WASSER UND LUFT

Zielbeschreibung:

  • Branchenübliche Good-Practice-Regeln für die Abwasserreinigung werden von 90% aller PUMA-Kernlieferanten mit nasschemischen Fertigungsverfahren erfüllt
  • Branchenübliche Good-Practice-Regeln für Luftemissionen werden von 90% aller PUMA-Kernlieferanten mit erheblichen Luftemissionen erfüllt
  • Reduktion des Wasserverbrauchs bei Kernlieferanten um 15% pro Paar oder Stück (im Vergleich zu 2020)
Bezieht sich auf die Ziele Nr. 6, 14 und 15 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen

Beispiele aus dem Aktionsplan 10FOR25:

  • Sicherstellung regelmäßiger Abwassertests bei den relevanten Lieferanten
  • Sicherstellung regelmäßiger Luftqualitätsprüfungen bei den relevanten Lieferanten
  • Unterstützung der Entwicklung von Luftqualitätsstandards für die Industrie

Relevante Kennzahlen:

  • Anteil der Kernlieferanten, die Good-Practice-Standards für Abwasser umsetzen
  • Anteil der Kernlieferanten, die bei Luftemissionen Good-Practice-Standards anwenden
  • Anteil Wassereinsparung pro Paar/Stück

ROADMAP FÜR DEN WASSERVERBRAUCH UND RISIKOBEURTEILUNGEN

2021 haben wir eine Roadmap für Wasserverbrauch entwickelt und eine Risikobeurteilung basierend auf unserer internen Methodik durchgeführt.

2022 haben wir dann Wasserrisikobeurteilungen für unsere eigenen Standorte (Büros, Stores und Logistikzentren) weltweit eingeführt. Mit Hilfe des Wasserrisikofilters des WWF konnten 164 Standorte in Regionen mit Wassermangel identifiziert werden. Dort haben wir den Wasserverbrauch gemessen und mit demjenigen ähnlicher Standorte verglichen (Büros, Läden und Lagerhäuser wurden getrennt bewertet). Zudem haben wir in einem Leitfaden zu Umweltthemen Empfehlungen zum Wassersparen für unsere eigenen Standorte veröffentlicht. 2023 werden wir die Standorte überprüfen und Ziele für deren Wasserverbrauch vorgeben.

Auf dem Gelände unserer Unternehmenszentrale in Herzogenaurach sammeln wir Regenwasser, das in den Büros und für unsere Grünanlagen genutzt wird. Somit reduzieren wir nicht nur unseren Frischwasserverbrauch, sondern auch die damit verbundenen Kosten.

Die meisten anderen von PUMA betriebenen Standorte weltweit sind angemietet; an keinem der Standorte wird Wasser für industrielle Prozesse verwendet. Daher begrenzt sich unser Einfluss auf die Verringerung des Wasserverbrauchs an unseren Standorten auf wassersparende Küchengeräte und Sanitäreinrichtungen.

Auf Basis des WWF-Programms Water Stewardship: Basin Risk and Operational Risk haben wir Wasserrisikobewertungen entlang PUMAs Beschaffungskette durchgeführt. Das Basin Risk wurde anhand des Wasserrisikofilters des WWF analysiert. Dem Operational Risk lag das Wassermanagement im Higg FEM Wassermanagement 2020 unserer Kernlieferanten zugrunde. Diejenigen, die weniger als 50% erzielten, wurden als hohes operatives Risiko eingestuft.

Die Analyse von WRI Aqueduct und im Wasserrisikofilter des WWF hat Risiken durch Hochwasser, schlechte Wasserqualität und Wassermangel bei einigen unserer Kernlieferanten in China, Vietnam und Bangladesch ergeben.

Unsere Fokusbereiche für die nächsten Jahren sind nachfolgend aufgeführt. Die unten aufgeführten Maßnahmen sind eine Fortsetzung der im Jahr 2021 begonnenen Maßnahmen.

  • Sensibilisierung: Um unsere Mitarbeiter*innen für den Wasserverbrauch zu sensibilisieren, werden wir entsprechende E-Learnings entwickeln. Im Rahmen des Higg FEM haben wir unsere Lieferanten bereits zur Verbesserung ihrer Bewertungen im Bereich Wasser und Abwasser geschult. Mit Unterstützung von Clean by Design (CbD), PaCT und anderen Programmen für sauberere Produktion ist es unseren Lieferanten gelungen, den Wasserverbrauch in den jeweiligen Kernfabriken zu verringern.
  • Überblick über die Auswirkungen: Für unsere fünf Hauptprodukte haben wir eine Lebenszyklusanalyse (LCA) durchgeführt; die Ergebnisse zweier Prüfungen sind im Kapitel „Produkte“ aufgeführt. 2022 hat auch eine LCA von RE:SUEDE im Vergleich zu unserem SUEDE hat stattgefunden. Im Rahmen der LCAs wurde der Verbrauch von Blauwasser in verschiedenen Lebenszyklusphasen unserer Produkte gemessen; Blauwasser stammt aus Oberflächen- oder Grundwasserquellen. Unsere Kernlieferanten und ausgewählte Nicht-Kernlieferanten haben selber Higg FEM-Wasserrisikobeurteilungen mit dem Aqueduct-Tool von WRI oder dem Wasserrisikofilter des WWF durchgeführt.

DETOX.Live ist ein öffentliches, von der ZDHC betriebenes Offenlegungsportal für Stellen weltweit, die Abwasserkontrollen gemäß der Abwasserrichtlinie der ZDHC durchführen. Mit der DETOX.Live-Plattform werden wir die Abwasserleistung neuer Fabriken überprüfen, um zu wissen, ob sie die ZDHC-Abwasserrichtlinien bereits im Jahr 2023 umgesetzt haben. Nachdem die Testdaten in das ZDHC Gateway Wastewater Module hochgeladen wurden, werden die Erfüllungsquoten in drei Farben dargestellt. Grün bzw. Rot zeigen an, dass der Lieferant den Anforderungen der ZDHC entspricht bzw. nicht entspricht, bei Orange hat der Lieferant die Anforderungen zwar noch nicht erfüllt, aber bereits Abhilfemaßnahmen ergriffen.

Zudem nutzen wir Daten aus ELEVATE (EiQ), einem umfassenden Analysetool für Beschaffungsketten,

  • für Risikobeurteilungen entlang unserer Beschaffungskette nach Region, Produkt und Problemstellung,
  • für Risikobeurteilungen von Lieferanten, Fabriken und Standorten und
  • für das Management von Risiken, die für die jeweiligen Lieferanten, Fabriken und Standorte als wesentlich eingestuft werden.

Mit Hilfe des Tools für Wasserrisikoanalysen werden wir die Kernlieferanten nach Prioritäten der erforderlichen Maßnahmen kategorisieren.

  • Interne Maßnahmen: Wir haben das Higg FEM in PUMAs Bewertungssystem übertragen, damit die von unseren Einkaufsexpert*innen künftig genutzten Beurteilungsparameter/Score Cards für Lieferanten deren Umweltkennzahlen widerspiegeln. Durch Erhöhung der Intervalle werden wir unsere Wasserdatenerfassung verbessern. Unser Augenmerk haben wir weiterhin auf der Steigerung des Anteils recycelter Materialien in unseren Produkten und wir werden weitere Lieferanten in unsere Programme für sauberere Produktion aufnehmen, um deren Wassereffizienz zu steigern. Unsere Kernlieferanten sind angehalten, eigene Ziele für die Verringerung ihres Wasserverbrauchs aufzustellen. Unser Material- und Entwicklungsteam hat weiterhin an Produkten mit geringerem Wasserfußabdruck gearbeitet. Über ein von PUMA entwickeltes Instrument für die interne Entscheidungsfindung lassen sich die Umweltauswirkungen unterschiedlicher Materialalternativen prüfen. Unsere Lieferanten haben verstärkt am Recycling von aufbereitetem Abwasser, an der Prozessoptimierung, an Sammelanlagen für Regenwasser und in anderen Bereichen gearbeitet, um den Wasserverbrauch entlang der Beschaffungskette zu verringern. Einige Fallstudien unserer Lieferanten sind in diesem Bericht aufgeführt.
  • Kooperation und Partnerschaft: Wir werden weiterhin Wassermanagementkontrollen in unseren größten Beschaffungsmärkten durchführen und mit wichtigen Stakeholdern vor Ort ein Konzept für eine gemeinsame Vorgehensweise erarbeiten. PUMA nimmt nach wie vor an branchenweiten Projekten für sauberere Produktion teil, wozu auch Maßnahmen zur Steigerung der Wassereffizienz gehören: Clean by Design, das PaCT-Programm in Bangladesch und Wassereffizienzprogramme des Fashion Pact.

MRSL ABWASSER

Seit 2015 haben wir unsere Abwassertests von 33 auf 147 Fabriken erweitert und im vergangenen Jahr 283 Abwassertests erhalten. 94% aller Fabriken mit nasschemischen Verfahren (156 Fabriken) wurden geprüft; die Testergebnisse zeigen, dass sie alle zu mindestens 90% der Abwasserrichtlinie der ZDHC (Foundational Level) entsprechen. 104 unserer 147 Zulieferfabriken halten alle Vorgaben dieser Abwasserrichtlinie ein. Fabriken, die einen Abwassertest nicht bestehen, erhalten von PUMA Unterstützung bei der Durchführung einer Ursachenanalyse bezüglich Abwasser und Klärschlamm und bei der Umsetzung von Korrekturmaßnahmen nach branchenüblicher Standardvorlage. Im Jahr 2022 haben wir die Fabriken, die die Abwasserrichtlinie nicht vollständig eingehalten haben, nachverfolgt und sieben Korrekturmaßnahmenpläne erhalten. Wir werden bis 2023 weiter nachfassen, um Pläne für Korrekturmaßnahmen zu erhalten, und wir werden weitere Maßnahmen bewerten, die ergriffen werden müssen. Auch deren Umsetzung werden wir 2023 durch Abwasseruntersuchungen nachverfolgen. Zudem haben wir 2022 gemeinsam mit einem akkreditierten externen Labor ein Training zum Chemikalien- und Abwassermanagement, zu Ursachenanalysen und zu Korrekturmaßnahmen bei Nichtkonformität organisiert, in dem unter anderem Fallstudien zu Verstößen gegen konventionelle Parameter verwendet wurden.

Folgende Erfüllungsquoten wurden in den einzelnen Bereichen erzielt:

  • Konventionelle Parameter: 98%
  • Schwermetalle: 99%
  • MRSL-Parameter: 99%

Während die Erfüllungsquote bei Schwermetallen und MRSL-Parametern seit 2021 um 1% gestiegen ist, ist diejenige für konventionelle Parameter um 1% gesunken. Nahezu 50% aller Fabriken, bei denen Verstöße gegen konventionelle Parameter festgestellt wurden, führten das Abwassertestprogramm zum ersten mal durch. Ein Drittel dieser Verstöße bezieht sich auf die Temperatur des Abwassers.

Für 143 von 147 Fabriken liegt ein ClearStream-Bericht der ZDHC vor. Dieser leicht verständliche Bericht über die Einhaltung der ZDHC-Abwasservorgaben durch den jeweiligen Hersteller wird auf der ZDHC-Plattform Gateway automatisch erzeugt. Um einen ClearStream-Bericht der ZDHC zu erhalten, muss eine Fabrik Abwassertests gemäß der Abwasserrichtlinie der ZDHC von einem von der ZDHC anerkannten Labor durchführen lassen und alle Testergebnisse auf die Gateway-Plattform hochladen.

Die Prüfergebnisse belegen, dass die Eliminierung besonders gefährlicher Chemikalien nach Plan gelaufen ist. Bei den konventionellen Abwasserwerten, die lediglich für Lieferanten gelten, die Abwasser direkt in natürliche Gewässer abgeben, belegten die Prüfergebnisse 2022 eine Erfüllungsquote von 98% der Abwasserrichtlinie der ZDHC (Foundational Level), bei sechs Werten lag sie bei 100%. Somit haben wir unser Abwasserziel für den 10FOR25-Zyklus erreicht, werden aber weiterhin mit den Lieferanten arbeiten, um eine Erfüllungsquote von 100% zu erzielen.

2023 werden wir im Rahmen unserer Abwassertests weiterhin mit den Herstellern von PUMA-Produkten am Kapazitätsaufbau und an der Umsetzung arbeiten und individualisierte Trainings durch die ZDHC und von der ZDHC anerkannte externe Labors organisieren. Schwerpunkte sind die aktualisierte ZDHC-Abwasserrichtlinie (Version 2.1), Ursachenanalysen und Korrekturmaßnahmen bei Nichtkonformität.

G.27 HERSTELLERPERFORMANCE ZUR ZDHC-ABWASSERRICHTLINIE – KONVENTIONELLE PARAMETER
G.28 HERSTELLERPERFORMANCE ZUR ZDHC-ABWASSERRICHTLINIE – SCHWERMETALLE
*
Antimon ist für Fabriken ausgenommen, die Polyestergewebe herstellen oder färben, da das Antimon als Katalysator für die Polyesterproduktion verwendet wird. Daher ist es nachvollziehbar, dass Antimon im Abwasser nachgewiesen werden kann, und wird von der ZDHC-Richtlinie akzeptiert.

Für Schwermetalle und MRSL Parameter zeigen die Testergebnisse für jeden Parameter auch über 90% Compliance mit den ZDHC-Abwasserrichtlinien. Dies bedeutet, dass wir unser Abwasserziel im 10FOR25-Nachhaltigkeitszielzyklus erreicht haben. Trotzdem werden wir weiterhin mit unseren Lieferanten zusammenarbeiten, um Fälle der Nichteinhaltung zu verbessern.

G.29 HERSTELLERPERFORMANCE ZUR ZDHC-ABWASSERRICHTLINIE – MRSL-PARAMETER

SCHULUNGEN FÜR UNSERE LIEFERANTEN

Um unseren Lieferanten ein besseres Verständnis der von PUMA und der Branche gestellten Anforderungen zu vermitteln, haben wir Schulungen zu Standards, Richtlinien und Tools sowie zur Methodik für Untersuchungen und Gegenmaßnahmen bei Abweichungen veranstaltet. Im Rahmen dieser Schulungen wurden auch Fallstudien zu Verstößen gegen konventionelle Parameter besprochen.

Diese Schulungen wurden 2022 veranstaltet:

T.27 SCHULUNGEN FÜR UNSERE LIEFERANTEN

Virtuelle Schulungen Themen Anzahl Fabriken im Durchschnitt Anzahl Teilnehmer*innen im Durchschnitt
ZDHC-Abwasserrichtlinie, Ursachenanalyse und Korrekturmaßnahmen

6 Schulungen in 5 Sprachen
ZDHC-Abwasserrichtlinie Version 2.0 und deren Umsetzung, Ursachenanalyse und Korrekturmaßnahmen bei Nichtkonformität mit der Abwasserrichtlinie 145 438

2022 haben wir gemeinsam mit einem akkreditierten externen Labor ein Wastewater Conformance Updates Training mit Schwerpunkt Chemikalienmanagement organisiert, in dem auch Ursachenanalysen und standortspezifische Korrekturmaßnamen auf der Agenda standen und Fallstudien zu Verstößen gegen konventionelle Parameter vorgestellt wurden.

Insgesamt wurden sechs Schulungen in fünf Sprachen abgehalten, die von über 430 Teilnehmer*innen von 145 Fabriken besucht wurden. Mehr als 80% waren zufrieden mit Aufbau und Inhalt des Trainings.

In diesen Schulungen werden die Hersteller über die aktualisierten Richtlinien der ZDHC zur Abwasserqualität, insbesondere über wichtige Updates und deren Auswirkungen auf die Fabriken, informiert. Zudem wir erläutert, ab wann die neue Version gilt, wie Ursachenanalysen in Bezug auf Abwasser durchgeführt werden und welcher Korrekturmaßnahmen es bei Verstößen bedarf.

Nach den Schulungen waren die Fabriken, die gegen die Richtlinien der ZDHC zur Abwasserqualität verstoßen hatten, angehalten, Ursachenanalysen in Bezug auf Abwasser durchzuführen und Verbesserungsmaßnahmen zu ergreifen. Uns wurden sieben Korrekturpläne von sieben Fabriken vorgelegt. Wir werden deren Umsetzung 2023 über Abwassertests kontrollieren.

Zudem haben wir die Verantwortlichen für das Chemikalienmanagement bei unseren Lieferanten aufgefordert, vertiefende Schulungen der ZDHC Academy zu absolvieren, die von ZDHC-anerkannten Dienstleistern gehalten werden.

WASSEREINSPARUNGEN

2022 haben wir weitere Kernlieferanten der Ebene 1 und 2 in unsere Programme für sauberere Produktion aufgenommen, um ihnen bei der Steigerung von Energie- und Wassereffizienz zu helfen.

Die nachfolgenden Kennzahlen stehen für die jährlichen Einsparungen durch abgeschlossene bzw. laufende Projekte zwischen 2019 und Ende 2022:

  • Reduzierung der CO2e-Emissionen: 85.931 Tonnen CO2e jährlich
  • Erneuerbare Energien: 186 MWp (inklusive externe Windkraftanlagen) neu 2021 und 2022
  • Wassereinsparungen: 2.327.067 m3 jährlich
  • Energieeinsparungen: 164.483 MWh jährlich

Im Rahmen unserer kontinuierlichen Bemühungen haben wir uns das Ziel von 15% gesteigerter Wassereffizienz (Wasserverbrauch pro produziertem Stück) entlang der Beschaffungskette für 2025 gegenüber dem Vergleichsjahr 2020 gesetzt.

Seit 2020 wird der Wasserverbrauch bei unseren Kerntextillieferanten der Ebene 1 um 17% pro Stück und bei unseren Kernschuhlieferanten der Ebene 1 um 36% pro Paar reduziert – drei Jahre vor dem für 2025 gesetzten Ziel.

Unsere Kerntextillieferanten der Ebene 2 senken ihren Wasserverbrauch seit 2020 um ca. 5% pro Tonne, bei unseren Kernlederlieferanten der Ebene 2 sind es 17% pro Quadratmeter. Während Letztere auch PUMAs Ziel hinsichtlich Wassereffizienz vorzeitig erreichten, werden wir unsere Kerntextillieferanten anhalten, ihre Wasserkennzahlen zu verbessern.

Weitere Daten zum Wasserverbrauch sind im Kapitel „Umweltkennzahlen“ aufgeführt.

G.30 PUMAS CDP-BEWERTUNG FÜR WASSER 2022

Unsere CDP-Bewertung im Bereich Wasser wurde von B- im Jahr 2021 auf B angehoben.

FALLSTUDIE

Unsere Beschaffungskette trägt maßgeblich zur Umsetzung der PUMA Roadmap für die Reduzierung des Wasserabdrucks bis 2025 bei. Im Juni 2022 installierte der Textilhersteller Gain Lucky Vietnam (Shenzhou Group) ein Membransystem mit Umkehrosmose mit einer Kapazität von bis zu 10.000 m3/Tag zur Abwasseraufbereitung für die Nutzung in der Produktion. Phase 1 des Probebetriebs (ca. 5.000 m3/Tag) begann im Juli. Seitdem konnte die Fabrik ihren Frischwasserverbrauch um ca. 12% pro Jahr senken.

Die vietnamesische Gerberei Hung Fu Leather, die von der Leather Working Group (LWG) mit Gold bewertet wurde und zudem nach ISO 14001:2015 zertifiziert ist, hat sich mit der Verbesserung ihrer Kennzahlen für Chemikalien und Wasser auseinandergesetzt. 2021 verbrauchte die Fabrik noch 61,9 Liter Wasser für einen Quadratmeter gefertigtes Leder. Seit 2022 kann der Wasserverbrauch in der Färberei dank einer neuen automatischen Wasserversorgungsanlage präzise kontrolliert werden. Zudem wurde die Farbrezeptur überarbeitet. Mit beiden Maßnahmen konnte der jährliche Wasserverbrauch um 5% bis 10% gesenkt werden. Seit April 2021 recycelt Hung Fu Leather ca. 10% bis 20% seines Abwassers für die Produktion und verbrauchte 2022 nur noch 52,2 Liter pro Quadratmeter gefertigtes Leder – eine Reduzierung um 16%.

LUFTEMISSIONEN

Für PUMAs eigene Standorte sind keine wesentlichen Luftemissionen zu erfassen. Die gesamte Produktion wurde an externe Partner ausgelagert und an unseren großen Standorten weltweit finden keine industrielle Prozesse statt, von denen Luftemissionen ausgehen könnten. Eine Ausnahme ist unsere Produktionsstätte in Argentinien – die entsprechenden Kennzahlen sind nachstehend unter den Zahlen für unsere Beschaffungskette dargestellt.

Die Beheizung von PUMAs Unternehmenszentrale, unserem größten Standort, erfolgt über Fernwärme und Wärmepumpen, die keine direkten Luftemissionen verursachen. Dies wurde uns im vergangenen Jahr im Rahmen der Zertifizierung nach ISO 14001 bestätigt.

Da die Veröffentlichung der Luftemissionsrichtlinien der ZDHC noch nicht abgeschlossen war, entschieden wir uns für das interne Monitoring der Luftemissionen unserer Kernlieferanten.

Wir haben eine Reihe von Fragebögen entwickelt, um die relevanten Informationen zur Einhaltung der Luftemissionen zusätzlich zu unserer Online-Datenerfassungskampagne für unsere Kernfabriken (Tier 1 und Tier 2)* zu sammeln.

Das Ergebnis zeigt, dass 100% der beprobten Kernfabriken im Jahr 2022 die lokalen Vorschriften für Luftemissionen einhielten. Wir haben die Übereinstimmung mit lokalen Vorschriften für 108 von 147 Kernlieferanten überprüft.

2023 wollen wir an einem ZDHC-Pilotprojekt zu Luftemissionen teilnehmen, und haben bereits begonnen, in Kooperation mit anderen Marken Fabriken dafür auszuwählen.

*
Diese Bestimmung bezieht sich auf lokale Vorschriften, bei denen Proben von den Fabriken auf der Grundlage der Anforderungen der lokalen Umweltbehörden ausgewählt werden.