ERTRAGSLAGE

T.01 GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG

2022 2021
€ Mio. % € Mio. % +/- %
Umsatzerlöse 8.465,1 100,0% 6.805,4 100,0% 24,4%
Umsatzkosten -4.562,3 -53,9% -3.547,6 -52,1% 28,6%
Rohertrag 3.902,7 46,1% 3.257,8 47,9% 19,8%
Lizenz- und Provisionserträge 33,8 0,4% 23,9 0,4% 41,6%
Sonstige operative Erträge und Aufwendungen -3.295,9 -38,9% -2.724,6 -40,0% 21,0%
Operatives Ergebnis (EBIT) 640,6 7,6% 557,1 8,2% 15,0%
Finanzergebnis -88,9 -1,1% -51,8 -0,8% 71,7%
Gewinn vor Steuern (EBT) 551,7 6,5% 505,3 7,4% 9,2%
Ertragsteuern -127,4 -1,5% -128,5 -1,9% -0,9%
Steuerquote 23,1% 25,4%
Nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnende Ergebnisse -70,9 -0,8% -67,2 -1,0% 5,5%
Konzernergebnis 353,5 4,2% 309,6 4,5% 14,2%
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien (Mio. Stück) 149,65 149,59 0,0%
Durchschnittlich im Umlauf befindliche Aktien, verwässert (Mio. Stück) 149,66 149,60 0,0%
Ergebnis je Aktie in € 2,36 2,07 14,1%
Ergebnis je Aktie, verwässert in € 2,36 2,07 14,1%

DARSTELLUNG DER ERTRAGSENTWICKLUNG 2021 IM VERGLEICH ZUM AUSBLICK

Im Ausblick des zusammengefassten Lageberichts 2021 prognostizierte PUMA für das Geschäftsjahr 2022 ein operatives Ergebnis (EBIT) in einer Bandbreite zwischen € 600 Millionen und € 700 Millionen (2021: € 557 Millionen) und eine entsprechende Verbesserung des Konzernergebnisses. Dank einer anhaltenden Markendynamik, erfolgreichen Produkteinführungen und des starken Fokus auf Flexibilität in der Geschäftstätigkeit konnte PUMA einen neuen Rekord hinsichtlich des operativen Ergebnisses erzielen und die Ergebnisprognose im Gesamtjahr 2022 erreichen.

Die Ertragsentwicklung im abgelaufenen Geschäftsjahr wird im Folgenden detaillierter erläutert.

ROHERTRAGSMARGE

Der Rohertrag von PUMA erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 um 19,8% von € 3.257,8 Mio. auf € 3.902,7 Mio. Die Rohertragsmarge sank jedoch um 180 Basispunkte von 47,9% auf 46,1%. Die Entwicklung war zurückzuführen auf höhere Beschaffungspreise aufgrund von Rohstoffen und Kostensteigerungen für eingehende Frachten, einen ungünstigeren Regional- und Vertriebskanal-Mix und zum Jahresende hin ein rabattintensives Marktumfeld mit höheren verkaufsfördernden Maßnahmen. Diese negativen Effekte konnten durch Preisanpassungen und Währungseffekte nur teilweise ausgeglichen werden.

Die Rohertragsmarge im Produktbereich Schuhe reduzierte sich von 47,3% im Vorjahr auf 44,9% im Jahr 2022. Bei den Textilien sank die Rohertragsmarge von 48,9% auf 47,3%. Demgegenüber stieg die Rohertragsmarge für Accessoires von 47,1% auf 47,4%.

G.10 ROHERTRAG/ROHERTRAGSMARGE

SONSTIGE OPERATIVE ERTRÄGE UND AUFWENDUNGEN

Die Nettoaufwendungen der sonstigen operativen Erträge und Aufwendungen (OPEX) erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022 um 21,0% von insgesamt € 2.724,6 Mio. im Vorjahr auf € 3.295,9 Mio. Höhere Aufwendungen für Marketing, eine höhere Anzahl eigener Einzelhandelsgeschäfte, höhere umsatzabhängige Vertriebs- und Lagerhaltungskosten sowie operative Ineffizienzen aufgrund der anhaltenden negativen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie trugen zu dieser Entwicklung bei. Indessen führte die fortgesetzte Kostenkontrolle zu einem deutlich schwächeren Anstieg der sonstigen operativen Erträge und Aufwendungen im Vergleich zum Umsatzwachstum. Der erzielte operative Leverage spiegelt sich auch im Rückgang der Kostenquote von 40,0% im Vorjahr auf nunmehr 38,9% im Jahr 2022 wider, was maßgeblich zur Verbesserung des operativen Ergebnisses im Geschäftsjahr 2022 beigetragen hat.

G.11 OPERATIVE AUFWENDUNGEN (in % vom Umsatz)

Innerhalb der Vertriebsaufwendungen kam es bei den Aufwendungen für Marketing/ Retail zu einem Anstieg um 20,6% auf € 1.578,5 Mio. Die Kostenquote lag im Jahr 2022 bei 18,6% vom Umsatz gegenüber einer Kostenquote von 19,2% im Vorjahr. Die übrigen Vertriebsaufwendungen, welche vor allem umsatzabhängige Kosten und Kosten für Lager und Logistik beinhalten, erhöhten sich um 22,3% auf € 1.098,7 Mio. Die Kostenquote der übrigen Vertriebsaufwendungen reduzierte sich im Jahr 2022 auf 13,0% vom Umsatz gegenüber einer Kostenquote von 13,2% im Vorjahr.

Die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung/Produktmanagement stiegen gegenüber dem Vorjahr um 33,7% auf € 153,1 Mio. und die Kostenquote erhöhte sich leicht auf 1,8%. Die sonstigen operativen Erträge beliefen sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf € 0,1 Mio. Die Verwaltungs- und allgemeinen Aufwendungen erhöhten sich im Jahr 2022 um 15,0% auf € 465,8 Mio. Die Kostenquote der Verwaltungs- und allgemeinen Aufwendungen verringerte sich im Jahr 2022 auf 5,5% vom Umsatz. Abschreibungen sind in den jeweiligen Kosten mit insgesamt € 332,8 Mio. (Vorjahr: € 287,3 Mio.) enthalten. Darüber hinaus beinhalten die jeweiligen Kosten Wertminderungsaufwendungen in Bezug auf Nutzungsrechte an Vermögenswerten in Höhe von insgesamt € 26,0 Mio. (Vorjahr: € 18,5 Mio.). 

ERGEBNIS VOR ZINSEN, STEUERN UND ABSCHREIBUNGEN (EBITDA)

Das Ergebnis vor Zinsen (= Finanzergebnis), Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich im Geschäftsjahr 2022 um 15,8% von € 862,8 Mio. auf € 999,3 Mio. Die EBITDA-Marge sank jedoch von 12,7% im Vorjahr auf 11,8% im Jahr 2022.

OPERATIVES ERGEBNIS (EBIT)

Im Geschäftsjahr 2022 erhöhte sich das operative Ergebnis um 15,0% von € 557,1 Mio. im Vorjahr auf € 640,6 Mio. Die Verbesserung des operativen Ergebnisses im Geschäftsjahr 2022 ist auf das starke Umsatzwachstum in Verbindung mit einem schwächeren Anstieg der sonstigen operativen Erträge und Aufwendungen im Vergleich zum Umsatz zurückzuführen. Die EBIT-Marge ging jedoch aufgrund der Entwicklung der Rohertragsmarge von 8,2% im Vorjahr auf 7,6% im Jahr 2022 zurück.

G.12 OPERATIVES ERGEBNIS
0 100 200 300 400 500 600 0 3 6 9 12 15

FINANZERGEBNIS

Das Finanzergebnis reduzierte sich im Jahr 2022 von per Saldo € -51,8 Mio. im Vorjahr auf € -88,9 Mio. Trotz der Verbesserung des Zinsergebnisses (d.h. der Saldo aus Zinserträgen und Zinsaufwendungen) im Jahr 2022 auf insgesamt € 17,7 Mio. (Vorjahr: € -1,0 Mio.) führten vor Allem der Aufwand aus Hyperinflationseffekt in Höhe von € 27,8 Mio., höhere Aufwendungen aus Zinskomponenten im Zusammenhang mit Devisentermingeschäften („Swap points“) in Höhe von insgesamt € -22,8 Mio. (Vorjahr: € -9,7 Mio.) und der Anstieg der Zinsaufwendungen aus Leasingverbindlichkeiten auf € -38,6 Mio. (Vorjahr: € -31,5 Mio.) zu einem Rückgang des Finanzergebnisses. Die Aufwendungen aus Währungsumrechnungsdifferenzen betrugen insgesamt € -2,2 Mio. im Jahr 2022 gegenüber € -9,0 Mio. im Vorjahr.

GEWINN VOR STEUERN (EBT)

Im Geschäftsjahr 2022 erwirtschaftete PUMA einen Gewinn vor Steuern von € 551,7 Mio. Dies entspricht einem Anstieg von 9,2% gegenüber dem Vorjahr (€ 505,3 Mio.). Der Steueraufwand blieb nahezu konstant und betrug € 127,4 Mio. gegenüber € 128,5 Mio. im Vorjahr. Die Steuerquote verringerte sich dementsprechend von 25,4% auf 23,1% im Jahr 2022.

NICHT BEHERRSCHENDEN ANTEILEN ZUZURECHNENDE ERGEBNISSE

Die nicht beherrschenden Anteilen zuzurechnenden Ergebnisse beziehen sich auf Gesellschaften auf dem nordamerikanischen Markt, bei denen jeweils derselbe Gesellschafter Minderheitsanteile hält. Die Ergebnisanteile dieses Gesellschafters erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022 um 5,5% auf € 70,9 Mio. (Vorjahr: € 67,2 Mio.). Die betroffenen Gesellschaften sind die PUMA United North America, die PUMA United Aviation North America und die PUMA United Canada. Der Geschäftszweck dieser Gesellschaften ist im Wesentlichen der Vertrieb von Socken, Bodywear, Accessoires und Kinderbekleidung auf dem nordamerikanischen Markt.

KONZERNERGEBNIS

Das Konzernergebnis verbesserte sich im Geschäftsjahr 2022 um 14,2% von € 309,6 Mio. auf € 353,5 Mio. Dies stellt das bisher beste Konzernergebnis in der Unternehmensgeschichte von PUMA dar. Der Anstieg des Konzernergebnisses resultierte im Wesentlichen aus dem starken Umsatzwachstum in Verbindung mit dem erzielten operativen Leverage. Demgegenüber führten der Rückgang der Rohertragsmarge und das rückläufige Finanzergebnis im Jahr 2022 zu einem negativen Effekt auf die Entwicklung des Konzernergebnisses.

Das Ergebnis je Aktie und das verwässerte Ergebnis je Aktie erhöhten sich, entsprechend der Entwicklung des Konzernergebnisses, von € 2,07 im Vorjahr auf € 2,36 im Geschäftsjahr 2022.

ENTWICKLUNG DER SEGMENTE

Die interne Steuerung des PUMA-Konzerns erfolgt nach Sitz der jeweiligen Tochtergesellschaften über sieben Segmente (Europa, EEMEA, Nordamerika, Lateinamerika, Großchina, Asien/Pazifik (ohne Großchina) und stichd). Die Unterschiede zu der dargestellten regionalen Entwicklung der Umsätze sind im Wesentlichen das herausgelöste Segment stichd sowie Indien und Südostasien, die dem Segment EEMEA zugeordnet sind.

Die operativen Segmente haben sich entsprechend den bereits erläuterten Trends entwickelt. Ausnahmen waren das Segment Großchina, wo aufgrund der geopolitischen Spannungen und der COVID-19-bedingten Einschränkungen ein Rückgang der Umsätze und des operativen Ergebnisses verzeichnet wurde. Die Umsätze des Segments Asien/Pazifik (ohne Großchina) stiegen im niedrigen zweistelligen Prozentbereich aufgrund des vergleichsweise starken Wachstums in Japan. Die Umsätze des Segments stichd erhöhten sich im Geschäftsjahr 2022 im mittleren zweistelligen Prozentbereich aufgrund einer sehr positiven Entwicklung im Bereich Fanwear. Im Segment Nordamerika ergab sich trotz deutlich gestiegener Umsätze aufgrund höherer verkaufsfördernder Maßnahmen nur ein leichter Anstieg des operativen Ergebnisses.