In ihrer Winterprognose vom 21. Dezember 2022 erwarten die Expert*innen des Kieler Institutes für Weltwirtschaft (ifw Kiel) für das Jahr 2023 einen Anstieg des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) von nur 2,2%, nach einem Zuwachs von 3,2% im Jahr 2022. Die erwartete Abschwächung der Weltkonjunktur ist nach Einschätzung der Expert*innen des ifw Kiel dadurch bedingt, dass bremsende Einflüsse auf die Weltwirtschaft, die vor allem vom finanziellen Umfeld ausgehen, zunehmend dominieren. Höhere Finanzierungskosten bremsen die Investitionen und den Konsum. In vielen Ländern scheint sich auch der Finanzzyklus zu drehen. Immobilienpreise geben nach einer langen Phase starken Anstiegs nun nach. Wenn sich der Finanzzyklus dreht, materialisieren sich oft finanzielle Ungleichgewichte, die die wirtschaftliche Aktivität zusätzlich bremsen. Die Expert*innen des ifw Kiel prognostizieren, dass die Wirtschaftsleistung in den Vereinigten Staaten im Jahr 2023 schrumpfen wird und dass auch der Euroraum an der Schwelle zur Rezession steht. Für die chinesische Wirtschaft stellt die Abkehr von der Null-Covid-Politik Chance und Risiko zugleich dar. Insgesamt dürften die Risiken dieser Konjunkturprognose für das Jahr 2023 nach Ansicht der Expert*innen des ifw Kiel zunehmend im finanziellen Umfeld liegen. Zudem stellen nach wie vor Energieversorgung und Energiepreise ein Risiko für die Prognose dar.
Sofern das geopolitische Umfeld und der weitere Verlauf der COVID-19-Pandemie nicht erneut zu wesentlichen negativen Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen führen, erwarten wir für das Jahr 2023 ein Wachstum der Sportartikelbranche. Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Sportartikeln im Jahr 2023 ansteigen wird, da die Trends zu mehr sportlicher Betätigung und einer gesünderen Lebensführung weiterhin intakt sind und durch die COVID-19-Pandemie sogar noch an Bedeutung gewonnen haben. Gleiches gilt für die zunehmende Beliebtheit von Sportschuhen und von Freizeit- und Sportbekleidung als fester Bestandteil der Alltagsmode („Athleisure“). Des Weiteren nehmen wir an, dass die im Jahr 2023 anstehenden sportlichen Großveranstaltungen, wie zum Beispiel die Leichtathletik Weltmeisterschaft in Ungarn, die Basketball Weltmeisterschaft in Japan, Indonesien und den Philippinen und die Fußball Weltmeisterschaft der Frauen in Australien und Neuseeland, dazu beitragen, das Wachstum in der Sportartikelbranche zu unterstützen.
PUMA erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen weiteren Rekord bei den Umsätzen und dem operativen Ergebnis (EBIT). Das starke Wachstum basiert auf unserer kontinuierlichen Markenbegehrlichkeit, erfolgreichen Produkteinführungen und dem bestmöglichen Service für unsere Athlet*innen, Einzelhandelspartner und Konsument*innen. Dieser Erfolg ist unseren engagierten Mitarbeiter*innen zu verdanken.
Trotz des starken Wachstums im Jahr 2022 sind wir weiterhin mit einem hohen Maß an geopolitischer, makroökonomischer und kommerzieller Unsicherheit konfrontiert. Der Krieg in der Ukraine, die Gefahr einer Rezession, eine hohe Inflation und hohe Zinssätze führen zu einer volatilen Nachfrage der Einzelhandelspartner und Konsument*innen. Darüber hinaus beobachten wir in der gesamten Branche höhere Vorratsbestände, die zu einem wettbewerbsintensiven Marktumfeld führen.
Aufgrund des starken Momentums von PUMA erwarten wir trotz dieser Unsicherheiten ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und ein operatives Ergebnis (EBIT) im Bereich zwischen € 590 Mio. bis € 670 Mio. (2022: € 641 Mio.) für das Geschäftsjahr 2023. Es wird erwartet, dass sich PUMAs Konzernergebnis entsprechend verändert.
Die Entwicklung der Rohertragsmarge und der Kostenquote wird weitgehend vom Ausmaß und der Dauer der oben beschriebenen negativen Effekte abhängen. Wir erwarten, dass durch diese negativen Einflüsse die Rohertragsmarge in der ersten Jahreshälfte stärker unter Druck stehen wird als in der zweiten Jahreshälfte. Für das Gesamtjahr 2023 rechnet PUMA damit, dass sowohl Währungseffekte als auch höhere Frachtraten und Rohstoffpreise die Profitabilität weiterhin verwässern werden.
Wie in den vergangenen Jahren wird sich PUMA weiterhin darauf konzentrieren, kurzfristige Herausforderungen zu meistern, ohne den mittel- und langfristigen Erfolg zu gefährden. Daher haben Umsatzwachstum und die Steigerung des Marktanteils Vorrang vor kurzfristiger Gewinnoptimierung. Das attraktive Produktsortiment für 2023 sowie das sehr gute Feedback unserer Einzelhandelspartner und Konsument*innen stimmen uns zuversichtlich für den mittel- und langfristigen Erfolg und das kontinuierliche Wachstum von PUMA.
Für das Jahr 2023 sind Investitionen in das Anlagevermögen in einer Höhe von rund € 330 Mio. geplant. Der wesentliche Teil entfällt dabei auf Investitionen in die Infrastruktur, um die operativen Voraussetzungen für das geplante langfristige Wachstum zu schaffen. Die Investitionen betreffen im Wesentlichen Investitionen in eigene Distributions- und Logistikzentren, Investitionen in Verwaltungsgebäude und Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der eigenen Einzelhandelsgeschäfte.
Der Vorstand und der Aufsichtsrat haben die langfristigen strategischen Prioritäten gesetzt. Die Umsetzung der Maßnahmenpläne erfolgt zielgerichtet und wertorientiert. Wir gehen davon aus, dass mit der Unternehmensstrategie „Forever Faster“ die Grundlage für eine mittel- und langfristige positive Entwicklung gegeben ist.
Herzogenaurach, 2. Februar, 2023
Der Vorstand
Freundt
Hinterseher
Descours
Valdes