Gemäß der Winterprognose des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (ifw Kiel) vom 21. Dezember 2022 hat sich die Weltkonjunktur im Verlauf des Jahres 2022 unter dem Eindruck hoher Energiepreise und großer Unsicherheit in der Grundtendenz abgeschwächt. Bremsend wirkt inzwischen auch die Geldpolitik, die angesichts eines auf breiter Front hohen Inflationsdrucks ausgesprochen rasch gestrafft wird. Für das abgelaufene Jahr 2022 erwarten die Expert*innen des ifw Kiel insgesamt einen Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 3,2%. Positive Impulse gingen dabei von nachlassenden Lieferengpässen und der weiter fortschreitenden Normalisierung der Aktivität in den von der COVID-19-Pandemie besonders getroffenen Wirtschaftsbereichen aus. Zum Jahresende hin hat sich die wirtschaftliche Dynamik jedoch merklich verringert. Vor allem die großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften stehen zum Jahresende 2022 trotz erheblicher fiskalischer Stützungsmaßnahmen vor einer Phase schwacher Konjunktur. In den Schwellenländern zeigt sich die Konjunktur robust. In China wird die wirtschaftliche Lage jedoch weiterhin vor allem durch COVID-19 und auch durch Probleme im Immobiliensektor belastet.
Trotz der operativen Herausforderungen konnte die Sportartikelindustrie im Jahr 2022 an das Wachstum der vorangegangenen Geschäftsjahre anknüpfen. Unterjährig trugen beispielsweise, vor allem im ersten Halbjahr, die problematische Situation im Frachtbereich mit hohen Frachtraten, unzureichenden Kapazitäten und überlasteten Häfen zu einer nur begrenzten Produktverfügbarkeit bei. Demgegenüber profitierte die Sportartikelbranche von robusten Konsumausgaben, vor allem in den westlichen Ländern. Aufgrund der anhaltenden Herausforderungen in der Lieferkette konnte die Branche die steigende Nachfrage jedoch nicht immer decken.
Positiv für die Sportartikelindustrie wirkten sich das Stattfinden von sportlichen Großereignissen im Jahr 2022, wie zum Beispiel die Olympischen Winterspiele in Peking und die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar, aus. Zudem gewann durch die COVID-19-Pandemie sportliche Betätigung sowie eine zunehmend gesündere und nachhaltigere Lebensführung, für einen immer größer werdenden Teil der Weltbevölkerung, weiter an Bedeutung. Dies trug unter anderem dazu bei, dass die Beliebtheit von Sportschuhen und von Freizeit- und Sportbekleidung als fester Bestandteil der Alltagsmode („Athleisure“) weiter zugenommen hat.