten wir die Plastiktüten für B2B-Transportverpackungen durch Material mit 100% recyceltem Anteil ersetzen. Zudem testen wir derzeit Transportverpackungen in den USA die aus Papier hergestellt werden. Für ausgewählte, nachhaltigere Produkte sollen 2023 dann Transportverpackungen aus FSC-zertifiziertem Papier zum Einsatz kommen.

Gemäß unserem Zero-Plastic-Ziel für Primärprodukt-Kunststoffverpackungen, haben wir 2021 den Großteil der Primärverpackungen für den B2C-Bereich aus Plastik durch Papier ersetzt (2020 haben wir 245 Tonnen Primärverpackungen aus Plastik ausgewiesen). Unsere Cateringpartner und Mitarbeiter*innen in unseren Büros sind angehalten, keine Kaffeebecher, Deckel, Rührstäbchen, Trinkhalme oder Besteck aus Einwegplastik zu verwenden. Im letzten Jahr nutzten bereits 88% unserer Büros keine Einwegbecher und kein Einwegbesteck aus Plastik mehr. 2022 mussten wir einen leichten Anstieg auf 91% verzeichnen.

Auf Produktebene haben wir in einem Pilotprojekt eine komplett biologisch abbaubare Version unseres Kultsneakers SUEDE mit komplett biologisch abbaubarer Außensohle aus thermoplastischem Polyurethan (TPU) getestet.

Weitere Informationen zu RE:SUEDE sind im Kapitel Kreislaufwirtschaft zu finden.

MIKROFASERN

Als Mitunterzeichner von The Microfibre Consortium (TMC) wollen wir die Umweltauswirkungen der Freisetzung von Faserfragmenten (Mikrofasern) aus naturbelassener und synthetisch hergestellter Bekleidung bei der Herstellung und in der Nutzungsphase verstehen und ihr entgegenwirken.

Aus synthetischen Stoffen gelöste Mikrofasern können sich negativ auf die Umwelt auswirken und stellen die Industrie vor Herausforderungen. Daher richten wir bei PUMA unser Augenmerk auf Tests von Polyester und anderen synthetischen Materialien. 2022 haben wir mit der Methode des TMC zwölf Abriebtests an ausgewählten Stoffen aus 100% Polyester durchgeführt. Die durchschnittliche Veränderung der Filtermasse in Gramm und in Prozent der zwölf geprüften PUMA-Stoffe (0,0030 g bzw. 0,0460%) lag unter dem Durchschnittswert der für die Datenbank TMC Microfibre Data Portal geprüften Stoffe (0,0036 g bzw. 0,0489%).

Wir haben Feedback von TMC zu den Shedding-Daten erhalten und verstehen, dass die Analyse komplex und fortlaufend ist. Bisher gibt es keinen klaren Trend, welcher Garn- oder Strukturtyp bei den Unterzeichnern mehr abwirft. TMC hat um weitere Dateneingaben gebeten, und wir werden uns als Branche weiterhin an dieser Studie beteiligen und diese unterstützen.

Im TMC Task Team haben unsere Vertreter*innen gemeinsam mit Branchenkolleg*innen die Richtlinie für Kontrollen von Faserabrieb im Abwasser der Textilindustrie erarbeitet. Vor der Veröffentlichung beraten sich die ZDHC Foundation und weitere Stakeholder derzeit noch über den Entwurf. Wir werden die offizielle Version prüfen, sobald sie veröffentlicht wurde. Des Weiteren haben wir an der Ausarbeitung von Berichten über die biologische Abbaubarkeit zu den bestehenden Testmethoden und -angaben mitgewirkt. Das könnte die brancheninterne Abstimmung voranbringen.

Im September 2021 veröffentlichte TMC seine Roadmap bis 2030 mit Vorgaben zu klaren, rechenschaftspflichtigen Ergebnissen für das Komitee. Die Mitglieder können damit sinnvolle, wissenschaftsbasierte und koordinierte Maßnahmen gegen die Faserfreisetzung aus Natur- und Synthetikstoffen umsetzen. PUMA wird das TMC und die Roadmap auch in Zukunft unterstützen, unter anderem bei der Sensibilisierung durch Bereitstellen von Forschungsdaten zur Faserfreisetzung und durch Reduzierung der Faserfreisetzung, sobald die Branche die entsprechenden Maßnahmen zur Verfügung stellt, sowie durch Mitwirkung an der Weiterentwicklung als Mitglied der Task Teams und an der Erhöhung der Akzeptanzrate weltweit.