100%
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100%
erneuerbare Energien in unseren Büros und Lagerhäusern
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11%
erneuerbare Energien bei unseren Kernlieferanten

KLIMASCHUTZ

Zielbeschreibung:

Bestehendes Science-Based Target für CO2-Emissionen:

  • Reduzierung der Emissionen von PUMAs eigenen Standorten (Stufe 1 und 2) um 35% bis 2030 gegenüber dem Vergleichsjahr 2017 (absolute Reduzierung)
  • Reduzierung der Emissionen von PUMAs Beschaffungskette (Stufe 3: bezogene Waren und Dienstleistungen) um 60% relativ zum Umsatz
  • Neue Science-Based Targets für CO2-Emissionen (bei der SBT Initiative zur Genehmigung eingereicht)

Zusätzliche 1OFOR25-Ziele:

  • Angleichung unseres Ziels für CO2-Emissionen am 1,5-Grad-Ziel (d. h. Eindämmung der Erderwärmung auf 1,5 Grad)
  • Strom aus erneuerbaren Quellen an 100% von PUMAs Standorten
  • Ausweitung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen durch PUMAs Kernlieferanten auf 25%
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 7 und 13 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR25:

  • Zusammenarbeit mit Branchenpartnern im Bereich Klimaschutz im Rahmen der Fashion Industry Charter for Climate Action und des Fashion Pact
  • Teilnahme an branchenweiten Energieeffizienzprogrammen für Lieferanten in unseren fünf wichtigsten Beschaffungsmärkten
  • Teilnahme an branchenweiten Programmen für erneuerbare Energien in unseren fünf wichtigsten Beschaffungsmärkten
  • Austausch aller kohlebetriebenen Heizungskessel bei unseren Kernlieferanten
  • Reduzierung der Emissionen aus dem Warentransport durch Umstellung auf CO2-effizientere Transportarten
  • Schrittweise Einführung von recyceltem Polyester und anderen weniger CO2-intensiven Materialien
  • Einführung von Strom aus erneuerbaren Energien bzw. mit Grünstrom-Herkunftsnachweisen in allen unseren Büros, Stores und Lagern
  • Schrittweiser Austausch unseres Fuhrparks durch Fahrzeuge mit alternativen Antriebssystemen (elektrisch oder Brennstoffzelle)

Relevante Kennzahlen:

  • Direkte CO2-Emissionen unserer eigenen Standorte (Stufe 1*)
  • Indirekte CO2-Emissionen unserer eigenen Standorte (Stufe 2*)
  • Indirekte CO2-Emissionen aus Produktion, Geschäftsreisen und Warentransport (Stufe 3*)
  • Anteil der Kernlieferanten mit Energieeffizienzprogrammen
  • Anteil der Kernlieferanten mit Programmen zur Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen
  • Anteil der Kernlieferanten mit kohlebetriebenen Heizungskesseln (Ebene 1 und 2)
*
Im GHG Protocol Corporate Standard werden CO2-Emissionen von Unternehmen wie folgt in drei Stufen eingeteilt:
  • Stufe 1: direkte CO2-Emissionen aus unternehmenseigenen Quellen oder Quellen, die vom Unternehmen kontrolliert werden (Büros, Stores, Lager) wie Heizung für Bürogebäude, Emissionen des Fuhrparks
  • Stufe 2: indirekte CO2-Emissionen aus der Erzeugung von bezogenem Strom, Fernwärme und Wärme/Kälte, die das Unternehmen verbraucht
  • Stufe 3: alle sonstigen indirekten Emissionen über Stufe 2 hinaus, zum Beispiel aus der Extraktion und Produktion bezogener Materialien, aus dem Transport bezogener Waren und aus der Verwendung verkaufter Produkte und Dienstleistungen, Geschäftsreisen, Pendlerfahrten der Mitarbeiter'*innen usw.

Auf der UN-Klimakonferenz 2015 in Paris verpflichtete sich PUMA zur Festlegung eines wissenschaftsbasierten Ziels (Science-Based Target, SBT) für CO2-Emissionen. 2018 waren wir Mitgründer der Fashion Industry Charter for Climate Action, einer branchenweiten Initiative zur Anpassung der Emissionen der Modeindustrie an die auf der Pariser Klimakonferenz aufgestellten Ziele.

Ein Jahr danach haben wir unser wissenschaftsbasiertes Ziel mit der SBT Initiative vereinbart und veröffentlicht und sind dem Fashion Pact beigetreten, der auch eine Selbstverpflichtung zum Klimaschutz voraussetzt.

2022 haben wir unser SBT für CO2-Emissionen überarbeitet und am 1,5-Grad-Ziel ausgerichtet. Zudem haben wir ein Netto-Null-Ziel für 2050 veröffentlicht und das Ziel von 100% Strom aus erneuerbaren Quellen in unseren SBT-Plan aufgenommen, da wir uns bereits im Rahmen unseres Engagements für die Fashion Industry Charter for Climate Action zur Netto-Null im Hinblick auf CO2-Emissionen und zu 100% Strom aus erneuerbaren Quellen verpflichtet haben. Unser aktualisiertes SBT wurde 2022 entwickelt und im Januar 2023 formell bei der SBT Initiative beantragt.

Ehemaliges genehmigtes SBT (weit unter 2 Grad):
Sportartikelhersteller PUMA verpflichtet sich zur Reduzierung der absoluten CO2-Emissionen der Stufe 1 und 2 bis 2030 um 35% gegenüber dem Vergleichsjahr 2017. Zudem verpflichtet sich PUMA zur Reduzierung der CO2-Emissionen der Stufe 3 aus bezogenen Waren und Dienstleistungen bis 2030 um 60% pro Million € Umsatz gegenüber dem Vergleichsjahr 2017.

Neues, beantragtes SBT (1,5 Grad):
Sportartikelhersteller PUMA verpflichtet sich zur Reduzierung der absoluten CO2-Emissionen der Stufe 1 und 2 bis 2030 um 90% gegenüber dem Vergleichsjahr 2017. Zudem verpflichtet sich PUMA zur absoluten Reduzierung der CO2-Emissionen der Stufe 3 aus bezogenen Waren und Dienstleistungen und dem vorgelagerten Warentransport bis 2030 um 33% gegenüber dem Vergleichsjahr 2017*. PUMA SE verpflichtet sich, bis 2030 den Strom für 100% der eigenen Standorte weiterhin aus erneuerbaren Quellen zu beziehen.

*Der Zielgrenzwert umfasst Emissionen aus der Landnutzung sowie aus der Gewinnung bioenergetischer Rohstoffe.

PUMAS CDP-KLIMASCHUTZBEWERTUNG IM JAHR 2022: A

Das Carbon Disclosure Project (CDP) ist eine von Investor*innen geführte Organisation, die Unternehmen und Städte weltweit anhand ihrer Klimaschutzstrategien und Datenveröffentlichung bewertet. Als langjähriger Teilnehmer geben wir unsere Daten im CDP-Fragebogen öffentlich über die Website der Organisation bekannt und haben im letzten Jahr erstmals die Bewertung A für unsere veröffentlichten Klimaschutzdaten für das Berichtsjahr 2021 erhalten.

G.14 PUMAS CDP-KLIMASCHUTZBEWERTUNG
G.15 2021 CDP INDUSTRIE- UND GEOGRAPHISCHER DURSCHNITT

Damit liegen wir über dem Durchschnitt von B in unserer Branche (Textilien und Stoffwaren). Die globale Durchschnittsbewertung ist C.

2022 haben wir unser Engagement entlang unserer Beschaffungskette sowie bei den Stufe-3-Emissionen, den Risikomanagement­prozessen und der Risikodaten­veröffentlichung erweitert und wurden mit der Höchstwertung A belohnt. Gegenüber dem Vorjahr hatte sich unsere Bewertung 2021 aufgrund ergriffener Klimaschutz­maßnahmen bereits verbessert. Dazu zählten Klimaschutz­schulungsprogramme für unsere Lieferanten, deren Mitwirkung an branchenweiten Programmen für Ressourcen­effizienz und erneuerbare Energien, die Teilnahme am Higg FEM, die Neuberechnung der Emissionen der Stufe 3 anhand des GHG-Protokolls, die Reduzierung der absoluten Stufe-3-Emissionen aus bezogenen Waren und Dienst­leistungen um 12%, Lebens­zyklusanalysen (Life Cycle Assessments, LCAs) unserer Produkte, die Entwicklung einer Roadmap für den Klimaschutz für 2030 und eine Risikobeurteilung.

Die Task Force for Climate Related Financial Disclosures (TCFD) ist eine internationale Finanzinitiative, die auf mehr Transparenz hinsichtlich klimabezogener Themen zwischen Unternehmen und Investoren abzielt. Da der CDP-Fragebogen zu CO2-Emissionen an den Empfehlungen der TCFD ausgerichtet ist, veröffentlicht PUMA als mit A bewertetes Unternehmen durch die öffentliche Bekanntmachung an CDP seine Kennzahlen auch gemäß den TCFD-Prinzipien.

Weitere Informationen sind auf unserer Nachhaltigkeits-Website und auf der Websitedes CDP zu finden.

ROADMAP FÜR DEN KLIMASCHUTZ UND RISIKOBEURTEILUNGEN

ROADMAP

2021 haben wir eine Roadmap für den Klimaschutz erstellt und eine Risiko­beurteilung basierend auf unserer internen Methodik durchgeführt. Wir erachten die nachteiligen gesetzlichen Vorgaben für erneuer­bare Energien einiger Länder als hohes Risiko und rechnen damit, dass das unsichere Geschäfts­umfeld unserer Branche die Lieferanten davon abhält, in Technologien zu investieren und ihre Betriebe mit emissions­armen Anlagen aufzurüsten.

Nachstehend sind einige Schwerpunkte­bereiche für die kommenden Jahre erläutert. Einige Maßnahmen wurden bereits 2021 umgesetzt und in 2022 fortgeführt und in diesem Bericht veröffentlicht.

  • Sensibilisierung: Mit dem Ziel, unsere Mitarbeiter*innen für den Klimaschutz zu sensibilisieren, haben wir ein E-Learning für diesen Bereich entwickelt. 50 Einkaufsexpert*innen haben bereits an Schulungen teilgenommen und wir wollen die Grundlagen zur CO2-Bilanzierung auch unseren Lieferanten näherbringen. Wir wissen, dass die Lieferanten gezieltes Training benötigen, um die ehrgeizigen Ziele hinsichtlich erneuerbarer Energien zu erreichen, und dass sich die Herausforderungen von Region zu Region unterscheiden. Je nach Problemstellung vor Ort haben wir die Trainingsprogramme in Kooperation mit Branchenexpert*innen angeboten. Auch 2022 nahmen unsere Lieferanten an den Klimaschutzschulungen der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) teil. Gemeinsam mit anderen Marken haben wir unsere Lieferanten in Vietnam für die Teilnahme an dem von Tutor*innen gestützten GIZ-Schulungsprogramm nominiert.
  • Überblick über die Auswirkungen: Für unsere fünf Hauptprodukte haben wir 2021 und 2022 Lebenszyklusanalysen* (LCAs) sowie ein LCA des RE:SUEDE (Sneaker) für einen Vergleich mit unserem SUEDE durchgeführt. Einige ausgewählte Kernlieferanten haben wir angehalten, wissenschaftsbasierte Ziele (Science-Based Targets, SBTs) aufzustellen. Für die anderen Kernlieferanten haben wir Zielsetzungs­instrumente für den Bereich Klimaschutz entwickelt. Aufbauend auf unsere Bemühungen im Jahr 2021, ein SBT für unsere Hauptlieferanten festzulegen, haben wir eine Umfrage zu Klimaschutz­investitionen unter unseren 20 größten Lieferanten (basierend auf dem Beschaffungs­volumen) durchgeführt und in Absprache mit unseren Einkaufsexpert*innen ihr Geschäfts­potenzial auf lange Sicht bewertet.
  • Interne Maßnahmen: Unsere Berechnungen der Stufe-3-Emissionen haben wir am GHG-Protokoll ausgerichtet. Die Higg FEM-Gesamtbewertung und die Chemikalien­bewertung wurden in die Sozialbewertungen für die von unseren Einkaufs­expert*innen genutzten Beurteilungs­parameter für Lieferanten integriert. Wir konnten zudem eine umfangreichere Plattform für die Daten­erfassung ermitteln, die uns bei der häufigeren Veröffentlichung unserer Klimaschutz­kennzahlen unterstützen wird. Unser Augenmerk haben wir weiterhin auf der Steigerung des Anteils recycelter Materialien in unseren Produkten und auf der Prüfung von Optionen für den vermehrten Einsatz biosynthetischer Materialien. Wir haben die Anpassung unserer SBTs an das 1,5-Grad-Szenario umgesetzt. Unsere Programme für sauberere Produktion und erneuerbare Energien werden wir auf noch mehr Fabriken ausweiten. 14 der 20 Fabriken, die kohlebetriebene Heizungs­kessel nutzen, haben bereits Machbarkeits­studien im Hinblick auf geeignete Alternativen durchgeführt; bei vier dieser Fabriken läuft die Prüfung noch. Der Kohleausstieg aller unserer Kernlieferanten ist weiterhin oberstes Ziel.
  • Kooperation und Partnerschaft: Unsere aktive Mitwirkung an Fashion Charter und Fashion Pact werden wir beibehalten, um Klimaschutzmaßnamen voranzubringen und dahingehend auf die Gesetzgeber einwirken, dass unseren Lieferanten der Bezug erneuerbarer Energien erleichtert wird. 2022 haben wir uns dem Arbeitskreis Kohleausstieg der Fashion Charter angeschlossen.

*Zwei der LCA-Ergebnisse sind im Kapitel „Produkte“ veröffentlicht.

TASK FORCE ON CLIMATE RELATED FINANCIAL DISCLOSURES (TCFD)

Seit der Veröffentlichung unserer ersten ökologischen Gewinn- und Verlustrechnung (Environmental Profit and Loss Account, EP&L) im Jahr 2011 steht der Klimaschutz auf unserer Prioritätenliste. Wir haben unser Engagement für den Klimaschutz unter Beweis gestellt: mit einer A-Bewertung des von Investor*innen geführten Carbon Disclosure Project (CDP) und durch Veröffentlichung unserer Umweltkennzahlen im Fragebogen des CDP sowie als Gründungsmitglied der UN Fashion Industry Charter for Climate Action. Daher ist uns bewusst, wie wichtig die Veröffentlichung klimabezogener Risiken und Chancen gemäß den Empfehlungen der Task Force for Climate Related Financial Disclosures (TCFD) ist.

Unser langfristiger Unternehmenserfolg steht in Abhängigkeit der sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit unserer Aktivitäten, der Resilienz unserer Beschaffungskette und unserer Fähigkeit, mit den potenziellen Auswirkungen des Klimawandels auf unser Geschäftsmodell und unsere Geschäftsentwicklung umzugehen.

Gemäß den Empfehlungen der TCFD fassen wir unsere Aktivitäten zur Überprüfung der größten klimabezogenen Risiken und Chancen und deren potenzieller Auswirkungen auf unser Geschäft und unsere Strategie zusammen.

GOVERNANCE

Die Verantwortung für das Management aller Risiken und Chancen, einschließlich derer mit Bezug auf den Klimaschutz, liegt bei PUMAs Vorstand. Unserem CEO obliegt die Aufsicht der Konzernstrategie, auch im Bereich Nachhaltigkeit; dazu zählen die in unseren 10FOR25-Nachhaltigkeitszielen aufgestellten Klimaschutzziele. Auf Vorstandsebene werden alle unsere Nachhaltigkeitsthemen, einschließlich Klimaschutz, von unserer Chief Sourcing Officer (CSO) beaufsichtigt und auch die Genehmigung neuer Klimaschutzziele, -strategien und -initiativen fällt in ihren Verantwortungsbereich. Der Bereich Nachhaltigkeit wird von PUMAs CSO verantwortet, da die große Mehrheit der ökologischen Auswirkungen von PUMAs Aktivitäten auf die Herstellung von Produkten zurückzuführen ist, die wir von unabhängigen Drittlieferanten beziehen. Um unseren ökologischen Fußabdruck im Hinblick auf den Klimawandel zu verringern, muss unsere Nachhaltigkeitsstrategie daher über unsere gesamte Beschaffungskette bis in die Fabriken und in die Komponenten reichen. Auch für diese beiden Aktivitäten zeichnet sich unser CSO verantwortlich.

Das Sustainability Committee unseres Aufsichtrates behandelt Nachhaltigkeitsthemen im Aufsichtsrat. Der Vorstand wird vierteljährlich über Nachhaltigkeitsthemen, einschließlich Klimaschutz, informiert. Ein Mal pro Monat bespricht unser CSO sämtliche Fragestellungen zum Klimaschutz und anderen ökologischen Themen mit den Sustainability Leads für Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen und entlang PUMAs Beschaffungskette. Das Executive Sustainability Committee aus PUMAs Funktionsleitern (Global Directors for Retail, Logistic, Legal Affairs usw.) kommt zwei Mal pro Jahr zusammen, um funktionsübergreifende Themen in diesem Bereich, zum Beispiel die Ziele für die Nachhaltigkeits-Boni, zu erörtern. Auf Produktebene wird das Thema Nachhaltigkeit über Cross-Functional Business Unit Calls – monatliche Updates zu PUMAs Strategie für nachhaltigere Produkte und deren Umsetzung – verwaltet. Um unsere Tochtergesellschaften weltweit über Klimaschutz und andere nachhaltigkeitsbezogene Belange zu informieren, organisiert die Nachhaltigkeitsabteilung für das Unternehmen vierteljährliche Videokonferenzen, an denen auch die nominierten Sustainability Leads der einzelnen Tochtergesellschaften teilnehmen.

Bei PUMA erhalten alle Führungskräfte – vom CEO bis zu den Teamleitungen – klar definierte Nachhaltigkeitsziele im Rahmen ihrer jährlichen Performance-Boni. Diese Ziele sind an PUMAs Nachhaltigkeitsstrategie Forever Better ausgerichtet und adressieren den Klimaschutz und alle anderen 10FOR25-Zielbereiche. Zu den Zielen für klimabezogene Boni zählen der Verbrauch von 100% Strom aus erneuerbaren Energien ebenso wie die Reduzierung der Luftfracht um 5% pro Jahr gegenüber dem Vergleichsjahr 2019. Diese Ziele machen jeweils 5% des Gesamtbonus aus, der Anteil der klimabezogenen Ziele beträgt 1,25%.

PUMAs Führungsstruktur im Bereich Nachhaltigkeit ist im Abschnitt „Nachhaltigkeitsorganisation und Führungsstruktur“ erläutet.

STRATEGIE UND RISIKOMANAGEMENT

Wir analysieren klimabezogene Risiken und Chancen seit mehr als zehn Jahren und haben anhand der letzten, 2018 durchgeführten Wesentlichkeitsanalyse den Klimaschutz als wesentliches Risiko für PUMA erfasst, denn er birgt potenziell kurzfristig (0 bis 2 Jahre), mittelfristig (2 bis 5 Jahre) und langfristig (5 bis 10 Jahre) Konsequenzen für PUMAs Geschäftstätigkeit. Klimabezogene Risiken lassen sich in physische Risiken und Übergangsrisiken unterteilen. Zu den physischen Risiken für PUMA zählt neben Wetterextremen wie Überschwemmungen oder Hitzewellen auch der Wassermangel, der die Verfügbarkeit von Rohmaterialien beeinflussen kann. Übergangsrisiken sind solche, die sich auf die Energiewende hin zu einer emissionsarmen Wirtschaft beziehen, beispielweise veränderte Präferenzen der Verbraucher*innen, CO2-Steuern und sonstige Richtlinien und Verordnungen oder steigende Energiepreise.

Identifizierung, Bewertung und Management klimabezogener Risiken unterscheiden sich nicht von anderen Hauptrisiken; der Prozess wird im Abschnitt „Risiko Management“ erläutert. Sämtliche Risiken werden regelmäßig von den Risk Owners, also den Funktionsleitern und Geschäftsleitern der Geschäftsbereiche, überwacht und gemeldet. Sie sind auch für das operative Management identifizierter Risiken verantwortlich. Klimabezogene Risiken in Bezug auf die Produktion entlang PUMAs Beschaffungskette werden beispielsweise vom Team Supply Chain Sustainability verwaltet.

Zur Identifizierung der Auswirkungen potenzieller klimabezogener Risiken wurde 2022 eine Analyse von Risikoszenarien begonnen (s. G.12), die den Empfehlungen der TCFD entspricht und zwei klimabezogene Szenarien berücksichtigt: Zur Auswertung von Übergangsrisiken wurde zunächst das von der IEA entwickelte Szenario Netto-Null-Emissionen bis 2050 (Net Zero Emissions by 2050) geprüft. Hierbei wird die Entwicklung einer emissionsarmen Wirtschaft bei einer Erderwärmung von bis zu 2°C dargestellt. Zudem wurde dieses Szenario für unser am 1,5-Grad-Ziel ausgerichteten SBT herangezogen, das wir Anfang 2023 eingereicht haben. In einem zweiten Schritt wurden die Auswirkungen physischer Risiken anhand des Szenarios SSP2 – RCP4.5 analysiert. Dieses baut auf den Representative Concentration Pathways (RCPs) und Shared Socioeconomic Pathways (SSPs) der IPCC auf und spiegelt die Entwicklung von Treibhausgasemissionen unter den aktuellen behördlichen Vorgaben wider. Nach diesem Szenario steigt die Erderwärmung bis 2100 um ca. 2,7° C (gemäß Climate Action Tracker). Die unterschiedlichen Risikokategorien in G.16 wurden unserer Antwort an CDP entnommen.

G.16 ANALYSE VON RISIKOSZENARIEN ANHAND DER EMPFEHLUNGEN VON TCFD

Klimabezogene Risiken und Chancen wirken sich in vielerlei Hinsicht auf PUMAs Strategie aus. Die Nachfrage nach nachhaltigeren Produkten hat zu mehr recycelten und/oder zertifizierten Materialien in unserem Produktportfolio und unserer Beschaffungspraxis geführt. Entlang unserer Beschaffungskette investieren wir in Lieferanten­programme zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien, um den CO2-Fußabdruck der Produktions­prozesse zu verringern. Wir erforschen und investieren in nachhaltigere Materialalternativen, die zum Beispiel biologisch abbaubar oder recyclingfähig sind. Im Rahmen unseres Circular Lab pilotieren wir zudem mit Innovationspartnern verschiedene Projekte wie Garment-to-Garment-Recycling und einen biologisch abbaubaren Schuh. An allen unseren Standorten reduzieren wir unseren CO2-Fußabdruck durch die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Energien seit 2020 und ersetzen unseren Fuhrpark schrittweise durch emissionsarme bzw. emissionsfreie Fahrzeuge.

Klimabezogene Themen spiegeln sich auch in PUMAs Finanzplanung wider. Finanzierungs­programme, die wir unseren Lieferanten seit 2016 in Abhängigkeit ihrer ESG-Kennzahlen anbieten, wirken sich auf unsere direkten Kosten aus. Durch die Programme haben die Hersteller Zugriff auf externe Geldmittel zu günstigen Konditionen. Zudem ist PUMA durch die Taxonomie-Verordnung der EU verpflichtet, Investitions­ausgaben offenzulegen, die zur Treibhausgas­reduzierung beitragen. Aufgrund unseres Geschäfts­modells (Verkauf von Schuhen und Textilien) sind PUMAs Umsätze derzeit nicht taxonomiefähig. 2022 haben wir Investitionen in emissions­lose Fahrzeuge und Infrastruktur wie Ladestationen identifiziert, die den Taxonomiekriterien entsprechen. Die taxonomiekonformen Investitionen beliefen sich auf insgesamt € 372.460. Weitere Informationen zur Taxonomieverordnung sind im Abschnitt „Berichterstattung nach der Taxonomieverordnung der EU“ zu finden. Das Thema Nachhaltigkeit betrifft auch PUMAs Zugang zu Geldmitteln, denn es gewinnt zunehmend an Bedeutung für die Kapitalvergabe und für Investoren. Für unsere Nachhaltigkeitsaktivitäten erhielten wir im vergangenen Jahr ein AAA-Rating von MSCI und wurden in den FTSE4Good Index aufgenommen. Unsere Teams für Investor Relations und Nachhaltigkeit stehen in engem Dialog zu ESG-Themen mit unseren Anlegern. PUMA hat einen revolvierenden Kredit und einen Schuldschein aufgenommen; beide sind an die Erreichung von fünf unserer 10FOR25-Nachhaltigkeits­ziele gekoppelt. Diese Ziele beziehen sich auf die Nutzung von erneuerbaren Energien (Klima), die Beschaffung von Materialien aus zertifizierten Quellen (Biodiversität), Verringerung des Wasserverbrauchs bei Kernlieferanten (Wasser & Luft), Abschaffung von Plastiktüten aus unseren Läden (Plastik und Meere) sowie gesellschaftliches Engagement (Menschenrechte).

Anhand der Ergebnisse unserer Szenario-Analyse stellen wir sicher, dass geeignete Kontrollen zur Risikominderung vorhanden sind und dass diese das Risikomanagement bei PUMA unterstützen und als Grundlage für zukünftige Geschäftsstrategien dienen. Wir werden die Modellbildung von Szenarien weiterentwickeln, sobald mehr klimabezogene Daten verfügbar sind, und die Klimaschutzrisiken und Chancen für PUMA bei Bedarf anpassen.

KENNZAHLEN UND ZIELE

Wir erfassen und veröffentlichen die Umweltkennzahlen, inklusive Energieverbrauch, CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Abfallmanagement, für PUMAs eigene Standorte und für unsere Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 seit vielen Jahren. Diese Kennzahlen führen wir dann in unserem Nachhaltigkeitsbericht auf, der – extern verifiziert – jährlich veröffentlicht wird.

Die Veröffentlichung von PUMAs klimabezogenen Kennzahlen erfolgt gemäß anerkannter Standards wie dem GHG-Protokoll. Zudem ist die absolute Emissionsreduzierung, der Bezug von Strom aus erneuerbaren Energien und die Herstellung nachhaltigerer Produkte in unseren 10FOR25-Nachhaltigkeitszielen enthalten. Weitere Informationen zu PUMAs Umweltkennzahlen sind im Abschnitt „Umweltkennzahlen“ zu finden.

Dass es uns seit 2020 gelingt, an allen unseren Standorten Strom aus erneuerbaren Quellen zu nutzen, ist einer der Meilensteine unserer Klimaschutzaktivitäten. Für Lieferanten lautet unser Ziel: 25% Strom aus erneuerbaren Energien bis 2025 (2022: 11%). Anfang 2023 haben wir unsere aktualisierten kurzfristigen SBTs bis 2030 beantragt: Reduzierung der absoluten CO2-Emissionen der Stufe 1 und 2 um 90% (marktbasiert*) und der Stufe 3 um 33% gegenüber dem Vergleichsjahr 2017.

  • In Stufe 1 und 2 fallen CO2-Emissionen unserer eigenen Standorte (einschließlich Strom- und Gasverbrauch unserer Stores, Büros, internen Produktion und Vertriebszentren)
  • Stufe 3 bezieht sich auf indirekte CO2-Emissionen aus unserer erweiterten Beschaffungskette und aus dem Transport gefertigter Produkte

Bis Ende 2022 hatten wir die CO2-Emissionen der Stufe 1 und 2 um 86% verringert; diejenigen der Stufe 3 aus bezogenen Waren und Dienstleistungen und aus dem Warentransport lagen um 9% niedriger. Durch den Bezug nachhaltigerer Materialien – bis zu 99,8% Baumwolle, 100% Leder und 70,4% Polyester waren recycelt bzw. aus zertifizierten Quellen, sodass sieben von zehn Produkten nach unserer Definition nachhaltiger waren – konnten wir unsere materialbezogenen CO2-Emissionen um 32% senken.

Im Rahmen unseres Engagements für die Fashion Industry Charter for Climate Action und gemäß unserem Leitfaden für Umweltthemen haben wir unsere Bestrebungen hinsichtlich eines Netto-Null-Ziels bis 2050 kommuniziert. Wir wissen um die Bedeutung von Zusammenarbeit und Fokus, um unsere Klimaschutzziele zu erreichen. Die Verbesserung der Marktbedingungen für die Beschaffung sauberer Energie, zum Beispiel der Anteil an Anlagen für Strom aus erneuerbaren Energien in vielen Ländern, die Kostensenkung und die Verfügbarkeit von Stromabnahmeverträgen werden zur schnelleren Entkarbonisierung in höherem Umfang beitragen. Wir sind der Überzeugung, dass wir an der Entwicklung der erforderlichen Richtlinien und Verordnungen mitwirken können, und haben uns bereits mit Partnern, Lieferanten und weiteren Organisationen wie dem UN Global Compact, der UN Fashion Industry Charter for Climate Action, dem Fashion Pact und der Stiftung Klimawirtschaft zusammengeschlossen, um diese Ziele zu erreichen. Zudem ist PUMA Mitunterzeichner eines Ersuchens an die Regierung Kambodschas um Unterstützung beim Ausbau erneuerbarer Energien im Land.

*Die marktbasierte Methode spiegelt Emissionen aus dem Stromverbrauch wider, für die sich ein Unternehmen bewusst entschieden hat. Sie leitet Emissionsfaktoren aus vertraglichen Instrumenten ab, zu denen jede Art von Vertrag zwischen zwei Parteien über den Verkauf und den Kauf von Energie gehört, verbunden mit Zertifikaten über die Energieerzeugung oder für nicht verbundene Zertifikatsansprüche.

EMISSIONEN DER STUFE 1

Unsere eigenen direkten CO2-Emissionen (Stufe 1) entstehen hauptsächlich durch unseren Fuhrpark, unser Flugzeug und aus der Gebäudebeheizung.

Die Emissionen unseres Fuhrparks verringern wir durch die schrittweise Einführung emissionsloser Fahrzeuge in Ländern, deren Infrastruktur für Ladestationen dies zulässt.

Ab 2023 werden ausschließlich Elektrofahrzeuge in PUMAs Fuhrpark in Deutschland, Österreich und der Schweiz, einschließlich an unserer Unternehmenszentrale – insgesamt 232 Fahrzeuge – aufgenommen.

Ende 2022 wurden 191 der 719 Fahrzeuge entweder elektrisch oder über Brennstoffzellen betrieben.

Auch die Infrastruktur für Ladestationen an unserer Unternehmenszentrale und ausgewählten Büros haben wir ausgebaut und verfügen nun, inklusive zwölf öffentlicher, über mehr als 50 Ladestationen außerhalb unserer Headquarter Stores, die Mitarbeiter*innen, Geschäftspartnern und Kund*innen kostenlos zur Verfügung stehen.

Die Beheizung von 10% unserer Gebäude weltweit erfolgt mit Erdgas; hier wollen wir in den kommenden Jahren zu Biogas bzw. anderen erneuerbaren Alternativen wechseln. Zahlreiche PUMA-Gebäude weltweit werden schon heute mit (grünem) Strom beheizt.

Insgesamt konnten wir unsere Stufe-1-Emissionen zwischen 2017 und 2022 um 19% senken und planen eine weitere Reduzierung bis 2025.

EMISSIONEN DER STUFE 2:

PUMAs indirekte CO2-Emissionen (Stufe 2) entstehen aus dem Strom für unsere Büros, Stores und Lager und das Laden unserer Elektrofahrzeuge sowie aus der Wärmeenergie für Fernwärme.

Bereits 2020 haben wir in allen unseren Büros, Stores und Lagern Strom aus erneuerbaren Energien bzw. mit Grünstrom-Herkunftsnachweisen eingeführt und dadurch unsere Stufe-2-Emissionen (marktbasiert) erheblich reduziert. Auch die Schließung unserer Stores in Russland, deren Beheizung größtenteils mit Fernwärme erfolgte, hat zu einer Verringerung der Emissionen der Stufe 2 beigetragen. An unserer Unternehmenszentrale – wo mehr Fernwärme genutzt wird als an allen anderen PUMA-Standorten – entsteht die Fernwärme bei der Stromerzeugung und durch über 50% Biogas. Zusammengenommen konnten wir unsere marktbasierten Emissionen der Stufe 2 im Vergleich zu 2017 um 98% reduzieren.

Zu den weiteren Maßnahmen zur Reduzierung unserer CO2-Emissionen zählen die Verwendung energieeffizienter Wärmepumpen an unserer Unternehmenszentrale und die regelmäßigen Energieeffizienz-Kontrollen in unseren Stores ebenso wie die kostenlosen Fahrscheine für den öffentlichen Nahverkehr für unsere Mitarbeiter*innen, die Dienstfahrräder zum Mieten, der fleischlose Montag in den Kantinen und die Baumpflanzungen im Rahmen unseres gemeinnützigen Engagements.

T.15 CO2e-EMISSIONEN VON PUMA, STUFE 1 UND 2

CO2e-Emissionen1-4 (absolute Zahlen) 2022 2021 2020 2019 2018 2017 Abweichung (in %) 2021/2022 Abweichung (in %) 2017/2022
Stufe 1 – direkte CO2e-Emissionen aus dem Einsatz fossiler Brennstoffe 6.206 4.456 4.179 6.326 6.918 7.678 39% -19%
Fuhrpark 2.264 2.008 1.985 3.618 4.073 4.134 13% -45%
Heizung 1.536 2.039 2.194 2.708 2.845 3.545 -25% -57%
Flugzeug* 2.405 410 689 2.359 1.156 487% -
Stufe 2 – indirekte CO2e - Emissionen (standortbasiert**) 35.528 32.545 29.839 40.986 43.366 40.029 9% -11%
Stufe 2 – indirekte CO2e - Emissionen (marktbasiert***) 643 1.458 1.078 11.533 22.128 40.029 -56% -98%
Elektrizität (standortbasiert) 34.885 31.087 28.761 39.282 42.145 38.914 12% -10%
Elektrizität (marktbasiert) 0 0 0 9.828 20.907 38.914 - -100%
Fernwärme 643 1.458 1.078 1.705 1.221 1.115 -56% -42%
Gesamt Stufe 1 und 2 (standortbasiert) 41.734 37.001 34.018 47.312 50.284 47.707 13% -13%
Gesamt Stufe 1 und 2 (marktbasiert) 6.849 5.914 5.257 17.858 29.046 47.707 16% -86%
Stufe 1 und 2 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) (standortbasiert) 4,9 5,4 6,5 8,6 10,8 11,5 -9% -57%
Stufe 1 und 2 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) (marktbasiert) 0,8 0,8 1,0 3,2 6,2 11,5 -7% -93%
*
2022 wurde die Kategorie der vorgelagerten Anlagegüter neu strukturiert. Zuvor beinhaltete diese Kategorie die Emissionen des PUMA Flugzeugs und die Well-to-Tank Emissionen der PUMA Fahrzeuge. In Übereinstimmung mit dem GHG-Protokoll sind die Emissionen des PUMA Flugzeugs nun in Stufe 1 zu finden, während die Well-to-Tank Emissionen der PUMA Fahrzeuge zu den brennstoff- und energiebezogenen Aktivitäten zugeordnet wurden. Stattdessen beinhalten die vorgelagerten Anlagegüter nun die Emissionen der Warenlager, die von einem externen Dienstleister im Auftrags PUMAs betrieben werden.
**
Die ortsbasierte Methode spiegelt die durschnittlichen Emissionen des Netzes, aus dem die Energie gespeist wird, wieder
***
Die marktbasierte Methode spiegelt Emissionen aus dem Stromverbrauch wider, für die sich ein Unternehmen bewusst entschieden hat. Sie leitet Emissionsfaktoren aus vertraglichen Instrumenten ab, zu denen jede Art von Vertrag zwischen zwei Parteien über den Verkauf und den Kauf von Energie gehört, verbunden mit Zertifikaten über die Energieerzeugung oder für nicht verbundene Zertifikatsansprüche.
1.
PUMAs CO2-Emissionen gemäß dem International Accounting Standard des GHG-Protokolls. Flüchtige Emissionen (z.B. Emissionen durch Leckagen) sind nicht in Stufe 1 enthalten.
2.
Methodologische Veränderungen über die letzten drei Jahre beeinflussen die Ergebnisse. 2020 wurden aktualisierte Emissionsfaktoren angewandt und die vollumfängliche Ausrichtung am GHG-Protokoll hat zu Veränderungen der konsolidierten Struktur geführt.
3.
Die Konsolidierung erfolgt gemäß dem Betriebssteuerungsansatz, inklusive PUMAs eigener oder von PUMA betriebener Büros, Lager, Geschäfte und Produktionsstätten (Argentinien).
4.
PUMA wendet Emissionsfaktoren international anerkannter Quellen wie der Internationalen Energieagentur (IEA) (2019) und die Konversionsfaktoren der DEFRA (2020) an.
G.17 VEREINBARTE EMISSIONSZIELE (STUFE 1 UND 2*) (IN TONNEN CO2e) 2022

* Inklusive Grünstrom-Herkunftsnachweise

EMISSIONEN DER STUFE 3:

T.16 PUMA’S SCOPE 3 CO2e EMISSIONS FROM SELECTED VALUE CHAIN ACTIVITIES

CO2e-Emissionen1-6 (absolute Zahlen) 2022 2021 2020 2019 2018 2017 Abweichung (in %) 2021/2022 Abweichung (in %) 2017/2022
Stufe 3 – indirekte CO2e- Emissionen aus PUMAs Wertschöpfungskette 1.430.690 1.355.633 1.486.324 1.762.087 1.586.229 1.502.162 6% -5%
Bezogene Waren und Dienstleistungen 1.278.758 1.242.468 1.389.335 1.631.904 1.484.935 1.409.265 3% -9%
Brennstoff- und energiebezogene Aktivitäten* 4.220 3.700 3.463 3.712 5.569 7.433 14% -43%
Vorgelagerte Transporte und Distribution 127.474 106.983 91.775 107.744 80.143 71.070 19% 79%
Einkommend 99.724 85.622 67.842 98.386 74.182 64.076 16% 56%
Ausgehend** 27.750 21.361 23.933 9.358 5.961 6.994 30% 297%
Geschäftsreisen (Bahn und Flug) 9.439 2.482 1.751 18.727 15.582 14.394 280% -34%
Vorgelagerte Leasing-Anlagegüter* 10.799 - -
Gesamt Stufe 1-3 (marktbasiert) 1.437.539 1.361.547 1.491.581 1.779.946 1.615.275 1.549.869 6% -7%
Jahresumsatz PUMA (in Millionen €) 8.465 6.805 5.234 5.502 4.648 4.136 24% 105%
Gesamt Stufe 1-3 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) (marktbasiert) 169,8 200,1 285,0 323,5 347,5 374,7 -15% -55%
Gesamt Stufe 3 relativ zum Umsatz (in Tonnen CO2e pro Million € Umsatz) 169,0 199,2 284,0 320,3 241,3 363,2 -15% -53%
*
2022 wurde die Kategorie der vorgelagerten Anlagegüter neu strukturiert. Zuvor beinhaltete diese Kategorie die Emissionen des PUMA Flugzeugs und die Well-to-Tank Emissionen der PUMA Fahrzeuge. In Übereinstimmung mit dem GHG-Protokoll sind die Emissionen des PUMA Flugzeugs nun in Stufe 1 zu finden, während die Well-to-Tank Emissionen der PUMA Fahrzeuge zu den brennstoff- und energiebezogenen Aktivitäten zugeordnet wurden. Stattdessen beinhalten die vorgelagerten Anlagegüter nun die Emissionen der Warenlager, die von einem externen Dienstleister im Auftrags PUMAs betrieben werden.
**
2020 wurden vorgelagerte Ausgangswerte angepasst, um das E-Commerce-Geschäft ohne B2B-Express-Volumina voll widerzuspiegeln.
1.
PUMAs CO2-Emissionen gemäß dem International Accounting Standard des GHG-Protokolls. Flüchtige Emissionen (z.B. Emissionen durch Leckagen) sind nicht in Stufe 1 enthalten.
2.
Methodologische Veränderungen über die letzten drei Jahre beeinflussen die Ergebnisse. 2020 wurden aktualisierte Emissionsfaktoren angewandt und die vollumfängliche Ausrichtung am GHG-Protokoll hat zu Veränderungen der konsolidierten Struktur geführt.
3.
Die Konsolidierung erfolgt gemäß dem Betriebssteuerungsansatz, inklusive PUMAs eigener oder von PUMA betriebener Büros, Lager, Geschäfte und Produktionsstätten (Argentinien).
4.
Die ausgelagerte Produktion der Ebene 1 wird mit den Emissionen der Stufe 3 unter erworbene Waren und Dienstleistungen ausgewiesen (CO2-Emissionen aller drei Produktbereiche (Accessoires, Textilien und Schuhe)).
5.
PUMA wendet Emissionsfaktoren international anerkannter Quellen wie der Internationalen Energieagentur (IEA) (2019) und die Konversionsfaktoren der DEFRA (2020) an.
6.
Für den Seefrachttransport setzt PUMA die Empfehlungen und die neue Methodologie der Clean Cargo Working Group um, die für alle Brennstoffe von der Nutzung von CO2 aus Tank-to-Wheel (TTW) zu CO2-äquivalenten Emissionsfaktoren aus Wheel-to-Wheel (WTW) übergegangen ist.

EMISSIONEN AUS BEZOGENEN WAREN UND DIENSTLEISTUNGEN

Wir sind entschlossen, die Entstehung von CO2-Emissionen, Wasserverbrauch, Abfall und Luftverschmutzung durch unsere Büros und entlang unserer Beschaffungskette zu verringern und wollen nachhaltigere Alternativen für unsere Hauptmaterialien wie Baumwolle, Polyester, Leder und Kartonagen einsetzen.

Unser Ziel ist es, die vollumfängliche Einhaltung der Umweltvorgaben durch unsere Lieferanten und die Reduzierung negativer Auswirkungen auf die Umwelt sicherzustellen, um letztlich eine positive Ökobilanz zu erzielen. Unsere Kernlieferanten sind angehalten, das Facility Environmental Module (FEM) der SAC zu nutzen.

In Bezug auf den Klimaschutz enthält PUMAs Aktionsplan 10FOR25 u. a. folgende Maßnahmen:

  • die Zusammenarbeit mit Branchenpartnern im Bereich Klimaschutz im Rahmen der Fashion Industry Charter for Climate Action und des Fashion Pact,
  • die Teilnahme an branchenweiten Energieeffizienzprogrammen für Lieferanten in unseren fünf wichtigsten Beschaffungsmärkten,
  • die Teilnahme an branchenweiten Programmen für erneuerbare Energien in unseren fünf wichtigsten Beschaffungsmärkten,
  • der Austausch aller kohlebetriebenen Heizungskessel bei unseren Kernlieferanten und
  • die schrittweise Einführung von recyceltem Polyester und anderen weniger CO2-intensiven Materialien.

Um die Emissionen aus der Herstellung von PUMA-Produkten zu verringern, haben wir verschiedene Programme mit unseren Lieferanten umgesetzt. Schwerpunkte waren unter anderem Energieeffizienz, Photovoltaikanlagen auf dem Fabrikgelände und die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien.

Schulungen und Programm für unsere Lieferanten

2021 haben wir uns mit anderen Marken und großen Lieferanten im Rahmen der Fashion Industry Charter for Climate Action der Vereinten Nationen zusammengeschlossen, um in Partnerschaft mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein Standardschulungsprogramm zum Klimaschutz für Textil- und Schuhhersteller in Asien zu erstellen. Das Onlineprogramm bietet Grundlagenwissen zu globalen Dekarbonisierungsmaßnahmen, zur CO2- Emissionsbuchhaltung, zu Methoden der Zielsetzung im Bereich Klimaschutz sowie zu Lösungen zur Emissionsreduzierung und zum Erreichen dieser Ziele. Neben Englisch steht die kostenlose selbstgesteuerte Schulung auch in lokalen Sprachen wie Khmer, Mandarin, Bengali und Vietnamesisch zur Verfügung. Unsere Lieferanten sind zur Teilnahme angehalten.

Über die Online-Schulung erhalten die Lieferanten einen Einblick in

  • globale Dekarbonisierungsmaßnahmen,
  • die Bilanzierung von Treibhausgasemissionen und
  • die Nutzung verfügbarer Energielösungen zur Emissionsreduzierung.

Im vergangenen Jahr haben 242 Teilnehmer*innen von 186 Lieferanten den Kurs absolviert; 98% haben die Abschlussprüfung bestanden und wurden von der GIZ mit einem Zertifikat gewürdigt. Die Durchschnittsnote lag bei 75,7%. Des Weiteren haben wir 568 Teilnehmer*innen von 18 Kernlieferanten in Vietnam für die Teilnahme an einem von Tutor*innen gestützten Schulungsprogramm der GIZ in Zusammenarbeit mit der VF Corporation und New Balance nominiert. 98% erhielten ein Zertifikat und erzielten in der Abschlussprüfung im Durchschnitt 85%.

Zudem haben wir regional individualisierte Klimaschutzschulungen zum Einkauf von Solaranlagen für Fabrikdächer und von I-RECs sowie zum Kohleausstieg angeboten. Insgesamt nahmen 417 Personen aus 243 Fabriken teil. Neben diesen Schulungen haben auch die GIZ-Trainings zum Klimaschutz, die von unseren Lieferanten durchgeführt wurden, dazu beigetragen, dass vermehrt Solaranlagen installiert, Grünstrom-Herkunftsnachweise bezogen, Machbarkeitsstudien in Zusammenhang mit kohlebetriebenen Heizkesseln durchgeführt und der Kohleausstieg initiiert wurden. Zudem beteiligten sich mehr Kernlieferanten an Projekten für sauberere Produktion und erneuerbare Energien. Der Fortschritt in diesen Bereichen ist im vorliegenden Bericht erläutert.

T.17 LIEFERANTENSCHULUNGEN

Schulungsthemen Land Anbieter Anzahl Fabriken Anzahl Teilnehmer*innen
Einkauf von Solaranlagen für Fabrikdächer und Reduzierung der damit verbundenen Vertragsrisiken Vietnam Act Renewable 20 46
Einkauf von Solaranlagen für Fabrikdächer und rechtliche Rahmenbedingungen Kambodscha/
Bangladesch/
Indonesien
Act Renewable 34 64
Einkauf erneuerbarer Energien China/Taiwan Accenture & Envision Energy 59 92
Renewable Energy Pathway China/Taiwan Reset Carbon 67 117
Kohleausstieg und Einführung von Biomasse Vietnam Act Renewable 5 10
Virtueller Workshop zu I-REC Vietnam/Kambodscha Monsoon Carbon 58 88

Um alle Mitarbeiter*innen zu sensibilisieren, entwickeln wir derzeit ein E-Learning zu den Grundlagen des Klimaschutzes, das in der ersten Jahreshälfte 2023 eingeführt werden soll.

2022 haben wir auch die Projekte für sauberere Produktion und erneuerbare Energien auf unsere Kernlieferanten der Ebene 1 und auf Lieferanten der Ebene 2 erweitert.

Das Clean by Design (CbD) Program fand erstmals in Indonesien statt und kam in Vietnam und China/Taiwan in die zweite Phase.

Die Empfehlungen des PaCT-Programms in Bangladesch wurden weiterhin von unseren Lieferanten umgesetzt.

Acht Fabriken der Ebene 1 und drei der Ebene 2 nahmen am Clean by Design Project in Indonesien, Vietnam, China/Taiwan und zwölf Fabriken der Ebene 1 und 15 der Ebene 2 an diversen Projekten für Solaranlagen auf dem Dach teil.

Die nachfolgenden Kennzahlen stehen für die jährlichen Einsparungen durch abgeschlossene bzw. laufende Projekte zwischen 2019 und Ende 2022:

  • Reduzierung der CO2-Emissionen: 85.931 Tonnen jährlich
  • Erneuerbare Energien: 186 MW (inklusive externe Windkraftanlagen) neu 2021 und 2022
  • Wassereinsparungen: 2.327.067 m3 jährlich
  • Energieeinsparungen: 164.483 MWh jährlich
T.18 HERSTELLERPROGRAMME ZUM KLIMASCHUTZ

Programme für sauberere Produktion

Land Programm/Partner Umfang Anzahl Fabriken Anteil am Beschaffungsvolumen (global)
China/Taiwan Clean-by-Design(CbD)/aii Effizienter Energie- und Wasserverbrauch Ebene 1: 1
Ebene 2: 11
2022
Ebene 1: 67 %
Ebene 2: 59 %

Aufnahme 2023
Ebene 1: 74 %
Ebene 2: 75 %
Low Carbon Manufacturing Program (LCMP)/WWF Effizienter Energie- und Wasserverbrauch Ebene 1: 9
Bangladesch Partnership for Cleaner Textile (PaCT)/IFC Effizienter Energie- und Wasserverbrauch Ebene 1: 7
Ebene 2: 4
Vietnam Clean-by-Design(CbD)/aii, FABRIC/GIZ Effizienter Energie- und Wasserverbrauch, Kohleausstieg Ebene 1: 8
Ebene 2: 3
MSMA Effizienter Energie- und Wasserverbrauch Ebene 1: 2
Ebene 2: 2
Greening Textile Program Effizienter Energie- und Wasserverbrauch Ebene 2: 2
Indonesien Clean-by-Design(CbD)/aii Effizienter Energie- und Wasserverbrauch Ebene 1: 3
Mexiko Sustainable Energy for All Effizienter Energieverbrauch Ebene 1: 2*
Gesamt Ebene 1: 30
Ebene 2: 24
*
Nicht-Kernfabriken



Programme für erneuerbare Energien

Land Programm/Partner Umfang Anzahl Fabriken Anteil am Beschaffungsvolumen (global)
Vietnam Project Development Program (PDP)/GIZ Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 5
Ebene 2: 2
2022
Ebene 1: 62 %
Ebene 2: 59 %

Aufnahme 2023
Ebene 1: 76 %
Ebene 2: 75 %
Eigeninitiative der Fabriken Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 5
Ebene 2: 8
Eigeninitiative der Fabriken Pilotprojekt IRIREC/DPPA Ebene 1: 4
Ebene 2: 3
China/Taiwan Eigeninitiative der Fabriken Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 7
Ebene 2: 14
externe Windkraftanlage, DPPA, I-REC Ebene 1: 3
Ebene 2: 9
Bangladesch Partnership for Cleaner Textile (PaCT)/IFC Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 2
Ebene 2: 3
Eigeninitiative der Fabriken Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 3
Ebene 2: 2
Project Development Program (PDP)/GIZ Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 4
Indonesien Clean-by-Design(CbD)/aii Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 3
Pakistan Project Development Program (PDP)/GIZ Solaranlagen auf dem Dach Ebene 1: 2
Gesamt Ebene 1: 38
Ebene 2: 42

 

Eliminierung kohlebetriebener Heizungskessel

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, bis 2025 alle kohlebetriebenen Heizungskessel entlang unserer Beschaffungskette, insbesondere bei Kernlieferanten der Ebene 1 und 2, zu ersetzen. Im Rahmen der Überprüfungen bei unseren Kernlieferanten im vergangenen Jahr haben wir 21 Fabriken mit kohlebetriebenen Heizungskesseln erfasst.

G.19 STATUS ZUR ELIMINIERUNG KOHLEBETRIEBENER HEIZUNGSKESSEL

Von diesen 21 haben 15 Fabriken bereits eine Machbarkeitsstudie in Bezug auf geeignete Alternativen durchgeführt, bei vier Fabriken läuft die Studie noch und 13 haben den Kohleausstieg begonnen.

Seit vergangenem Jahr ist PUMA auch Mitglied der Coal Phase Out Action Group der Fashion Industry Charter for Climate Action der Vereinten Nationen, um gemeinsam mit anderen Marken den Kohleausstieg entlang unserer Beschaffungskette voranzutreiben. Das Thema kohlebetriebene Heizungskessel ist seit Juli 2022 Bestandteil unserer Checkliste, um zu gewährleisten, dass diese Fabriken nicht in unseren Lieferantenstamm aufgenommen werden.

2023 wollen wir die sechs Lieferanten unterstützen, bei denen die Machbarkeitsstudie noch nicht abgeschlossen ist, ebenso wie die acht Fabriken, die den Wechsel noch nicht begonnen haben. Zudem planen wir Kontrollen der Fabriken, die den Kohleausstieg bereits in Angriff genommen haben.

Klimaschutzziele unserer Lieferanten

Wissenschaftsbasierte Ziele sind ehrgeizig und schwer zu erreichen. Nur große Zulieferer, die über die nötigen Kapazitäten und das Engagement des Top-Managements verfügen, werden in der Lage sein, diese Ziele zu erreichen. Diese Lieferanten werden durch eine Bereitschaftsuntersuchung, eine Klima-Investitionsstudie und das langfristige Geschäftspotenzial in Abstimmung mit den Beschaffungsleitern ermittelt. Für die übrigen Zulieferer werden wir ein vereinfachtes Zielsetzungssystem einführen und daher ein internes Instrument für diese Zulieferer entwickeln.

2021 haben wir zudem zwei Trainingsmodule zur Zielsetzung im Bereich Klimaschutz für unsere Kernlieferanten entwickelt. Sie richten sich jeweils an diejenigen, die noch ein wissenschaftsbasiertes Ziel (Science-Based Target, SBT) bzw. ein Klimaziel mit Hilfe eines vereinfachten, intern entwickelten Instruments aufstellen müssen. Zur Identifizierung der beiden Gruppen haben wir unsere Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 über eine Umfrage anhand der folgenden Kriterien nach ihrer jeweiligen Bereitschaft gegliedert:

  • Der Lieferant arbeitet mit anderen Marken zusammen, die PUMA gegenüber ähnlichen Verpflichtungen in Sachen Klimaschutz eingegangen sind.
  • Der Lieferant hat bereits ehrgeizige Klimaziele* (jedoch noch kein SBT) aufgestellt.
  • Der Lieferant nimmt an einem Programm für saubere Produktion teil bzw. hat an einem solchen teilgenommen.

Aufbauend auf unseren Bemühungen im Jahr 2021, ein SBT für unsere Hauptlieferanten festzulegen, haben wir eine Umfrage zu Klimaschutzinvestitionen unter unseren 20 größten Lieferanten durchgeführt und in Absprache mit unseren Einkaufsexpert*innen ihr Geschäftspotenzial auf lange Sicht bewertet.

Wir haben 20 Lieferantengruppen identifiziert, die gemeinsam 40% bis 50% unseres Geschäftsvolumens ausmachen und für die wir in Q1 2023 ein Kick-off-Meeting für den SBT-Prozess veranstalten werden. Wir werden sie über die einzelnen Schritte informieren, Fragen beantworten und auf ihre Bedenken eingehen. Einige Lieferanten, die den SBT-Prozess bereits begonnen haben, werden über ihre Erfahrungen berichten.

An dem Kick-off-Meeting werden neben den Vorständen und Nachhaltigkeitsverantwortlichen der Lieferanten auch PUMAs Einkaufsexpert*innen und Nachhaltigkeitsteam teilnehmen.

*Ehrgeizige Ziele sind solche, die mit Klimaszenario des Pariser Abkommens (1,5 °C) übereinstimmen.

FALLSTUDIEN

2021 hat die Shenzhou Group SBTs für die Reduzierung von CO2-Emissionen der Stufe 1 und 2 gemäß den SBTi Criteria 4.2 erarbeitet. Im Juni 2022 nahm die Fabrik Worldon des Konzerns in Vietnam daraufhin das Projekt für Solaranlagen auf dem Dach auf. Im Oktober konnten die Anlagen dann mit voller Auslegungskapazität von 8 MWp in Betrieb genommen werden. Die Projektdurchführung erfolgte im Modul OPEX, d. h. die Investition wurde von einem Dienstleister getätigt. Worldon nutzt den Grünstrom aus der Solaranlage, der 30% des Strombedarfs der Fabrik ausmacht, für die Produktion und spart dadurch jährlich 9.649 Tonnen CO2e.

Die taiwanesische Kuan Yin Dyeing & Finishing Plant von Far Eastern New Century (FENC) hat herkömmliche Färbemaschinen durch 19 Färbemaschinen mit kurzem Flottenverhältnis sowie einen hocheffizienten Heizkessel ersetzt. Trotz Rückgangs des Jahresproduktionsvolumens um 2,1% und einem 15%igen Preisanstieg für Netzstrom seit Mitte 2022 ist dem Unternehmen eine absolute Reduzierung der CO2-Emissionen um 10%, also ca. 1.800 Tonnen CO2e, und der Treibhausgasintensität um 29% gegenüber 2021 gelungen. Die Energiekosten stiegen insgesamt um nur 4,9%. Neben Emissionsreduzierung und Kostenkontrolle hat Kuan Yin Dyeing & Finishing den Wasserverbrauch im Vorjahresvergleich um 11,5% gesenkt, also in absoluten Zahlen um beeindruckende 54.000 m3 Frischwasser. Dadurch wurde auch die Menge an Abwasser und an Klärschlamm aus den Abwasseraufbereitungsanlagen verringert und die Färberei produziert somit 8% – ca. 84 Tonnen – weniger Feststoffabfall pro Jahr.

Unsere Stofflieferanten haben den Nutzen von Kühlwasser erkannt: Aufgrund seiner Temperatur von 50° C bis 70° C und der guten Qualität kann es zum Färben und Waschen genutzt werden. Ein Lieferant in Vietnam spart über die Initiative 6.200 GJ/Jahr ein, da weniger Energie für die Wassererwärmung für den Färbeprozess anfällt. Zudem werden jährlich 3.800 m3 Frischwasser und insgesamt USD US$ 19.000 eingespart.

Die Reduzierung unserer Stufe-3-Emissionen auf Fabrikebene geht einher mit dem Kauf nachhaltigerer (CO2-ärmerer) Rohmaterialien. 2022 kamen 70,4% nachhaltigerer Polyester zum Einsatz (48% davon recycelt), 99,8% nachhaltigere Baumwolle (hauptsächlich von der Better Cotton Initiative (BCI)) sowie 100% Leder aus Gerbereien mit Medaillenbewertung der Leather Working Group (LWG). 99,4% unserer Papier- und Kartonagenverpackungen waren recycelt bzw. FSC-zertifiziert. Unser Ziel bis 2025: 75% recycelter Polyester und 100% recyceltes und/oder zertifiziertes Papier und Kartonagen.

CO2-Fußabdruck und Energievebrauch

Auch 2022 haben wir die Stufe-3-Emissionen unserer indirekten Geschäftsaktivitäten, hauptsächlich entlang unserer Beschaffungskette, gemäß dem Greenhouse Gas Protocol der Lifecycle-Expert*innen von Sphera gemessen.

Wie bereits im Vorjahr haben wir Sphera mit der umfassenden Prüfung der Emissionen entlang unserer Beschaffungskette über die Produktion der Ebene 1 hinaus anhand der Emissionsfaktoren der eigenen LCA-Datenbank GaBi beauftragt; dazu zählten die Stoff- und Komponentenlieferanten der Ebene 2 ebenso wie Schätzungen für unsere Lieferanten der Ebene 3 und für die Materialproduktion.

T.19 PUMAS CO2e-EMISSIONEN DER STUFE 3, KATEGORIE 1, VON AUSGEWÄHLTEN AKTIVITÄTEN ENTLANG DER WERTSCHÖPFUNGSKETTE

Stufe-3-Emissionen (Kategorie-1) 2017 (Vergleichsjahr) 2021 2022 Abweichung (in %)
2017/2021
Absolute CO2-Emissionen (in Tonnen CO2 eq) 1.409.265 1.242.468 1.278.758 -9%

Anmerkung:
Die Schätzung der Stufe 3, Kategorie 1, umfasst CO2-Emissionen in Verbindung mit Produkten und Dienstleistungen, die wir von unseren Lieferanten bezogen haben, in Zusammenhang mit PUMA-Produkten und den jeweiligen Verpackungen. Nicht dazu zählen Emissionen in Verbindung mit anderen Produkten und Dienstleistungen, die von PUMAs Büros, Stores und Lagern bezogen wurden.

 

Zwischen 2017 und 2022 ist eine Reduzierung unserer absoluten Stufe-3-Emissionen aus der Kategorie Bezogene Waren und Dienstleistungen um 9% zu erkennen, während der Materialverbrauchs um insgesamt 27% gestiegen ist. Aufgrund der höheren Energieeffizienz, der Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen in den Fabriken und des Einsatzes nachhaltigerer Materialien ist unser CO2-Ausstoß gesunken, während PUMAs Geschäft seit 2017 um 105% gewachsen ist. Auch die Initiativen, die in den Fabriken Ende 2022 umgesetzt wurden, zum Beispiel die Teilnahme an Projekten für sauberere Produktion oder die Installation von Solarpaneelen auf den Dächern werden sich in den kommenden Jahren auszahlen. Emissionen der Stufe 3, Kategorie 1, entstehen hauptsächlich im Bereich der Rohmaterialien und durch die Energie, die unsere Kernlieferanten der Ebene 1, 2 und 3 (Produktion von Rohmaterialien) bei der Herstellung gefertigter Materialien und Komponenten sowie gefertigter Produkte verbrauchen.

G.20 CO2-EMISSIONEN NACH QUELLEN

Verbrauch von Energie aus erneuerbaren Quellen entlang PUMAs Beschaffungskette*
Der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien, den unsere Lieferanten der Ebene 1 und 2 beziehen, stieg zwischen 2017 und 2022 von 0,35% auf 16,2%, also um 4.569%. Bei unseren Lieferanten der Ebene 1 stieg der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien in dem Zeitraum von 0,18% auf 4,9%, bei unseren Lieferanten der Ebene 2 von 0,74% auf bemerkenswerte 43,2%, inklusive I-RECs.

T.20 ANTEIL DES STROMS AUS ERNEUERBAREN ENERGIEN IM VERGLEICH ZUM NETZSTROM

Stufe-3-Emissionen (Kategorie-1) 2017 (Vergleichsjahr) 2021 2022 Abweichung (in %) 2021/2022 Abweichung (in %) 2017/2022
Strom aus erneuerbaren Energien gesamt (kWh) 817.644 14.494.042 64.624.534 346% 7.804%
Netzstrom gesamt (kWh) 234.323.351 324.910.084 333.408.508 3% 42%
Anteil Strom aus erneuerbaren Energien 0,35% 4,3% 16,2% 280% 4.569%
Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 1 (kWh) 298.283 11.149.103 13.695.766 23% 4.492%
Netzstrom bei Kernlieferanten der Ebene 1 (kWh) 164.904.224 218.804.548 266.321.305 22% 62%
Anteil Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 1 0,18% 4,8% 4,9% 1% 2.609%
Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 2 (kWh) 519.361 3.344.939 50.928.768 1.423% 9.706%
Netzstrom bei Kernlieferanten der Ebene 2 (kWh) 69.419.127 106.105.536 67.087.203 -37% -3%
Anteil Strom aus erneuerbaren Energien bei Kernlieferanten der Ebene 2 0,74% 3,1% 43,2% 1.312% 5.711%

Anmerkung:
Der für den Eigenbedarf produzierte Strom aus fossilen Brennstoffen wie Erdgas, Diesel usw. ist nicht in der Gesamtmenge enthalten. Der Strom aus erneuerbaren Energien umfasst Grünstrom-Herkunftsnachweise (I-RECs), die unsere Kernlieferanten für Leder, Polyurethan und Textilien 2021 bezogen haben, berücksichtigt aber nicht den Strom aus erneuerbaren Energien, den unsere Kernlieferanten der Ebene 2 (z. B. Verpackung und Etikettierung, Zutaten, Sohlen und Strickobermaterial für Schuhe) bezogen haben.

CO2-Fußabdruck entlang der Beschaffungskette**
Im Detail zeigt sich entlang unserer Beschaffungskette eine Steigerung der absoluten CO2-Emissionen von Lieferanten der Ebene 1 und 2 um 23%.

2022 nahmen die absoluten CO2-Emissionen unserer Lieferanten der Ebene 3 um 21% zu, was hauptsächlich auf den vermehrten Baumwolle- und Polyesterverbrauch zurückzuführen ist. Der Verbrauch beider Materialien stieg im vergangenen Jahr um 16% gegenüber 2017.

Zudem wollen wir unsere Programme für sauberere Produktion und erneuerbare Energie auf andere Lieferanten der Ebene 1 und 2 ausweiten und sie auch bei einigen Spinnereien (Ebene 3) einführen.

*
z. B. bei Herstellern, in der Verarbeitung und in der Faserproduktion
**
z. B. bei Herstellern, in der Verarbeitung und in der Textilproduktion
T.21 CO2-EMISSIONEN UNSERER LIEFERANTEN

2017 (Vergleichsjahr) 2021 2022 Abweichung (in %) 2021/2022 Abweichung (in %) 2017/2022
Absolute CO2-Emissionen unserer Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 (in Tonnen CO2 eq) 345.361 358.508 423.762 18% 23%
Ebene 3 Lieferanten (in Tonnen CO2 eq) 252.251 284.215 305.869 8% 21%

Anmerkung:
Die Schätzung der Emissionen der Ebene 1 und 2 basiert auf dem Stromverbrauch unserer Kernlieferanten der Ebene 1 und 2; die Ergebnisse dienen für die Hochrechnung für alle Lieferanten der Ebene 1 und 2.
Die Schätzung der Ebene-3-Emissionen erfolgt durch Sphera anhand seiner Datenbank GaBi.

Nach Produktbereichen lässt sich eine Abnahme der absoluten Emissionen der Ledergerbereien um 66% erkennen.

G.21 CO2-EMISSIONEN NACH PRODUKTBEREICHEN

Anmerkung:
Ebene 1: Hersteller von Textilien, Schuhen und Accessoires
Ebene 2: Hersteller von Leder, Stoffen und Polyurethan

CO2-Fußabdruck auf Rohmaterialebene
Absolute CO2-Emissionen aus den Rohmaterialien wurden um 32% reduziert, während der Verbrauch an Materialien insgesamt um 27% zugenommen hat. Dies wurde unter anderem durch unseren fortwährenden Einsatz von nachhaltigeren Materialien erreicht. Beispielsweise wurde der Einsatz von Baumwolle aus nachhaltigeren Quellen (BCI oder recycelt) und Polyester (recycelt bzw. mit bluesign®- oder OEKO-TEX®-Zertifizierung) zwischen 2017 und 2022 von 40% bzw. 47% bzw. von 99,8% auf 70,4% erhöht.

T.22 CO2-EMISSIONEN AUF MATERIALIENEBENE

2017 (Vergleichsjahr) 2021 2022 Abweichung (in %) 2021/2022 Abweichung (in %) 2017/2022
Rohmaterialien gesamt (in Tonnen) 158.509 187.101 200.514 7% 27%
CO2-Emissionen aus Materialien (in Tonnen CO2 eq) 811.654 599.849 549.127 -8% -32%

Annahmen: Im Rahmen der Prüfungen der Ebene 3 konnte eine Verbesserung der Materialdatenerfassung im Vergleich zu den Vorjahren festgestellt werden und seit 2021 können wir diese Daten umfassend sammeln. Für das Jahr 2017 beispielsweise standen nicht für alle Materialarten Daten zur Verfügung und einige Materialdaten waren unvollständig. Aufgrund des Mangels an umfassenden Daten zu Rohmaterialien für 2017 wurden Materialdaten aus dem Jahr 2020 hochgerechnet. Zudem waren die Daten zum Polyesterverbrauch für PUMA-Schuhe 2020 außergewöhnlich hoch, was auf eine Überschätzung schließen lässt. Daher wurden sie für 2017 und 2020 anhand der für 2019 erfassten Daten hochgerechnet.

Die nachstehende Grafik zeigt den größten Anteil bei Polyurethan (22%), gefolgt von Leder (20%) und Polyester (18%). Der Emissionsanteil von Gummi konnte zwischen 2017 und 2022 von 33% auf 10% gesenkt werden, von Leder von 21% auf 20%. Die Analyse für 2022 bestätigt den Bedarf an nachhaltigeren Alternativen zu Polyurethan und Gummi (92% des verwendeten Gummis ist synthetisch).

G.22 CO2-EMISSIONEN AUS MATERIALIEN

Anmerkung:
Die Kategorie „Sonstige“ umfasst Akryl, Leinen, Lycra, Metalle, Klebstoffe usw.
Leder steht für Naturleder, Polyurethan für Kunstleder.

EMISSIONEN AUS DEM WARENTRANSPORT

PUMAs Logistikteam arbeitet seit vielen Jahren an der Reduzierung der CO2-Emissionen aus dem Warentransport. Zu den effektivsten Maßnahmen gehören die Optimierung von Containerbeladungen sowie die Verringerung von Luftfrachten auf ein absolutes Minimum. Letztere gehört auch zu den Zielen für unsere jährlichen Boni. Zudem sind wir Mitglied der Sustainable Air Freight Alliance.

2022 konnten wir Fortschritte in mehreren Bereichen verzeichnen:

  1. Unsere Luftfrachtquote blieb unter 1%, was bedeutet, dass weniger als 1% aller PUMA-Produkte (nach Einheit) per Flugzeug versendet werden. Im Jahr 2019 (vor der Coronapandemie) lag sie noch bei knapp 3%.
  2. Wir haben uns zur Zusammenarbeit mit Maersk, unserem größten Logistikdienstleister, an einem Pilotprojekt für den Einsatz von Biokraftstoffen für Lieferungen in den europäischen Markt ab 2023 verpflichtet.
  3. Unser Logistikteam in den USA bekam den ersten Elektro-Lkw für den Transport von PUMA-Produkten zwischen dem Hafen von Los Angeles und dem Lager in Torrance. Wir gehen davon aus, dass wir in den kommenden Jahren weitere Lkw mit Elektroantrieb einführen werden.

In einem kalifornischen PUMA Lager, in den USA, ist ein elektrischer LKW in Betrieb

G.23 ANTEIL DER CO2e-EMISSIONEN NACH TRANSPORTMITTEL IN DEN JAHREN 2019 UND 2022
T.23 CO2e-EMISSIONEN NACH TRANSPORTMITTEL

CO2e-Emissionen pro Transportmittel 2022 2021 2020 2019
Straße 48.345 38.815 30.256 24.522
Schiene 675 3.153 1.783 1.013
See 45.891 44.698 31.667 19.830
Luft 29.751 17.731 17.045 58.651

Grafik und Tabelle zeigen die relative Reduzierung von Luchtfrachttransporten gegenüber anderen Transportarten. Unser Ziel zur Reduzierung der Luftfrachtrate hat dazu beigetragen, den Anteil der Luftfracht bei den CO2e-Emissionen von 56,4% im Jahr 2019 auf 23,9% im Jahr 2022 zu senken.

„PUMA ist ein langjähriger Kunde und Partner von Maersk für den Warentransport und im Bereich Nachhaltigkeit. Im Jahr 2022 haben wir einen ersten Elektro-Lkw für den Transport von PUMA-Waren vom Hafen zum Lager in den Vereinigten Staaten getestet und eine Vereinbarung zur Verwendung von Biokraftstoffen ab 2023 für die Schifffahrtslinien von Asien nach Europa abgeschlossen. Wir sind davon überzeugt, dass die Pläne für den Weg zur Dekarbonisierung der Bekleidungs- und Schuhindustrie die Emissionen aus dem Warentransport berücksichtigen müssen, und stehen bereit, unsere Kunden bei der gemeinsamen Bewältigung dieser Herausforderung zu unterstützen.“

VINCENT CLERC
CEO, A.P. Moller - Maersk